Von „Konsummarken“ und Schnell- kochtopf - Berliner ...
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24 ORTE<br />
BBZ – November 2006<br />
Ein Projekt von Albatros e.V.<br />
Wissen Sie noch, wie „bequem“ es<br />
sich im Trabi gesessen hat? Oder wie<br />
sahen noch einmal die <strong>„Konsummarken“</strong><br />
aus? Haben Sie noch die<br />
Stimme von „Sudel-Ede“ alias Karl<br />
Eduard von Schnitzler im Ohr?<br />
Wenn nicht, dann sollten Sie zur<br />
Spreepromenade gegenüber dem<br />
„<strong>Berliner</strong> Dom“ gehen <strong>und</strong> das am<br />
17. Juli 2006 eröffnete „DDR-Museum“<br />
besuchen. Dort können Sie Ihre<br />
in den letzten 17 Jahren verschütt gegangenen<br />
Erinnerungen auffrischen<br />
oder sich informieren wie es damals<br />
so war, im ersten deutschen Arbeiter-<br />
<strong>und</strong> Bauernstaat - der Deutschen<br />
Demokratischen Republik.<br />
Unweit des verschwindenden Palastes<br />
der Republik hat sich innerhalb<br />
kürzester Zeit ein neues Glanzlicht<br />
der reichhaltigen Museumsszene im<br />
Zentrum der Hauptstadt etabliert.<br />
Das „DDR-Museum“ zeigt in seinen<br />
Räumen das Alltagsleben des<br />
untergegangenen Staates in all seinen<br />
Facetten. Es ist recht klein, aber<br />
was auf dieser nicht allzu großen<br />
Ausstellungsfläche gezeigt wird, ist<br />
unterwegs<br />
vielfältig, interessant <strong>und</strong> regt das<br />
eine oder andere Mal zum Schmunzeln<br />
an. Die Ausstellung ist nicht<br />
nur „Ostalgie“ pur, auch die weniger<br />
schönen Seiten der DDR – Stichwort<br />
„Stasi“ – werden angerissen. Die<br />
Macher des Museums präsentieren<br />
40 Jahre DDR möglichst bunt <strong>und</strong><br />
umfangreich. Dabei haben sie es geschafft,<br />
alles ohne die sonst übliche<br />
Lamorjanz, mit dem dieses Thema<br />
sonst behandelt wird, darzustellen.<br />
Noch etwas<br />
zeichnet das<br />
Museum aus:<br />
Der Besucher<br />
wird schon<br />
am Eingang<br />
fre<strong>und</strong>lich<br />
aufgefordert<br />
alle Schränke<br />
<strong>und</strong> Schubladen<br />
zu öffnen<br />
um mehr Informationen<br />
zu bekommen.Besonders<br />
der „gelernte<br />
DDR-Bürger“ entdeckt viele<br />
Sachen, die für ihn damals alltäglich<br />
waren, <strong>und</strong> an die er lange nicht mehr<br />
gedacht hatte. Zum Beispiel findet er<br />
S-Bahn Fahrkarten aus Pappe für 20<br />
Pfennige oder ein Einklebeheft voll<br />
mit den <strong>„Konsummarken“</strong>, welche<br />
am Ende des Jahres an einem kalten<br />
Winterabend abgeschleckt – ein unvergesslicherKlebegeschmack<br />
im M<strong>und</strong><br />
kommt wieder auf –<br />
<strong>und</strong> ordentlich eingeklebt<br />
wurden. Nicht<br />
versäumen sollte man<br />
das „modern“ eingerichtete<br />
Wohnzimmer<br />
á la DDR oder den<br />
Blick in die Küche<br />
mit dem überall zu<br />
findenden <strong>Schnell</strong><strong>kochtopf</strong><br />
<strong>und</strong> dem geliebten<br />
Siphon.<br />
barrierefrei planen<br />
Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado)<br />
barrierefreie Gestaltung, Beratung <strong>und</strong><br />
Planung<br />
Langhansstr. 63, 13086 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 71 51 45 oder 0 30/4 71 30 22<br />
