Von „Konsummarken“ und Schnell- kochtopf - Berliner ...
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Ausgabe November 2006<br />
17. Jahrgang 2006<br />
Postvertriebsstück A 11 803<br />
BERLINER BEHINDERTEN-ZEITUNG<br />
Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung <strong>und</strong> Würde“ • ehemals BERLIN KONKRET •<br />
Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />
Toi Toi Toi<br />
Wir freuen uns, dass auch in diesem<br />
Jahr wieder. Mitglieder von<br />
uns, an „vorderster Front“ aktiv<br />
sind. So wurde Heike Prescha<br />
erneut in den Behinderten Beirat<br />
des Bezirkes Lichtenberg gerufen.<br />
Fred Kutzner setzt sich neben<br />
Siegfried Schöler im Behinderten<br />
Beirat Mitte für die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderung ein.<br />
Ihnen <strong>und</strong> allen anderen Aktiven<br />
drücken wir an dieser Stelle fest<br />
die Daumen!<br />
Der BBV Vorstand<br />
Aus dem Inhalt<br />
Behinderte setzen<br />
Meilensteine für<br />
Behindertenpolitik Seiten 2 – 4<br />
Chaotisierung des<br />
Sonderfahrdienstes Seite 5<br />
Jeden Tag etwas Neues<br />
lernen<br />
Seite 9<br />
Bericht:<br />
Reha fair Berlin 2006 Seite 11<br />
KOMM doch einfach<br />
mal vorbei…<br />
Seite 13<br />
Der allmorgendliche Putz<br />
Seite 15<br />
„Johann vom Po<br />
entdeckt Amerika“ Seite 18<br />
Berlin – auch Randbezirke<br />
sehenswert!<br />
Seite 19<br />
D i e B B Z - A u s g a b e<br />
Dezember-Januar 2006 /2007<br />
erscheint am 30.11.2006<br />
Redaktionsschluss 17.11.2006<br />
D e r B B V i m I n t e r n e t :<br />
www.bbv-ev.de<br />
E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />
WIR MÜSSEN ZUSAMMENHALTEN!<br />
Da Ihnen der Einzug in den<br />
Schweriner Landtag leider gelungen<br />
ist, gibt es bereits erste<br />
Informationen über anstößige<br />
Äußerungen der in Mecklenburg/Vorpommern<br />
gewählten<br />
NPD-Funktionäre (siehe folgender<br />
Auszug). Umso erfreulicher<br />
ist die Wahl von Irene Müller,<br />
unserer blinden Aktivistin, die<br />
endlich als Links-MdL wieder<br />
im Schweriner Landtag mitarbeiten<br />
kann. Ihre erneute Wahl<br />
ist ein gutes Zeichen für die gesamte<br />
Behindertenbewegung.<br />
Sie wird auch den Nazis Paroli<br />
bieten.<br />
Wie nötig das sein wird, zeigt<br />
die Äußerung des „biederen“<br />
NPD-Spitzenkandidaten, dass<br />
es Heuchelei sei, Frauen, Behinderte<br />
<strong>und</strong> Asylbewerber zu<br />
unterstützen.<br />
Ostseezeitung<br />
Neonazis ziehen in den<br />
Schweriner Landtag ein<br />
Die schlimmsten Befürchtungen<br />
haben sich bewahrheitet: Die rechtsextreme<br />
NPD zieht in Mecklenburg-<br />
Vorpommern erstmals in den Landtag<br />
ein. Die vom Verfassungsschutz<br />
als gr<strong>und</strong>gesetzfeindlich eingestufte<br />
Partei schafft es deutlich über die<br />
Fünf-Prozent Hürde. Landeschef<br />
Stefan Köster räumte gestern freimütig<br />
ein, dass sich die NPD für<br />
eine Abschaffung der Demokratie<br />
nach b<strong>und</strong>esrepublikanischem Vorbild<br />
einsetzen wird. „Wir wollen das<br />
System überwinden.“ Als Ziel nannte<br />
er eine „Demokratie nach Schweizer<br />
BBV Tours GmbH<br />
Behindertenfahrdienst mit<br />
Mietwagen- <strong>und</strong> Omnibusbetrieb<br />
Vorbild“. Politische Gewalt lehne er<br />
ab, sagte Köster, der im Mai vom<br />
Amtsgericht Itzehoe wegen eines<br />
Angriffs auf eine Demonstrantin in<br />
Schleswig-Holstein zu einer sechsmonatigen<br />
Bewährungsstrafe verurteilt<br />
worden war. Spitzenkandidat<br />
Udo Pastörs antwortete auf die Frage,<br />
ob er politische Gewalt ablehne:<br />
„Das kommt immer darauf an, in<br />
welchem Grad das Volk verelendet.“<br />
Pastörs kündigte eine „harte Oppositionspolitik“<br />
an.<br />
„Frauen, Behinderte <strong>und</strong> Asylbewerber<br />
zu unterstützen, ist Heuchelei“,<br />
sagte er mit Nachdruck.<br />
Das Geld solle vielmehr zur Förderung<br />
von Familien <strong>und</strong> des ländlichen<br />
Raumes eingesetzt werden. Bei Spitzenpolitikern<br />
aller etablierten Parteien<br />
saß der Schock über den Einzug<br />
der Rechtsextremen in den Schweriner<br />
Landtag tief. „Ein katastrophales<br />
Ereignis“, sagte Regierungschef Harald<br />
Ringstorff. CDU-Spitzenkandidat<br />
Jürgen Seidel sieht schwere<br />
Imageverluste auf das Land zukommen.<br />
Linkspartei-Chef Peter Ritter<br />
sprach von einer Niederlage für die<br />
gesamte Gesellschaft. Anklang fand<br />
die NPD vor allem bei jungen Wählern.<br />
Den höchsten Zuspruch erhielt<br />
sie laut NDR-Fernsehen unter den<br />
18- bis 24-Jährigen mit 15 Prozent.<br />
Rechtsextreme Parteien sitzen nun in<br />
vier Landesparlamenten die NPD in<br />
Sachsen <strong>und</strong> MV, die DVU in Brandenburg<br />
<strong>und</strong> Bremen.<br />
– Hilfe hat Vorfahrt<br />
Tel.: 030/ 92 70 36 30<br />
Fax: 030/ 92 70 36 31<br />
www.bbv-tours-berlin.de<br />
Mobilcabfahrten einschl. Taxi-Kontingent<br />
Arzt- <strong>und</strong> Behördenfahrten<br />
Stadtbesichtigungsfahrten <strong>und</strong> Fahrten zu Kultureinrichtungen<br />
Ausflugs-, Kur- <strong>und</strong> Urlaubsfahrten – europaweit – mit<br />
klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ <strong>und</strong> „Supersprinter“Bussen<br />
13088 Berlin-Weißensee, Bizetstraße 51-55<br />
Wie ernst das gemeint ist - <strong>und</strong><br />
wie real die Gefahr ist, zeigt der nahezu<br />
zeitgleiche Brand-Angriff auf<br />
das Haus des sächsischen Ex-MdL<br />
der Linkspartei Uwe Adamczyk<br />
in Meerane. Der körperbehinderte<br />
Politiker engagiert sich seit Jahren<br />
aktiv gegen die Nazis. Er musste<br />
schon etliche Drohungen <strong>und</strong> Tätlichkeiten<br />
über sich ergehen lassen.<br />
Tapfer hielt er sie aus. Nunmehr<br />
wurde die Gefahr für sein Leben<br />
(<strong>und</strong> das anderer) jedoch so massiv,<br />
dass er sich ihr so nicht länger aussetzen<br />
kann. Er muss sich verstecken!<br />
So weit sind wir schon.<br />
Also: Solidarität ist angesagt!<br />
Solidarität zwischen Menschen<br />
mit verschiedenen Behinderungen.<br />
Solidarität mit anderen bedrohten<br />
Bevölkerungsschichten. Solidarität<br />
unter Demokraten.<br />
Dr. Ilja Seifert
2 POLITIK<br />
BBZ – November 2006<br />
Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in<br />
Deutschland (ISL)<br />
a n z e i g e<br />
Behinderte setzen Meilensteine für Behindertenpolitik<br />
Mit einem Kongress mit internationaler<br />
Beteiligung im Haus der Bremischen<br />
Bürgerschaft unter dem Motto<br />
„Visionen 2020 - Behinderte Menschen<br />
setzen Meilensteine für die Behindertenpolitik“<br />
wollen behinderte<br />
Menschen am 20./21. November ihre<br />
Vorstellungen für eine zukunftsweisende<br />
Behindertenpolitik entwerfen<br />
<strong>und</strong> diskutieren. Der vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Ges<strong>und</strong>heit geförderte<br />
Kongress wird vom Behindertenverband<br />
Interessenvertretung Selbstbestimmt<br />
Leben in Deutschland (ISL)<br />
organisiert. Neben der B<strong>und</strong>esbehindertenbeauftragten,<br />
Karin Evers-<br />
Meyer, werden auch Referenten aus<br />
Schweden <strong>und</strong> der Schweiz am Kongress<br />
teilnehmen.<br />
Die Visionen von Uwe Frevert vom<br />
Vorstand der ISL zielen beispielsweise<br />
darauf ab, dass behinderte Menschen<br />
zukünftig wie alle anderen<br />
auch <strong>und</strong> mit der Unterstützung, die<br />
sie brauchen, in der Gemeinde statt<br />
Dürerstr. 44, 12203 Berlin<br />
Tel.: 0 30/ 84 31 79 31<br />
Fax: 0 30/ 8 34 37 42<br />
Mobil: 01 73/2 48 56 98<br />
E-Mail: reha@pm-paramobil.de<br />
www.pm-paramobil.de<br />
in Sondereinrichtungen leben <strong>und</strong><br />
arbeiten können. „Die Hoffnung,<br />
dass sich der Gr<strong>und</strong>satz einer barrierefreien<br />
<strong>und</strong> diskriminierungsfreien<br />
Umwelt zunehmend durchsetzt<br />
<strong>und</strong> vor allem, der Glaube, dass die<br />
Entfaltung der großen Energie <strong>und</strong><br />
der vielen Ideen, die in der Selbsthilfe<br />
behinderter Menschen stecken,<br />
unsere Gesellschaft positiv prägen<br />
kann“, sind nach Auffassung von<br />
Uwe Frevert weitere Visionen, die<br />
während dem Kongress zur Sprache<br />
kommen werden.<br />
Neben Vorträgen, wie zum Beispiel<br />
von der B<strong>und</strong>esbehindertenbeauftragten,<br />
dem Bremer Sozialrichter<br />
Horst Frehe <strong>und</strong> Dr. Adolf Ratzka<br />
aus Stockholm steht die Arbeit in<br />
einer Reihe von Arbeitsgruppen, sowie<br />
Talkr<strong>und</strong>en auf dem Programm.<br />
Mit einer Abschlussaktion sollen die<br />
während der Tagung entwickelten<br />
Meilensteine dargestellt <strong>und</strong> deren<br />
Umsetzung vorangetrieben werden.<br />
Individuelle Lösungen für Menschen mit Handicap<br />
Ihr Ansprechpartner: Torsten Frenz<br />
Cicerostr. 34<br />
10709 Berlin (Halensee)<br />
Tel.: 0 30/ 33 80 09-127<br />
Fax: 0 30/ 33 80 09-140<br />
E-Mail: torsten.frenz@autohaus-berolina.de<br />
www.autohaus-berolina.de<br />
„Vor allem ist für uns bei diesem<br />
Kongress wichtig, dass wir einmal<br />
den Blick von den Tiefen des Alltags<br />
in die Weiten der Möglichkeiten<br />
richten, die behinderten Menschen<br />
erschlossen werden können. Dabei<br />
werden uns sicherlich die internationalen<br />
Referenten die richtige Inspiration<br />
geben“, so Uwe Frevert.<br />
Der Tagungsbeitrag beträgt 25<br />
Euro <strong>und</strong> die Anmeldung ist noch bis<br />
zum 6.11.2006 möglich. Nähere Informationen<br />
<strong>und</strong> Anmeldung gibt‘s<br />
bei der ISL, Hermann-Pistor-Str. 1,<br />
07745 Jena, Tel. 03641/ 23 47 95, E-<br />
Mail: kongressbuero@isl-ev.de <strong>und</strong><br />
im Internet unter www.isl-ev.de.<br />
Interessenvertretung Selbstbestimmt<br />
Leben in Deutschland (ISL),<br />
Kölnische Straße 99, 34119 Kassel.<br />
Tel. 0561/ 99 77 172, Handy: 0179/<br />
235 10 63, Fax: 0561/ 728 85 29. E-<br />
Mail: ottmar.miles-paul@bifos.de,<br />
www.isl-ev.de<br />
SoVD: Ges<strong>und</strong>heitsreform zutiefst unsozial<br />
Der Sozialverband Deutschland<br />
(SoVD) hat am 05.10.2006 die Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />
der großen Koalition<br />
als zutiefst unsozial kritisiert. Verbandspräsident<br />
Adolf Bauer erklärte:<br />
„Die Patienten zahlen wieder die<br />
Zeche. Sie werden doppelt zur Kasse<br />
gebeten: Zum 01.01.2007 steigen die<br />
Beiträge für die Krankenversicherung<br />
<strong>und</strong> dann sollen sie noch Zusatzbeiträge<br />
zahlen, wenn ihre Krankenkasse<br />
mit dem Einheitsbeitrag aus dem<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfonds nicht auskommt.“<br />
Die Ein-Prozent-Grenze für den<br />
Zusatzbeitrag sei nur ein Trostpflaster<br />
für eine im Kern vermurkste Reform,<br />
so Bauer. „Wir kritisieren, dass ausgerechnet<br />
für Geringverdiener nicht<br />
die Ein-Prozent-Grenze gilt, sondern<br />
ein Zusatzbeitrag von mindestens<br />
acht Euro. Diese Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />
hat eine soziale Schlagseite. Der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfonds führt zu einem<br />
Wettbewerb der Krankenkassen um<br />
Ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gutverdiener <strong>und</strong> nicht<br />
zu einem Wettbewerb um die bestmögliche<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />
Nicht die Qualität der Versorgung<br />
wird im Mittelpunkt stehen, sondern<br />
die Vermeidung des Zusatzbeitrags“,<br />
erklärte der SoVD-Präsident.<br />
Der Sozialverband befürchtet einen<br />
Wettbewerb auf dem Rücken<br />
der Kranken, chronisch Kranken <strong>und</strong><br />
behinderten Menschen. Mit dem Zusatzbeitrag<br />
werde außerdem die paritätische<br />
Finanzierung der Krankenversicherungsbeiträge<br />
durch Arbeitgeber<br />
<strong>und</strong> Arbeitnehmer weiter ausgehöhlt.<br />
Der SoVD fordert, dass es bei den<br />
parlamentarischen Beratungen dringend<br />
zu Korrekturen kommen muss.<br />
Insbesondere müsse auf das untaugliche<br />
<strong>und</strong> überflüssige Instrument des<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfonds mit den Zusatzbeiträgen<br />
verzichtet werden.<br />
Quelle: Kobinet – Nachrichten<br />
Gemeinsam stark durch Beweglichkeit <strong>und</strong> Kompetenz<br />
Verstöße gegen<br />
Gleichstellung<br />
behinderter <strong>Berliner</strong><br />
Der <strong>Berliner</strong> Behindertenbeauftragte<br />
Martin Marquard hat am<br />
10.Oktober über seine Tätigkeit<br />
<strong>und</strong> über Verstöße gegen Regelungen<br />
zur Gleichstellung behinderter<br />
Menschen berichtet. Der Senat hat<br />
den von Sozialsenatorin Dr. Heidi<br />
Knake-Werner vorgelegten Bericht<br />
2005/06 zur Kenntnis genommen.<br />
Der fünfte Verstößebericht besteht<br />
einerseits aus einer Auflistung von<br />
Verstößen, die der Landesbeauftragte<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
aus seiner Sicht festgestellt hat. Diesen<br />
Beanstandungen sind jeweils die<br />
Stellungnahmen der zuständigen Senatsverwaltungen<br />
beziehungsweise<br />
Bezirksämter gegenübergestellt. Die<br />
Beanstandungen im Bericht beziehen<br />
sich zum Beispiel auf einen „Maßnahmeplan<br />
des Sozialamts Spandau“<br />
mit nach Auffassung des Landesbeauftragten<br />
äußerst problematischen<br />
Anweisungen zur Leistungsgewährung,<br />
auf die erneute Beschaffung<br />
nicht barrierefreier Kassenautomaten<br />
durch die Senatsverwaltung<br />
für Finanzen, auf neu geschaffene<br />
Barrieren bei der Altstadtsanierung<br />
von Köpenick oder auf die oft nicht<br />
gegebene Barrierefreiheit von temporären<br />
Bauten.<br />
Marquard stellte das Jahr 2005<br />
dennoch als ein behindertenpolitisch<br />
besonders erfolgreiches Jahr dar.<br />
So habe es im Zusammenhang mit<br />
der Novellierung der Bauordnung<br />
zahlreiche Verbesserungen in Bezug<br />
auf barrierefreies Bauen gegeben.<br />
Das dritte Gesetz zur Änderung des<br />
Landesgleichberechtigungsgesetzes<br />
habe die Aufnahme von wichtigen<br />
Bestimmungen zur Barrierefreiheit<br />
allgemein <strong>und</strong> zur barrierefreien Informationstechnik<br />
gebracht sowie die<br />
Position des Landesbeauftragten für<br />
Menschen mit Behinderung gestärkt.<br />
Quelle: Kobinet – Nachrichten<br />
Übrigens:<br />
15% Nachlass auf alle Neuwagen<br />
für Schwerbehinderte<br />
Behinderungsgrad mind. 50%
BBZ – November 2006 POLITIK<br />
Gesetzliche Sozialversicherung erzielt 8,5 Milliarden<br />
Euro Überschuss<br />
Die gesetzliche Sozialversicherung<br />
- sie umfasst die gesetzliche<br />
Kranken-, Pfl ege-, Unfall- <strong>und</strong> Rentenversicherung,<br />
die Alterssicherung<br />
für Landwirte sowie die B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit - hat nach den vorläufi<br />
gen Ergebnissen der Kassenstatistik<br />
im ersten Halbjahr 2006 einen<br />
Finanzierungsüberschuss von 8,5<br />
Milliarden Euro erzielt. Das teilte<br />
heute das Statistische B<strong>und</strong>esamt in<br />
Wiesbaden mit.<br />
Im ersten Halbjahr 2005 verzeichnete<br />
die Sozialversicherung noch ein<br />
Finanzierungsdefi zit von 7,1 Milliarden<br />
Euro. Für die positive Entwicklung<br />
ist in erster Linie der Zuwachs<br />
bei den Einnahmen verantwortlich:<br />
Sie stiegen im ersten Halbjahr 2006<br />
mit 6,2% auf 242,4 Milliarden Euro<br />
recht kräftig. Die Ausgaben beliefen<br />
sich auf 233,9 Milliarden Euro. Sie<br />
blieben damit um 0,7% unter dem<br />
entsprechenden Vorjahresniveau.<br />
Im Einzelnen geht die Entwicklung<br />
vor allem auf die gesetzliche<br />
Rentenversicherung (Überschuss<br />
erstes Halbjahr 2006: 5,0 Milliarden<br />
Euro; Defi zit im vergleichbaren<br />
Vorjahreszeitraum: 4,3 Milliarden<br />
Euro) <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esagentur für<br />
Arbeit (Überschuss in den ersten<br />
sechs Monaten 2006: 3,3 Milliarden<br />
Euro; Defi zit im Zeitraum Januar<br />
bis Ende Juni 2005: 3,4 Milliarden<br />
Euro) zurück. Der hohe Überschuss<br />
dieser beiden Zweige der Sozialversicherung<br />
resultierte vor allem aus<br />
höheren Beitragseinnahmen (gesetzliche<br />
Rentenversicherung: + 9,4<br />
Milliarden Euro; B<strong>und</strong>esagentur für<br />
Arbeit: + 3,3 Milliarden Euro) infolge<br />
der Umstellung des Beitragseinzugs<br />
von nachträglicher Abführung<br />
der Beiträge (bis 2005) auf Vorauszahlung<br />
der Beiträge (ab dem ersten<br />
Quartal 2006) sowie der Zunahme<br />
der sozialversicherungspfl ichtigen<br />
Beschäftigten.<br />
Quelle: Kobinet - Nachrichten<br />
Ausgleichsabgabe muss für Schwerbehinderte<br />
bleiben<br />
Zum Antrag der Fraktion BÜND-<br />
NIS 90/DIE GRÜNEN „Arbeit<br />
statt Arbeitslosigkeit fi nanzieren“<br />
(Drucksache 16/2652), der am 28.<br />
September im B<strong>und</strong>estag beraten<br />
wurde, erklärt der behindertenpolitische<br />
Sprecher der Linksfraktion im<br />
B<strong>und</strong>estag Dr. Ilja Seifert: Über den<br />
Antrag der Grünen habe ich mich<br />
sehr gew<strong>und</strong>ert. Dort heißt es: „Integrationsfi<br />
rmen, die zurzeit für die<br />
Förderung von Menschen mit Behinderungen<br />
zuständig sind, müssen<br />
in Zukunft auch für vom ersten Arbeitsmarkt<br />
ausgeschlossene Langzeitarbeitslose<br />
geöffnet werden.“<br />
Das heißt nichts anderes, als dass<br />
jetzt auch die Förderung Langzeitarbeitsloser<br />
aus dem ohnehin schon<br />
schmalen Topf der Ausgleichsabgabe<br />
Zur behindertenpolitischen Programmatik<br />
der neuen Linkspartei<br />
fand Anfang Oktober eine gemeinsame<br />
Beratung von Vertretern der<br />
Linkspartei.PDS, der WASG <strong>und</strong> von<br />
Parteilosen statt. Auf dieser Beratung<br />
wurden Eckpunkte für eine moderne,<br />
emanzipatorische Behindertenpolitik<br />
vorgelegt. Die behindertenpolitischen<br />
Sprecher von Linkspartei.PDS<br />
<strong>und</strong> WASG haben verabredet, künftig<br />
im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft<br />
gemeinsam zu agieren. „Wir<br />
wollen uns aktiv in die Parteineubildung<br />
einbringen <strong>und</strong> in der neuen<br />
fi nanziert werden soll. Das ist nicht<br />
nur gesetzeswidrig, sondern nach<br />
meinem Empfi nden auch sittenwidrig.<br />
Die Minderleistungsausgleiche,<br />
die Integrationsfi rmen für die Einstellung<br />
Schwerbehinderter bekommen,<br />
werden aus der Ausgleichsabgabe (§<br />
77 SGB IX) fi nanziert, die gesetzlich<br />
vorgeschrieben ausschließlich<br />
für die Eingliederung Schwerbehinderter<br />
zur Verfügung steht. Würde<br />
man einen Zuschuss daraus auch für<br />
nichtbehinderte Langzeitarbeitslose<br />
zahlen, wäre das eine Zweckentfremdung<br />
<strong>und</strong> Aushöhlung des Gesetzes.<br />
Die Ausgleichsabgabe ging in den<br />
letzten Jahren etwa um die Hälfte<br />
zurück. Integrationsfi rmen kämpfen<br />
zum Teil ums Überleben. Um diese<br />
Situation zu verbessern, müsste eher<br />
Eckpunkte für eine moderne, emanzipatorische<br />
Behindertenpolitik vorgelegt<br />
linken Partei als eigenständige Struktur<br />
im Ensemble der übrigen fach-,<br />
themen- oder strömungsspezifi schen<br />
Strukturen unseren unverzichtbaren<br />
Beitrag zur Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
emanzipatorischer, linker,<br />
sozialistischer Politik leisten“, sagt<br />
Irene Müller, behindertenpolitische<br />
Sprecherin des Parteivorstandes. Auf<br />
der nächsten, turnusmäßigen Sitzung<br />
im Januar 2007 soll ein gemeinsamer<br />
Sprecherrat der AG „Selbstbestimmte<br />
Behindertenpolitik“ gewählt werden.<br />
die Pfl ichtquote wieder auf sechs<br />
Prozent erhöht werden, damit wieder<br />
mehr Geld in diesen Topf kommt.<br />
In erster Linie muss es aber darum<br />
gehen, dass Arbeitgeber ihre Vorurteile<br />
Schwerbehinderten gegenüber<br />
abbauen <strong>und</strong> sie vermehrt einstellen.<br />
Die Förderung von Langzeitarbeitslosen<br />
ist bereits über die B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit möglich <strong>und</strong><br />
muss nicht aus dem für Menschen<br />
mit Behinderungen vorbehaltenen<br />
Topf der Ausgleichsabgabe erfolgen.<br />
Langzeitarbeitslose dürfen nicht<br />
gegen schwerbehinderte Stellensuchende<br />
ausgespielt werden. Ich frage<br />
mich ernsthaft, ob die Grünen mit<br />
diesem Antrag eine „Hartz V-Generation“<br />
schaffen wollen.<br />
a n z e i g e<br />
Dr. Ilja Seifert<br />
Katholische Hochschule<br />
für Sozialwesen Berlin<br />
& Eltern beraten Eltern e. V.<br />
3<br />
Wohn(T)räume für junge<br />
Menschen mit<br />
Assistenzbedarf – mittendrin<br />
in guter Nachbarschaft!<br />
Veranstaltungsreihe zur<br />
Zukunftssicherung für geistig<br />
Behinderte Berlin e. V.<br />
3.11.06, 19.00 Uhr<br />
Eltern beraten Eltern (Haus der<br />
Patmosgemeinde, Gritznerstr.<br />
18/20, Berlin-Steglitz). Prof. Dr.<br />
K. Dörner: Aufl ösung von Heimen:<br />
Inklusion, was braucht eine<br />
solidarische Gesellschaft?<br />
17.11.06, 19.30 Uhr<br />
Werkstatt der Kulturen, Musikraum,<br />
Wissmannstr. 32, 12049<br />
Berlin-Neukölln. Dr. M. W<strong>und</strong>er:<br />
Community Care <strong>und</strong> bürgerschaftliches<br />
Engagement: Chancen<br />
<strong>und</strong> Risiken.<br />
Infos: KHSB, Tel.: 501 010 39,<br />
weiterbildung@khsb-berlin.de.<br />
Der Behindertenbeirat lädt ein zur<br />
Diskussionsr<strong>und</strong>e mit Politikern<br />
<strong>und</strong> Fachkräften:<br />
Doppelt benachteiligt:<br />
arbeitslos <strong>und</strong> behindert!!!<br />
