Von „Konsummarken“ und Schnell- kochtopf - Berliner ...
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10 SOZIALES<br />
BBZ – November 2006<br />
a n z e i g e<br />
Zusammenschluss von Sozialunternehmen <strong>und</strong> Vertretung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
Ein Verband verändert sich<br />
Vom 9. bis<br />
11. Oktober<br />
2006 tagte der<br />
B<strong>und</strong>esverband evangelische Behindertenhilfe<br />
e.V. (BeB) in Potsdam.<br />
Der Vorstand stellte die Mitgliederversammlung<br />
unter das Motto<br />
„Sozialstaat vor dem Durchbruch<br />
– Chancen <strong>und</strong> Risiken für Menschen<br />
mit Behinderung“. „Der Titel<br />
birgt bewusst den Spannungsbogen<br />
zwischen positiven <strong>und</strong> negativen<br />
Erwartungen, die mit den aktuellen<br />
<strong>und</strong> noch zu erwartenden Veränderungen<br />
verb<strong>und</strong>en sind“, so Klaus-<br />
Dieter Kottnik, 1. Vorsitzender des<br />
BeB. Der Verband breche in eine<br />
neue Zukunft auf. „Durch die Stärkung<br />
der Rolle von Menschen mit<br />
Behinderung innerhalb des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
profiliert sich der Verband<br />
zunehmend als ein Zusammenschluss,<br />
der die evangelische Stimme<br />
von Menschen mit Behinderung <strong>und</strong><br />
psychischer Erkrankung in der Öffentlichkeit<br />
darstellt.“<br />
Norbert Schwarte, Professor an der<br />
Universität Siegen <strong>und</strong> Gastredner<br />
in der Brandenburger Landeshauptstadt,<br />
sieht in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
ein eher zögerliches Voranschreiten<br />
beim Umbau der Hilfen von der Institutionen-<br />
zur Personenzentrierung<br />
im Verhältnis zu Ländern mit vergleichbaren<br />
ökonomischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Rahmenbedingungen. „Ziel des<br />
Umbaus sind Hilfen nach Maß für<br />
jeden, nicht Hilfen für jeden nach<br />
einheitlichem Leisten.“ Der BeB<br />
müsse „sein Profil als verbandlicher<br />
Zusammenschluss von Sozialunternehmen<br />
<strong>und</strong> Vertretung von Menschen<br />
mit Behinderungen schärfen.“<br />
Um diese Anregungen aus der<br />
Wissenschaft zu realisieren wird<br />
der Verband zum einen seine interne<br />
Struktur verändern, zum anderen<br />
weitere Schritte auf die „Experten<br />
in eigener Sache“, die Menschen mit<br />
Behinderung <strong>und</strong> psychischer Erkrankung<br />
zugehen. Den Delegierten<br />
von über 600 Diensten <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
die nahezu 50 Prozent der<br />
Behindertenhilfe Deutschlands <strong>und</strong><br />
wesentliche Teile der Sozialpsychiatrie<br />
repräsentieren, liegt eine Handreichung<br />
mit dem Titel „Teilhabe<br />
von Menschen mit Behinderung verwirklichen“<br />
zur Annahme vor. Sie<br />
weist den Anspruch von Menschen<br />
mit Behinderung: „Nichts über uns<br />
ohne uns“ als Maßstab des Handelns<br />
im Verband aus. Weiterhin bekennt<br />
sich der Verband klar zum Persönlichen<br />
Budget als Mittel der Selbstbestimmung.<br />
So diskutieren die Teilnehmer/<br />
innen mit der Beauftragten der<br />
B<strong>und</strong>esregierung für die Belange<br />
behinderter Menschen, Karin Evers-<br />
Meyer. Sie umriss folgende Schwerpunkte<br />
in der Politik der Koalition<br />
für Menschen mit Behinderung: „Die<br />
Koalition wird den begonnenen Umdenkungsprozess<br />
in der Politik für<br />
Menschen mit Behinderungen weiter<br />
Die Senatsverwaltung für Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Soziales <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
teilt mit: ab dem 1.10.2006<br />
veröffentlicht das Landesamt für<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales regelmäßig<br />
alle ihm bekannten <strong>und</strong> zur Vermietung<br />
freigemeldeten Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />
auf einer neu dafür<br />
eingerichteten Internetseite www.<br />
rb-wohnungen.de. Ab Oktober haben<br />
wohnungssuchende Rollstuhlbenutzer<br />
somit die Möglichkeit, sich im<br />
Internet tagesaktuell über freie Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />
in Berlin<br />
zu informieren. Neben den wesentlichen<br />
Angaben zur jeweiligen Wohnung<br />
finden Wohnungssuchende dort<br />
auch die entsprechenden Kontaktdaten<br />
des Vermieters, um sich bei Interesse<br />
umgehend mit diesem in Verbindung<br />
setzen zu können. Menschen<br />
begleiten <strong>und</strong> fördern. Die Ziele sind<br />
klar definiert: mehr Selbstbestimmung<br />
<strong>und</strong> Teilhabe für behinderte<br />
Menschen. Der Weg dorthin ist im<br />
Einzelnen nicht abschließend diskutiert.<br />
Die verbindliche Einführung<br />
des Persönlichen Budgets Anfang<br />
2008 ist jedoch sicher ein wichtiger<br />
Meilenstein.“<br />
Professor Friedhelm Hengsbach<br />
aus Frankfurt/Main <strong>und</strong> Leiter des<br />
Nell-Breuning-Instituts referierte im<br />
Anschluss zu „Sozialstaat in Zeiten<br />
der Globalisierung“. Er sieht eine<br />
„Kultur der Entsolidarisierung“ <strong>und</strong><br />
weist auf die sehr unterschiedlichen<br />
Wege Schwedens <strong>und</strong> der USA im<br />
Umgang mit Globalisierung hin.<br />
B<strong>und</strong>esverband evangelische Behindertenhilfe<br />
e.V., Altensteinstraße<br />
51, 14195 Berlin. Tel: 030 / 83001 –<br />
270, Fax: 030 / 83001 – 275, E-Mail:<br />
info@beb-ev.de, www.beb-ev.de,<br />
www.beb-einmischen.de.<br />
Freie Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />
im Internet<br />
Die Stephanus-Stiftung legte am<br />
7.09.2006, 12 Uhr, auf dem Stiftungsgelände<br />
in Berlin-Weißensee<br />
den Gr<strong>und</strong>stein für ein neues Schulhaus.<br />
Es bietet künftig 85 Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen mit Behinderungen<br />
optimale Lern- <strong>und</strong> Lebensbedingungen.<br />
Unterstützt wird der Neubau<br />
durch eine Zuwendung der Stiftung<br />
mit verminderter Mobilität können<br />
sich auch in dieser Datenbank für<br />
eine barrierefreie Wohnung registrieren<br />
lassen. Mit Hilfe dieses Internetangebotes<br />
können auch die in den<br />
Verwaltungsbezirken vorhandenen<br />
wohnortnahen Beratungsstellen für<br />
behinderte Menschen wohnungssuchende<br />
Rollstuhlbenutzer noch individueller<br />
<strong>und</strong> zielgerichteter beraten<br />
als bisher. Das Landesamt wird vorerst<br />
auch weiterhin persönlich in Angelegenheiten<br />
der Vermittlung von<br />
Rollstuhlbenutzer-Wohnungen beraten.<br />
Unter der Tel. 9012 6695 können<br />
Interessierte am Di von 9 – 12 Uhr<br />
<strong>und</strong> am Do von 15 – 18 Uhr ihren<br />
persönlichen Ansprechpartner erreichen.<br />
Weitere Informationen: www.<br />
lageso.berlin.de, integrationsamt@<br />
lageso.verwalt-berlin.de.<br />
Stephanus-Schule unter einem Dach<br />
„RTL Wir helfen Kindern“ in Höhe<br />
von 964.000 Euro. Begleitet wird das<br />
Bauvorhaben durch RTL Moderatorin<br />
Frauke Ludowig, die an der Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />
persönlich teilnahm. Ort:<br />
Stephanus-Stiftung Am Weissen<br />
See, Albertinenstr. 20-23, 13086<br />
Berlin. Kontakt: Martin Jeutner,<br />
Tel.: 030 / 962 49 113.