Von „Konsummarken“ und Schnell- kochtopf - Berliner ...

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12 STADTGESPRÄCH BBZ – November 2006 Nadine Zepp ist eine mopsfidele Studentin – im Rollstuhl mit Sprechstörungen und seit kurzem Regionalleiter der Berliner Heredeo Ataxie Selbsthilfegruppe. Zum Verständnis: Ataxie ist eine Störung von Bewegungen, gestört ist das koordinierte Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen. Übersetzt bedeutet dies: unsichere, schleudernde, ausfahrende und dem beabsichtigten Ziel unangepasste Bewegungen. Häufigste Symptome sind daher: Gang-, Stand-, Sprech-, Schluck- und Augenbewegungsstörungen. Als Ursache gilt ein Untergang von Nervenzellen im Zentralen Nervensystem, vor allem im Kleinhirn oder Rückenmark nachgewiesen. Heredo bedeutet Vererblichkeit, denn die Wenn ich mich inmitten der Klientel doch nicht ganz wohl gefühlt habe, gehört doch an die Organisatorin des rund zweistündigen Spazierganges, Heike Oldenburg, ein großes ACHTUNG! Geladen waren aus der Kartei der „Schatzkiste Berlin“ 6 Personen (3 weibliche und 3 männliche). Letztendlich mitgewandert sind aber nur 3 Personen (2 männliche, 1 weibliche). Magere „Ausbeute“. Aber so ist es oft, anfänglich sind alle begeistert – 14 Mitwanderer auf der ersten Wanderung – und bei der zweiten und dritten werden es immer weniger. Schade! Denn allen Wanderern ist etwas gemeinsam – sie suchen Kontakt zu anderen Mitmenschen. Sei es nun zum Aufbau einer Partnerschaft, weil Mann/Frau Probleme mit dem Alleinsein hat oder „nur so“. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie eine psychische oder körperliche Behinderung haben. In der Kartei sind bereits 85 „Hilfesuchende“ angemeldet – meist Männer- Ursache der Ataxie ist eine Veränderung des Erbmaterials. Heilbar sind Heredo Ataxie bis heute nicht. Krankengymnastik, Ergotherapie, Sprechtherapie und anderes helfen jedoch die Beschwerden zu lindern und dadurch das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Dass der Austausch persönlicher Erfahrungen sehr wichtig ist, war auf dem ersten Treffen der wieder neu ins Leben gerufenen Regionalgruppe Berlin und Umgebung deutlich spürbar. Organisiert hatte Nadine Zepp das Treffen in den barrierefreien Wanderung in den Tiefwerder Wiesen und die Anmeldungsgebühr von 10 Euro ist erschwinglich. Diese werden unter anderem für die Portokosten verwendet, denn es wird nicht nur gezielt zu den einmal monatlich stattfindenden Spaziergängen, sondern auch zur Party der „Schatzkiste“ eingeladen. Die Logistik wird von ALBAT- ROS e.V. übernommen. Es gibt auch bereits die ersten festen Paare und dauerhaften Freundschaften. Bei unserem Spaziergang stand wohl eher das Naturerlebnis Tiefwerder Wiesen im Vordergrund. Südlich des Spandauer Ortsteil Tiefwerder gelegen, sind sie das letzte in Berlin erhaltene natürliche Überschwemmungs- und Hechtlaichgebiet und für den Biotop- und Artenschutz unverzichtbar. Mit 65,5 Ha/Fläche ist es das größte Auengebiet Berlins und bietet vielen Tier- und Pflanzenarten ein Rückzugsgebiet. Heredo Ataxie Franziska Littwin Räumen des Berliner Zentrums für Selbstbestimmtes Leben Behinderter Menschen (BZSL e.V.) in Berlin - Prenzlauer Berg und als Gast war Herr Dr. Kreuz geladen. Herr Dr. Kreuz überbrachte als Mitglied des Medizinischen Beirates auch Grußworte der Deutschen Heredo-Ataxie Gesellschaft (DHAG), die über die Neugründung der Gruppe sehr dankbar und erfreut ist. Anwesend war auch Herr Matusack, einer der Gründer der Berliner Gruppe in den 70er Jahren. Er erwähnte die Schwierigkeiten, die es bereitet hat, die Pflege für seine erkrankte Frau durchzusetzen. Schwierig ist auch der Umgang „Wir bieten den Menschen individuelle Wohnkonzepte: weg von herkömmlichen Heimen, hin zu integrativen Wohnmodellen. Diese Angebote erzeugen wiederum individuelle Nachfragen. Unsere Internetseiten müssen als modernes Informationsmedium diesen ganz persönlichen Nachfragen und Anforderungen gerecht werden“, betont Prof. Dr. Klaus Hildemann, Ltd. Direktor der Theodor Fliedner Stiftung. Bei der Überarbeitung der neuen Webseiten hat sich die Theodor Fliedner Stiftung daher auf ihre Klientel eingestellt. „Die Menschen, die wir mit unseren Angeboten ansprechen, haben Behinderungen, Beeinträchtigungen, aber auch besonde- mit Schmerzen – ihre Linderung durch Morphium und Co ist kaum möglich, weil es nicht anschlägt und bei Antidepressiva erfolgt eher eine Ruhigstellung. Da es keine bekannte Ursache für die Ataxie gibt, gibt es auch keine heilenden Medikamente. Über 30 Ataxieformen sind zwar bekannt, dennoch ist die Krankheit selten und wird weltweit erforscht. Herr Dr. Kreuz verdeutlichte die Wichtigkeit zur Teilnahme an einer Studie, denn bisher liegen noch keine einheitlichen Bewertungskriterien über den Verlauf der Krankheit und die Zukunftsaussichten der Patienten vor. Wichtig ist den Betroffenen und Angehörigen der Berliner Gruppe nicht nur der Austausch, sondern auch die Information. Aus diesem Grund ist geplant jedes der Treffen – am 2. Dienstag in jedem geraden Monat um 18 Uhr – unter ein anderes Thema zu stellen und kompetente Gäste einzuladen. Gedacht wurde dabei zum Beispiel an Informationen zur Pflege, Hilfsmittelversorgung, Genmedizin und Anderes. Gedacht ist auch an einen Wiedereinzug im Cafe Blisse oder ähnlichen Ort, da es doch zentraler liegt. Nähere Infos erteilt: Deutsche Heredo – Ataxie Gesellschaft (DHAG) Bundesverband e. V., Hausmannstr. 6, 70188 Stuttgart, Tel.: 0711/ 21 55 114, Fax: 0711/ 21 55 119. Spendenkonten: Postgiro Nürnberg BLZ 760 100 85, Kto.-Nr.: 8898-857, Landesgiro Stuttgart BLZ 600 501 01 Kto.-Nr.: 2920573 Franziska Littwin Hilfen für alte und behinderte Menschen – auch im Internet Fliedner-Webseiten im neuen Design re Wünsche“, so Prof. Hildemann. Diesen besonderen Bedürfnissen entspricht der neue Internetauftritt. Frisch, freundlich und in neuem Layout präsentiert sich die Theodor Fliedner Stiftung nun unter der bekannten Adresse www.fliedner.de. Die neuen Seiten wurden komplett überarbeitet und barrierefrei aufgebaut. So ist die Schriftgröße beispielsweise variabel einstellbar und kann auf Wunsch über einen entsprechenden Button vergrößert werden. Ebenso kann eine Umstellung auf eine Schwarz-Weiß-Ansicht angeklickt werden, was für manche Benutzer ebenfalls eine Leseerleichterung bedeutet – zum Beispiel bei einer Rot-Grün-Blindheit. Claudia Wippich
BBZ – November 2006 STADTGESPRÄCH Wir hatten Angst, dass das diesjährige Sommerfest ins Wasser fällt. Zu Beginn regnete es im Strömen. In der Eröffnungsrede sprach Herr van Leeuwen seine Hoffnung aus, dass im laufe des Vormittags die Sonne scheinen wird. Wir saßen unter den Zelten. Das Musiktheater „Pampelmuse“ führte mit uns gemeinsam das Stück „Der Rattenfänger von Hameln“ auf. Wir bekamen von den Schauspielern Regieanweisungen für unsere Einsätze Das Rattenehepaar spielten Nicole und Christoph. Sie hatten viele Rattenkinder. Das Publikum war das Volk von Potsdam. Mit großer Begeisterung machte jeder mit. Der Bürgermeister bekam vom Volk Order es von der Rattenplage zu befreien. Er hatte den Rattenfänger gerufen und ihm 100 Taler geboten. Aber der Bürgermeister hatte sein Wort nicht gehalten. Er wollte das Geld für ein neues Rathaus und für Spesen ausgeben. Kommt uns das nicht bekannt vor? Die Kinder wurden vom Rattenfänger gefangen. Sie kehrten zu ihren Eltern erst dann zurück, wenn der Bürgermeister sein Versprechen einhält. Er hatte am Ende doch nachge- … so lautet das Motto des MitarbeiterInnen-Teams im KOMM, der Kontakt – und Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung in Prenzlauer Berg, (die täglich außer Sonntag ab 9 Uhr für Betroffene und Interessierte geöffnet hat). In und um die behindertengerechten Räume in der Pasteurstrasse 16 organisiert die Behindertenvereinigung Berlin Prenzlauer Berg e.V. seit 1991 regelmäßige Gesellschaftsnachmittage, Mobilitätshilfen, Veranstaltungen drinnen und in der näheren bzw. weiteren Umgebung und bietet Informationen und Beratung für Betroffene an. Im Weiteren können Kurse wie z.B. Seidenmalen belegt oder der Töpferbrennofen genutzt werden. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Mittwochs-Fahrten mit dem KOMM-Bus in zu Sehenswürdigkeiten bzw. Veranstaltungen in der Stadt und ins Berliner Umland. Seit Anfang 2006 wird dieses vielfältige Angebot im KOMM durch die Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhilfeträger Einhorn e.V. erweitert. Neben Kinder- und Jugendhilfe, Schulsozialarbeit sowie Projektarbeiten im Sozialraum hat sich Einhorn e.V. mit Integrativen Ferienfahrten, ambulanten Leistungen der Einzelfallhilfe sowie dem Betreuten Einzelwohnen als zuverlässiger Leistungsanbieter im Bereich der Behindertenhilfe im Nordosten Berlins etabliert. In den Sommerfest der Diakonie-Werkstätten Potsdam am 23. August 2006 ben. Das Spektakel löste tüchtig Bewegung im Zelt aus und wir kamen mächtig ins schwitzen. Es hatte aufgehört zu regen. Studenten von der Fachschule für soziale Berufe betreuten Stände, wie Zielwerfen durch Toilettenbrillen, Riechen von Düften, Erfühlen von Gegenständen und zuordnen verschiedener Haarstärken zu den Bürstensorten. Für Fußballfans gab es ein Quiz zu Fußball - WM 2006. Dieses Jahr standen uns zwei Pferde zu Ver- KOMM doch einfach mal vorbei… Räumen des KOMM findet sich der Familienentlastende Dienst von Einhorn e.V., ein anerkanntes niedrigschwelliges Betreuungsangebot nach § 45 SGB XI. Er stellt für die Eltern bzw. Hauptpflegepersonen pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher die qualitätsgesicherte Möglichkeit dar, ihren Anspruch auf Entlastung und Unterstützung im Pflege- und Betreuungsalltag nach dem Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzumzusetzen (bis zu 460 Euro zusätzlich zum Pflegegeld im Jahr vgl. SGB XI, § 45 a, b). Neben dem offenen Treff jeden Freitag von 15 – 20 Uhr sowie einem Betreuungs- und Veranstaltungsangebot samstags zwischen 10 und 16 Uhr bieten professionelle und qualifizierte ehrenamtliche HelferIn- fügung und wir hatten Gelegenheit zum Reiten. Das hatten wir Uta Skora zu verdanken. Sie ist Mitglied im Reiterverein in Potsdam Rehbrücke. Wir hatten farbige Essenmarken bekommen. Diese waren für die sportlichen Wettkämpfe am Nachmittag wichtig. Zum Mittagessen konnten wir zwischen Bratwurst und Steak vom Grill wählen. Dazu gab es Kartoffelsalat oder Nudelsalat. Nach dem Mittagessen war Gelegenheit zum Rollstuhltanz. Nicht nur die Rollis zeigten ihr Können. Die Rhythmen rissen alle vom Hocker und es wurde heftig abgerockt, so dass die Schuhsohlen und Räder glühten. Bei den sportlichen Wettkämpfen traten Rollstuhlfahrer gegeneinander an. Geschick erforderte das Laufen mit Schubkarren und Riesenpantoffeln. Niveau hatte die Modenschau. Nicole zeigte sich in Bademode. nen von Einhorn e.V. auch stunden/tageweise häusliche Betreuung an. Die Kooperation folgt der Idee, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Behinderung einen Treffpunkt anzubieten, um so einen Erfahrungsaustausch und Erlebnisraum zwischen den Generationen zu ermöglichen. Weitere Informationen: Begegnungszentrum KOMM, Pasteurstr. 16, 10407 Berlin Prenzlauer Berg Behindertenvereinigung Berlin Prenzlauer Berg e.V. Tel: 425 11 23, Fax: 42 08 53 97. E-Mail: Behindertenvereinigung-Komm@gmx. de, www: www.Behindertenvereinigung-Komm.de. 13 Anka war in die Welt der Märchen eingetaucht. Sie hatte als Prinzessin ein langes Kleid an. Michael Göbel erschien im Gewand aus dem 17. Jahrhundert. Welches Brautkleid für die Hochzeit das Beste sein sollte, stellte Heidrun vor. Wie man sich im Jahr der Fußball – WM 2006 kleidet, dürfte nicht fehlen. Als Jürgen Hart gab sich Michael Göbel mit dem Song „Sing mein Sachse sing...“ aus. Markus Grünschneder begleitete ihn auf der Gitarre. Zum Abschluss trat unsere Musikgruppe auf. Das war wieder ein gelungenes Sommerfest. Dank allen, die es vorbereitet haben. Rolf Gutsche Berliner Audio- Stadtführer Die Berliner Kulturinitiative Förderband will einen Audio-Stadtführer herstellen und dabei mit dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein (ABSV) zusammen arbeiten. Blinde, Sehbehinderte und auch andere Reiselustige sollen die Möglichkeit erhalten, die deutsche Hauptstadt und ihre Attraktionen hörbar zu erfahren. „Dafür ist es uns einerseits wichtig, die Wahrnehmung von Blinden und Sehbehinderten zu verstehen. Andererseits möchten wir wissen, was Blinde eigentlich erleben möchten, wenn sie nach Berlin reisen? Wie können wir also ein Angebot für Blinde, Sehbehinderte und Hörbegeisterte erstellen, dass den Anforderungen gerecht wird und die Lust zu Reisen unterstützt?“, so eine Pressemitteilung des Vereins. Für den November wurde eine Fragebogenaktion vorbereitet. Die Beantwortung der Fragen benötigt etwa 20 Minuten Zeit. Unter der Nummer 030/ 419 344 29 ist das Projekt den ganzen Monat von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 Uhr bis 15 Uhr zu erreichen. Um Kosten für Interessenten gering zu halten, wird gern zurück gerufen. Quelle: Kobinet Nachrichten
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