• Behinderung als Gr<strong>und</strong> der<br />
Arbeitslosigkeit?<br />
• Geschäft mit Behinderten:<br />
– Über Lohnkostenzuschuss<br />
zu billigen Arbeitskräften?<br />
– Behinderte als Geldquelle<br />
(Vermittlung)?<br />
• Freikauf von Behinderten?<br />
Sie können mitdiskutieren am<br />
Donnerstag, 30.11.2006, von<br />
18 – 20 Uhr im Haus der Begegnung,<br />
Zum Teufelssee 30, 14478 Potsdam<br />
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4 POLITIK BBZ – März 2006 BBZ – November AKTUELL 2006<br />
Gleiche „Augenhöhe“ ist erforderlich Mädchen mit Courage<br />
Alle Politiker jeder B<strong>und</strong>esretutionell sichere Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Kathrin Behindertenvertreter Schubert ist schwerstbe- nicht nur<br />
gierung loben das Ehrenamt. Aber für die Selbsthilfe zu schaffen. Dazu Sitz, hindert, sondern seit ihrer auch Stimme Geburt leidet haben. sie<br />
die Bedingungen zur Wahrnahme bedarf es klarer <strong>und</strong> verlässlicher an spastischer Tetraplegie, sie sitzt im<br />
des Ehrenamtes verschlechtern sich staatlicher Unterstützung.<br />
Rollstuhl Gleichzeitig <strong>und</strong> ist ist bei die der B<strong>und</strong>esregie- Verrichtung<br />
von Jahr zu Jahr – so der Tenor der<br />
rung des Alltages aufgerufen, auf insofern Hilfe angewiesen. Chancen-<br />
Diskussionen auf dem Verbandstag. Es kann nicht sein, daß dem „Ehgleichheit Trotzdem versucht herzustellen, sie so gut als wie sie mög- den<br />
Auch die Politik der großen Koalition renamt“ immer mehr <strong>und</strong> immer Patientenvertretern lich Selbstständigkeit den zu direkten bewahren Zu-<br />
scheint nicht Willens zu sein, daran verantwortungsvollere Aufgaben griff <strong>und</strong> beginnt auf wissenschaftliche bereits am frühen KapaziMor- etwas zu ändern. Es gibt aber drin- übertragen werden, ohne dass zutätengen gegen – analog 6 Uhr den <strong>und</strong> anderen das seit Partnern vielen<br />
genden Handlungsbedarf! Notwenmindest die entstehenden Sachkos- im Jahren Gemeinsamen mit einer kalten B<strong>und</strong>esausschuss<br />
Dusche. Am<br />
dig ist vor allem – so der Verbandsten – zu denen auch Reisekosten für – Vormittag ermöglicht. wird Kathrin zur Arbeit in<br />
tag – dem Selbstbestimmungsrecht Erfahrungsaustausche zählen – er- die Werkstatt gefahren. Mittagessen<br />
durch substantielle <strong>und</strong> nachhaltige stattet würden. Hier ist der B<strong>und</strong> in gibt Forschungen es aber bereits wie wieder auch Bildungs- zu Hause<br />
Stärkung der Selbsthilfe größeren der Pflicht.<br />
angebote bei den Eltern. an die Dabei Selbsthilfe legt die müssen ganze<br />
Nachdruck zu verleihen.<br />
stärker Familie von wert Betroffenensicht auf ges<strong>und</strong>e Ernährung, geprägt<br />
– Schaffung von Chancengerech- sein viel Obst <strong>und</strong> <strong>und</strong> Verhandlungen Gemüse stehen auf auf „glei- dem<br />
Als Mindestanforderungen für tigkeit bei der Wahrnehmung democher Speiseplan. Augenhöhe“ Nach ermöglichen.<br />
einer Mittagsruhe,<br />
das kommende Jahr, das von der EU kratischer Rechte, z.B. der Mitarbeit die ihr Körper braucht, mindestens<br />
zum Europäischen Jahr der Chan- im Gemeinsamen Ausschuss der eine Zum St<strong>und</strong>e neuen am Tag, ABiD-Vorsitzenden<br />
wenn das Wetcengleichheit<br />
deklariert wurde, be- Krankenkassen <strong>und</strong> der Kassenärzt- wurde ter nicht Dr. gar Detlef zu mies Eckert ist, fährt aus Halber- sie mit<br />
nennt der ABiD deshalb:<br />
lichen Vereinigungen auf B<strong>und</strong>es- stadt dem Elektro-Rollstuhl gewählt, der dieses spazieren. Amt schon In<br />
<strong>und</strong> Länderebene. Erforderlich ist die von den 1992 Sommermonaten – 2002 inne geht hatte. so oft wie<br />
– Nutzung des Jahrs der Chancengleichheit,<br />
um strukturell <strong>und</strong> insti-<br />
Schaffung einer gleichberechtigten<br />
„Dritten Bank“, auf der Patientenmöglich<br />
an den See, denn die Ilja Seifert junge<br />
Frau ist eine begeisterte Schwimmerin.<br />
In regelmäßigen Abständen erhält<br />
sie Physio- <strong>und</strong> Ergotherapie zur<br />
Offener Brief:<br />
Frühhilfesystem statt Frühwarnsystem<br />
punkt Hilfe <strong>und</strong> verbaut. Unterstützung. Wenn alle von einem<br />
Frühwarnsystem reden, verstehen<br />
überforderte Kathrin ist Eltern eine sehr nur: offene wer nicht Frau<br />
gut <strong>und</strong> genug an vielen erzieht, Dingen dem interessiert. werden die<br />
Sehr geehrte Ministerin von der Kreislauf der Überforderung kaum Kinder Als Kind weggenommen. wurde sie zunächst Warum spre- als<br />
Leyen,<br />
mehr etwas entgegensetzen. chen nicht wir bildungsfähig nicht von einem eingestuft. Frühhilfe- Doch<br />
wir als B<strong>und</strong>esverband behindersystem?<br />
ihre Eltern Das machten nimmt die sich Sorgen stark <strong>und</strong> für<br />
ter <strong>und</strong> chronisch kranker Eltern be- Nicht selten müssen die behinder- den ihr Kind, Hilfebedarf so dass überforderter sie in Berlin-Buch Eltern<br />
grüßen die Tatsache, dass das Bunten <strong>und</strong> chronisch kranken Eltern sich ernst eine Sonderschule <strong>und</strong> ist nicht nur besuchen eine Schuldzu- konnte<br />
desfamilienministerium verstärkt auch den Vorwurf anhören, sie hätschreibung <strong>und</strong> den späteren – die Schulbesuch weder Eltern in noch der<br />
eine Zusammenarbeit zwischen den ten sich selbst in diese Lage gebracht. Kindern Körperbehindertenschule hilft.<br />
in Neu-<br />
hilfegewährenden Behörden för- Hier können wir die derzeitige Praxis brandenburg fortsetzen konnte. Heudern<br />
möchte. Immer öfter rufen bei der Behörden nur deutlich kritisiete Eltern arbeitet sein sie auf ist Gr<strong>und</strong> keine von Mangel Geburt<br />
uns Familien mit behinderten <strong>und</strong> ren. Wenn Eltern nach Unterstützung angeborene an anderen Fähigkeit Möglichkeiten – es in ist den ein<br />
chronisch kranken Eltern an, die nachfragen, ist dies als Zeichen einer Lernprozess. Werkstätten des Dafür Rehabilitätszent-<br />
brauchen alle<br />
sich zuvor hilfesuchend an Jugend- großen Verantwortlichkeit gegenü- Eltern rum Neustrelitz Vorbilder eine <strong>und</strong> Arbeit, Unterstützung. mit der<br />
<strong>und</strong> Sozialbehörden gewandt haben. ber ihren Kindern zu verstehen – sie Das sie sich familiäre unterfordert Unterstützungsformen<br />
fühlt. Glückli-<br />
Nur ca. 50% dieser Familien haben haben ihren Hilfebedarf erkannt <strong>und</strong> heute cherweise immer sind seltener Kathrins werden, Eltern noch kön-<br />
Hilfen erhalten, die anderen wurden wollen mit den Behörden zusammennen wir alle bedauern. Wieder her-<br />
abgewiesen, weil die Zuständigkeit<br />
verneint wurde. Danach folgt oftmals<br />
ein Hin <strong>und</strong> Her zwischen den<br />
arbeiten. Die Bereitschaft der Eltern<br />
zur Zusammenarbeit, die in Fällen<br />
von Bremen <strong>und</strong> anderen tragischen<br />
stellen lassen sie sich bei den mehr<br />
<strong>und</strong> THEATER<br />
mehr Ein- bis Zweikindfamilien<br />
<strong>und</strong> der erwarteten Flexibilität für<br />
Behörden – irgendwann geben die<br />
Eltern Anzeige entnervt Berlin auf <strong>und</strong> können konret dem<br />
Beispielen vermisst wird – wird<br />
22.09.2005 nicht selten zu einem 10:26 frühen Uhr Zeit-<br />
den Hilda Arbeitsmarkt – „Ich habe kaum. Hilda befohlen,<br />
Se unter die Dusche zu gehen, weil ich<br />
möchte, Wie auch dass führende die Frau, Forscher die sich <strong>und</strong> um<br />
a n z e i g e<br />
Forscherinnen meine Kinder kümmert, beim Thema so sauber Kindeswohlgefährdung<br />
ist, wie ich es bin. Ist sind das nicht wir eine der<br />
Meinung, vollendete dass Form die von Ursachen Demokratie, für<br />
die Franck?“ Überforderung Hilda ist von ein Eltern Zwei-Perheusonen-Stück <strong>und</strong> in der Hauptrolle<br />
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Hause In einem leben Vorbericht kann. In zur ihrer Rehacare Freizeit<br />
in versucht Düsseldorf sie viel wird für auf ihre eine eigene dramatigeisschetige Fitness Lage verwiesen, zu tun. die durch die<br />
aktuellen Kostensenkungsstrategien<br />
entsteht. <strong>Von</strong> den Mit drei der Schuberts Einführung ist sie des die<br />
Gesetzes Einzige, die zur mit Stärkung dem Computer des Wettumbewerbsgehen kann. in der Darauf Gesetzlichen ist sie ganz Kran- stolz<br />
kenversicherung <strong>und</strong> kann alle Artikel werde ihres es nach Vaters den<br />
bisherigen abschreiben. Entwürfen Wenn es mit nicht der freien sofort<br />
Wahl gelingt, des beispielsweise Sanitätshauses ein endgültig Exel-Di-<br />
vorbei agramm sein. zu Die erstellen, Versicherten tüftelt würden sie so<br />
stattdessen lange, bis es zum geschafft jeweils ist. Ansonsten günstigsten<br />
liest Anbieter sie gern, geschickt ist am aktuellen <strong>und</strong> könnten Ta-<br />
sich gesgeschehen dem nur entziehen, <strong>und</strong> an den in Berichten dem sie<br />
die über Mehrkosten fremde Länder für interessiert, qualitativ hoch- hört<br />
wertige klassische Leistungen Musik. Gemeinsam selbst bezahlen. mit<br />
„Es den wird Eltern höchste besucht Zeit, sie dass Konzerte die Hilfs- <strong>und</strong><br />
mittelbenutzer Theateraufführungen. auf die Barrikaden<br />
gehen“, so Belitz im Leitartikel des<br />
Heftes Oftmals 3/2006, ist sie „denn in der sonst Stadt können unter-<br />
sie wegs, womöglich die Stadt bald mit wieder den Augen mit Holz- einer<br />
beinen Rollstuhlfahrerin <strong>und</strong> AOK-Shoppern zu erleben, ergab ihren<br />
Protestmarsch völlig neue Perspektiven. auf Berlin Gemeinsam antreten.“<br />
mit ihrer Mutter <strong>und</strong> vielen Gleichgesinnten<br />
hat sie sich immer dafür stark<br />
te gemacht, nicht selten dass in vielseitige Neustrelitz Ursachen Belange<br />
haben. Behinderter Diesen berücksichtigt Eltern <strong>und</strong> damit werden. den<br />
Kindern So ist seit zu einigen helfen, sollte Jahren vorrangiges das The-<br />
Ziel ater Ihrer problemlos Initiative für sein. Behinderte In diesem zu<br />
Sinn, erreichen. arbeiten Trotz auch vieler wir Verbesserun- gern mit an<br />
einem gen im Hilfesystem, Stadtbild bleiben damit aber möglichst immer<br />
viele noch Eltern zahlreiche mit Einrichtungen unterschiedlichen für<br />
Voraussetzungen Behinderte verschlossen, ihrer Verantwor- da sie gar<br />
tung nicht gegenüber oder nur mit ihren fremder Kindern Hilfe ge- zu<br />
recht erreichen werden sind. können. Zu den Für Höhepunkten uns heißt<br />
dies in Kathrins beispielsweise, Leben gehören dass dringend seit vielen ein<br />
Rechtsanspruch Jahren Reisen, die auf sie Elternassistenz<br />
mit der christ-<br />
für lichen behinderte Gemeinschaft <strong>und</strong> chronisch der Roller kranke <strong>und</strong><br />
Eltern Latscher gesetzlich durchführt. verankert Vier Tage werden im<br />
muss, Jahr nehmen damit sich diejenigen die Eltern behinderten eine Aus-<br />
<strong>und</strong> zeit, um chronisch sich von kranken dem anstrengenden Eltern die<br />
entsprechenden Betreuungsalltag Hilfen zu erholen. zur Erziehung<br />
<strong>und</strong> Betreuung Kathrin ihrer Schubert Kinder<br />
bekommen, die sie brauchen. Wenn<br />
der Rechtsanspruch auf Arbeitsassistenz<br />
spielt die im SGB unverwechselbare IX verankert wurde, Heike<br />
verstehen Kr. (Spastikerin). wir nicht, Hilda warum ist ein Stück diese<br />
Hilfen von Marie nicht Ndiaye auch für <strong>und</strong> behinderte hat als Berli- <strong>und</strong><br />
chronisch ner Erstaufführung kranke Eltern am 08.03.06 gelten, um die<br />
ebenfalls 19.30 Uhr einen Premiere. wichtigen Weitere Job mit Spiel- der<br />
Erziehung termine: 09.03. ihrer Kinder – 11.03. ausüben. <strong>und</strong> 15.03.<br />
– 18.03.06 um 19.30 Uhr. Spielort:<br />
Studiobühne Mit fre<strong>und</strong>lichen Mitte, Grüßen HU Berlin. Kartenbestellung:<br />
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Kerstin Weiß, Vorstand<br />
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B
BBZ – November 2006 MOBILES<br />
Im Namen des Senats von Berlin<br />
beantworte ich Ihre nicht erledigte<br />
Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs.<br />
5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses<br />
wie folgt:<br />
1) Wie kam der Senat dazu - angesichts<br />
der Vorgeschichte, des chaotischen<br />
Ausschreibungsverfahrens<br />
<strong>und</strong> der allseitig bekannten Probleme<br />
beim Sonderfahrdienst für Menschen<br />
mit Behinderungen – den Zuschlag<br />
einem Bewerber zu erteilen,<br />
dessen Zusagen, alle Leistungen billiger<br />
als seine Mitbewerber anbieten<br />
zu können von vornherein unrealistisch<br />
erscheinen mussten <strong>und</strong> hat der<br />
Senat mit diesem Zuschlag bewusst<br />
Nachteile für die Nutzerinnen <strong>und</strong><br />
Nutzer des Sonderfahrdienstes billigend<br />
in Kauf genommen?<br />
Zu 1.: Bei der Vergabe der Regieleistung<br />
zur Durchführung eines besonderen<br />
Fahrdienstes für Menschen<br />
mit Behinderungen handelte es sich<br />
um ein übliches Ausschreibungsverfahren.<br />
Bietern, die den Zuschlag<br />
nicht erhalten haben, steht es frei, vor<br />
der Vergabekammer bzw. dem Kammergericht<br />
ein Nachprüfungsverfahren<br />
anzustreben. Das wirtschaftlichste<br />
Angebot wurde ausgewählt, was<br />
nicht identisch mit billig ist. Neun<br />
weitere Bewertungskriterien (Erreichbarkeit<br />
Fahrtwunschannahme,<br />
a n z e i g e<br />
Chaotisierung des Sonderfahrdienstes<br />
durch Inkompetenz mit Vorsatz?<br />
Dispositionsgeschwindigkeit, Möglichkeit<br />
zur Disposition von Spontanfahrten,<br />
Möglichkeit von Vordisposition,<br />
Beschwerdemanagement,<br />
Einbindungsmöglichkeit, Transparenz<br />
– Kontrollmöglichkeit – Abwehr<br />
von Missbrauch, Beratungs- <strong>und</strong><br />
Betreuungsangebot sowie Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit)<br />
neben dem Preis sind<br />
mit unterschiedlicher Gewichtung in<br />
die Beurteilung der Angebote eingeflossen.<br />
Die Vergabekammer <strong>und</strong> das<br />
Kammergericht haben die Bewertungskriterien<br />
sowie die Durchführung<br />
<strong>und</strong> Ergebnisse der Bewertung<br />
in ihren jeweiligen Entscheidungen<br />
bestätigt.<br />
2) Wie <strong>und</strong> welcher Form hat sich<br />
der Senat vor Erteilung des Zuschlags<br />
umfassend vergewissert, ob der jetzige<br />
Betreiber überhaupt in der Lage<br />
ist, personell, technisch, logistisch<br />
<strong>und</strong> mittels einer funktionierenden<br />
Abrechnungssoftware die vertraglichen<br />
Festlegungen einzuhalten <strong>und</strong><br />
welche Auflagen wurden dem Betreiber<br />
zwischenzeitlich bis zu welchem<br />
Zeitpunkt erteilt, um weiteren<br />
Schaden von den Nutzerinnen <strong>und</strong><br />
Nutzern des Sonderfahrdienstes so-<br />
wie den beteiligten Subunternehmen<br />
abzuwenden?<br />
Zu 2.: Im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens<br />
sind in den Teilnahmeanträgen<br />
<strong>und</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
diverse Nachweise <strong>und</strong><br />
Referenzen von den Bewerbern gefordert<br />
<strong>und</strong> bewertet worden. Zur<br />
Beurteilung der technischen Möglichkeiten<br />
des Softwaresystems als<br />
Gesamtpaket Fahrtwunschannahme<br />
– Disposition – Abrechnung wurde<br />
ein externer Gutachter mit dem Spezialgebiet<br />
Telematik beauftragt. Eine<br />
Anlaufphase von sechs bis acht Wochen<br />
bei der Umstellung eines derart<br />
komplexen Systems ist legitim. Dass<br />
es gerade in der ersten Zeit der Umstellung<br />
noch zu Problemen kommt,<br />
ist nachvollziehbar. Dennoch wurden<br />
alle Beteiligten nachdrücklich auf die<br />
Einhaltung der Verträge hingewiesen.<br />
Die Möglichkeit, Vertragsstrafen<br />
auszusprechen, ist bekannt. Ich setze<br />
jedoch eher auf eine konstruktive Zusammenarbeit,<br />
da ich davon ausgehe,<br />
dass gemeinsam mit allen Beteiligten<br />
entwickelte Lösungen tragfähiger<br />
sind. Es wurden bereits konkrete<br />
Maßnahmen unter Beteiligung von<br />
Neue Aufzüge, integrierte Störungsmeldungen<br />
Barrierefreie U-Bahnhöfe:<br />
Wilmersdorfer Str. (U7)<br />
Rosenthaler Platz (U8)<br />
Alt Tegel (U6)<br />
Die Familie der barrierefreien U-Bahnhöfe<br />
bekommt stetig Zuwachs. Im Oktober wurden<br />
auf den U-Bahnhöfen Wilmersdorfer Straße,<br />
Rosenthaler Platz <strong>und</strong> Alt-Tegel drei weitere<br />
Aufzugsanlagen In Betrieb genommen.<br />
Damit sind bereits 67 von 170 U-Bahnhöfen<br />
barrierefrei, Tendenz steigend.<br />
Die Aufzugsanlage in Alt-Tegel führt direkt auf<br />
den extra verbreiterten Mittelstreifen der <strong>Berliner</strong><br />
Straße <strong>und</strong> ermöglicht somit ein barrierefreies<br />
Umsteigen in die dort verkehrenden Buslinien.<br />
Gleichzeitig erhält hiermit ein weiterer wichtiger<br />
Endbahnhof einen Aufzug.<br />
Damit sind nun mit Ausnahme des U-Bahnhofs<br />
Uhlandstraße sämtliche Endbahnhöfe im <strong>Berliner</strong><br />
U-Bahnnetz barrierefrei erreichbar.<br />
Am U-Bahnhof Rosenthaler Platz ging der zweite<br />
Aufzug an den Start. Er verbindet die südliche<br />
Verteilerebene des Bahnhofs mit dem Bahnsteig.<br />
Der erste Aufzug von der Verteilerebene zur Straße<br />
ist bereits 2005 in Betrieb genommen worden.<br />
Die Baukosten zur Ausstattung dieser drei<br />
U-Bahnhöfe mit Aufzugsanlagen betragen r<strong>und</strong><br />
2,4 Mio. Euro.<br />
Noch aktueller <strong>und</strong> übersichtlicher:<br />
Aufzugsstörungen unter www.BVG.de<br />
Mögliche Aufzugsstörungen werden jetzt auf der<br />
Internetseite der BVG noch besser angezeigt.<br />
Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe verfügen über<br />
91 Aufzüge, die einen Funktionsgrad von<br />
durchschnittlich 98 Prozent aufweisen.<br />
Trotzdem kommt es mitunter zu Aufzugstörungen,<br />
die gerade für gehbehinderte Fahrgäste <strong>und</strong> für<br />
Menschen mit Kinderwagen ärgerlich sind.<br />
5<br />
Fuhrunternehmern <strong>und</strong> Nutzervertretern<br />
ergriffen, die allerdings erst ihre<br />
Wirkung in vollem Umfang entfalten<br />
müssen. So wurde beispielsweise eine<br />
Notrufnummer für Nachfragen eingerichtet,<br />
wenn der Rollstuhl defekt<br />
ist, ein Fahrzeug nicht nach 20 Minuten<br />
Wartezeit erschienen ist, eine<br />
Weiterbeförderung durch den ÖPNV<br />
nicht möglich ist oder eine kurzfristige<br />
Stornierung wegen Erkrankung<br />
am Fahrtag erforderlich ist, die Weiterentwicklung<br />
der Software beauftragt,<br />
das Personal in der Telefonzentrale<br />
verstärkt. Die Eingabe von<br />
Fahrtwünschen per Fax oder E-Mail<br />
erfolgt nunmehr außerhalb der Fahrtwunschannahme<br />
in der Nacht über<br />
die Taxi-zentrale der WBT. Weitere<br />
Verbesserung der Kommunikation<br />
zwischen den einzelnen Beteiligten<br />
erfolgt bereits jetzt in konstruktiver<br />
Atmosphäre durch wöchentliche Treffen<br />
zwischen Fuhrunternehmern <strong>und</strong><br />
Regiebetreibern sowie monatlichen<br />
Treffen bei der Senatsverwaltung mit<br />
Fuhrunternehmern, Regiebetreibern,<br />
Landesamt für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales<br />
sowie dem Landesbeauftragten für<br />
Menschen mit Behinderungen. Erste<br />
Erfolge sind bereits zu verzeichnen.<br />
Die Beschwerden sind rückläufig <strong>und</strong><br />
die Fahrtenanzahl zeigt eine deutlich<br />
positive Tendenz.<br />
Dr. Heidi Knake-Werner, Senatorin für<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Soziales <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
www.BVG.de hilft jetzt dabei, Störungen<br />
kurzfristig zu erkennen <strong>und</strong> eine andere Strecke<br />
zu wählen.<br />
Bereits auf der Startseite von BVG.de befindet<br />
sich eine Übersicht über gestörte Aufzüge.<br />
Unter den aktuellen Verkehrsmeldungen sind<br />
sie nach Linien aufgelistet, ein Klick genügt, um<br />
detaillierte Informationen abzurufen.<br />
Zusätzlich werden die gestörten Aufzüge auf<br />
den Seiten der Linienübersichten eingeblendet.<br />
Dort sind alle Fahrgastinformationen<br />
wie der Linienverlauf aller U-Bahnen <strong>und</strong><br />
Umsteigemöglichkeiten hinterlegt. Auch<br />
Mobilitätsinformationen wie Rampen,<br />
Rolltreppen <strong>und</strong> vorhandene Aufzüge werden<br />
angezeigt. Neu ist hierbei das rote Symbol<br />
„Aufzug defekt“. Es erscheint sobald eine<br />
Störung aufgetreten ist <strong>und</strong> erlischt, wenn der<br />
Aufzug wieder funktionstüchtig ist.<br />
Um die Aktualität der Meldungen kümmern sich<br />
die Mitarbeiter der U-Bahnleitstelle.<br />
Informationen zur<br />
barrierefreien Beförderung:<br />
Internet<br />
www.BVG.de/mobilitaet.html<br />
BVG Call Center 030/ 19 44 9<br />
Aufzugsstörungen der U-Bahn<br />
Tel. 030/256 22096<br />
www.BVG.de
6 MOBILES<br />
BBZ – November 2006<br />
Anlässlich der Beschlussempfehlung<br />
des Ausschusses für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Soziales zur Begleitung schwerbehinderter<br />
Personen erklärt der<br />
Beauftragte der CDU/CSU-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />
für die Belange der<br />
Menschen mit Behinderungen, Hubert<br />
Hüppe, MdB: In der jüngsten<br />
Sitzung des Ausschusses für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Soziales ist es gelungen, endlich<br />
eine befriedigende Lösung zum<br />
Merzkeichen „B“ zu finden. Dies<br />
entspricht einem Vorschlag der Union,<br />
der in der vergangenen Legislaturperiode<br />
keine Mehrheit gef<strong>und</strong>en<br />