Fax: 0 30/4 73 11 11<br />
<strong>Von</strong> <strong>„Konsummarken“</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnell</strong><strong>kochtopf</strong><br />
… – Das DDR-Museum<br />
Postvertriebsstück<br />
A 11 803<br />
So gut wie auch alles geplant worden<br />
ist, gibt es doch ein Manko im<br />
Hinblick auf die Zugänglichkeit des<br />
Museums für Menschen mit Handicap.<br />
Rollstuhlfahrer werden ihre<br />
liebe Mühe haben, das Museum<br />
spontan zu besuchen, denn um in<br />
den Ausstellungsraum zu gelangen,<br />
müssen Stufen überw<strong>und</strong>en werden.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> bitten die fre<strong>und</strong>lichen<br />
Mitarbeiter um vorherige Anmeldung.<br />
Dann könnten Menschen<br />
mit mobilen Hilfsmitteln über einen<br />
separaten Eingang ins Museum geleitet<br />
werden. Leider stehen keine<br />
Audioführer oder Erklärungen in<br />
Blindenschrift zur Verfügung. Der<br />
Hinweis auf die fehlenden Hörhilfen<br />
wurde als positive Anregung aufgenommen<br />
<strong>und</strong> laut Aussage der Mitarbeiterin<br />
in zukünftige Planungen<br />
einbezogen. Das Museum ist neu <strong>und</strong><br />
allemal einen Besuch wert. Man ahnt<br />
gar nicht, wie oft man als „wissender“<br />
Besucher mit einem Lächeln der<br />
Erinnerung durch diese Ausstellung<br />
läuft. In diesem Sinne: „Seid bereit –<br />
Immer bereit!“<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Sven Przibilla<br />
Richtigstellung: Die Artikel der letzen<br />
Ausgabe (Oktober 2006) „Ein Dateneingeber<br />
lernt Messen“ <strong>und</strong> der Artikel:<br />
„Leben in der Metropole zwischen<br />
Wahn <strong>und</strong> Sinn“ sind von Robert Heine.<br />
DDR Museum<br />
Spreepromenade an der<br />
Liebknechtbrücke<br />
10178 Berlin (Mitte)<br />
Telefon: 84712373 – 1<br />
Fax:84712373 – 9<br />
E- mail: post@ddr-museum.de<br />
Internet: www.ddr-museum.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Di, Mi, Do, Fr, So:<br />
10:00 – 20:00 Uhr<br />
Sa: 10:00 –22:00 Uhr<br />
Anfahrt:<br />
Bus: Haltestelle: Lustgarten,<br />
Linien: 100, 200. Bemerkungen:<br />
Buslinien rollstuhlgeeignet.<br />
Entfernung zur Einrichtung ca.<br />
200 m<br />
S-Bahn: Bahnhof: S Hackescher<br />
Markt, Linien: S5, S7, S9, S75<br />
Entfernung zur Einrichtung ca.<br />
400 m<br />
Tram: Haltestelle: Spandauer<br />
Str./Marienkirche, Linien: M4,<br />
M5, M6. Bemerkungen: Linien<br />
verkehren im 24h-Betrieb, einige<br />
Fahrten nicht rollstuhlgeeignet.<br />
Entfernung zur Einrichtung ca.<br />
200 m<br />
Rollstuhlfahrer müssten sich<br />
bitte telefonisch anmelden.<br />
Ausführliche Infos:<br />
www.mobidat.net<br />
Oder rufen sie uns an:<br />
Tel.: 030/ 74 777 115<br />
Mobidat – Informationsdienst<br />
bei Albatros e.V. zur Barrierefreiheit<br />
öffentlich zugänglicher<br />
Gebäude in Berlin<br />
Langhansstraße 64, 13086 Berlin<br />
(Mo – Fr 9 bis 16 Uhr)<br />
Tel: 030 – 74 77 71 - 15<br />
FAX: 030 – 74 77 71 - 20<br />
www.mobidat.net<br />
E-Mail: kontakt@mobidat.net<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />
<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />
– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –