Von „Konsummarken“ und Schnell- kochtopf - Berliner ...

BBZ – November 2006 REISEN
Die österreichische Behinderten-
Reiseagentur AGR * Aktion Gemeinsam
Reisen lud kürzlich gemeinsam
mit der Guidance GmbH
Berlin österreichische behinderte
und nichtbehinderte Mitarbeiter von
Presse und Rundfunk nach Berlin.
Es sollte damit aufgezeigt werden,
dass bei professioneller Vorarbeit
das Reisen für behinderte Menschen
kein Problem darstellt.
Es genügt nicht, dass die Hotels
in allen Bereichen behindertengeeignet
sind, es müssen auch die zu
besichtigenden Objekte vorgecheckt
werden, bei Tagestouren Restaurants
mit Behinderteneinrichtungen und
sehr wichtig, ein für Rollstuhlfahrer
Fotos: AGR
Berlin – auch Randbezirke sehenswert!
Bus mit Hebelift und Josef Mayer, Redaktion
ORF / FREAK-RADIO
Anlässlich des Welttourismustages
2006 erklärt Undine Kurth, tourismuspolitische
Sprecherin und Parlamentarische
Geschäftsführerin:
„Tourismus bereichert“ – unter diesem
Motto wird am Welttag des Tourismus
2006 an die vielfältigen wirtschaftlichen
und sozialen Potenziale
des Tourismus erinnert. Die Bundesregierung
nutzt diese Chancen nicht
ausreichend. Die im Haushaltsentwurf
2007 vorgesehenen drastischen
Kürzungen im Bereich des barrierefreien
und integrativen Tourismus
senden ein völlig falsches Signal.
Unsere Gesellschaft wird älter.
Trotzdem wollen wir alle auch im
Alter unser Reisebedürfnis befriedigen.
Mehrere Studien belegen das
große Potenzial, das sich hier der
Tourismuswirtschaft eröffnet. Die
Bundesregierung sollte diesen Trend
zum barrierefreien ‚Reisen für Alle’
tatkräftig unterstützen. Stattdessen
werden die Förderungen für barrierefreie
Tourismusprojekte im Entwurf
des Bundeshaushalts 2007 gravierend
gesenkt.
geeignetes Transportmittel zur Verfügung
stehen.
Das Berliner Unternehmen
Guidance betreibt ein barrierefreies
Tagungs- und Veranstaltungszentrum
mit angeschlossenem Hotel und
verfügt über die Kontakte zu Transferunternehmen.
Das Unternehmen
steht seinen behinderten Gästen bei
Besichtigungstouren mit Rat und
Tat zur Seite. Für Selbstfahrer können
mit Handgas/-bremse adaptierte
PKW’s gestellt werden.
Besonders für Besichtigungen
bieten sich in Berlin neben den bekannten
Hauptattraktionen z.B. die
„Gärten der Welt“ im Erholungspark
Marzahn, das Denkmal für
die ermordeten Juden Europas, das
„AquaDom & Sealife“ Haifisch,
Rochen & Co., zwei Aquarienwelten
in Berlin Mitte sowie das Schloss
Sanssouci an. Der Besuch des Deutschen
Bundestages im Reichstagsgebäude
mit seiner Dachterrasse und
Kuppelbegehung war ein absoluter
Höhepunkt. Beindruckend war ein
Kurzbesuch beim Berlin-Marathon,
bei dem neben zehntausenden Läufern
auch ca. 180 Sportler im Rollstuhl
teilnahmen. Eine gemütliche
Kaffeefahrt auf der Spree rundete
das umfangreiche, mehrtägige Programm
ab.
Es zeigt sich, dass eine Flugreise
für behinderte Menschen die be-
von links nach rechts: Mag. Sebastian Ruppe,
Fachmagazin „BEHINDERTe in Familie, Schule
und Gesellschaft“ / Ulrike Prager, KOBV - Der
Behindertenverband / Elisabeth Penzias, ORF
Radio Ö 1 / Günter J. Kuskardy, KOBV – Der
Behindertenverband / Brigitte Wiedemann, GF
GUIDANCE GmbH Berlin / Veronika Freund,
AGR * Aktion Gemeinsam Reisen / Josef Mayer,
Redaktion ORF / FREAK-RADIO
quemste Reiseart ist. „Trotz meines
überbreiten Rollstuhles gab es ab
dem Einchecken bis zur Ankunft
kein Problem. Wir wurden vom
Ground- und Flight-Personal der Air
Berlin bestens betreut“, so einer der
begeisterten Teilnehmer.
Die Reise stand unter der Schirmherrschaft
von Dr. Uwe Klett,
Bezirksbürgermeister Marzahn-
Hellersdorf und konnte dank der
Unterstützung von Air Berlin und
vielen Sponsoren aus Wirtschaft und
Politik durchgeführt werden.
Es war dies bereits die dritte, von
AGR * Aktion Gemeinsam Reisen
angeregte Reise für behinderte und
nichtbehinderte Medienvertreter.
Weitere Reisen sind in Planung.
Welttourismustag 2006 – Bundesregierung
lässt Chancen ungenutzt
Das Jahr 2007 wird das europäische
Jahr der Chancengleichheit für
alle sein. In Zeiten des demographischen
Wandels müssen Senioren, in
ihrer Mobilität eingeschränkte Personen
und Menschen mit Behinderung
die gleichen Chancen bei Ihrer
Reiseentscheidung haben. Das betrifft
die Auswahl des Reiseziels genauso
wie den Service vor Ort. Nach
wie vor wird aber zu wenig in barrierefreie
Angebote und in ausreichende
Beratung investiert. Hier muss sich
die Bundesregierung gemeinsam mit
der Tourismuswirtschaft engagieren.
Wir fordern deshalb den Bund auf,
weiterhin Projekte des barrierefreien
und integrativen Tourismus und die
Umsetzung der in Modellprojekten
gesammelten Erfahrungen engagiert
zu fördern.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
setzen sich daher in den Haushalts-
beratungen für das Jahr 2007 unter
anderem dafür ein, dass das Reisemagazin
für Menschen mit und
ohne Handicap „Grenzenlos“ und
die Nationale Koordinierungsstelle
Tourismus für Alle (NatKo) ihre erfolgreiche
Arbeit weiterführen können
und hierfür auch weiterhin eine
finanzielle Unterstützung des Bun-
a n z e i g e
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Für ALLE, die gern reisen
Urlaub in Brandenburg
Wie schön für den Urlauber mit
Handicap ein Sommer in Brandenburg
sein kann, zeigt die Sendereihe
„Grenzenlos“ am 18. November
(11:45 Uhr DSF). In den letzten Jahren
ist hier für behinderte Menschen
ein vielfältiges Angebot entstanden,
das die Vorzüge der Region gut zu
nutzen weiß: Weite Wälder und
Seenlandschaften laden ein zu Wassersport
und Naturerlebnis. Während
der im September gesendete 1. Teil
dem Norden Brandenburgs gewidmet
wurde, stellen die Macher des Filmes
in dieser Folge die südlichen Landesteile
vor: Fläming, Niederlausitz,
Elbe Elster Land. Mehr dazu unter
www.reisemagazin-grenzenlos.de.
Busreisen zu den schönsten Zielen
Reisen mit Rollstuhl ist oft eine
Fahrt ins Ungewisse. Wer es als
Rollstuhlnutzer dennoch einmal
versuchen möchte, oder seinen Urlaub
mit jemandem verbringen will,
findet im Angebot des VbA Reisedienst
gute Voraussetzungen für einen
unbeschwerten und erholsamen
Urlaub. Hier gibt es eine breite Auswahl
möglicher Reiseziele und die
Fahrt erfolgt mit einem Reisebus der
Komfortklasse: Er bietet auch eine
variable Bestuhlung, eine Einstiegshilfe
für Reisgäste mit Rollstuhl und
die Möglichkeit, auch Elektrorollstühle
zu verladen. Weitere Infos unter:
www.vba-reisen.de.
des erhalten. Zudem fordern wir die
Bundesregierung auf, die regionale
Innovationsinitiative „Barrierefreie
Modellregionen für integrativen
Tourismus“ für ein weiteres Jahr zu
unterstützen. Die Ergebnisse und
Empfehlungen der 26 Projekte müssen
gesichert werden und vor allem
überregional und bundesweit an die
Tourismusbranche weitergegeben
werden. Ansonst wird die jahrelange
Millionenförderung einfach in den
Sand gesetzt.
Undine Kurth