hatte. Gemäß dieser Beschlussemp-<br />
Das Kottbusser Tor ist ein wichtiger<br />
<strong>und</strong> lebendiger Verkehrsknotenpunkt<br />
im Zentrum Berlins. Es<br />
treffen die U 1, die U 8 <strong>und</strong> diverse<br />
Buslinien aufeinander. Hinzu<br />
kommt eine hohe Verkehrsdichte,<br />
die wiederum eine hohe Lärm- <strong>und</strong><br />
Abgasbelastung für Anwohner, Radfahrer<br />
<strong>und</strong> Fußgänger zur Folge hat.<br />
Laut dem Quartiersmanagement<br />
Kottbusser Tor benutzen täglich ca.<br />
5.000 Menschen den Platz, die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel mitgezählt<br />
sind es 67.000.<br />
Man braucht schon alle Sinne, um<br />
sich in diesem Wirrwarr aus Straßen-<br />
Liebe Spontis,<br />
wir müssen uns über die Zukunft<br />
des Sonderfahrdienstes vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> von Finanzierungsproblemen<br />
Gedanken machen, so wie<br />
die aktuellen Ausschreibungsunterlagen<br />
aussehen. Bei den Solo- <strong>und</strong><br />
Doppelbussen sind schon erhebliche<br />
Reduzierungen zu erkennen, Teletaxen<br />
finden keine Berücksichtigung.<br />
Endlich hat sich der Fahrgastbeirat<br />
für unseren Sonderfahrdienst konstituiert.<br />
Er ist beim Landesbeauftragten<br />
für Behinderte angesiedelt <strong>und</strong><br />
mit ca. 10 Nutzern besetzt. Es ist<br />
jetzt äußerst wichtig <strong>und</strong> das solltet<br />
Ihr beobachten, ob der Regieleister,<br />
die WBT den geschlossenen Vertrag<br />
mit dem Land Berlin erfüllt, bzw.<br />
umsetzt. Dieser Betreiber erhält dafür<br />
viel Geld aus Steuermitteln, um<br />
ausschließlich unsere Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben zu sichern.<br />
Es nutzt wirklich nichts, wenn wir<br />
uns nur unter einander über die Miss-<br />
Merkzeichen „B“ – Schwerbehinderte entscheiden<br />
selbst über Begleitperson<br />
fehlung werden Schwerbehinderte<br />
eine „Berechtigung zur Mitnahme<br />
einer Begleitperson“ in öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln haben. Ob sie davon<br />
Gebrauch machen, entscheiden sie<br />
selber. Der Wortlaut im Schwerbehindertenausweis<br />
wird entsprechend<br />
geändert. Gleichzeitig wird auch im<br />
Gesetz klargestellt, dass die Betroffenen,<br />
auch wenn sie keine Begleitperson<br />
mitnehmen, keine Gefahr für<br />
sich oder andere darstellen. Insbesondere<br />
sind sie nicht zur Inanspruchnahme<br />
von Begleitung verpflichtet.<br />
Die bisherige missverständliche Formulierung<br />
im Schwerbehinderten-<br />
stände beim SFD beklagen. Wir haben<br />
dafür eine eigene Homepage im<br />
Internet: www.spontis-berlin.de installiert,<br />
in die ihr nicht nur einsehen<br />
solltet. Mit einem gesonderten Kontaktformular<br />
für Kritik, Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> vor allem für Verbesserungsvorschläge<br />
hoffen wir auf Erfolgsaussichten<br />
für Eure Anregungen.<br />
Überwindet Euch <strong>und</strong> macht Eure<br />
Probleme <strong>und</strong> Wünsche öffentlich.<br />
Nur so können wir sie an die verantwortlichen<br />
Stellen weiter leiten.<br />
Weil wir User durch dieses Medium<br />
Internet privilegiert sind<br />
Beschwerden o. ä. einfacher <strong>und</strong><br />
schneller zu ver- breiten bitte ich<br />
Euch, Patenschaften für die Fahrdienstnutzer<br />
zu übernehmen, die<br />
keinen Computer haben oder durch<br />
Fremdhilfe, weniger Chancen haben,<br />
sich öffentlich zu äußern.<br />
Herzliche Grüße – Eure/Ihre<br />
USCHI L.<br />
ausweis hat häufig dazu geführt, dass<br />
behinderten Menschen der Zugang<br />
zu öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
Veranstaltungen oder Schwimmbädern<br />
verwehrt wird, wenn sie keine<br />
Begleitperson dabei haben.<br />
Vielfach war das bisherige Merkzeichen<br />
„B“ als Pflicht Schwerbehinderter<br />
missverstanden worden,<br />
eine Begleitperson mitzunehmen.<br />
So hatte die Musterbadeordnung<br />
des B<strong>und</strong>esfachverbands Öffentliche<br />
Bäder (BÖB) dazugeführt, dass behinderte<br />
Menschen nicht mehr ohne<br />
Begleitperson in Schwimmbäder ge-<br />
Kottbusser Tor – Barrierefreiheit<br />
kreuzungen zurecht zu finden <strong>und</strong><br />
dabei nicht überfahren zu werden.<br />
Doch wie empfinden Menschen mit<br />
Behinderungen die gegenwärtige Situation?<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
sind nicht nur die im Straßenbild<br />
sofort erkennbaren Rollstuhlfahrer,<br />
sondern auch Menschen mit sensorischen<br />
Behinderungen. Gehörlose<br />
<strong>und</strong> Schwerhörige hören nicht oder<br />
nur schwer ankommende Fahrzeuge.<br />
Sie sind also auf ihre Augen angewiesen,<br />
brauchen eine übersichtliche<br />
<strong>und</strong> sofort einsehbare Verkehrsführung.<br />
Blinde benötigen ein ertastbares<br />
Leitsystem, da sie gefährliche<br />
Situationen wie ein Straßenübergang<br />
nur ertasten <strong>und</strong> evt. hören können.<br />
Fußgänger mit Sehbehinderungen<br />
brauchen eine kontrastreiche Gestaltung<br />
ihrer Umwelt, Rollstuhlfahrer<br />
weitreichende Stufenlosigkeit. Den<br />
Belangen der Rollstuhlfahrer wird<br />
mit dem gerade im Bau befindlichen<br />
Aufzug, der beide U-Bahnhöfe <strong>und</strong><br />
das Straßenniveau miteinander verbindet,<br />
Rechnung getragen.<br />
Doch wie steht es mit den Anforderungen<br />
der Menschen mit sensorischen<br />
Behinderungen? Dazu<br />
betrachten wir den Bodenbelag an<br />
der Kottbusser Str. im Gehwegsbereich.<br />
Zum Fahrradweg ist keine<br />
kontrastreiche oder ertastbare Abgrenzung<br />
erkennbar. Fahrradfahrer<br />
fahren hier in hohem Tempo vor der<br />
Bushaltestelle vorbei. Dabei kann es<br />
zu Unfällen zwischen Radfahrern<br />
<strong>und</strong> Fußgängern kommen. Darum<br />
fordert das Fachforum Mobilität <strong>und</strong><br />
Verkehr der <strong>Berliner</strong> Agenda 21 den<br />
Radweg zumindest vor Bushaltestellen<br />
auf die Straße zu verlegen. Für<br />
eine Überarbeitung des Bodenbelags<br />
a n z e i g e<br />
lassen wurden. Ein Motorradfahrer<br />
hatte gerichtlich Schadenersatz <strong>und</strong><br />
Schmerzensgeld gegen eine Wohneinrichtung<br />
durchgesetzt mit der<br />
Begründung, dass sich seine Unfallgegnerin<br />
mit Merkzeichen „B“ nicht<br />
unbegleitet im Straßenverkehr hätte<br />
bewegen dürfen.<br />
Neue Schwerbehindertenausweise<br />
werden mit der neun Formulierung<br />
ausgegeben, alte Ausweise werden<br />
auf Antrag geändert. Es ist erfreulich,<br />
dass damit eine unnötige <strong>und</strong><br />
häufig ausgrenzende Barriere beseitigt<br />
wird.<br />
spricht, dass Feldsteinlinien in die<br />
Platzgestaltung aufgenommen wurden,<br />
die immer zur Straße führen. Es<br />
besteht die Gefahr, dass Blinde die<br />
Streifen als Leitstreifen fehlinterpretieren<br />
<strong>und</strong> somit unwissentlich nahe<br />
an den Autoverkehr geführt werden.<br />
Daher fordern wir eine eingehende<br />
Überprüfung mit Hinzuziehung der<br />
Sehbehinderten.<br />
Die dritte Forderung bezieht sich<br />
auf die spezielle Umstiegssituation<br />
auf dem Kottbusser Tor. Wir fordern<br />
eine Sicherstellung einer barrierefreien,<br />
für alle Fahrgäste nutzbaren<br />
Umstiegsmöglichkeit in alle öffentlichen<br />
Verkehrsmittel. Dazu gehört,<br />
dass sich alle Menschen gleichermaßen<br />
schnell <strong>und</strong> zielsicher zurecht<br />
finden. Z.B. geben die stadtweit<br />
bekannten Rillenplatten den Blinden<br />
aber auch Sehbehinderten eine<br />
notwendige Orientierung, aber auch<br />
Normalsehende können sich an ihnen<br />
leicht orientieren. Diese sind<br />
durchgehend vom U-Bahnhof bis zu<br />
den Bushaltestellen auszuführen.<br />
Selbstbestimmt Leben. Wir unterstützen Sie – zuverlässig.<br />
AMBULANTER DIENST der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />
Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern: Tel.: 030/ 40 60 58 0<br />
Eichhorster Weg 25 • 13435 Berlin<br />
amb.dienst@fdst.de • www.fdst.de
BBZ – November 2006 INTEGRATION<br />
Weiterbildung zur Sexualberatung, ein Angebot für behinderte<br />
<strong>und</strong> nichtbehinderte Interessierte<br />
Sexualberatung für behinderte<br />
Menschen sollte so selbstverständlich<br />
sein wie das entsprechende Angebot<br />
für Nichtbehinderte. Ist es aber<br />
nicht. Das liegt sicherlich daran, dass<br />
behinderten Menschen bisher nicht<br />
als sexuelle Wesen gedacht werden<br />
konnten. Das ändert sich zurzeit Unsicherheiten,<br />
Probleme <strong>und</strong> Fragen<br />
werden somit aber erhöht. Deshalb<br />
wird oft die Sachkompetenz von<br />
Fachleuten gesucht. Solche Fachleute<br />
gilt es auszubilden. Ihr Einsatz<br />
wird innerhalb von Einrichtungen<br />
angefragt <strong>und</strong> von Beratungsstellen,<br />
die nach den Peer Counseling Prinzipien<br />
arbeiten.<br />
Unser Weiterbildungsangebot richtet<br />
sich an behinderte <strong>und</strong> chronisch<br />
kranke Menschen. Wir wollen deren<br />
Fähigkeit aufgreifen, trotz der jeweiligen<br />
Einschränkungen das eigene<br />
Leben sinn- <strong>und</strong> lustvoll zu gestalten<br />
– <strong>und</strong> das ihres sozialen Umfeldes.<br />
Diese Erfahrungen werden die ausgebildeten<br />
BeraterInnen professionell<br />
anderen Menschen zur Verfügung<br />
stellen. Der hier ausgeschriebene<br />
Kurs wendet sich außerdem an Nichtbehinderte,<br />
die zumindest punktuell<br />
in Einrichtungen der Behindertenarbeit<br />
tätig sind <strong>und</strong> sich vorstellen können,<br />
ihre Arbeit um die Kompetenz<br />
„Sexualberatung“ zu erweitern.<br />
Die Weiterbildung dient:<br />
1. der persönlichen Bereicherung<br />
an Erfahrung <strong>und</strong> Wissen bezüglich<br />
sexuellen Erlebens, 2. dem Aufbau<br />
eines ersten Fachwissens zu medizinischen<br />
Aspekten wie bei der<br />
Familienplanung, 3. dem Nachweis<br />
einer f<strong>und</strong>ierten Weiterbildung zur<br />
Sexualberatung in der eigenen Einrichtung,<br />
also der Etablierung von<br />
Vertrauensleuten zu Fragen von<br />
Partnerschaft <strong>und</strong> Sexualität.<br />
Veranstalter der Weiterbildung ist<br />
das ISBB Institut zur Selbstbestimmung<br />
Behinderter. Die Weiterbildung<br />
ist in einzelne Module aufgebaut.<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
im Internet: www.peercity.de/index.<br />
php?act=view_location&location_<br />
id=113.<br />
Für Rückfragen stehe ich gerne<br />
zur Verfügung: Tel: 0441/ 777<br />
90 85 (AB) oder unter wiebke.<br />
hendess@web.de, www.sexualitaet<strong>und</strong>-behinderung.de<br />
a n z e i g e<br />
Wiebke Hendeß, Sexualberaterin,<br />
Peer Counselorin, Diplombiologin<br />
7<br />
Das Agnes Neuhaus<br />
Café<br />
Das Agnes Neuhaus Café bereichert<br />
mit seiner speziellen Speisekarte<br />
ab 22. September 2006 die<br />
Gastronomie-Landschaft in Berlin-<br />
Niederschönhausen. „Tu deinem Körper<br />
etwas Gutes, damit die Seele Lust<br />
hat, darin zu wohnen“ – nach diesem<br />
Motto verwöhnt das Agnes Neuhaus<br />
Café seine Gäste mit Kulinarischem<br />
aus Klöstern <strong>und</strong> biologischen Betrieben:<br />
mit Spezialitäten nach alten<br />
klösterlichen Rezepten, raffinierten<br />
Salaten, knusprigen Baguettes, gut<br />
bürgerlichen Mittagsgerichten. Dazu<br />
serviert das Café-Team Biere aus den<br />
ältesten Klosterbrauereien der Welt<br />
<strong>und</strong> Weine aus traditionellem Anbau.<br />
Mit feinen Kuchen aus eigener Herstellung<br />
ist auch für den süßen Appetit<br />
bestens gesorgt. Am Wochenende<br />
hält das Café-Team Frühstücksvariationen<br />
je nach Gusto <strong>und</strong> Appetit<br />
bereit. In seinen Räumen <strong>und</strong> auf der<br />
Terrasse im Sommergarten setzt das<br />
Agnes Neuhaus Café auf angenehme<br />
Atmosphäre zum Wohlfühlen. Ob<br />
bei einer Käse-Kreation mit Tete de<br />
Moine <strong>und</strong> Rotwein im Café, beim<br />
Latte macchiato unterm Sonnenschirm,<br />
einer Bionade im Sandkasten<br />
auf dem Rasen – alt <strong>und</strong> jung kommen<br />
hier auf ihre Kosten.<br />
Die moderne <strong>und</strong> funktionale<br />
Ausstattung des Cafés bietet zudem<br />
einen passenden Rahmen für Familienfeiern<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen.<br />
Das Café-Team berät <strong>und</strong> bewirtet<br />
Interessenten gerne, individuell <strong>und</strong><br />
nach ihren Wünschen. Das Agnes<br />
Neuhaus Café wird als integratives<br />
Café vom Sozialdienst katholischer<br />
Frauen (SkF) e.V. Berlin, einem gemeinnützigen<br />
Verein, betrieben. Es<br />
bietet Menschen mit Behinderung<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Arbeit.<br />
Öffnungszeiten des Agnes Neuhaus<br />
Cafés: Mittwoch bis Sonntag,<br />
von 10.00 – 18.00 Uhr.<br />
Adresse: Schönhauser Str. 41,<br />
13158 Berlin. Tel: 030/ 477 532 560<br />
www.agnesneuhaus-cafe.de<br />
Inkontinenz- <strong>und</strong>/ oder Sexualberatung<br />
bei Ulrike Boppel<br />
Inkontinenzfachberaterin, Sexualpädagogin<br />
Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />
blisse, Tel.: 8 47 18 70
8 INTEGRATION<br />
BBZ – November 2006<br />
Job 4000 – Programm zur besseren beruflichen<br />
Integration besonders betroffener schwerbehinderter<br />
Menschen<br />
Auch aufgr<strong>und</strong> der bisherigen Erfahrungen<br />
aus den Projekten <strong>und</strong><br />
Aktivitäten der Initiative »job - Jobs<br />
ohne Barrieren« wurde das Programm<br />
„Job 4000“ ins Leben gerufen,<br />
das am 1. Januar 2007 startet<br />
<strong>und</strong> Bestandteil der Initiative ist. Mit<br />
dem Programm soll die berufliche<br />
Integration schwerbehinderter Menschen<br />
gezielt vorangetrieben werden.<br />
Zugleich soll die B<strong>und</strong>esagentur für<br />
Arbeit bei der Durchführung ihrer<br />
gesetzlichen Aufgaben im Rahmen<br />
der beruflichen Integration von Men-<br />
Leistungen der Eingliederungshilfe<br />
sind auch für Bezieher von Arbeitslosengeld<br />
II zu gewähren. Das<br />
betonte am 13.10.2006 die B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />
Silvia Schmidt in<br />
einer Pressemitteilung. „Fest steht“,<br />
so die Behindertenbeauftragte der<br />
sozialdemokratischen B<strong>und</strong>estags-<br />
a n z e i g e<br />
schen mit Behinderung unterstützt<br />
werden.<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt setzen<br />
vor allem Arbeitsplätze <strong>und</strong> – für<br />
junge behinderte Menschen – Ausbildungsplätze<br />
voraus. Außerdem<br />
bedarf es häufig einer zielgerichteten<br />
Unterstützung beim Übergang<br />
schwerbehinderter Jugendlicher von<br />
der Schule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Daher gründet das Programm<br />
auf den drei Säulen Arbeit,<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Unterstützung. Mit<br />
Eingliederungshilfe auch für Bezieher<br />
von Arbeitslosengeld II<br />
fraktion, „der Sozialhilfeträger darf<br />
die Leistung an einen behinderten<br />
oder von Behinderung bedrohten<br />
Menschen nicht deshalb verweigern,<br />
weil er Arbeitslosengeld II bezieht.“<br />
Immer mehr behinderte Bezieher<br />
von Arbeitslosengeld II erhielten in<br />
den letzten Monaten keine Einglie-<br />
dem Programm wird zugleich die<br />
Ankündigung der B<strong>und</strong>esregierung<br />
im Koalitionsvertrag vom 11. November<br />
2005 umgesetzt, wonach die<br />
berufliche Integration von Menschen<br />
mit Behinderung intensiviert <strong>und</strong><br />
mehr Arbeitsmöglichkeiten außerhalb<br />
von Werkstätten für behinderte<br />
Menschen geschaffen werden sollen.<br />
Zuständig für die Umsetzung sind<br />
die Länder, konkret die jeweils zuständigen<br />
Integrationsämter, bei denen die<br />
Leistungen zu beantragen sind.<br />
derungshilfe (SGB XII/Sozialhilfe)<br />
mehr von ihrem Sozialhilfeträger. Oft<br />
traf es suchtkranke Menschen, die<br />
zwar drei St<strong>und</strong>en am Tag arbeiten<br />
können, aber in teilstationären Kliniken<br />
ein paar St<strong>und</strong>en am Tag psychisch<br />
unterstützt werden mussten.<br />
Diese Verweigerung der Eingliederungsleistungen<br />
ist nicht rechtmäßig.<br />
Behinderten Beziehern von<br />
Arbeitslosengeld II stehen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
auch die Leistungen der<br />
Eingliederungshilfe (§§ 53 bis 60<br />
SGB XII) <strong>und</strong> der Hilfe zur Pflege<br />
(§§ 61 bis 66 SGB XII) zu. Dies hebt<br />
eine Gerichtsentscheidung des Sozialgerichts<br />
Halle (Az. S 13 SO 66/06)<br />
vom 5. September 2006 ebenso hervor,<br />
wie ein Rechtsgutachten des<br />
Wissenschaftlichen Dienstes des<br />
Deutschen B<strong>und</strong>estages.<br />
Silvia Schmidt: „Jeder, der Unterstützung<br />
in Anspruch nehmen will,<br />
kann sich an einen Rehabilitationsträger<br />
seiner Wahl wenden. Auftretende<br />
Zuständigkeitsprobleme – es könnte<br />
zum Beispiel die Rentenversicherung<br />
zuständig sein – dürfen nicht auf dem<br />
Rücken der Betroffenen ausgetragen<br />
werden. Diese Zuständigkeitsprobleme<br />
müssen die Rehabilitationsträger<br />
untereinander ausmachen. Das hat<br />
der Gesetzgeber bereits seit Jahren<br />
entschieden <strong>und</strong> es steht auch im § 14<br />
SGB IX. Zudem hat der behinderte<br />
Mensch die Möglichkeit, sich an eine<br />
Gemeinsame Servicestelle zu wenden.<br />
In jedem Landkreis <strong>und</strong> jeder<br />
kreisfreien Stadt haben vorwiegend<br />
die Rehabilitationsträger diese Servicestellen<br />
eingerichtet, die der Beratung<br />
der Betroffenen dienen.“<br />
Quelle: Kobinet – Nachrichten<br />
Schildkröte GmbH<br />
Die Schildkröte GmbH ist eine<br />
gemeinnützige Gesellschaft zur<br />
Ausbildung, Beschäftigung, Qualifi<br />
zierung <strong>und</strong> Vermittlung von Jugendlichen<br />
mit besonderem Förderbedarf<br />
<strong>und</strong> langzeitarbeitslosen Erwachsenen.<br />
Die Gesellschaft wurde 1988<br />
von ihrem einzigen Gesellschafter<br />
Jugendwohnen im Kiez e.V. in Berlin<br />
gegründet. Hauptauftraggeber<br />
sind die JobCenter <strong>und</strong> Arbeitsagenturen<br />
in Berlin. Der Europäische<br />
Sozialfonds ist Kofi nanzierungsgeber<br />
für viele Maßnahmeformen. Die<br />
Servicegesellschaften SPI Consult,<br />
ziz <strong>und</strong> gsub wirken als Treuhänder<br />
im Auftrag der <strong>Berliner</strong> Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft, Arbeit<br />
<strong>und</strong> Frauen mit <strong>und</strong> kontrollieren<br />
die Verwendung der Mittel <strong>und</strong> die<br />
Umsetzung der vereinbarten Inhalte.<br />
Anspruchsberechtigte Personen werden<br />
in Ausbildungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsmaßnahmen<br />
nach SGB II <strong>und</strong><br />
III eingeb<strong>und</strong>en. Die Angebote der<br />
Schildkröte GmbH sind auf das Ziel<br />
ausgerichtet, die gesetzlichen Leistungsansprüche<br />
der TeilnehmerInnen<br />
mit Erfolg, d.h., durch die Verbesserung<br />
ihrer individuellen Ausgangslage,<br />
zu erfüllen. Die Leistungen der<br />
Schildkröte GmbH zur berufl ichen<br />
Integration sind so gestaltet, dass<br />
die individuellen Bedingungen der<br />
TeilnehmerInnen berücksichtigt <strong>und</strong><br />
gleichzeitig mit der Leitidee des Gesetzgebers<br />
»Fördern <strong>und</strong> Fordern« in<br />
Einklang gebracht werden.<br />
Die Konzepte der Schildkröte<br />
GmbH werden auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
des arbeitsmarktpolitischen Bedarfs<br />
<strong>und</strong> den Anforderungen des regionalen<br />
Arbeitsmarktes kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Das Unternehmen<br />
gliedert die inhaltliche Arbeit in<br />
sechs Bereiche:<br />
– AzuBi.de bildet Jugendliche <strong>und</strong><br />
junge Erwachsene (bis 25 Jahre) aus<br />
– MatchWork führt Beschäftigungsmaßnahmen<br />
durch<br />
– B.EST betreut Einsatzstellen in<br />
Berlin. Aquise/ Betreuung von Kooperationsbetrieben,<br />
Einsatz- <strong>und</strong><br />
Praktikumsstellen<br />
– LernBar entwickelt <strong>und</strong> vermittelt<br />
Qualifizierungsinhalte<br />
– JobLink bietet Hilfen zur Vermittlung<br />
in reguläre Ausbildung <strong>und</strong><br />
Arbeit<br />
– ProF<strong>und</strong> entwickelt <strong>und</strong> organisiert<br />
die Umsetzung von Projektinhalten<br />
in gemeinnützigen <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Einrichtunge.<br />
Es gibt noch freie Plätze!<br />
Schildkröte GmbH. Tel.: 030/<br />
9395 6600, Fax: 030/ 9395 6610,<br />
www.schildkroete-berlin.de<br />
Kathrin Moll
BBZ – November 2006 INTEGRATION<br />
Zu unserem Gespräch kommt<br />
Bernard Siino unerwartet ohne den<br />
erklärten Liebling der Abteilung.<br />
„Joschi hat von mir hitzefrei bekommen“<br />
erklärt er das Fernbleiben<br />
seines Labrador-Retrievers, der vor<br />
allem von den Kolleginnen verhätschelt<br />
wird. Doch auch ohne Unterstützung<br />
seines Führh<strong>und</strong>es bewegt<br />
sich Bernard Siino sicher durch das<br />
oberste Stockwerk seines Arbeitgebers<br />
Isgus. Seit sieben Jahren arbeitet<br />
er als IT-Spezialist für das Schwenninger<br />
Unternehmen, das sich auf<br />
Zeitmanagementlösungen spezialisiert<br />
hat. „In gewohnter Umgebung<br />
kommt man auch ohne H<strong>und</strong> gut<br />
klar“ erläutert er. „Schließlich kenne<br />
ich meine Abteilung aus Zeiten, als<br />
ich noch alles sehen konnte...“<br />
Vor seiner Anstellung bei dem<br />
Traditionsunternehmen arbeitet der<br />
gelernte R<strong>und</strong>funktechniker als Multimediaspezialist<br />
in verschiedenen<br />
Unternehmen der Region, bevor ihn<br />
ein Headhunter 1999 zu Isgus lotst.<br />
Dort kümmert er sich seitdem als<br />
Systemintegrator <strong>und</strong> Projektbegleiter<br />
vorwiegend darum, dass die verschiedenen<br />
Isgus-Produkte mit der<br />
Hard- <strong>und</strong> Software des K<strong>und</strong>en optimal<br />
harmonieren. 2002 verabschiedet<br />
sich der IT-Fachmann für eine reine<br />
Routineoperation von seinen Kollegen.<br />
Aus den geplanten wenigen Tagen<br />
werden mehr als zwei Jahre.<br />
Sehstörung nach<br />
Routineoperation<br />
Nach dem nicht komplikationsfreien<br />
Eingriff am Becken leidet er unter<br />
täglich zunehmenden Sehstörungen<br />
<strong>und</strong> enormen Kopfschmerzen. Erst<br />
die Ärzte der Freiburger Uniklinik<br />
erkennen nach Wochen, dass<br />
der Sehnerv aufgr<strong>und</strong> des erhöhten<br />
Hirndrucks stark geschädigt wurde.<br />
„Dort hat man sich sofort sämtliche<br />
Beine für mich ausgerissen“ lobt<br />
Bernard Siino die dortigen Fachleute.<br />
Mit einer Notoperation normalisieren<br />
die Freiburger Spezialisten<br />
den Hirndruck. „Die Kopfschmerzen<br />
waren schlagartig weg, aber das<br />
Augenlicht kam nicht wieder“ erinnert<br />
er sich an den April 2002.<br />
Mit dem BFW Würzburg<br />
zurück in den Job<br />
Neue Perspektiven eröffnen sich<br />
nach der medizinischen Rehabilitation<br />
Anfang 2003. Der damals<br />
31-Jährige erlernt am Berufsförderungswerk<br />
(BFW) Würzburg, einem<br />
Bildungszentrum für blinde <strong>und</strong> sehbehinderte<br />
Erwachsene, die Punktschrift<br />
<strong>und</strong> das blindheitsgemäße<br />
Arbeiten am PC. Gut ein Jahr büffelt<br />
<strong>und</strong> lebt er im BFW Würzburg, sieht<br />
seine Familie nur am Wochenende.<br />
„Die Tage waren nicht immer einfach“<br />
berichtet er über die Zeit fern<br />
Jeden Tag etwas Neues lernen<br />
Bernard Siino ist blind <strong>und</strong> arbeitet<br />
als IT-Spezialist<br />
der Heimat, die aber doch viel Gutes<br />
bringt: „Schließlich habe ich am<br />
BFW meine heutige Lebensgefährtin<br />
kennengelernt.“<br />
In bester Erinnerung hat er vor<br />
allem das Mobilitätstraining. „Hier<br />
lernt man, wie man als Blinder<br />
mit dem Langstock von A nach B<br />
kommt“ erläutert Bernard Siino.<br />
Zudem bekomme man beigebracht,<br />
wildfremde Passanten nach dem<br />
Weg zu fragen, was ihm anfangs<br />
sehr schwer gefallen sei. Als genauso<br />
wichtig erachtet er das Erlernen<br />
des 10-Finger-Schreibens an der<br />
PC-Tastatur <strong>und</strong> das schnelle Vorankommen<br />
an der Braillezeile, auf<br />
der Blinde den Bildschirminhalt<br />
in Punktschrift ertasten können.<br />
„Nachdem ich das drauf hatte, konnte<br />
ich mit den BFW-Spezialisten im<br />
Einzelunterricht mit Jaws, Microsoft<br />
Office <strong>und</strong> HTML in punkto EDV<br />
wieder durchstarten“ schwärmt der<br />
PC-Freak von den letzten Monaten<br />
an dem Bildungszentrum. Mitte<br />
2004 ist er dank der individuellen<br />
BFW-Ausbildung wieder fit für die<br />
Rückkehr an den alten Arbeitsplatz.<br />
Gutes Zeugnis von<br />
Isgus-Vorgesetzten<br />
„Auch wenn es unglaublich klingt,<br />
das Aufgabengebiet von Herrn Siino<br />
ist praktisch identisch zu dem vor<br />
seinem Handicap“ betonen Harald<br />
Emminger, Leitung Support <strong>und</strong><br />
Dietmar Wehrle, Leitung Schulung<br />
bei Isgus. „Durch sein großes Engagement<br />
ist er in Softwarefragen immer<br />
auf dem neuesten Stand“ loben<br />
sie den hohen persönlichen Einsatz<br />
<strong>und</strong> die Kompetenz ihres „alten neuen“<br />
Mitarbeiters.<br />
Bernard Siino an seinem Arbeitsplatz bei Isgus in Villingen-Schwenningen.<br />
Unterstützung erhalten Siino <strong>und</strong><br />
seine Vorgesetzten auch von Bruno<br />
Kuhn, der im Arbeitsmarktservice<br />
(AMS) des BFW Würzburg arbeitet.<br />
Das Berufsförderungswerk (BFW)<br />
Würzburg mit Sitz in Veitshöchheim<br />
ist ein überregionales Kompetenzzentrum<br />
für die berufliche Bildung<br />
von erwachsenen blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />
Menschen. Der Großteil<br />
der Lehrgangsteilnehmer des BFW<br />
Würzburg war berufstätig, kann<br />
jedoch aufgr<strong>und</strong> einer plötzlichen<br />
Seheinschränkung durch Erkrankung<br />
oder Unfall die bisherige berufliche<br />
Tätigkeit nicht mehr ausüben.<br />
Ziel des BFW Würzburg ist die<br />
nahtlose Wiedereingliederung der<br />
Teilnehmer in das berufliche <strong>und</strong><br />
gesellschaftliche Leben. Individuelle<br />
Beratungsangebote <strong>und</strong> optimal<br />
auf blinde <strong>und</strong> sehbehinderte<br />
Erwachsene abgestimmte Qualifizierungsmaßnahmen<br />
machen das<br />
BFW Würzburg zu einer der b<strong>und</strong>esweit<br />
führenden Einrichtungen<br />
in diesem Bereich. Als gemeinnütziges<br />
soziales Dienstleistungsunternehmen<br />
liegt das Hauptaugenmerk<br />
des BFW Würzburg auf einer innovativen,<br />
bedarfsorientierten <strong>und</strong> flexiblen<br />
Leistungspalette. Diese besteht<br />
aus den Bereichen Prävention,<br />
RehaAssessment, Qualifizierung<br />
mit dem Schwerpunkt zukunftsorientierte<br />
Umschulung sowie Fort-<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung, berufliche Integration<br />
<strong>und</strong> Nachsorge. Parallel zur<br />
beruflichen Neuorientierung bietet<br />
Foto: Marcus Meier<br />
9<br />
„Durch das ruhende Arbeitsverhältnis<br />
war es nicht allzu schwer, den<br />
Arbeitgeber von den nach wie vor<br />
vorhandenen Qualitäten Herrn Siinos<br />
zu überzeugen“ erinnert er sich. „Der<br />
Erfolg gibt ihm <strong>und</strong> uns Recht“ freut<br />
er sich mit dem ehemaligen BFW-Absolventen<br />
über das berufliche Happy<br />
End. Kuhn <strong>und</strong> seine Kollegen betreuen<br />
die Rehabilitanden des BFW<br />
Würzburg bei der Jobsuche. „Das<br />
geht von Bad Reichenhall tief im Süden<br />
bis nach Flensburg hoch im Norden“<br />
betont der 47-Jährige. Ziel ist es<br />
stets, den bestehenden Arbeitsplatz<br />
zu erhalten oder neue Stellen aufzutun.<br />
Mit Erfolg: Mehr als 70 % der<br />
Absolventen finden nach ihrer BFW-<br />
Zeit wieder eine feste Anstellung.<br />
Jeden Tag etwas Neues lernen<br />
„Mein Ziel ist es, jeden Tag etwas<br />
Neues zu lernen“ fasst Bernard Siino<br />
sein „Erfolgsrezept“ zusammen.<br />
Sein Motto: Im Beruf mit Leistung<br />
überzeugen <strong>und</strong> sich im Alltag die<br />
Selbstständigkeit bewahren. Vielleicht<br />
können auch wir uns etwas<br />
von Bernard Siino abschauen: zum<br />
Beispiel, dass Blinde ihren Job genauso<br />
gut machen wie Menschen<br />
ohne Sehbehinderung.<br />
Marcus Meier<br />
Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg<br />
das BFW Würzburg Trainingsmaßnahmen<br />
zur Wiederherstellung der<br />
persönlichen Selbständigkeit <strong>und</strong><br />
zum Erhalt des Arbeitsplatzes an.<br />
Das 1962 gegründete BFW<br />
Würzburg hat seinen Firmensitz seit<br />
1980 in Veitshöchheim <strong>und</strong> verfügt<br />
über 200 Ausbildungsplätze in über<br />
zwanzig verschiedenen Ausbildungsberufen<br />
<strong>und</strong> Berufsvorbereitungen.<br />
Die Beratung <strong>und</strong> Betreuung<br />
des Haupthauses wird seit 2003<br />
von der Münchener Geschäftsstelle<br />
des BFW Würzburg flächendeckend<br />
unterstützt. Die Dienstleistungen<br />
des BFW Würzburg nutzen blinde<br />
<strong>und</strong> sehbehinderte Erwachsene, Rehabilitationsträger<br />
(Agenturen für<br />
Arbeit, Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>und</strong> Berufsgenossenschaften)<br />
sowie Betriebe der Wirtschaft <strong>und</strong><br />
des öffentlichen Dienstes.<br />
Mehr Informationen zum BFW<br />
Würzburg finden Sie im Internet<br />
unter www.bfw-wuerzburg.de. Für<br />
weitere Informationen <strong>und</strong> weiteres<br />
Bildmaterial wenden Sie sich<br />
bitte an: BFW Würzburg, Marcus<br />
Meier, PR + Marketing, Helen-Keller-Str.<br />
5, D-97209 Veitshöchheim.<br />
Telefon: 0931-9001 171,<br />
Telefax: 0931-9001 105. E-Mail:<br />
meier@bfw-wuerzburg.de, Infos im<br />
Internet: www.bfw-wuerzburg.de
10 SOZIALES<br />
BBZ – November 2006<br />
a n z e i g e<br />
Zusammenschluss von Sozialunternehmen <strong>und</strong> Vertretung<br />
von Menschen mit Behinderungen<br />
Ein Verband verändert sich<br />
Vom 9. bis<br />
11. Oktober<br />
2006 tagte der<br />
B<strong>und</strong>esverband evangelische Behindertenhilfe<br />
e.V. (BeB) in Potsdam.<br />
Der Vorstand stellte die Mitgliederversammlung<br />
unter das Motto<br />
„Sozialstaat vor dem Durchbruch<br />
– Chancen <strong>und</strong> Risiken für Menschen<br />
mit Behinderung“. „Der Titel<br />
birgt bewusst den Spannungsbogen<br />
zwischen positiven <strong>und</strong> negativen<br />
Erwartungen, die mit den aktuellen<br />
<strong>und</strong> noch zu erwartenden Veränderungen<br />
verb<strong>und</strong>en sind“, so Klaus-<br />
Dieter Kottnik, 1. Vorsitzender des<br />
BeB. Der Verband breche in eine<br />
neue Zukunft auf. „Durch die Stärkung<br />
der Rolle von Menschen mit<br />
Behinderung innerhalb des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
profiliert sich der Verband<br />
zunehmend als ein Zusammenschluss,<br />
der die evangelische Stimme<br />
von Menschen mit Behinderung <strong>und</strong><br />
psychischer Erkrankung in der Öffentlichkeit<br />
darstellt.“<br />
Norbert Schwarte, Professor an der<br />
Universität Siegen <strong>und</strong> Gastredner<br />
in der Brandenburger Landeshauptstadt,<br />
sieht in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
ein eher zögerliches Voranschreiten<br />
beim Umbau der Hilfen von der Institutionen-<br />
zur Personenzentrierung<br />
im Verhältnis zu Ländern mit vergleichbaren<br />
ökonomischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Rahmenbedingungen. „Ziel des<br />
Umbaus sind Hilfen nach Maß für<br />
jeden, nicht Hilfen für jeden nach<br />
einheitlichem Leisten.“ Der BeB<br />
müsse „sein Profil als verbandlicher<br />
Zusammenschluss von Sozialunternehmen<br />
<strong>und</strong> Vertretung von Menschen<br />
mit Behinderungen schärfen.“<br />
Um diese Anregungen aus der<br />
Wissenschaft zu realisieren wird<br />
der Verband zum einen seine interne<br />
Struktur verändern, zum anderen<br />
weitere Schritte auf die „Experten<br />
in eigener Sache“, die Menschen mit<br />
Behinderung <strong>und</strong> psychischer Erkrankung<br />
zugehen. Den Delegierten<br />
von über 600 Diensten <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
die nahezu 50 Prozent der<br />
Behindertenhilfe Deutschlands <strong>und</strong><br />
wesentliche Teile der Sozialpsychiatrie<br />
repräsentieren, liegt eine Handreichung<br />
mit dem Titel „Teilhabe<br />
von Menschen mit Behinderung verwirklichen“<br />
zur Annahme vor. Sie<br />
weist den Anspruch von Menschen<br />
mit Behinderung: „Nichts über uns<br />
ohne uns“ als Maßstab des Handelns<br />
im Verband aus. Weiterhin bekennt<br />
sich der Verband klar zum Persönlichen<br />
Budget als Mittel der Selbstbestimmung.<br />
So diskutieren die Teilnehmer/<br />
innen mit der Beauftragten der<br />
B<strong>und</strong>esregierung für die Belange<br />
behinderter Menschen, Karin Evers-<br />
Meyer. Sie umriss folgende Schwerpunkte<br />
in der Politik der Koalition<br />
für Menschen mit Behinderung: „Die<br />
Koalition wird den begonnenen Umdenkungsprozess<br />
in der Politik für<br />
Menschen mit Behinderungen weiter<br />
Die Senatsverwaltung für Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Soziales <strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
teilt mit: ab dem 1.10.2006<br />
veröffentlicht das Landesamt für<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales regelmäßig<br />
alle ihm bekannten <strong>und</strong> zur Vermietung<br />
freigemeldeten Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />
auf einer neu dafür<br />
eingerichteten Internetseite www.<br />
rb-wohnungen.de. Ab Oktober haben<br />
wohnungssuchende Rollstuhlbenutzer<br />
somit die Möglichkeit, sich im<br />
Internet tagesaktuell über freie Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />
in Berlin<br />
zu informieren. Neben den wesentlichen<br />
Angaben zur jeweiligen Wohnung<br />
finden Wohnungssuchende dort<br />
auch die entsprechenden Kontaktdaten<br />
des Vermieters, um sich bei Interesse<br />
umgehend mit diesem in Verbindung<br />
setzen zu können. Menschen<br />
begleiten <strong>und</strong> fördern. Die Ziele sind<br />
klar definiert: mehr Selbstbestimmung<br />
<strong>und</strong> Teilhabe für behinderte<br />
Menschen. Der Weg dorthin ist im<br />
Einzelnen nicht abschließend diskutiert.<br />
Die verbindliche Einführung<br />
des Persönlichen Budgets Anfang<br />
2008 ist jedoch sicher ein wichtiger<br />
Meilenstein.“<br />
Professor Friedhelm Hengsbach<br />
aus Frankfurt/Main <strong>und</strong> Leiter des<br />
Nell-Breuning-Instituts referierte im<br />
Anschluss zu „Sozialstaat in Zeiten<br />
der Globalisierung“. Er sieht eine<br />
„Kultur der Entsolidarisierung“ <strong>und</strong><br />
weist auf die sehr unterschiedlichen<br />
Wege Schwedens <strong>und</strong> der USA im<br />
Umgang mit Globalisierung hin.<br />
B<strong>und</strong>esverband evangelische Behindertenhilfe<br />
e.V., Altensteinstraße<br />
51, 14195 Berlin. Tel: 030 / 83001 –<br />
270, Fax: 030 / 83001 – 275, E-Mail:<br />
info@beb-ev.de, www.beb-ev.de,<br />
www.beb-einmischen.de.<br />
Freie Rollstuhlbenutzer-Wohnungen<br />
im Internet<br />
Die Stephanus-Stiftung legte am<br />
7.09.2006, 12 Uhr, auf dem Stiftungsgelände<br />
in Berlin-Weißensee<br />
den Gr<strong>und</strong>stein für ein neues Schulhaus.<br />
Es bietet künftig 85 Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen mit Behinderungen<br />
optimale Lern- <strong>und</strong> Lebensbedingungen.<br />
Unterstützt wird der Neubau<br />
durch eine Zuwendung der Stiftung<br />
mit verminderter Mobilität können<br />
sich auch in dieser Datenbank für<br />
eine barrierefreie Wohnung registrieren<br />
lassen. Mit Hilfe dieses Internetangebotes<br />
können auch die in den<br />
Verwaltungsbezirken vorhandenen<br />
wohnortnahen Beratungsstellen für<br />
behinderte Menschen wohnungssuchende<br />
Rollstuhlbenutzer noch individueller<br />
<strong>und</strong> zielgerichteter beraten<br />
als bisher. Das Landesamt wird vorerst<br />
auch weiterhin persönlich in Angelegenheiten<br />
der Vermittlung von<br />
Rollstuhlbenutzer-Wohnungen beraten.<br />
Unter der Tel. 9012 6695 können<br />
Interessierte am Di von 9 – 12 Uhr<br />
<strong>und</strong> am Do von 15 – 18 Uhr ihren<br />
persönlichen Ansprechpartner erreichen.<br />
Weitere Informationen: www.<br />
lageso.berlin.de, integrationsamt@<br />
lageso.verwalt-berlin.de.<br />
Stephanus-Schule unter einem Dach<br />
„RTL Wir helfen Kindern“ in Höhe<br />
von 964.000 Euro. Begleitet wird das<br />
Bauvorhaben durch RTL Moderatorin<br />
Frauke Ludowig, die an der Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />
persönlich teilnahm. Ort:<br />
Stephanus-Stiftung Am Weissen<br />
See, Albertinenstr. 20-23, 13086<br />
Berlin. Kontakt: Martin Jeutner,<br />
Tel.: 030 / 962 49 113.
BBZ – November 2006 SOZIALES<br />
Es gab viel zu erleben auf der Reha fair Berlin 2006<br />
16.978 Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher kamen dem Motto „Miteinander Leben“ nach<br />
Unter dem Motto „Miteinander<br />
Leben“ fand vom 28. bis 30. September<br />
2006, täglich von 10:00 bis 18:00<br />
Uhr, die Messe Reha fair Berlin statt.<br />
Schwerpunkte der Messe waren Prävention,<br />
Rehabilitation, Integration,<br />
Pflege <strong>und</strong> die allgemeine Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Die Reha fair Berlin richtete<br />
sich nicht nur an Menschen mit Behinderung,<br />
sondern auch an dessen<br />
Umfeld: Familie, Fre<strong>und</strong>e/innen,<br />
Betreuer/innen, Pfleger/innen. Fast<br />
17.000 Besucher kamen zur Reha<br />
fair Berlin in die Messehallen 21 – 24<br />
unter dem Funkturm. Sie informierten<br />
sich über neueste Innovationen,<br />
probierten Hilfsmittel <strong>und</strong> Produkte,<br />
verfolgten das abwechslungsreiche<br />
Rahmenprogramm auf den insgesamt<br />
fünf Bühnen / Seminarbereichen <strong>und</strong><br />
entspannten hinterher bei einem Imbiss<br />
im Sommergarten.<br />
Zur feierlichen Eröffnung auf der<br />
Hauptbühne konnte Thomas Hartl,<br />
Veranstalter der Reha fair Berlin,<br />
die Senatorin für Ges<strong>und</strong>heit, Soziales<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz, Dr. Heidi<br />
Knake-Werner, den Präsidenten<br />
des Sozialverbandes Deutschland<br />
(SoVD), Adolf Bauer, den Minister<br />
a. D. Walter Hirrlinger des Sozialverbandes<br />
VdK Deutschland sowie<br />
die Finalistin des beauties in motion<br />
Kontest, Josephine begrüßen.<br />
Nachdem das rote Band durchtrennt<br />
wurde, startete die Messe mit einem<br />
abwechslungsreichen Rahmenprogramm.<br />
Ein Highlight war die Verleihung<br />
des Gütesiegels „Berlin Barrierefrei“<br />
an Herrn Dr. Göke <strong>und</strong> Herrn<br />
Dr. Kleinhenz (Messe Berlin) durch<br />
Herrn Eisel (Behindertenbeauftragter<br />
des Bezirkes Charlottenburg) <strong>und</strong><br />
Herrn Marquard (Landesbehindertenbeauftragter<br />
Berlin).<br />
Auch am folgenden Tag gab es auf<br />
der Hauptbühne in Halle 21.a wieder<br />
viel zu erleben. So wurden die Sieger<br />
des Malwettbewerbes „Lebensfreude“<br />
ausgezeichnet <strong>und</strong> die Behindertensportler<br />
des Jahres durch den<br />
Behinderten-Sportverband Berlin<br />
geehrt. Zu diesen Terminen waren<br />
gut 300 Gäste aus Politik, Sport <strong>und</strong><br />
Kultur, sowie Vertreter von Verbänden,<br />
Vereinen, Organisationen <strong>und</strong><br />
Interessenvertretungen behinderter<br />
Menschen vertreten.<br />
„Miteinander Leben“ wurde von<br />
den ca. 300 Ausstellern auf gut 9.000<br />
qm nicht nur vorgeführt, sondern<br />
auch vorgelebt. Sei es im Themenpark<br />
Rehabilitation, Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Prävention <strong>und</strong> Pflege, Reisen <strong>und</strong><br />
Erholung, Auto- Mobil, Barrierefreier<br />
Lebensraum, Freizeit, Kultur <strong>und</strong><br />
Sport oder Arbeitsleben - anfassen,<br />
ausprobieren, mitmachen war die Devise<br />
an diesen drei Tagen. In jedem<br />
Themenpark der Reha fair Berlin gab<br />
es etwas zu entdecken <strong>und</strong><br />
oft auch sich selbst.<br />
Im Sportbereich konnte<br />
jeder seiner Lieblingssportart<br />
zusehen <strong>und</strong><br />
anschließend selbst ausprobieren.<br />
<strong>Von</strong> Badminton<br />
bis Tischtennis, von Fahrradfahren<br />
bis Walken -<br />
für jeden war etwas dabei.<br />
Im Themenpark Barrierefreies<br />
Leben informierten<br />
Architekten, Handwerker<br />
<strong>und</strong> Hausbauer über<br />
barrierefreie Baumaßnahmen für<br />
Menschen mit Behinderung, für Ältere<br />
<strong>und</strong> natürlich für Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Institutionen. Im Bereich Reisen<br />
<strong>und</strong> Erholung kamen die Besucher<br />
ins Schwärmen. Urlaubsziele – nah<br />
<strong>und</strong> fern für Alle, ob mit oder ohne<br />
Rolli. Im Themenpark Auto – Mobil<br />
wäre man am liebsten gleich zu einer<br />
Testfahrt aufgebrochen <strong>und</strong> auch im<br />
behindertengerechten Wohnmobil<br />
fühlte man sich wie zuhause.<br />
Zur Reha fair Berlin hatten sich<br />
auch eine Vielzahl an Vereinen <strong>und</strong><br />
Verbänden angemeldet. Über sie<br />
konnte der Besucher direkten Kontakt<br />
zu Menschen mit Behinderung<br />
aufnehmen, sowie sich über Vereinsaktivitäten<br />
<strong>und</strong> ehrenamtlicher<br />
Arbeit ein Bild machen. So präsentierte<br />
H<strong>und</strong>e für Handicaps e.V.<br />
sich <strong>und</strong> seine Lieblinge <strong>und</strong> zeigte,<br />
was ein Begleith<strong>und</strong> alles kann.<br />
Auf der Hauptbühne präsentierten<br />
sich die LV Selbsthilfe Berlin, die<br />
LAG Selbsthilfe Brandenburg, der<br />
Schwerhörigen-Verein Berlin e.V.,<br />
der Blinden- <strong>und</strong> Sehbehinderten-<br />
Verband Brandenburg e.V., die Lebenshilfe<br />
Berlin, der Deutsche Diabetiker<br />
B<strong>und</strong> Landesverband Berlin<br />
e.V., der Landesverband der Gehörlosen<br />
Brandenburg e.V., der Landesselbsthilfeverband<br />
Schlaganfall- <strong>und</strong><br />
Aphasiebetroffener <strong>und</strong> gleichartig<br />
Behinderter Berlin e.V., Landesverband<br />
Brandenburg für Rehabilitati-<br />
11<br />
on der Aphasiker e.V. <strong>und</strong> der Landesselbsthilfeverband<br />
Brandenburg /<br />
Berlin für Osteoporose e.V. <strong>und</strong> luden<br />
zu Diskussionsr<strong>und</strong>en ein.<br />
<strong>Von</strong> den Ausstellern, Akteuren,<br />
Moderatoren sowie von den zahlreichen<br />
Besuchern bekam das Reha fair<br />
Berlin Team überwiegend positives<br />
Feedback. Die Organisation <strong>und</strong> die<br />
Durchführung <strong>und</strong> nicht zuletzt das<br />
menschliche Miteinander, wurden<br />
gelobt. Das Team der Reha fair Berlin<br />
arbeitet nun bereits an der dritten<br />
Messe für Menschen mit <strong>und</strong> ohne<br />
Behinderung, die im April 2008<br />
wieder in den Messehallen unter<br />
dem Funkturm stattfinden wird. Bitte<br />
informieren Sie sich auf unseren<br />
Internetseiten zum gegebenen Zeitpunkt<br />
unter: www.rehafairberlin.de.<br />
Für weitere Informationen oder<br />
Fragen zur Reha fair Berlin stehe ich<br />
Ihnen gerne zur Verfügung. Bildmaterial<br />
wird Ihnen auf Wunsch gerne<br />
zugesandt.<br />
Michaela Hartlieb<br />
BS Berlin Service GmbH<br />
Assistentin Presse- <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Postfach 66 01 36, 10318 Berlin<br />
Tel.: 030 / 26 93 40 –36<br />
Fax: 030 / 26 93 40 – 32<br />
Mobil: 0177 / 598 85 76<br />
Mail: m.hartlieb@bsberlinservice.de<br />
Internet: www.rehafairberlin.de
12 STADTGESPRÄCH<br />
BBZ – November 2006<br />
Nadine Zepp ist eine mopsfidele<br />
Studentin – im Rollstuhl mit<br />
Sprechstörungen <strong>und</strong> seit kurzem<br />
Regionalleiter der <strong>Berliner</strong> Heredeo<br />
Ataxie Selbsthilfegruppe. Zum Verständnis:<br />
Ataxie ist eine Störung von<br />
Bewegungen, gestört ist das koordinierte<br />
Zusammenspiel verschiedener<br />
Muskelgruppen. Übersetzt bedeutet<br />
dies: unsichere, schleudernde, ausfahrende<br />
<strong>und</strong> dem beabsichtigten<br />
Ziel unangepasste Bewegungen.<br />
Häufigste Symptome sind daher:<br />
Gang-, Stand-, Sprech-, Schluck-<br />
<strong>und</strong> Augenbewegungsstörungen.<br />
Als Ursache gilt ein Untergang von<br />
Nervenzellen im Zentralen Nervensystem,<br />
vor allem im Kleinhirn oder<br />
Rückenmark nachgewiesen. Heredo<br />
bedeutet Vererblichkeit, denn die<br />
Wenn ich mich inmitten der Klientel<br />
doch nicht ganz wohl gefühlt<br />
habe, gehört doch an die Organisatorin<br />
des r<strong>und</strong> zweistündigen Spazierganges,<br />
Heike Oldenburg, ein großes<br />
ACHTUNG! Geladen waren aus der<br />
Kartei der „Schatzkiste Berlin“ 6<br />
Personen (3 weibliche <strong>und</strong> 3 männliche).<br />
Letztendlich mitgewandert sind<br />
aber nur 3 Personen (2 männliche, 1<br />
weibliche). Magere „Ausbeute“. Aber<br />
so ist es oft, anfänglich sind alle begeistert<br />
– 14 Mitwanderer auf der ersten<br />
Wanderung – <strong>und</strong> bei der zweiten<br />
<strong>und</strong> dritten werden es immer weniger.<br />
Schade! Denn allen Wanderern ist etwas<br />
gemeinsam – sie suchen Kontakt<br />
zu anderen Mitmenschen. Sei es nun<br />
zum Aufbau einer Partnerschaft, weil<br />
Mann/Frau Probleme mit dem Alleinsein<br />
hat oder „nur so“. Gemeinsam ist<br />
ihnen auch, dass sie eine psychische<br />
oder körperliche Behinderung haben.<br />
In der Kartei sind bereits 85 „Hilfesuchende“<br />
angemeldet – meist Männer-<br />
Ursache der Ataxie ist eine Veränderung<br />
des Erbmaterials. Heilbar<br />
sind Heredo Ataxie bis heute nicht.<br />
Krankengymnastik, Ergotherapie,<br />
Sprechtherapie <strong>und</strong> anderes helfen<br />
jedoch die Beschwerden zu lindern<br />
<strong>und</strong> dadurch das Wohlbefinden <strong>und</strong><br />
die Leistungsfähigkeit so lange wie<br />
möglich zu erhalten.<br />
Dass der Austausch persönlicher<br />
Erfahrungen sehr wichtig ist, war auf<br />
dem ersten Treffen der wieder neu<br />
ins Leben gerufenen Regionalgruppe<br />
Berlin <strong>und</strong> Umgebung deutlich spürbar.<br />
Organisiert hatte Nadine Zepp<br />
das Treffen in den barrierefreien<br />
Wanderung in den Tiefwerder Wiesen<br />
<strong>und</strong> die Anmeldungsgebühr von 10<br />
Euro ist erschwinglich. Diese werden<br />
unter anderem für die Portokosten<br />
verwendet, denn es wird nicht nur gezielt<br />
zu den einmal monatlich stattfindenden<br />
Spaziergängen, sondern auch<br />
zur Party der „Schatzkiste“ eingeladen.<br />
Die Logistik wird von ALBAT-<br />
ROS e.V. übernommen. Es gibt auch<br />
bereits die ersten festen Paare <strong>und</strong><br />
dauerhaften Fre<strong>und</strong>schaften.<br />
Bei unserem Spaziergang stand<br />
wohl eher das Naturerlebnis Tiefwerder<br />
Wiesen im Vordergr<strong>und</strong>. Südlich<br />
des Spandauer Ortsteil Tiefwerder<br />
gelegen, sind sie das letzte in Berlin<br />
erhaltene natürliche Überschwemmungs-<br />
<strong>und</strong> Hechtlaichgebiet <strong>und</strong><br />
für den Biotop- <strong>und</strong> Artenschutz<br />
unverzichtbar. Mit 65,5 Ha/Fläche<br />
ist es das größte Auengebiet Berlins<br />
<strong>und</strong> bietet vielen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />
ein Rückzugsgebiet.<br />
Heredo Ataxie<br />
Franziska Littwin<br />
Räumen des <strong>Berliner</strong> Zentrums für<br />
Selbstbestimmtes Leben Behinderter<br />
Menschen (BZSL e.V.) in Berlin<br />
- Prenzlauer Berg <strong>und</strong> als Gast war<br />
Herr Dr. Kreuz geladen. Herr Dr.<br />
Kreuz überbrachte als Mitglied des<br />
Medizinischen Beirates auch Grußworte<br />
der Deutschen Heredo-Ataxie<br />
Gesellschaft (DHAG), die über die<br />
Neugründung der Gruppe sehr dankbar<br />
<strong>und</strong> erfreut ist. Anwesend war<br />
auch Herr Matusack, einer der Gründer<br />
der <strong>Berliner</strong> Gruppe in den 70er<br />
Jahren. Er erwähnte die Schwierigkeiten,<br />
die es bereitet hat, die Pflege<br />
für seine erkrankte Frau durchzusetzen.<br />
Schwierig ist auch der Umgang<br />
„Wir bieten den Menschen individuelle<br />
Wohnkonzepte: weg von<br />
herkömmlichen Heimen, hin zu<br />
integrativen Wohnmodellen. Diese<br />
Angebote erzeugen wiederum<br />
individuelle Nachfragen. Unsere<br />
Internetseiten müssen als modernes<br />
Informationsmedium diesen ganz<br />
persönlichen Nachfragen <strong>und</strong> Anforderungen<br />
gerecht werden“, betont<br />
Prof. Dr. Klaus Hildemann, Ltd.<br />
Direktor der Theodor Fliedner Stiftung.<br />
Bei der Überarbeitung der neuen<br />
Webseiten hat sich die Theodor<br />
Fliedner Stiftung daher auf ihre Klientel<br />
eingestellt. „Die Menschen, die<br />
wir mit unseren Angeboten ansprechen,<br />
haben Behinderungen, Beeinträchtigungen,<br />
aber auch besonde-<br />
mit Schmerzen – ihre Linderung<br />
durch Morphium <strong>und</strong> Co ist kaum<br />
möglich, weil es nicht anschlägt <strong>und</strong><br />
bei Antidepressiva erfolgt eher eine<br />
Ruhigstellung. Da es keine bekannte<br />
Ursache für die Ataxie gibt, gibt es<br />
auch keine heilenden Medikamente.<br />
Über 30 Ataxieformen sind zwar<br />
bekannt, dennoch ist die Krankheit<br />
selten <strong>und</strong> wird weltweit erforscht.<br />
Herr Dr. Kreuz verdeutlichte die<br />
Wichtigkeit zur Teilnahme an einer<br />
Studie, denn bisher liegen noch keine<br />
einheitlichen Bewertungskriterien<br />
über den Verlauf der Krankheit<br />
<strong>und</strong> die Zukunftsaussichten der Patienten<br />
vor.<br />
Wichtig ist den Betroffenen <strong>und</strong><br />
Angehörigen der <strong>Berliner</strong> Gruppe<br />
nicht nur der Austausch, sondern<br />
auch die Information. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> ist geplant jedes der Treffen –<br />
am 2. Dienstag in jedem geraden<br />
Monat um 18 Uhr – unter ein anderes<br />
Thema zu stellen <strong>und</strong> kompetente<br />
Gäste einzuladen. Gedacht wurde<br />
dabei zum Beispiel an Informationen<br />
zur Pflege, Hilfsmittelversorgung,<br />
Genmedizin <strong>und</strong> Anderes. Gedacht<br />
ist auch an einen Wiedereinzug im<br />
Cafe Blisse oder ähnlichen Ort, da es<br />
doch zentraler liegt. Nähere Infos erteilt:<br />
Deutsche Heredo – Ataxie Gesellschaft<br />
(DHAG) B<strong>und</strong>esverband<br />
e. V., Hausmannstr. 6, 70188 Stuttgart,<br />
Tel.: 0711/ 21 55 114, Fax: 0711/<br />
21 55 119. Spendenkonten: Postgiro<br />
Nürnberg BLZ 760 100 85, Kto.-Nr.:<br />
8898-857, Landesgiro Stuttgart BLZ<br />
600 501 01 Kto.-Nr.: 2920573<br />
Franziska Littwin<br />
Hilfen für alte <strong>und</strong> behinderte<br />
Menschen – auch im Internet<br />
Fliedner-Webseiten im neuen Design<br />
re Wünsche“, so Prof. Hildemann.<br />
Diesen besonderen Bedürfnissen<br />
entspricht der neue Internetauftritt.<br />
Frisch, fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> in neuem<br />
Layout präsentiert sich die Theodor<br />
Fliedner Stiftung nun unter der bekannten<br />
Adresse www.fliedner.de.<br />
Die neuen Seiten wurden komplett<br />
überarbeitet <strong>und</strong> barrierefrei<br />
aufgebaut. So ist die Schriftgröße<br />
beispielsweise variabel einstellbar<br />
<strong>und</strong> kann auf Wunsch über einen<br />
entsprechenden Button vergrößert<br />
werden. Ebenso kann eine Umstellung<br />
auf eine Schwarz-Weiß-Ansicht<br />
angeklickt werden, was für manche<br />
Benutzer ebenfalls eine Leseerleichterung<br />
bedeutet – zum Beispiel bei<br />
einer Rot-Grün-Blindheit.<br />
Claudia Wippich
BBZ – November 2006 STADTGESPRÄCH<br />
Wir hatten Angst, dass das diesjährige<br />
Sommerfest ins Wasser fällt.<br />
Zu Beginn regnete es im Strömen. In<br />
der Eröffnungsrede sprach Herr van<br />
Leeuwen seine Hoffnung aus, dass im<br />
laufe des Vormittags die Sonne scheinen<br />
wird. Wir saßen unter den Zelten.<br />
Das Musiktheater „Pampelmuse“<br />
führte mit uns gemeinsam das Stück<br />
„Der Rattenfänger von Hameln“ auf.<br />
Wir bekamen von den Schauspielern<br />
Regieanweisungen für unsere<br />
Einsätze Das Rattenehepaar spielten<br />
Nicole <strong>und</strong> Christoph. Sie hatten viele<br />
Rattenkinder. Das Publikum war<br />
das Volk von Potsdam. Mit großer<br />
Begeisterung machte jeder mit. Der<br />
Bürgermeister bekam vom Volk Order<br />
es von der Rattenplage zu befreien.<br />
Er hatte den Rattenfänger gerufen<br />
<strong>und</strong> ihm 100 Taler geboten. Aber der<br />
Bürgermeister hatte sein Wort nicht<br />
gehalten. Er wollte das Geld für ein<br />
neues Rathaus <strong>und</strong> für Spesen ausgeben.<br />
Kommt uns das nicht bekannt<br />
vor? Die Kinder wurden vom Rattenfänger<br />
gefangen. Sie kehrten zu ihren<br />
Eltern erst dann zurück, wenn der<br />
Bürgermeister sein Versprechen einhält.<br />
Er hatte am Ende doch nachge-<br />
… so lautet das Motto des MitarbeiterInnen-Teams<br />
im KOMM, der<br />
Kontakt – <strong>und</strong> Begegnungsstätte für<br />
Menschen mit <strong>und</strong> ohne Behinderung<br />
in Prenzlauer Berg, (die täglich außer<br />
Sonntag ab 9 Uhr für Betroffene <strong>und</strong><br />
Interessierte geöffnet hat). In <strong>und</strong> um<br />
die behindertengerechten Räume in<br />
der Pasteurstrasse 16 organisiert die<br />
Behindertenvereinigung Berlin Prenzlauer<br />
Berg e.V. seit 1991 regelmäßige<br />
Gesellschaftsnachmittage, Mobilitätshilfen,<br />
Veranstaltungen drinnen <strong>und</strong> in<br />
der näheren bzw. weiteren Umgebung<br />
<strong>und</strong> bietet Informationen <strong>und</strong> Beratung<br />
für Betroffene an. Im Weiteren<br />
können Kurse wie z.B. Seidenmalen<br />
belegt oder der Töpferbrennofen genutzt<br />
werden. Besonderer Beliebtheit<br />
erfreuen sich die Mittwochs-Fahrten<br />
mit dem KOMM-Bus in zu Sehenswürdigkeiten<br />
bzw. Veranstaltungen in<br />
der Stadt <strong>und</strong> ins <strong>Berliner</strong> Umland.<br />
Seit Anfang 2006 wird dieses vielfältige<br />
Angebot im KOMM durch<br />
die Kooperation mit dem Kinder-<br />
<strong>und</strong> Jugendhilfeträger Einhorn e.V.<br />
erweitert. Neben Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe,<br />
Schulsozialarbeit sowie<br />
Projektarbeiten im Sozialraum hat<br />
sich Einhorn e.V. mit Integrativen<br />
Ferienfahrten, ambulanten Leistungen<br />
der Einzelfallhilfe sowie<br />
dem Betreuten Einzelwohnen als<br />
zuverlässiger Leistungsanbieter im<br />
Bereich der Behindertenhilfe im<br />
Nordosten Berlins etabliert. In den<br />
Sommerfest der Diakonie-Werkstätten<br />
Potsdam am 23. August 2006<br />
ben. Das Spektakel löste tüchtig Bewegung<br />
im Zelt aus <strong>und</strong> wir kamen<br />
mächtig ins schwitzen.<br />
Es hatte aufgehört zu regen. Studenten<br />
von der Fachschule für soziale<br />
Berufe betreuten Stände, wie<br />
Zielwerfen durch Toilettenbrillen,<br />
Riechen von Düften, Erfühlen von<br />
Gegenständen <strong>und</strong> zuordnen verschiedener<br />
Haarstärken zu den Bürstensorten.<br />
Für Fußballfans gab es ein<br />
Quiz zu Fußball - WM 2006. Dieses<br />
Jahr standen uns zwei Pferde zu Ver-<br />
KOMM doch einfach mal vorbei…<br />
Räumen des KOMM findet sich der<br />
Familienentlastende Dienst von Einhorn<br />
e.V., ein anerkanntes niedrigschwelliges<br />
Betreuungsangebot nach<br />
§ 45 SGB XI. Er stellt für die Eltern<br />
bzw. Hauptpflegepersonen pflegebedürftiger<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />
die qualitätsgesicherte Möglichkeit<br />
dar, ihren Anspruch auf Entlastung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung im Pflege- <strong>und</strong><br />
Betreuungsalltag nach dem Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzumzusetzen<br />
(bis zu 460 Euro zusätzlich<br />
zum Pflegegeld im Jahr vgl. SGB XI,<br />
§ 45 a, b). Neben dem offenen Treff<br />
jeden Freitag von 15 – 20 Uhr sowie<br />
einem Betreuungs- <strong>und</strong> Veranstaltungsangebot<br />
samstags zwischen 10<br />
<strong>und</strong> 16 Uhr bieten professionelle <strong>und</strong><br />
qualifizierte ehrenamtliche HelferIn-<br />
fügung <strong>und</strong> wir hatten Gelegenheit<br />
zum Reiten. Das hatten wir Uta Skora<br />
zu verdanken. Sie ist Mitglied im<br />
Reiterverein in Potsdam Rehbrücke.<br />
Wir hatten farbige Essenmarken<br />
bekommen. Diese waren für die<br />
sportlichen Wettkämpfe am Nachmittag<br />
wichtig. Zum Mittagessen<br />
konnten wir zwischen Bratwurst <strong>und</strong><br />
Steak vom Grill wählen. Dazu gab es<br />
Kartoffelsalat oder Nudelsalat. Nach<br />
dem Mittagessen war Gelegenheit<br />
zum Rollstuhltanz. Nicht nur die Rollis<br />
zeigten ihr Können. Die Rhythmen<br />
rissen alle vom Hocker <strong>und</strong> es<br />
wurde heftig abgerockt, so dass die<br />
Schuhsohlen <strong>und</strong> Räder glühten.<br />
Bei den sportlichen Wettkämpfen<br />
traten Rollstuhlfahrer gegeneinander<br />
an. Geschick erforderte das Laufen<br />
mit Schubkarren <strong>und</strong> Riesenpantoffeln.<br />
Niveau hatte die Modenschau.<br />
Nicole zeigte sich in Bademode.<br />
nen von Einhorn e.V. auch st<strong>und</strong>en/tageweise<br />
häusliche Betreuung an.<br />
Die Kooperation folgt der Idee,<br />
Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen<br />
mit <strong>und</strong> ohne Behinderung<br />
einen Treffpunkt anzubieten, um<br />
so einen Erfahrungsaustausch <strong>und</strong><br />
Erlebnisraum zwischen den Generationen<br />
zu ermöglichen. Weitere<br />
Informationen: Begegnungszentrum<br />
KOMM, Pasteurstr. 16, 10407 Berlin<br />
Prenzlauer Berg<br />
Behindertenvereinigung Berlin<br />
Prenzlauer Berg e.V. Tel: 425 11 23,<br />
Fax: 42 08 53 97. E-Mail: Behindertenvereinigung-Komm@gmx.<br />
de, www: www.Behindertenvereinigung-Komm.de.<br />
13<br />
Anka war in die Welt der Märchen<br />
eingetaucht. Sie hatte als Prinzessin<br />
ein langes Kleid an. Michael Göbel<br />
erschien im Gewand aus dem 17.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert. Welches Brautkleid für<br />
die Hochzeit das Beste sein sollte,<br />
stellte Heidrun vor. Wie man sich im<br />
Jahr der Fußball – WM 2006 kleidet,<br />
dürfte nicht fehlen. Als Jürgen Hart<br />
gab sich Michael Göbel mit dem<br />
Song „Sing mein Sachse sing...“ aus.<br />
Markus Grünschneder begleitete ihn<br />
auf der Gitarre.<br />
Zum Abschluss trat unsere Musikgruppe<br />
auf. Das war wieder ein<br />
gelungenes Sommerfest. Dank allen,<br />
die es vorbereitet haben.<br />
Rolf Gutsche<br />
<strong>Berliner</strong> Audio-<br />
Stadtführer<br />
Die <strong>Berliner</strong> Kulturinitiative Förderband<br />
will einen Audio-Stadtführer<br />
herstellen <strong>und</strong> dabei mit dem<br />
Allgemeinen Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenverein<br />
(ABSV) zusammen<br />
arbeiten. Blinde, Sehbehinderte <strong>und</strong><br />
auch andere Reiselustige sollen die<br />
Möglichkeit erhalten, die deutsche<br />
Hauptstadt <strong>und</strong> ihre Attraktionen<br />
hörbar zu erfahren.<br />
„Dafür ist es uns einerseits wichtig,<br />
die Wahrnehmung von Blinden<br />
<strong>und</strong> Sehbehinderten zu verstehen.<br />
Andererseits möchten wir wissen,<br />
was Blinde eigentlich erleben möchten,<br />
wenn sie nach Berlin reisen?<br />
Wie können wir also ein Angebot<br />
für Blinde, Sehbehinderte <strong>und</strong> Hörbegeisterte<br />
erstellen, dass den Anforderungen<br />
gerecht wird <strong>und</strong> die<br />
Lust zu Reisen unterstützt?“, so eine<br />
Pressemitteilung des Vereins.<br />
Für den November wurde eine<br />
Fragebogenaktion vorbereitet. Die<br />
Beantwortung der Fragen benötigt<br />
etwa 20 Minuten Zeit.<br />
Unter der Nummer 030/ 419 344<br />
29 ist das Projekt den ganzen Monat<br />
von Montag bis Freitag in der Zeit<br />
von 10 Uhr bis 15 Uhr zu erreichen.<br />
Um Kosten für Interessenten gering<br />
zu halten, wird gern zurück gerufen.<br />
Quelle: Kobinet Nachrichten
14 GESUNDHEIT<br />
BBZ – November 2006<br />
Neue Leitlinien zur Hyposensibilisierung<br />
von Allergikern zeigen, wie<br />
wirksam eine solche Behandlung<br />
gegen Heuschnupfen <strong>und</strong> allergiebedingte<br />
Augenentzündung ist. Wer<br />
sich für die nächste Pollensaison<br />
wappnen will, sollte jetzt mit einer<br />
Hyposensibilisierung beginnen.<br />
Die beste Zeit für einen Therapiebeginn<br />
ist im Herbst, wenn Gräser-,<br />
Kräuter <strong>und</strong> Baumpollen keine Belastung<br />
mehr darstellen. Sind bei<br />
einem Allergiker die akuten Symptome<br />
abgeklungen, kann er eine<br />
Hyposensibilisierungsbehandlung<br />
anfangen. Dabei wird der Körper<br />
langsam mit einer steigenden Dosis<br />
der heuschnupfenauslösenden Pollen-Eiweißstoffe<br />
konfrontiert <strong>und</strong><br />
so nach <strong>und</strong> nach gegen diese Allergene<br />
unempfindlich gemacht. Verschiedene<br />
Methoden stehen dafür<br />
zur Auswahl: „Die subcutane Hyposensibilisierung<br />
mit nicht veränderten<br />
Allergenen oder mit chemisch<br />
modifizierten Allergoiden <strong>und</strong> die<br />
sublinguale Hyposensibilisierung<br />
Ein Wissenschaftsteam des USamerikanischen<br />
Children‘s Hospital<br />
Boston www.childrenshospital.org<br />
hat herausgef<strong>und</strong>en, dass eine Form<br />
des Vitamins B3 – Nikotinamid –<br />
langfristige Invalidität als Folge von<br />
Multiple Sklerose verhüten könnte.<br />
In Versuchen mit Mäusen, die an<br />
einer an Multiple Sklerose verwandten<br />
Erkrankung litten, konnten die<br />
Forscher nachweisen, dass das Vitamin<br />
die Nervenfasern der Tiere vor<br />
Degeneration sowie vor dem Verlust<br />
fetthaltigen isolierenden Gewebes<br />
schützt. Darüber hinaus stellte sich<br />
heraus, dass Nikotinamid den Prozess<br />
der Nervenbeschädigung verzögert.<br />
Die Studienergebnisse wurden<br />
in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift<br />
Journal of Neuroscience<br />
a n z e i g e<br />
LEBENSWEGE<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
Ambulanter P�egedienst:<br />
NORMALES LEBEN<br />
Assistenz & Pflege jederzeit, individuelle Betreuung<br />
im eigenen Wohnumfeld – in allen Bezirken<br />
haben durch die neue Leitlinie eine<br />
etwas andere Bewertung erhalten als<br />
bisher“, erklärt Dr. Ulrich Dorsch<br />
aus dem CJD Asthmazentrum Berchtesgaden.<br />
Bisher galt die subcutane<br />
Hyposensibilisierung mit nicht<br />
modifizierten Allergenen als erste<br />
Wahl. Bei ihr wird das Allergen in<br />
steigender Dosierung unter die Haut<br />
gespritzt. Zu dieser Methode liegen<br />
die meisten Daten vor, die zeigen,<br />
dass sie positive Effekte auf die<br />
Heuschnupfen-, aber auch auf die<br />
Asthma-Symptomatik hat <strong>und</strong> bei<br />
Kindern mit Heuschnupfen sogar<br />
vorbeugend gegen die Entwicklung<br />
eines Asthma bronchiale wirkt. Bis<br />
zu 80% der Patienten berichten von<br />
einer deutlichen <strong>und</strong> viele Jahre anhaltenden<br />
Besserung. Sogar eine<br />
dauerhafte Heilung ist möglich. Die<br />
Verträglichkeit ist gut, eine leichte<br />
Schwellung oder Jucken im Bereich<br />
www.jneurosci.org veröffentlicht.<br />
Die Forscher entdeckten, dass eine<br />
tägliche Dosis Nikotinamid sogar<br />
die Nervenfasern, die bereits geschädigt<br />
waren, vor weiterer Degeneration<br />
schützt.<br />
Außerdem stellte sich heraus, dass<br />
eine größere Dosis des Vitamins<br />
auch den schützenden Effekt steigert.<br />
Jene Mäuse, die die höchste<br />
Dosis verabreicht bekamen, wiesen<br />
gar keine Invaliditäts-Anzeichen<br />
auf, während die Mäuse, die keine<br />
Vitamine schluckten, auf einer Skala<br />
von eins bis fünf einen Wert von drei<br />
oder vier erzielten. „Wir hoffen, dass<br />
unsere Arbeit zu klinischen Proben<br />
führen wird <strong>und</strong> dass Nikotinamid<br />
auch bei echten Patienten angewendet<br />
werden kann“, sagt Forscher<br />
Shinjiro Kaneko des Children‘s Hos-<br />
www.lebenswege-berlin.de · Gubener Straße 46 · 10243 Berlin · Tel: 44 68 72 53<br />
selbst. bestimmt.<br />
Allergiker sollten das Ende der<br />
Pollensaison nutzen<br />
Foto: M. Garling<br />
der Einstichstelle völlig normal. Nur<br />
bei sehr wenigen Patienten kommt<br />
es zu Reaktionen am gesamten Körper,<br />
die vom Arzt behandelt werden<br />
müssen. Der Nachteil der subcutanen<br />
Hyposensibilisierung mit unveränderten<br />
Allergenen sind häufigen<br />
Arztbesuche.<br />
Wer nicht Dauergast immer Wartezimmer<br />
sein möchte, kann die Sublingual-Hyposensibilisierung<br />
wählen.<br />
Dabei werden Tropfen oder eine lösliche<br />
Tablette unter der Zunge gegeben.<br />
Diese Behandlung kann zu Hause<br />
selbst vorgenommen werden. Für<br />
diese Methode liegen bisher zuverlässige<br />
Daten lediglich bei Erwachsenen<br />
<strong>und</strong> nur bez. Heuschnupfen vor.<br />
„Die sicherste <strong>und</strong> praktikabelste<br />
Methode für die nächste Zukunft“,<br />
so Dr. Dorsch, „ist die Behandlung<br />
Vitamin B3 im Kampf gegen Multiple Sklerose<br />
Nikotinamid könnte langfristige Invalidität verhüten<br />
pital Boston. „Je früher mit der Therapie<br />
angefangen wird, umso besser<br />
ist der Effekt. Wir hoffen aber, dass<br />
Nikotinamid auch Patienten, die<br />
schon in der chronischen Phase sind,<br />
helfen kann“, so Kaneko.<br />
Multiple Sklerose ist eine chronisch<br />
entzündliche Erkrankung von<br />
Gehirn <strong>und</strong> Rückenmark, bei der es<br />
zur Entmarkung (Demyelinisation)<br />
bestimmter Nervenfasern kommt.<br />
Durch diese Entwicklung kommt<br />
es im Krankheitsverlauf zu einer<br />
verminderten Leitfähigkeit der Nervenbahnen,<br />
wodurch Symptome wie<br />
Störungen in der Muskelkontrolle,<br />
Lähmung, schnelle Ermüdbarkeit sowie<br />
Sehstörungen ausgelöst werden.<br />
Obwohl eine Heilung von Multiple<br />
Sklerose bis jetzt nicht möglich ist,<br />
wurden in den vergangenen Jahren<br />
Seit Ärzte nicht verschreibungspflichtige<br />
Medikamente nur noch in<br />
Ausnahmefällen auf Rezept verschreiben<br />
dürfen, sind solche Verordnungen<br />
um 65% zurückgegangen. Nebenwirkung:<br />
Ob sich die in Eigenregie erworbenen<br />
Mittel auch mit vom Arzt<br />
verschriebenen anderen wichtigen<br />
Medikamenten vertragen, kann der<br />
Patient kaum beurteilen. Besonders<br />
hoch sei ein Wechselwirkungspoten-<br />
mit Allergoiden. Sie wurde durch<br />
die neuen Leitlinien deutlich aufgewertet“.<br />
Bei diesem Verfahren erhält<br />
der Patient ein abgeschwächtes<br />
modifiziertes Allergoid, das schnell<br />
hochdosiert werden kann <strong>und</strong> schon<br />
nach nur siebenwöchiger Behandlung<br />
den gewünschten Effekt haben<br />
soll. Auch bei dieser Methode muss<br />
die Behandlung präsaisonal, also vor<br />
der Blütezeit über drei Jahre durchgeführt<br />
werden.<br />
Unabhängig von der Methode<br />
sollte der Beginn einer Hyposensibilisierung<br />
so früh erfolgen, dass<br />
vor der Pollensaison die nicht mehr<br />
weiter zu steigernde Erhaltungsdosis<br />
erreicht ist. Da einige hochallergene<br />
Pollen wie Hasel <strong>und</strong> Erle schon ab<br />
Januar fliegen, ist es für eine Behandlung<br />
auf diese Allergene schon<br />
höchste Zeit.<br />
Mehr Informationen zum Thema<br />
beim CJD Asthmazentrum Berchtesgaden<br />
unter der Telefonnummer:<br />
08652 6000-161<br />
einige Medikamente entwickelt, die<br />
den Verlauf der Erkrankung verlangsamen<br />
können. Diese Medikamente<br />
haben allerdings oft starke Nebenwirkungen<br />
<strong>und</strong> können die Erkrankung<br />
nicht zum Sillstand bringen.<br />
Reanne Leuning<br />
Warum das geflügelte Wort „Fragen sie Ihren Arzt<br />
oder Apotheker“ mehr als eine Floskel ist<br />
tial bei blutzuckersenkenden Mitteln<br />
zum Einnehmen, bei Digitalispräparaten<br />
gegen Herzschwäche <strong>und</strong> bei<br />
Gerinnungshemmern zum Einnehmen.<br />
Wer die genannten Medikamente<br />
nimmt, sollte beim Kauf anderer<br />
Arzneien immer darauf hinweisen.<br />
„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“,<br />
ist aus diesem Gr<strong>und</strong> weit mehr<br />
als eine Floskel.<br />
Ruth Pirhalla, Wort & Bild Verlag
BBZ – November 2006 DIES UND DAS<br />
Eine lange Zeit ist vergangen in<br />
der Heidi <strong>und</strong> Felicitas viel erlebt haben.<br />
Heidi ist mehr <strong>und</strong> mehr auf der<br />
Suche nach ihrer körperlichen Fitness<br />
<strong>und</strong> auf virtuellen Wegen nach<br />
Kontakten. Auch Felicitas haben die<br />
letzten, mitunter sehr anstrengenden,<br />
Monate gezeigt, wo ihre Grenzen<br />
sowohl psychisch als auch physisch<br />
liegen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong>e musste eine<br />
Entscheidung her. Natürlich war<br />
die Entscheidung nicht leicht – aber<br />
einiges in ihrem Terminkalender<br />
musste gestrichen werden. Also fiel<br />
die Wahl auf ein Projekt, das in einigen<br />
Wochen endet, aber zunächst der<br />
Wille zur Fortführung besteht. Eine<br />
sicher nur achtlos gestellte Frage ließ<br />
Es war einmal eine kleine Vorsilbe<br />
ver-. Gern währe sie ein wirkliches<br />
Wort gewesen, am liebsten lang<br />
<strong>und</strong> bedeutungsvoll, vielleicht auch<br />
kurz <strong>und</strong> prägnant, aber voll Sinn<br />
<strong>und</strong> Verstand, klug, gewitzt <strong>und</strong> eindrucksvoll.<br />
Jeder ihrer Buchstaben<br />
hatte mehr Eigenständigkeit als sie.<br />
Allein ein Vogel V- zu sein das war<br />
doch etwas wert, man kann Kinder,<br />
zumindest im ersten Schuljahr, in<br />
den Wahnsinn treiben. Und ein E-<br />
erst. Wie viel Ekel <strong>und</strong> Verachtung<br />
kann man mit diesem einen Buchstaben<br />
über alle Ländergrenzen hinaus<br />
zum Ausdruck bringen. Und wer ist<br />
nicht im Russischunterricht damit<br />
gequält worden das –R- rollen zu<br />
müssen. Um ein R- sicher über die<br />
Zunge rollen zu lassen, muss man<br />
ihm schon eine gewisse Zeit der<br />
Aufmerksamkeit schenken.<br />
Nur wenn die kleine Vorsilbe ver-<br />
einmal ganz allein unterwegs war,<br />
fragten die Leute immer „Ver- was“<br />
<strong>und</strong> dann wurde sie furchtbar rot <strong>und</strong><br />
suchte sich schnell jemand hinter<br />
dem sie sich verstecken konnte, mit<br />
dem sie sich vollständig fühlte, so<br />
wie der Topf seinen Deckel oder das<br />
Kind seinen großen Bruder. Doch eines<br />
Tages, es mag so in den 80gern<br />
gewesen sein, verirrte sie sich in eine<br />
Felicitas nachdenken: „Was machst<br />
Du dann zum Ausgleich?“<br />
Tja, außer einem Torkelgang <strong>und</strong><br />
einem zierlichen Körper sieht sie<br />
auch recht „stark“ aus. Und “kleine<br />
hämmernde Männchen“ die den<br />
Kopf an einigen Abenden “fast<br />
platzen lassen“, sind nun mal nicht<br />
sichtbar. Auch nicht dass sie an manchen<br />
Abenden von den Umweltgeräuschen<br />
so geschafft ist, dass die<br />
geliebte “Krawallo“-CD gegen eine<br />
sanftere oder öfter gegen Oropax<br />
ausgetauscht wird. Nicht sichtbar<br />
<strong>und</strong> selbst nicht verständlich, sind<br />
die massiven Verstärkungen von<br />
Der allmorgendliche Putz<br />
Selbsterfahrungsgruppe für Abhängige<br />
<strong>und</strong> fand es sei an der Zeit sich<br />
loszusagen von ihrer Angst vor dem<br />
allein sein. Selbstbewusst wollte sie<br />
auftreten <strong>und</strong> nie wieder sollte sie<br />
sich unvollkommen fühlen. Sie suchte<br />
sich die Gruppe der Menschen, die<br />
mutig genug waren sie hin <strong>und</strong> wieder,<br />
manchmal auch oft hintereinander<br />
selbstständig auftreten zu lassen.<br />
Lange Zeit wohnte sie dann bei<br />
Paul. Paul stotterte <strong>und</strong> niemand<br />
fand es ungewöhnlich wenn er ver-,<br />
ver-, verkehrt sagte, oder ver- ver-<br />
verrückt. Die kleine Vorsilbe genoss<br />
dieses Leben. Hier hatte sie nun die<br />
w<strong>und</strong>ervolle Aufgabe Spannung<br />
aufzubauen <strong>und</strong> in einem von ihr gewählten<br />
Moment Verbindungen einzugehen.<br />
Wer wusste schon welches<br />
Wort hinter ihr folgte <strong>und</strong> wann genau<br />
das Rätsel gelöst werden würde.<br />
Sie gewann an Lebensfreude, Eigenständigkeit<br />
<strong>und</strong> Selbstwert.<br />
Sie lebte in einer ungewöhnlich<br />
schönen Ecke von Pauls Gehirn,<br />
richtete sich dort häuslich ein <strong>und</strong><br />
kehrte jegliche zu früh eingegangenen<br />
Wortverbindungen beim all<br />
morgendlichen Putz hinaus. In diesen<br />
Minuten verstand das Stehen die<br />
Welt nicht mehr <strong>und</strong> das Trauen ver-<br />
Kopfnüsse<br />
Gang- <strong>und</strong> Koordinationsstörungen<br />
nach PC-Arbeit.<br />
Heidi: „Jetzt bist Du ja doch am<br />
Meckern.“ Felicitas: „Das betone<br />
ich auch nur, weil sich ein Hinkebein<br />
<strong>und</strong> ein schleichender Gang am<br />
Stock von selbst erklären.“<br />
Ja, was tut Felicitas zum “Ausgleich“?<br />
Nach einer ruhelosen <strong>und</strong><br />
anfangs unzufriedenen Zeit - auf der<br />
Suche nach sich Selbst – betrachtet<br />
sie die Welt mit anderen Augen. Nicht<br />
mehr das Tun um in den Augen Anderer<br />
etwas Besonderes darzustellen<br />
ist wichtig, sondern ein Tun, das ein<br />
traute niemandem. Nur das Stecken<br />
versteckte sich immer schnell genug<br />
um nicht vom Besen erwischt zu<br />
werden. Obwohl die kleine Vorsilbe<br />
ver- wirklich viele Selbsterfahrungsgruppen<br />
besucht hatte, hatte sie nicht<br />
gelernt eben jene Wortverbindungen<br />
beim Namen zu nennen, für sie waren<br />
sie einfach ES. Beinahe wie bei<br />
Kindern die im Streit kreischend<br />
zu ihren Vertrauten rennen mit den<br />
Worten auf den Lippen „Der da – hat<br />
das <strong>und</strong> das getan“ oder wie bei den<br />
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Die MEYRA-ORTOPEDIA Gruppe<br />
15<br />
ausgewogenes Maß an Neigungen<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten bedient. Für Felicitas<br />
bedeutet das: mehrmals in der<br />
Woche Schwimmen <strong>und</strong> Klettern zu<br />
gehen, zu töpfern, ihr Klavierspiel zu<br />
intensivieren, Wandern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften<br />
aufrecht zu erhalten, Arbeit<br />
im Arbeitskreis, Bezirksbehindertenbeirat<br />
<strong>und</strong> für die Zeitung, <strong>und</strong><br />
eben „das bisschen Haushalt“. Dabei<br />
liegt die Konzentration erst auf<br />
ihr <strong>und</strong> dann auf der „Arbeit“! Das<br />
reicht doch als Ausgleich!? Genau<br />
sowie sie das Gespräch bei Anderen<br />
über jedes Detail der Krankheit haßt,<br />
mag Felicitas auch nicht jedes Detail<br />
ihrer Krankheit allen auf die Nase<br />
binden! Nur, dass sie doch recht stolz<br />
auf sich sein kann!<br />
Heidi <strong>und</strong> Felicitas<br />
Frauen die ihre Vulva als „Da unten“<br />
bezeichnen.<br />
Doch unsere kleine Vorsilbe wird<br />
noch lernen sich korrekter auszudrücken<br />
<strong>und</strong> bis dahin wird es weiter<br />
heißen ver- kehrt es nach draußen<br />
<strong>und</strong> egal wie sie diesen Vorgang<br />
später einmal nennen wird, Paul<br />
wird die wenigen Minuten an jedem<br />
Morgen genießen an dem er ohne zu<br />
stottern sagen kann, dies oder jenes<br />
findet er verkehrt.<br />
Andrea Lauer
16 BESCHÄFTIGUNGSWERK<br />
BBZ – November 2006<br />
Seit dem 20.09.2006 zeigt das Sozio-kulturelle<br />
Bürger-Begegnungs-<br />
Zentrum LIBEZEM in seiner Galerie<br />
die Ausstellung „Augenblicke“<br />
mit Fotos von Anneliese Bonitz.<br />
Anneliese Bonitz national <strong>und</strong><br />
international anerkannte Fotografin<br />
war über 30 Jahre Künstlerische<br />
Mitarbeiterin <strong>und</strong> Leiterin der Fotografiewerkstatt<br />
der Kunsthochschule<br />
Berlin-Weißensee. Die 1938 in Merseburg<br />
geborene <strong>und</strong> gelernte Fotografin,<br />
besuchte die Fachschule für<br />
Angewandte Kunst in Magdeburg<br />
<strong>und</strong> studierte später Fotografie an<br />
der renommierten Hochschule für<br />
Grafik <strong>und</strong> Buchkunst in Leipzig.<br />
Mehr als 1000 Studenten <strong>und</strong> Studentinnen<br />
aus dem In- <strong>und</strong> Ausland<br />
a n z e i g e<br />
Anneliese Bonitz: „Augenblicke“<br />
Fotoausstellung in der Galerie „LIBEZEM“<br />
verdanken der diplomierten Fotografin<br />
<strong>und</strong> langjährigen Dozentin<br />
für Fotografie an dieser Hochschule<br />
ihr fotografisches Rüstzeug. Ihre<br />
Arbeiten waren seit 1954 in vielen<br />
internationalen Zeitschriften <strong>und</strong> bei<br />
etlichen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Ausstellungen zu sehen.<br />
Die vorliegende Ausstellung gibt<br />
nur einen kleinen Ausschnitt des<br />
umfangreichen Schaffens der inzwi-<br />
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PHÖ.888 Anzeige BBZ (neu) 7<br />
2006-06-08, 15:55 Uhr<br />
schen 68jährigen Künstlerin wider.<br />
Die Fotos geben den Augenblick<br />
des Sujets wider, wie er nur in dieser<br />
konkreten, einmaligen Situation<br />
bestand, <strong>und</strong> den Blick von Anneliese<br />
Bonitz für diese Situation <strong>und</strong><br />
ihre Fähigkeit, diesen einzigartigen<br />
Moment fotografisch einzufangen.<br />
Dabei sind es Augenblicke, die tief<br />
aus der Vergangenheit kommen <strong>und</strong><br />
solche, die vom Hier <strong>und</strong> Jetzt künden.<br />
Viele Fotos sind zudem eine Re-<br />
Das LIBEZEM bietet seit Jahren<br />
regelmäßig montags Stuhlgymnastik<br />
für Menschen, die nicht mehr so<br />
gut können <strong>und</strong> sich trotzdem sportlich<br />
betätigen wollen, an. Der Kurs<br />
wird von der Heilpraktikerin Bärbel<br />
Schmeing fachk<strong>und</strong>ig geleitet,<br />
die entsprechende Übungen mit den<br />
Teilnehmern durchführt.<br />
Dieser Kurs ist besonderes gut für<br />
Rollstuhlfahrer geeignet, die mit<br />
diesen Übungen etwas für Ihre Fitness<br />
tun können.<br />
Die Gruppe trifft sich jeden Montag<br />
von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr im<br />
LIBEZEM in der Rhinstraße 9 in<br />
10315 Berlin-Friedrichsfelde. Unsere<br />
Einrichtung verfügt über das Signet<br />
miniszenz an den Sommer, der nun<br />
hinter uns liegt. Die Fotos laden ein<br />
zum Träumen <strong>und</strong> Verweilen <strong>und</strong><br />
fordern jeden zur eigenen Sicht. Sie<br />
zeigen den interessanten <strong>und</strong> stets<br />
unvoreingenommen Blick dieser anerkannten<br />
<strong>und</strong> erfahrenen <strong>Berliner</strong><br />
Fotografin.<br />
„Augenblicke“, GALERIE LIBE-<br />
ZEM (Rhinstraße 9, 10315 Berlin)<br />
bis zum 30. November, montags<br />
bis freitags von 8.00 Uhr bis 20.00<br />
Uhr.<br />
Andreas Svojanovsky, LIBEZEM<br />
Fotos: A. Bonitz<br />
Sportangebot für Rollstuhlfahrer im<br />
LIBEZEM<br />
KUR ZMELDUNG<br />
Die Sitztanzgruppe vom Ostpreußendamm<br />
52 sucht zum alsbaldigen<br />
Eintritt neue Mitglieder (Behinderte<br />
oder Nichtbehinderte) zum melodischen<br />
<strong>und</strong> rhythmischen Schwof. Wir<br />
treffen uns jeden 1. <strong>und</strong> 3. Mittwoch<br />
im Monat in der Zeit von 14.00 bis<br />
Berlin-barrierefrei. Der Kostenbeitrag<br />
für einen ganzen Monat beträgt<br />
lediglich 5,00 Euro.<br />
Wir freuen uns auf jeden neuen<br />
Mitstreiter <strong>und</strong> laden alle sportinteressierten<br />
Rollstuhlfahrer, aber auch<br />
jeden anderen in seiner Mobilität<br />
eingeschränkte Bürgerin <strong>und</strong> Bürger<br />
herzlich ein, bei uns im Stuhlgymnastikkurs<br />
etwas für die eigene Beweglichkeit<br />
<strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit zu tun.<br />
Sie können uns auch telefonisch<br />
(030/ 522 92 00), per Telefax (030/<br />
522 92 020), per eMail libezem@be<br />
schaeftigungswerk.de oder im Internet<br />
unter www.beschaeftigungswerk.<br />
de erreichen.<br />
Andreas Svojanovsky, LIBEZEM<br />
16.00 Uhr. Auf neue Mitglieder freuen<br />
wir uns jetzt schon. Bitte melden<br />
bei: Frau Rengert, Telefon-Nr.: 772<br />
60 55.Vor unserem Beginn trinken<br />
wir noch gemütlich Kaffee oder Tee.<br />
Die Sitztanzgruppe<br />
vom Ostpreußendamm 52
BBZ – November 2006<br />
Die Grenzenlos gGmbH Erfurt<br />
organisierte 2006 zum zweiten Mal<br />
b<strong>und</strong>esweit den europäischen Wettbewerb<br />
„Typhlo & Tactus“, diesmal<br />
gemeinsam mit dem Deutschen Blinden-<br />
<strong>und</strong> Sehbehindertenverband.<br />
Mit Hilfe interessierter Laien sollen<br />
so Bücher entstehen, die speziell für<br />
tastende Hände <strong>und</strong> schwache Augen<br />
von blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />
Kindern gestaltet werden. Die Siegerbücher<br />
aus 9 europäischen Ländern<br />
werden in die Sprache der Teilnehmerländer<br />
übersetzt, im französischen<br />
Dijon vervielfältigt <strong>und</strong> in limitierter<br />
Auflage verkauft. Das internationale<br />
Netzwerk „Typhlo & Tactus“, gefördert<br />
von der Europäischen Kommission,<br />
will helfen, das Angebot zu vergrößern<br />
<strong>und</strong> zu verbessern.<br />
Weil aber noch mehr Bücher in<br />
Punktschrift <strong>und</strong> Großdruck gebraucht<br />
werden, die sich nicht nur<br />
auf die Schrift beschränken, sondern<br />
ideenreich mit den unterschiedlichsten<br />
Materialien umgehen, ließen sich<br />
die deutschen Organisatoren etwas<br />
besonderes einfallen. Der internationalen<br />
Entscheidung wurde ein innerdeutscher<br />
Wettbewerb vorangestellt.<br />
Eine fachkompetente Jury wählte<br />
jetzt die besten deutschen Teilnehmer<br />
aus. Prof. Willmut Kumpfe, Spezialist<br />
für Produktdesign <strong>und</strong> Spiel- mittel<br />
aus Halle, Katja Jag, Pädagogin<br />
an der Staatlichen Schule für Blinde<br />
beginnt das erste Kapitel des neuesten<br />
Titels der GESUNDHEITSBI-<br />
BLIOTHEK in der “visite”-Reihe.<br />
Das konnte meiner Frau einige<br />
Tage nach meiner Notoperation in<br />
der Herzklinik der Charité auch gesagt<br />
werden. Lange hatten wir in der<br />
Nacht gezögert, ob wir den Notarzt<br />
rufen sollten, auch als die Schmerzen<br />
schon unerträglich waren. Aber<br />
mein Herzinfarkt war sehr real. So<br />
lag ich am Sonntag der B<strong>und</strong>estagswahl<br />
2005 auf dem Operationstisch.<br />
Der Weg zurück ins Leben in den folgenden<br />
Monaten gestaltete sich physisch<br />
<strong>und</strong> psychisch nicht leicht – das<br />
Überwinden des Schocks ebenso wie<br />
der Umgang mit der verminderten<br />
Leistungsfähigkeit des Herzens mit<br />
seinen drei Bypässen. Es war aber<br />
ein neu gewonnenes Leben, das ich<br />
all den Menschen dankte, die sich in<br />
den medizinischen Einrichtungen um<br />
mich bemüht hatten. Jährlich sind<br />
fast 300.000 Menschen in Deutsch-<br />
<strong>und</strong> Sehbehinderte<br />
in Ilvesheim<br />
<strong>und</strong><br />
selbst blind,<br />
das blinde Mädchen Lisa Schmidt<br />
aus Mühlhausen <strong>und</strong> ihre Mutter,<br />
sowie die Kreisvorsitzende des Blinden-<br />
<strong>und</strong> Sehbehindertenverbandes<br />
Erfurt, Cornelia Maaß suchten unter<br />
den 19 Einsendungen nach den<br />
besten. Zu den drei ausgewählten<br />
Büchern gehört eines der Typhlo- &<br />
Tactus-Gewinnerin des Vorjahres,<br />
Annett Giebichenstein aus Erfurt. Ihr<br />
„Huhn Alberta“ hatte 2005 in der Kategorie<br />
„Bücher für Kinder von 3 bis<br />
6 Jahren“ den ersten Preis des europäischen<br />
Wettbewerbs errungen. Nun<br />
ist ihr Leporello „Winterschläfer“,<br />
das vom letzten Tag eines Hamsters<br />
vor seinem Winterschlaf erzählt, wieder<br />
einer der deutschen Favoriten. Ein<br />
weiteres deutsches Gewinnerbuch<br />
handelt ebenfalls von einem Tier.<br />
„Josefine“ heißt das Buch von Anne<br />
Hassel <strong>und</strong> Tanja Schmitt-Klapper<br />
aus Miltenberg. Ein kleines Ferkel<br />
verliebt sich <strong>und</strong> wird dadurch ein<br />
großes Problem los. „Sieben Samenkörner<br />
auf Reisen“ vervollständigt das<br />
deutsche Preisträgertrio mit einem<br />
Buch, in dem Kindern spielerisch<br />
Vorgänge aus der Pflanzenwelt nahe<br />
gebracht werden. „Hut ab vor allen,<br />
die sich mit guten Ideen <strong>und</strong> der nicht<br />
immer einfachen Umsetzung beteiligt<br />
haben“, meinte Jurymitglied Cornelia<br />
land von einem Herzinfarkt betroffen.<br />
Trotz guter Therapiemöglichkeiten<br />
sterben 170.000 von ihnen, das sind<br />
täglich über 200 Menschen. Mehr als<br />
30% von ihnen am Ort des Geschehens<br />
oder noch vor dem Eintreffen<br />
im Krankenhaus. Viele Betroffene<br />
zögern zu lange, bis sie den Notarzt<br />
rufen. Dabei zählt jede Minute bei<br />
diesem akuten Koronarsyndrom.<br />
Mit Unterstützung der Deutschen<br />
Herzstiftung erschien jetzt der Ratgeber<br />
“Herzinfarkt” . Er geht auf<br />
Ursachen <strong>und</strong> Risikofaktoren ein,<br />
beschreibt Symptome bei Frauen<br />
– seit einigen Jahren sterben bei uns<br />
mehr Frauen als Männer – geht auf<br />
Therapie, Medikamente <strong>und</strong> deren<br />
Wirkungsweise ein, erklärt Gefäßaufdehnung<br />
mittels Ballon <strong>und</strong><br />
Stents sowie Bypassoperationen.<br />
Beschrieben werden Maßnahmen<br />
zur Prävention des Herzinfarkts, geeignete<br />
Rehabilitationsschritte, wie<br />
sie zu organisieren sind <strong>und</strong> richtige<br />
BÜCHER<br />
Jury des europäischen Wettbewerbs „Typhlo & Tactus“<br />
wählte in Erfurt deutsche Preisträger aus<br />
„Gerettet in letzter Minute...“<br />
Maaß. <strong>Von</strong> Privatpersonen<br />
aus<br />
ganz Deutschland über Azubis aus<br />
der Rehaeinrichtung in Marburg bis<br />
zu Schülern der Kooperativen Gesamtschule<br />
am Schwemmbach in Erfurt<br />
reicht die Palette der Teilnehmer.<br />
Die Jury empfiehlt der Grenzenlos<br />
gGmbH, die sich auf taktile<br />
Materialien spezialisiert hat, die<br />
Gewinnerbücher mit Hilfe arbeitsmarktpolitischer<br />
Förderung nachzuproduzieren.<br />
Bei solchen taktilen<br />
Büchern wird jedes Exemplar zum<br />
Unikat, das dennoch zum Materialkostenpreis<br />
verkauft werden wird.<br />
Kein Geschäft, aber eine Chance<br />
für die Zielgruppe des Wettbewerbs.<br />
Alle deutschen Einsendungen werden<br />
im Oktober noch einmal von<br />
blinden <strong>und</strong> sehbehinderten Kindern<br />
der Diesterwegschule in Weimar getestet.<br />
Dann gehen sie auf die Reise<br />
ins französische Dijon, wo im November<br />
die europäischen Gewinner<br />
2006 gekürt werden.<br />
Grenzenlos gGmbH, Reißhausstr.<br />
5, 99085 Erfurt, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Heidi Hasse. Telefon: 03 61 / 60<br />
20 413 Fax: 03 61/ 60 20 420 eMail:<br />
h.hasse@grenzenlos-ggmbh.de.<br />
Verhaltensweisen für ein ges<strong>und</strong>es<br />
<strong>und</strong> erfülltes Leben “danach”. Die<br />
Autorinnen Cornelia Fischer-Börold<br />
<strong>und</strong> Sieglind Zettl sind sicher vielen<br />
aus der NDR-Sendereihe “visite” bekannt.<br />
Fachlich wurden sie von der<br />
Deutschen Herzstiftung <strong>und</strong> Prof.Dr.<br />
med. Nienaber, Klinik für Kardiologie<br />
der Universität Rostock beraten.<br />
Ein Sachregister erleichtert das<br />
Auffinden gesuchter Komplexe. Im<br />
Teil 9 sind wichtige Adressen zum<br />
Herzthema genannt, über die die<br />
Leser/innen nähere Informationen<br />
erhalten können.<br />
Dr. Rudolf Turber<br />
Fischer-Börold/<br />
Zettl „Herzinfarkt“,schlüterscheVerlagsgesellschaft,<br />
Hannover<br />
2006, 136 Seiten,<br />
85 Abbildungen,<br />
kart.<br />
ISBN 3-89993-519-5, EUR 12,90<br />
17<br />
IGeL & Co – Individuelle<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistungen im Check<br />
Für IgeL, deren Kosten von den gesetzlichen<br />
Krankenkassen nicht übernommen<br />
werden, wird in vielen Arztpraxen<br />
geworben. Dieser Ratgeber<br />
stellt Diagnose- <strong>und</strong> Therapieverfahren<br />
wie Augendruckmessung, spezielle<br />
Krebsvorsorge <strong>und</strong> Akupunktur<br />
entsprechend den medizinischen<br />
Fachgebieten vor. <strong>Von</strong> A- Z wird über<br />
Sinnvolles <strong>und</strong> Empfehlenswertes,<br />
Kosten, Literaturtipps <strong>und</strong> Internetseiten<br />
informiert. Das Buch hilft, sich<br />
in den Wirren der Selbstzahlermedizin<br />
zurecht zu finden.<br />
Igel & Co von G.<br />
Pössinger, Südwest<br />
Verlag, 2006, 9,95<br />
Berlin<br />
Mein Recht als<br />
Schwerbehinderter<br />
Hier werden Schwerbehinderten<br />
Ihre Rechte nach den neuen Regelungen<br />
im Arbeitsleben, bei Erwerbslosigkeit<br />
<strong>und</strong> im Steuerrecht erläutert.<br />
Auf Vergünstigungen <strong>und</strong> Erleichterungen<br />
im Alltag, im Straßenverkehr<br />
<strong>und</strong> bei Wohn- <strong>und</strong> Kindergeld<br />
wird eingegangen. Auch sonstige<br />
Möglichkeiten der Befreiung von<br />
Kosten (z.B. Personenverkehr, Auto,<br />
Telefon, Wohnung) werden genannt.<br />
Das gut verständliche Buch gibt Orientierungshilfe<br />
bei der Rechtssuche<br />
<strong>und</strong> Antragstellung.<br />
Mein Recht als<br />
Schwerbehinderter,<br />
Beck-Rechtsratgeber im<br />
dtv Verlag, 2006, 11,50<br />
Euro<br />
Wie bekomme ich einen<br />
Schwerbehindertenausweis?<br />
Klug <strong>und</strong> umsichtig muss der Antrag<br />
auf einen Schwerbehindertenausweis<br />
gestellt werden. Das Buch<br />
erläutert die medizinischen <strong>und</strong><br />
rechtlichen Voraussetzungen <strong>und</strong> erklärt<br />
das Verfahren von der Antragstellung<br />
bis zur Ausstellung des Ausweises.<br />
Es geht insbesondere auf die<br />
ärztliche Begutachtung <strong>und</strong> das richtige<br />
Verhalten bei der persönlichen<br />
Vorstellung beim Arzt ein. Dieser<br />
Ratgeber beantwortet kompetent alle<br />
entscheidenden medizinischen, sozial-<br />
<strong>und</strong> arbeitsrechtlichen Fragen.<br />
Wie bekomme ich<br />
einen Schwerbehindertenausweis?<br />
Walhalla<br />
Verlag, 2006, 9,95 Euro<br />
© Gabriele Becker
18 KULTUR<br />
BBZ – November 2006<br />
Anlässlich des 1. Festivals „Transvisuelle<br />
Dramatik – Theater für<br />
Blinde <strong>und</strong> Sehende“ im Mai diesen<br />
Jahres zeigte Renè Döring eine Inszenierung<br />
von Dario Fos „Johann<br />
vom Po entdeckt Amerika“ die gleichermaßen<br />
für Blinde <strong>und</strong> Sehende<br />
Menschen erarbeitet worden war. Die<br />
sehr positive Resonanz auf diese Inszenierung<br />
hat uns bewogen sie wieder<br />
in den Spielplan aufzunehmen.<br />
Fr 17.11.06<br />
20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo<br />
Sa 18.11.06<br />
20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo<br />
So 19.11.06<br />
16 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo (Familienvorstellung)<br />
Do 23.11.06<br />
20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo<br />
Fr 24.11.06<br />
20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo<br />
Fr 01.12.06<br />
20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo<br />
Sa 02.12.06<br />
20 Uhr „Johann vom Po entdeckt<br />
Amerika“ von Dario Fo<br />
Premiere:<br />
16. November, Dock 11<br />
Weitere Vorstellungen:<br />
17. – 19. November, 21. – 26. November<br />
jeweils 20:30, Dock 11<br />
Was macht eigentlich Schönheit<br />
aus? Was unterscheidet eine Begabung<br />
von einer Behinderung? Kann<br />
eine Begabung nicht auch behindern<br />
<strong>und</strong> umgekehrt? Wie definieren wir<br />
Virtuosität? Was halten wir für normal?<br />
Das sind die Fragen, um die das<br />
neue Stück „Unter the Radar“ von<br />
Jess Curtis/Gravity kreist. Seit einigen<br />
Jahren schon arbeitet Jess Curtis<br />
in England, Frankreich <strong>und</strong> Amerika<br />
an sogenannten Mixed-ability<br />
Projekten, an denen Performer mit<br />
<strong>und</strong> ohne körperliche Einschränkungen<br />
beteiligt sind. Mittels Partnerakrobatik,<br />
Contact Dance <strong>und</strong> Aerial<br />
Performance wird das scheinbar<br />
Unmögliche möglich; eine vorsichtige<br />
Annäherung wird zu einer kraftvollen<br />
Kombination, die Verbindung<br />
zweier vermeintlicher Behinderungen<br />
zu einem virtuosen Akt.<br />
Eine Inszenierung von Dario Fos<br />
„Johann vom Po entdeckt Amerika“<br />
„Johann vom Po entdeckt Amerika“<br />
ist ein überaus heiteres aber<br />
gleichwohl anspruchsvolles Stück<br />
des Nobelpreisträgers in der Tradition<br />
der „Commedia dell’Arte“. Die<br />
Hauptfigur flieht auf Kolumbus’<br />
Schiff nach Amerika. Die spanischen<br />
Conquistadores richten dort alsbald<br />
ein Blutbad unter den Indianern an,<br />
dem er sich aber entziehen kann. Er<br />
verbündet sich mit den Indianern,<br />
wird schließlich zu deren Anführer<br />
<strong>und</strong> gemeinsam schlagen sie die<br />
aggressiven Eroberer in die Flucht.<br />
Die betont räumlich-körperliche <strong>und</strong><br />
ebenso lautmalerische Spielweise<br />
(Stampfen, Klatschen, Tapsen, Zischen,<br />
Sirren, Schnorcheln, etc.) trägt<br />
den Bedürfnissen blinder Zuschauer<br />
Rechnung. Die Klanginstallation<br />
unterstützt mit Hilfe intensiver Surro<strong>und</strong>klänge<br />
die gesamtkörperliche<br />
Wahrnehmung der Vorgänge. Vor<br />
der Aufführung ist ein Erk<strong>und</strong>en des<br />
Raumes erwünscht. Der Darsteller<br />
<strong>und</strong> sein Kostüm können berührt<br />
werden, haptisch <strong>und</strong> auditiv kann<br />
jeder die verschiedenen Stoffarten<br />
<strong>und</strong> entsprechenden Geräusche kennen<br />
lernen. Ziel ist die Begegnung<br />
der Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Lebenswelten<br />
von Blinden <strong>und</strong> Sehenden.<br />
Bewußt wurde auf eine blindenspezifische<br />
Problematik verzichtet,<br />
doch die Erarbeitung erfolgte unter<br />
enger Einbeziehung Blinder.<br />
Renè Döring: Inszenierung/ Spiel.<br />
Markus Böhm: Klanginstallation<br />
<strong>und</strong> So<strong>und</strong>design.<br />
Eintrittspreise: 10 Euro / 6 Euro<br />
ermäßigt (5 Euro Gruppen ab 8 Personen<br />
<strong>und</strong> Kinder).<br />
ACUD-Theater<br />
Veteranenstr. 21,<br />
10119 Berlin<br />
Fahrverbindungen:<br />
U8 oder Tram M1 (Rosenthaler<br />
Platz) Tram M8/12 (Brunnenstr. /<br />
Invalidenstr).<br />
Kartenbestellung: 030/ 44 35 94<br />
97, theater @acud.de<br />
Wir würden uns freuen, Sie bei<br />
uns begrüßen zu dürfen.<br />
Unter the Radar<br />
Mixed-ability Performance von Jess Curtis/Gravity<br />
Jess Curtis, Choreograf <strong>und</strong> Performer<br />
aus den USA, hat zahlreiche preisgekrönte<br />
Performances erarbeitet, die<br />
sich durch enorme physische Präsenz<br />
<strong>und</strong> emotionale Ehrlichkeit auszeichnen.<br />
Im Jahr 2000 gründete er seine<br />
Company Jess Curtis/Gravity. Für sein<br />
Stück „fallen“ erhielt er im August<br />
2002 den Fringe First Award beim<br />
Edinburgh Fringe Festival <strong>und</strong> 2003<br />
den Isadora Duncan Dance Award<br />
Felix Goldmann, Theaterleiter<br />
für die beste<br />
Company-<br />
Performance.<br />
2005 präsentierte<br />
er im<br />
Dock 11 die<br />
Tanz-Performance„Touched:Symptoms<br />
of<br />
Being Human“.<br />
Eine<br />
Jess Curtis/<br />
Gravity Produktion<br />
in<br />
Kooperation<br />
mit Théâtre<br />
de Cachan/Frankreich <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit Dock 11. Gefördert<br />
durch den Hauptstadtkulturfonds. Mit<br />
fre<strong>und</strong>licher Unterstützung durch Ponderosa<br />
TanzLandFestival sowie Mihkail<br />
Honesseau.<br />
Tickets (12,- / erm. 8,- Euro): 030-<br />
448 12 22 oder dock11@dock11-berlin.de.<br />
Pressekontakt: Gabi Beier<br />
(gabi@jesscurtisgravity.org)<br />
Elektronische Hilfsmittel<br />
für Blinde <strong>und</strong><br />
Sehbehinderte –<br />
Ausstellung beim ABSV<br />
Am 22. <strong>und</strong> 23. November 2006<br />
haben Blinde <strong>und</strong> Sehbehinderte<br />
wieder die Gelegenheit, eine Vielzahl<br />
elektronischer Hilfsmittel an<br />
einem Ort zu finden – bei der Hilfsmittelausstellung<br />
des Allgemeinen<br />
Blinden- <strong>und</strong> Sehbehindertenvereins<br />
Berlin (ABSV). Auf einer Fläche von<br />
mehr als 450 qm werden Arbeitsplatzausstattungen,<br />
Sprech-Lese-<br />
Geräte, Braille-Zeilen <strong>und</strong> vieles<br />
mehr vorgestellt, alles natürlich zum<br />
Anfassen <strong>und</strong> Ausprobieren. Ein<br />
Schwerpunkt in diesem Jahr werden<br />
getreu dem Motto „Immer kleiner,<br />
immer schneller“ Geräte sein, die für<br />
den mobilen Einsatz gedacht sind.<br />
Die Ausstellung findet statt:<br />
Mittwoch, 22.11., 10 – 18 Uhr<br />
Donnerstag, 23.11., 9 – 16 Uhr<br />
Ort: Haus der <strong>Berliner</strong> Blinden<br />
<strong>und</strong> Sehbehinderten, Auerbacher<br />
Str. 7, Berlin-Grunewald<br />
Der Eintritt ist frei. Eine detaillierte<br />
Liste der Aussteller <strong>und</strong> ihrer<br />
Produkte kann ab dem 2. November<br />
beim ABSV angefordert werden, wir<br />
freuen uns auf Ihren Anruf unter Tel.<br />
030 / 895 88-0.<br />
4. Weihnachtsmarkt der<br />
Lebenshilfe Berlin am<br />
Samstag, dem 9.12.2006<br />
Am 2. Adventswochenende findet<br />
wieder ein Adventssamstag der besonderen<br />
Art statt: Mit Erlebnistheater<br />
zum Staunen <strong>und</strong> Mitspielen,<br />
Weihnachtsliedern zum Mitsingen,<br />
Zinngießen, Malen <strong>und</strong> vielen weiteren<br />
Aktionen zum Mitmachen lädt<br />
die Lebenshilfe Berlin zum Weihnachtsmarkt<br />
ein. Dieser findet in der<br />
Freizeit- <strong>und</strong> Begegnungsstätte der<br />
Lebenshilfe Berlin e.V., Dohnagestell<br />
10, 13351 Berlin von 14 – 18 Uhr<br />
statt. An den Marktständen wird eine<br />
bunte Auswahl von Weihnachtsgeschenken,<br />
die in den Einrichtungen<br />
der Lebenshilfe Berlin <strong>und</strong> anderen<br />
Trägern hergestellt wurden, präsentiert.<br />
Auch für das leibliche Wohl<br />
wird gesorgt: Bei Kaffee <strong>und</strong> selbstgebackenem<br />
Kuchen am Kaminfeuer,<br />
auf dem Gelände mit Glühwein,<br />
Waffeln <strong>und</strong> anderen Köstlichkeiten<br />
können die Besucher des Weihnachtsmarktes<br />
entspannen.<br />
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen:<br />
www.lebenshilfe-berlin.<br />
de.
BBZ – November 2006 REISEN<br />
Die österreichische Behinderten-<br />
Reiseagentur AGR * Aktion Gemeinsam<br />
Reisen lud kürzlich gemeinsam<br />
mit der Guidance GmbH<br />
Berlin österreichische behinderte<br />
<strong>und</strong> nichtbehinderte Mitarbeiter von<br />
Presse <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funk nach Berlin.<br />
Es sollte damit aufgezeigt werden,<br />
dass bei professioneller Vorarbeit<br />
das Reisen für behinderte Menschen<br />
kein Problem darstellt.<br />
Es genügt nicht, dass die Hotels<br />
in allen Bereichen behindertengeeignet<br />
sind, es müssen auch die zu<br />
besichtigenden Objekte vorgecheckt<br />
werden, bei Tagestouren Restaurants<br />
mit Behinderteneinrichtungen <strong>und</strong><br />
sehr wichtig, ein für Rollstuhlfahrer<br />
Fotos: AGR<br />
Berlin – auch Randbezirke sehenswert!<br />
Bus mit Hebelift <strong>und</strong> Josef Mayer, Redaktion<br />
ORF / FREAK-RADIO<br />
Anlässlich des Welttourismustages<br />
2006 erklärt Undine Kurth, tourismuspolitische<br />
Sprecherin <strong>und</strong> Parlamentarische<br />
Geschäftsführerin:<br />
„Tourismus bereichert“ – unter diesem<br />
Motto wird am Welttag des Tourismus<br />
2006 an die vielfältigen wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Potenziale<br />
des Tourismus erinnert. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />
nutzt diese Chancen nicht<br />
ausreichend. Die im Haushaltsentwurf<br />
2007 vorgesehenen drastischen<br />
Kürzungen im Bereich des barrierefreien<br />
<strong>und</strong> integrativen Tourismus<br />
senden ein völlig falsches Signal.<br />
Unsere Gesellschaft wird älter.<br />
Trotzdem wollen wir alle auch im<br />
Alter unser Reisebedürfnis befriedigen.<br />
Mehrere Studien belegen das<br />
große Potenzial, das sich hier der<br />
Tourismuswirtschaft eröffnet. Die<br />
B<strong>und</strong>esregierung sollte diesen Trend<br />
zum barrierefreien ‚Reisen für Alle’<br />
tatkräftig unterstützen. Stattdessen<br />
werden die Förderungen für barrierefreie<br />
Tourismusprojekte im Entwurf<br />
des B<strong>und</strong>eshaushalts 2007 gravierend<br />
gesenkt.<br />
geeignetes Transportmittel zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Das <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />
Guidance betreibt ein barrierefreies<br />
Tagungs- <strong>und</strong> Veranstaltungszentrum<br />
mit angeschlossenem Hotel <strong>und</strong><br />
verfügt über die Kontakte zu Transferunternehmen.<br />
Das Unternehmen<br />
steht seinen behinderten Gästen bei<br />
Besichtigungstouren mit Rat <strong>und</strong><br />
Tat zur Seite. Für Selbstfahrer können<br />
mit Handgas/-bremse adaptierte<br />
PKW’s gestellt werden.<br />
Besonders für Besichtigungen<br />
bieten sich in Berlin neben den bekannten<br />
Hauptattraktionen z.B. die<br />
„Gärten der Welt“ im Erholungspark<br />
Marzahn, das Denkmal für<br />
die ermordeten Juden Europas, das<br />
„AquaDom & Sealife“ Haifisch,<br />
Rochen & Co., zwei Aquarienwelten<br />
in Berlin Mitte sowie das Schloss<br />
Sanssouci an. Der Besuch des Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estages im Reichstagsgebäude<br />
mit seiner Dachterrasse <strong>und</strong><br />
Kuppelbegehung war ein absoluter<br />
Höhepunkt. Beindruckend war ein<br />
Kurzbesuch beim Berlin-Marathon,<br />
bei dem neben zehntausenden Läufern<br />
auch ca. 180 Sportler im Rollstuhl<br />
teilnahmen. Eine gemütliche<br />
Kaffeefahrt auf der Spree r<strong>und</strong>ete<br />
das umfangreiche, mehrtägige Programm<br />
ab.<br />
Es zeigt sich, dass eine Flugreise<br />
für behinderte Menschen die be-<br />
von links nach rechts: Mag. Sebastian Ruppe,<br />
Fachmagazin „BEHINDERTe in Familie, Schule<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft“ / Ulrike Prager, KOBV - Der<br />
Behindertenverband / Elisabeth Penzias, ORF<br />
Radio Ö 1 / Günter J. Kuskardy, KOBV – Der<br />
Behindertenverband / Brigitte Wiedemann, GF<br />
GUIDANCE GmbH Berlin / Veronika Fre<strong>und</strong>,<br />
AGR * Aktion Gemeinsam Reisen / Josef Mayer,<br />
Redaktion ORF / FREAK-RADIO<br />
quemste Reiseart ist. „Trotz meines<br />
überbreiten Rollstuhles gab es ab<br />
dem Einchecken bis zur Ankunft<br />
kein Problem. Wir wurden vom<br />
Gro<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Flight-Personal der Air<br />
Berlin bestens betreut“, so einer der<br />
begeisterten Teilnehmer.<br />
Die Reise stand unter der Schirmherrschaft<br />
von Dr. Uwe Klett,<br />
Bezirksbürgermeister Marzahn-<br />
Hellersdorf <strong>und</strong> konnte dank der<br />
Unterstützung von Air Berlin <strong>und</strong><br />
vielen Sponsoren aus Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Politik durchgeführt werden.<br />
Es war dies bereits die dritte, von<br />
AGR * Aktion Gemeinsam Reisen<br />
angeregte Reise für behinderte <strong>und</strong><br />
nichtbehinderte Medienvertreter.<br />
Weitere Reisen sind in Planung.<br />
Welttourismustag 2006 – B<strong>und</strong>esregierung<br />
lässt Chancen ungenutzt<br />
Das Jahr 2007 wird das europäische<br />
Jahr der Chancengleichheit für<br />
alle sein. In Zeiten des demographischen<br />
Wandels müssen Senioren, in<br />
ihrer Mobilität eingeschränkte Personen<br />
<strong>und</strong> Menschen mit Behinderung<br />
die gleichen Chancen bei Ihrer<br />
Reiseentscheidung haben. Das betrifft<br />
die Auswahl des Reiseziels genauso<br />
wie den Service vor Ort. Nach<br />
wie vor wird aber zu wenig in barrierefreie<br />
Angebote <strong>und</strong> in ausreichende<br />
Beratung investiert. Hier muss sich<br />
die B<strong>und</strong>esregierung gemeinsam mit<br />
der Tourismuswirtschaft engagieren.<br />
Wir fordern deshalb den B<strong>und</strong> auf,<br />
weiterhin Projekte des barrierefreien<br />
<strong>und</strong> integrativen Tourismus <strong>und</strong> die<br />
Umsetzung der in Modellprojekten<br />
gesammelten Erfahrungen engagiert<br />
zu fördern.<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />
setzen sich daher in den Haushalts-<br />
beratungen für das Jahr 2007 unter<br />
anderem dafür ein, dass das Reisemagazin<br />
für Menschen mit <strong>und</strong><br />
ohne Handicap „Grenzenlos“ <strong>und</strong><br />
die Nationale Koordinierungsstelle<br />
Tourismus für Alle (NatKo) ihre erfolgreiche<br />
Arbeit weiterführen können<br />
<strong>und</strong> hierfür auch weiterhin eine<br />
finanzielle Unterstützung des Bun-<br />
a n z e i g e<br />
19<br />
Für ALLE, die gern reisen<br />
Urlaub in Brandenburg<br />
Wie schön für den Urlauber mit<br />
Handicap ein Sommer in Brandenburg<br />
sein kann, zeigt die Sendereihe<br />
„Grenzenlos“ am 18. November<br />
(11:45 Uhr DSF). In den letzten Jahren<br />
ist hier für behinderte Menschen<br />
ein vielfältiges Angebot entstanden,<br />
das die Vorzüge der Region gut zu<br />
nutzen weiß: Weite Wälder <strong>und</strong><br />
Seenlandschaften laden ein zu Wassersport<br />
<strong>und</strong> Naturerlebnis. Während<br />
der im September gesendete 1. Teil<br />
dem Norden Brandenburgs gewidmet<br />
wurde, stellen die Macher des Filmes<br />
in dieser Folge die südlichen Landesteile<br />
vor: Fläming, Niederlausitz,<br />
Elbe Elster Land. Mehr dazu unter<br />
www.reisemagazin-grenzenlos.de.<br />
Busreisen zu den schönsten Zielen<br />
Reisen mit Rollstuhl ist oft eine<br />
Fahrt ins Ungewisse. Wer es als<br />
Rollstuhlnutzer dennoch einmal<br />
versuchen möchte, oder seinen Urlaub<br />
mit jemandem verbringen will,<br />
findet im Angebot des VbA Reisedienst<br />
gute Voraussetzungen für einen<br />
unbeschwerten <strong>und</strong> erholsamen<br />
Urlaub. Hier gibt es eine breite Auswahl<br />
möglicher Reiseziele <strong>und</strong> die<br />
Fahrt erfolgt mit einem Reisebus der<br />
Komfortklasse: Er bietet auch eine<br />
variable Bestuhlung, eine Einstiegshilfe<br />
für Reisgäste mit Rollstuhl <strong>und</strong><br />
die Möglichkeit, auch Elektrorollstühle<br />
zu verladen. Weitere Infos unter:<br />
www.vba-reisen.de.<br />
des erhalten. Zudem fordern wir die<br />
B<strong>und</strong>esregierung auf, die regionale<br />
Innovationsinitiative „Barrierefreie<br />
Modellregionen für integrativen<br />
Tourismus“ für ein weiteres Jahr zu<br />
unterstützen. Die Ergebnisse <strong>und</strong><br />
Empfehlungen der 26 Projekte müssen<br />
gesichert werden <strong>und</strong> vor allem<br />
überregional <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit an die<br />
Tourismusbranche weitergegeben<br />
werden. Ansonst wird die jahrelange<br />
Millionenförderung einfach in den<br />
Sand gesetzt.<br />
Undine Kurth
20 REISEN<br />
BBZ – November 2006<br />
Faszinierende Gebäude der Renaissance<br />
<strong>und</strong> des Barock, historische<br />
Handelshöfe <strong>und</strong> Passagen erstrahlen<br />
im neuen Glanz. Kirchen, Museen<br />
<strong>und</strong> Zoo laden zum Besuch ein. In den<br />
letzten Jahren ist die Zahl der behindertengerechten<br />
Kultureinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Gastronomiebetriebe ständig gewachsen.<br />
Bestens geeignet für einen<br />
Bummel ist die überschaubare fußgänger-<br />
<strong>und</strong> rollifre<strong>und</strong>liche Innenstadt.<br />
Innerhalb eines 3,5 km langen<br />
Promenadenringes sind viele Sehenswürdigkeiten<br />
gut erreichbar.Im einzigartigen<br />
geschlossene System der Passagen<br />
<strong>und</strong> Durchgangshöfe kann man<br />
die historischen Häuser (Geschäfte<br />
<strong>und</strong> Restaurants) fast barrierefrei <strong>und</strong><br />
wetterunabhängig durchwandern. Am<br />
bekanntesten ist die Mädler Passage<br />
mit Auerbachs Keller.<br />
Zur Vorbereitung eines Leipzigbesuches<br />
sollte man mit dem Leipzig<br />
Tourist Service (Tel. 0341/7104<br />
255) Kontakt aufnehmen <strong>und</strong> deren<br />
Infos anfordern. Die Broschüre<br />
Unweit vom Potsdamer Platz, im<br />
Schöneberger Kiez zwischen Goltz-<br />
<strong>und</strong> Crellestraße, mitten im Zentrum<br />
von Berlin ist die Wohnung<br />
verkehrsgünstig zwischen den S-<br />
<strong>und</strong> U-Bahnstationen Yorckstraße/<br />
Großgörschenstraße <strong>und</strong> Kleistpark<br />
gelegen. Sie gelangen schnell zum<br />
Reichstag, zum Kurfürstendamm<br />
<strong>und</strong> zur Museumsinsel oder mit<br />
der S-Bahnlinie 1 nach Süden in die<br />
Dahlemer Museen <strong>und</strong> weiter zu den<br />
Sehenswürdigkeiten in Potsdam.<br />
Entdecken Sie bei einem Spaziergang<br />
durch dieses bunte Viertel viele<br />
originelle Läden mit <strong>Berliner</strong> Flair<br />
<strong>und</strong> flanieren Sie über die Crelle-,<br />
Akazien- <strong>und</strong> Goltzstraße zum legendären<br />
Winterfeldmarkt. Nachtschwärmer<br />
finden auf diesem Weg<br />
a n z e i g e<br />
Ihr Fachberater:<br />
Wolfgang Hänsch<br />
Adele-Sandrock-Strasse 44<br />
12627 Berlin<br />
Telefon: 030 - 99 33 585<br />
Mobil: 017 91 30 33 63<br />
hippihaensch@aol.com<br />
Beratung nur nach vorheriger<br />
telefonischer Terminvereinbarung.<br />
Leipzig ohne Barrieren erleben<br />
„Barrierefrei Leipzig“ informiert<br />
Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer,<br />
Blinde, Hör- <strong>und</strong> Sehbehinderte<br />
über Zugangsmöglichkeiten, Fahrstuhlausstattung,<br />
Parkplätze, WC<br />
<strong>und</strong> Öffnungszeiten von touristischen<br />
Sehenswürdigkeiten, Museen,<br />
Musik <strong>und</strong> Theater, Cafes, Gaststätten,<br />
Kinos <strong>und</strong> Kultureinrichtungen.<br />
Hotels werden im Heft „Leipzig Hier<br />
liegen Sie richtig“ auch hinsichtlich<br />
behindertengerechter Einrichtungen<br />
beschrieben.<br />
Die „Leipzig Card“ bietet freie<br />
Fahrt im Nahverkehr <strong>und</strong> Ermäßigungen<br />
in Museen, Geschäften <strong>und</strong><br />
Gastronomie. Die meisten Museen,<br />
Kirchen, das Gewandhaus, die Oper<br />
<strong>und</strong> das Schauspiel <strong>und</strong> die bekanntesten<br />
Gaststätten sind barrierefrei.<br />
Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten<br />
sollte man sich das<br />
viele Restaurants, Bars <strong>und</strong> Cafes,<br />
die abseits der touristisch überlaufenen<br />
Plätze mit preiswerten bis gehobenen<br />
internationalen Angeboten<br />
aufwarten.<br />
Lage der Unterkunft:<br />
Großgörschenstraße 7<br />
(Ecke Steinmetzstraße)<br />
10827 Berlin-Schöneberg<br />
Beschreibung:<br />
Die 2-Zimmer-Wohnung liegt im<br />
Erdgeschoss, mit Blick in den ruhigen<br />
<strong>und</strong> begrünten Innenhof – mitten<br />
im lebendigen Schöneberg. Die Ein-<br />
Cafe/Restaurant<br />
„Zum arabischen<br />
Coffee<br />
Baum“ (Kleine<br />
Fleischergasse<br />
4) nicht entgehen<br />
lassen. Das<br />
älteste erhaltene<br />
Cafe Europas<br />
besteht seit<br />
1711<strong>und</strong> hat außer<br />
gemütlichen<br />
Gaststuben auch<br />
das interessante Kaffeemuseum. Viele<br />
Spezialitäten <strong>und</strong> auch „Leipziger<br />
Lerchen“ (Marzipangebäck) werden<br />
hier geboten. Hannelore Stingl, Autorin<br />
des Buches „Der Kaffeebaum<br />
zu Leipzig“ (Lehmstedt Verlag), bietet<br />
auch öffentliche Führungen (Tel.<br />
0341/9651315) an. Leider fehlt im<br />
historischen Gebäude ein Fahrstuhl.<br />
Wer die oberen Stockwerke nicht besuchen<br />
kann findet im Buch neben<br />
Barrierefreie Ferienwohnung in<br />
Berlin-Schöneberg<br />
H i l fsmit t elberat u ng<br />
(unter Verwendung von Erprobungs-<br />
<strong>und</strong> Beratungsmustern)<br />
Beratung bei<br />
– KFZ-Umrüstung<br />
– Wohnungsumbau sowie<br />
– Inkontinenz<br />
R o l l s t u h l t r a i n i n g<br />
für Hilfspersonen<br />
Ein Fachberatungsangebot<br />
des <strong>Berliner</strong><br />
Behindertenverbandes<br />
(BBV) „Für Selbstbestimmung<br />
<strong>und</strong><br />
Würde“.<br />
richtung besticht durch ein südländisches<br />
Flair mit Terracottaböden, hellen<br />
Farben <strong>und</strong> Naturhölzern. Durch<br />
das Fehlen von Türschwellen ist das<br />
barrierefreie Befahren von Wohnräumen,<br />
Küche <strong>und</strong> Bad mit dem<br />
Rollstuhl möglich. Die Wohnung ist<br />
auch von der schwach befahrenen<br />
Straße aus problemlos zu erreichen.<br />
Eines der beiden Zimmer verfügt<br />
über einen offenen Kamin <strong>und</strong> eine<br />
angeschlossene Terrasse, die zum<br />
entspannenden Aufenthalt einlädt.<br />
Die Wohnung ist ideal für bis zu 4<br />
Personen. Für Kinder ist eine Aufbettung<br />
möglich.<br />
Ausstattung:<br />
Großzügige Küche mit Elektroherd<br />
<strong>und</strong> Backofen, Mikrowelle, Kühlschrank,<br />
Geschirrspüler, Dampfgarer<br />
für Schonkostzubereitung, Espresso-<br />
<strong>und</strong> Kaffeemaschine. Hier<br />
finden Sie alles, was Sie zum Kochen<br />
brauchen, auch Gewürze, Essig <strong>und</strong><br />
Öl <strong>und</strong> vieles mehr. Zum Schlafen<br />
stehen drei Bettsofas im Wohnbereich<br />
zur Verfügung. Zur Ausstattung<br />
der Wohnräume gehören ein<br />
Fernsehgerät mit Kabelanschluss<br />
<strong>und</strong> eine tragbare Musikanlage mit<br />
Radio <strong>und</strong> CD-Player.<br />
Größe:<br />
Geeignet für maximal 4 Personen<br />
(Aufbettung für Kinder ist möglich)<br />
80m², 2 Wohnräume, einer davon<br />
mit offenem Kamin, 3 Schlafsofas<br />
Infos auch viele Fotos.<br />
Der 1878 gegründete Zoo mit seinen<br />
900 Tierarten ist sehenswert <strong>und</strong><br />
barrierefrei. Im neuen Elefantentempel<br />
Ganesha Mandir informieren<br />
Interaktive Stationen über die grauen<br />
Riesen. Asiatische Pagoden mit<br />
Sitzplätzen gewährleisten gute Aussichten<br />
auf die großen Badebecken<br />
im Freigelände. Mit dem Fahrstuhl<br />
geht es in den Tempelkeller, wo man<br />
durch Glasscheiben den Elefanten<br />
beim Schwimmen zusehen kann.<br />
Pongoland ist die weltgrößte begeh-<br />
<strong>und</strong> Rolli-befahrbare Menschenaffenanlage.<br />
Zur Kiwara Savamme gehört<br />
auch eine Lodge mit exotischen<br />
Speisen im Angebot. Im Safari-Shop<br />
werden Artikel zur beliebten MDR-<br />
Fernsehserie „Elefant, Tiger & Co“<br />
sowie ein toller Zooführer angeboten.<br />
Leipzig bietet so viel, dass man<br />
bei jedem Besuch Neues entdecken<br />
kann!<br />
140 x 190 cm, Küche, Bad, Flur <strong>und</strong><br />
Terrasse<br />
Besonderheiten:<br />
Die Wohnung liegt im Erdgeschoss<br />
eines w<strong>und</strong>erschön renovierten<br />
<strong>und</strong> denkmalgeschützten<br />
<strong>Berliner</strong> Altbaus. Sie ist barrierefrei<br />
<strong>und</strong> entspricht darüber hinaus<br />
den Bedürfnissen von Allergikern.<br />
Aus Rücksicht auf Allergenfreiheit<br />
ist das Rauchen in der Wohnung<br />
<strong>und</strong> das Mitbringen von Haustieren<br />
nicht gestattet. Öffentliche Parkplätze<br />
befinden sich vor dem Haus. Auf<br />
Wunsch steht ein Tiefgaragenplatz<br />
zur Verfügung.<br />
Öffentliche Verkehrsmittel:<br />
U-Bahnhof Kleistpark mit Fahrstuhl,<br />
ca. 200 m entfernt. Buslinien<br />
am Kleistpark: M 48 (fährt 24<br />
St<strong>und</strong>en), 106, 187, 204. S-Bahnhof<br />
Yorckstraße/Großgörschenstraße,<br />
ca. 200 m entfernt. Genaue Informationen<br />
finden Sie unter www.bvg.de.<br />
Preise:<br />
1 Person: 70 Euro/ Nacht,<br />
2 Personen: 85 Euro/ Nacht<br />
3 Personen: 100 Euro/ Nacht<br />
4 Personen: 115 Euro/ Nacht<br />
Kinder bis 6 Jahren kostenlos.<br />
Kinder bis 12 Jahren 5 Euro/ Nacht.<br />
Preise enthalten Bettwäsche, Handtücher<br />
<strong>und</strong> Endreinigung. Tiefgaragenplatz<br />
5 Euro /Tag.<br />
Kontakt:<br />
Feriennest Berlin, Hausverwaltung<br />
Dr. Robert Hitschke, Großgörschenstr.<br />
7, 10827 Berlin. Tel.: 030/ 795<br />
80 82, Mobil: 0172 320 67 84. Mail:<br />
feriennest@drhitschke-berlin.de.
BBZ – November 2006<br />
I M P R E S S U M<br />
<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung – BBZ<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />
10117 Berlin;<br />
Jägerstraße 63 D<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />
10117 Berlin-Mitte,<br />
Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />
Fax: 030/ 20 45 00 67<br />
Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />
Franziska Littwin, flippflepp@yahoo.de<br />
Stellvertretende Redakteurin:<br />
Angelika Möller<br />
bbvangelika@aol.com<br />
E-Mailbearbeitung: Wolfgang Hänsch<br />
Abonnentenanfragen an Frau Schmidt<br />
Tel./Fax: 030/ 663 27 69,<br />
sybilleschmidt3@alice-dsl.de<br />
Anzeigenaufträge:<br />
Bitte z.Zt. direkt an Frau Möller<br />
Satz <strong>und</strong> Layout: Marina Shaparenko,<br />
info@gra-fisch-studio.de<br />
Druck:<br />
BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Die <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung erscheint<br />
monatlich, mindestens 10 x im<br />
Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,-<br />
EUR. Für Mitglieder des BBV ist der<br />
Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Zeichnungen <strong>und</strong> Fotos wird<br />
keine Haftung übernommen.<br />
Die Redaktion behält sich das<br />
Recht vor, Artikel zu kürzen.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />
ist erwünscht. Belegexemplare<br />
bitte an die Redaktion schicken.<br />
Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />
Adressen <strong>und</strong> Sprechzeiten<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung c/o BBV<br />
Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />
Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />
Homepage im Internet:<br />
www.berliner-behindertenzeitung.de<br />
E-Mail: berliner-behindertenzeitung<br />
@berlin.de<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />
Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />
Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />
Sprechzeiten: mittwochs 12–17 Uhr<br />
E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />
KIB Sozialberatung<br />
Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />
Mo. 10 – 18 Uhr, Di. – Do. 9 – 15 Uhr<br />
Freitag nach Vereinbarung<br />
Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24<br />
E-Mail: kib@beschaeftigungswerk.de<br />
Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes<br />
des BBV e.V.<br />
Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />
Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24<br />
LESERBRIEF<br />
Unser Eindruck von der REHA-<br />
Messe<br />
Zahlreiche Mitglieder des Behindertenverbandes<br />
Oberhavel e.V.<br />
besuchten am Donnerstag, d. 28.<br />
September 2006 die Reha-Messe<br />
in Berlin, die aller zwei Jahre stattfindet.<br />
Auf dem Messegelände am<br />
Funkturm konnten wir uns über eine<br />
breite Pallette von Produkten aus<br />
dem Bereich der Rehabilitation informieren.<br />
BIETE<br />
Gerne würde ich (ausgebildeter<br />
Arbeitassistent mit handwerklicher<br />
Ausbildung) Ihnen z. B. auf<br />
Reisen, bei der Wohnungsrenovierung<br />
oder bei anderen alltäglichen<br />
Angelegenheiten wie Ämtergängen,<br />
Antragsformularen <strong>und</strong> Sonstigem<br />
meine Unterstützung anbieten.<br />
Auf Ihren Anruf freut sich Thomas<br />
(45 Jahre), Tel.: 0173/4354716<br />
(rufe zurück)<br />
VERK AUFE<br />
E-Mobil, vierrädrig, Erstzulassung<br />
07/2000, wenig gelaufen. VB:<br />
395,00 EUR. Tel. 0172- 3264809.<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />
Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />
mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />
Vorstandssprechst<strong>und</strong>e jeden 1. <strong>und</strong> 3. Montag,<br />
16 – 18 Uhr in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />
Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />
Ich möchte die <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung abonnieren (Bitte ankreuzen!)<br />
Abonnement für 15 EURO im Jahr<br />
Förderabonnement für 25 EUR/Jahr oder 50 EUR/Jahr oder . . . . . . . EUR/Jahr<br />
Solidar-Abo für ALG II-Empfänger-, Kleinrentner-, StudentInnen 7,50 EUR/Jahr<br />
Die <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung erscheint 10x im Jahr.<br />
Konto-Nummer: 7083705021<br />
BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />
Bankeinzug<br />
möglich!<br />
Datum/Unterschrift des Abonnenten<br />
Senden Sie bitte dieses Formular an die Redaktion der BBZ, c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />
per Fax: 0 30/20 45 00 67, oder abonnieren Sie telefonisch: 0 30 / 2 04 38 47.<br />
Sie können auch ein Abonnement der <strong>Berliner</strong> Behindertenzeitung für ein Jahr verschenken.<br />
Geschenk-Abo für<br />
IN EIGENER SACHE<br />
Besonders beeindruckte uns auch<br />
ein attraktives Informationsprogramm<br />
über Entwicklungen auf<br />
dem Hilfsmittel-Leistungssektor für<br />
Menschen mit Behinderungen <strong>und</strong><br />
chronischen Erkrankungen. Für alle<br />
Anwesenden war es ein sehr informationsreicher<br />
Tag, sind wir doch<br />
auf diese Hilfsmittel angewiesen,<br />
um so auch ein Leben mit Behinderung<br />
so gut wie möglich meistern zu<br />
können.<br />
Elfriede Hörschelmann, Behindertenverband<br />
Oberhavel e.V., Vorstandsmitglied<br />
SUCHE<br />
Wir suchen einen dritten Rollstuhlbenutzer<br />
für unsere bestehende<br />
Wohngemeinschaft (6 Zi., 161 qm)<br />
in Berlin-Spandau. Jedem Bewohner<br />
stehen zwei Zimmer zur Verfügung. In<br />
der Wohnung wird R<strong>und</strong> um die Uhr<br />
Betreuung geleistet. Die Wohnung ist<br />
ebenerdig <strong>und</strong> rollstuhlgerecht. Bei<br />
Interesse wenden Sie sich bitte an<br />
Herrn Kohl unter 030/351 31 527.<br />
23<br />
KONTAKTANZEIGEN<br />
Gehbehinderter vitaler Löwemann,<br />
68, 168 cm, zärtlich verschmust<br />
sucht auf diesem Weg<br />
mollige natürliche Sie für eine treue<br />
harmonische Partnerschaft. Tel: 610<br />
76 640.<br />
Hallo Männer!<br />
Gibt es nicht jemanden unter Euch,<br />
der mit mir eine Partnerschaft aufbauen<br />
möchte? Aber bitte nicht unbedingt<br />
im Rollstuhl! Er sollte schon<br />
lieb <strong>und</strong> treu sein, Nichtraucher <strong>und</strong><br />
Nichttrinker. Zur mir: ich Sylvia, 43<br />
Jahre, 1,55 m, Augen so braun-grün,<br />
Brillenträgering, tierlieb, dunkle Haare.<br />
Ich würde mich sehr freuen! Meldet<br />
Euch unter Chiffre: 1/11/06, BBV<br />
e.V., Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin.<br />
Deine Kleinanzeige<br />
könnte in der nächsten Ausgabe stehen!<br />
Habt Ihr was zuviel, sucht Ihr wen oder was oder braucht Ihr Hilfe?<br />
Schickt Eure Texte einfach an den BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin.<br />
Bitte vergesst Eure Telefonnr. oder E-Mail nicht,<br />
damit wir evtl. mit Euch Kontakt aufnehmen können.<br />
Werden Sie Mitglied im BBV!<br />
Name/Vorname des Abonnenten Straße/Hausnummer PLZ/Wohnort<br />
Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort
24 ORTE<br />
BBZ – November 2006<br />
Ein Projekt von Albatros e.V.<br />
Wissen Sie noch, wie „bequem“ es<br />
sich im Trabi gesessen hat? Oder wie<br />
sahen noch einmal die <strong>„Konsummarken“</strong><br />
aus? Haben Sie noch die<br />
Stimme von „Sudel-Ede“ alias Karl<br />
Eduard von Schnitzler im Ohr?<br />
Wenn nicht, dann sollten Sie zur<br />
Spreepromenade gegenüber dem<br />
„<strong>Berliner</strong> Dom“ gehen <strong>und</strong> das am<br />
17. Juli 2006 eröffnete „DDR-Museum“<br />
besuchen. Dort können Sie Ihre<br />
in den letzten 17 Jahren verschütt gegangenen<br />
Erinnerungen auffrischen<br />
oder sich informieren wie es damals<br />
so war, im ersten deutschen Arbeiter-<br />
<strong>und</strong> Bauernstaat - der Deutschen<br />
Demokratischen Republik.<br />
Unweit des verschwindenden Palastes<br />
der Republik hat sich innerhalb<br />
kürzester Zeit ein neues Glanzlicht<br />
der reichhaltigen Museumsszene im<br />
Zentrum der Hauptstadt etabliert.<br />
Das „DDR-Museum“ zeigt in seinen<br />
Räumen das Alltagsleben des<br />
untergegangenen Staates in all seinen<br />
Facetten. Es ist recht klein, aber<br />
was auf dieser nicht allzu großen<br />
Ausstellungsfläche gezeigt wird, ist<br />
unterwegs<br />
vielfältig, interessant <strong>und</strong> regt das<br />
eine oder andere Mal zum Schmunzeln<br />
an. Die Ausstellung ist nicht<br />
nur „Ostalgie“ pur, auch die weniger<br />
schönen Seiten der DDR – Stichwort<br />
„Stasi“ – werden angerissen. Die<br />
Macher des Museums präsentieren<br />
40 Jahre DDR möglichst bunt <strong>und</strong><br />
umfangreich. Dabei haben sie es geschafft,<br />
alles ohne die sonst übliche<br />
Lamorjanz, mit dem dieses Thema<br />
sonst behandelt wird, darzustellen.<br />
Noch etwas<br />
zeichnet das<br />
Museum aus:<br />
Der Besucher<br />
wird schon<br />
am Eingang<br />
fre<strong>und</strong>lich<br />
aufgefordert<br />
alle Schränke<br />
<strong>und</strong> Schubladen<br />
zu öffnen<br />
um mehr Informationen<br />
zu bekommen.Besonders<br />
der „gelernte<br />
DDR-Bürger“ entdeckt viele<br />
Sachen, die für ihn damals alltäglich<br />
waren, <strong>und</strong> an die er lange nicht mehr<br />
gedacht hatte. Zum Beispiel findet er<br />
S-Bahn Fahrkarten aus Pappe für 20<br />
Pfennige oder ein Einklebeheft voll<br />
mit den <strong>„Konsummarken“</strong>, welche<br />
am Ende des Jahres an einem kalten<br />
Winterabend abgeschleckt – ein unvergesslicherKlebegeschmack<br />
im M<strong>und</strong><br />
kommt wieder auf –<br />
<strong>und</strong> ordentlich eingeklebt<br />
wurden. Nicht<br />
versäumen sollte man<br />
das „modern“ eingerichtete<br />
Wohnzimmer<br />
á la DDR oder den<br />
Blick in die Küche<br />
mit dem überall zu<br />
findenden <strong>Schnell</strong><strong>kochtopf</strong><br />
<strong>und</strong> dem geliebten<br />
Siphon.<br />
barrierefrei planen<br />
Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado)<br />
barrierefreie Gestaltung, Beratung <strong>und</strong><br />
Planung<br />
Langhansstr. 63, 13086 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 71 51 45 oder 0 30/4 71 30 22<br />
Fax: 0 30/4 73 11 11<br />
<strong>Von</strong> <strong>„Konsummarken“</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnell</strong><strong>kochtopf</strong><br />
… – Das DDR-Museum<br />
Postvertriebsstück<br />
A 11 803<br />
So gut wie auch alles geplant worden<br />
ist, gibt es doch ein Manko im<br />
Hinblick auf die Zugänglichkeit des<br />
Museums für Menschen mit Handicap.<br />
Rollstuhlfahrer werden ihre<br />
liebe Mühe haben, das Museum<br />
spontan zu besuchen, denn um in<br />
den Ausstellungsraum zu gelangen,<br />
müssen Stufen überw<strong>und</strong>en werden.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> bitten die fre<strong>und</strong>lichen<br />
Mitarbeiter um vorherige Anmeldung.<br />
Dann könnten Menschen<br />
mit mobilen Hilfsmitteln über einen<br />
separaten Eingang ins Museum geleitet<br />
werden. Leider stehen keine<br />
Audioführer oder Erklärungen in<br />
Blindenschrift zur Verfügung. Der<br />
Hinweis auf die fehlenden Hörhilfen<br />
wurde als positive Anregung aufgenommen<br />
<strong>und</strong> laut Aussage der Mitarbeiterin<br />
in zukünftige Planungen<br />
einbezogen. Das Museum ist neu <strong>und</strong><br />
allemal einen Besuch wert. Man ahnt<br />
gar nicht, wie oft man als „wissender“<br />
Besucher mit einem Lächeln der<br />
Erinnerung durch diese Ausstellung<br />
läuft. In diesem Sinne: „Seid bereit –<br />
Immer bereit!“<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Sven Przibilla<br />
Richtigstellung: Die Artikel der letzen<br />
Ausgabe (Oktober 2006) „Ein Dateneingeber<br />
lernt Messen“ <strong>und</strong> der Artikel:<br />
„Leben in der Metropole zwischen<br />
Wahn <strong>und</strong> Sinn“ sind von Robert Heine.<br />
DDR Museum<br />
Spreepromenade an der<br />
Liebknechtbrücke<br />
10178 Berlin (Mitte)<br />
Telefon: 84712373 – 1<br />
Fax:84712373 – 9<br />
E- mail: post@ddr-museum.de<br />
Internet: www.ddr-museum.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Di, Mi, Do, Fr, So:<br />
10:00 – 20:00 Uhr<br />
Sa: 10:00 –22:00 Uhr<br />
Anfahrt:<br />
Bus: Haltestelle: Lustgarten,<br />
Linien: 100, 200. Bemerkungen:<br />
Buslinien rollstuhlgeeignet.<br />
Entfernung zur Einrichtung ca.<br />
200 m<br />
S-Bahn: Bahnhof: S Hackescher<br />
Markt, Linien: S5, S7, S9, S75<br />
Entfernung zur Einrichtung ca.<br />
400 m<br />
Tram: Haltestelle: Spandauer<br />
Str./Marienkirche, Linien: M4,<br />
M5, M6. Bemerkungen: Linien<br />
verkehren im 24h-Betrieb, einige<br />
Fahrten nicht rollstuhlgeeignet.<br />
Entfernung zur Einrichtung ca.<br />
200 m<br />
Rollstuhlfahrer müssten sich<br />
bitte telefonisch anmelden.<br />
Ausführliche Infos:<br />
www.mobidat.net<br />
Oder rufen sie uns an:<br />
Tel.: 030/ 74 777 115<br />
Mobidat – Informationsdienst<br />
bei Albatros e.V. zur Barrierefreiheit<br />
öffentlich zugänglicher<br />
Gebäude in Berlin<br />
Langhansstraße 64, 13086 Berlin<br />
(Mo – Fr 9 bis 16 Uhr)<br />
Tel: 030 – 74 77 71 - 15<br />
FAX: 030 – 74 77 71 - 20<br />
www.mobidat.net<br />
E-Mail: kontakt@mobidat.net<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />
– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –