01.09.2013 Aufrufe

Neue Blicke auf alte Funde

Neue Blicke auf alte Funde

Neue Blicke auf alte Funde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Neue</strong> <strong>Blicke</strong> <strong>auf</strong> <strong>alte</strong> <strong>Funde</strong> –<br />

das Alamannenmuseum in Weingarten<br />

Von Constanze Cordes<br />

Im Juni 2008 fand in Weingarten<br />

die <strong>Neue</strong>röffnung des Alamannenmuseums<br />

im Kornhaus<br />

statt, welches nach mehr als 30<br />

Jahren nun vollständig neu gest<strong>alte</strong>t<br />

worden ist. Dabei dürfte<br />

zwar die Modernisierung von<br />

Design und Didaktik vielleicht<br />

am deutlichs ten hervortreten. In<br />

zahlreichen Ausstellungsdetails<br />

wird zugleich auch die aktua -<br />

lisierte Interpretation der Forschungsergebnisse<br />

sichtbar.<br />

Das Gräberfeld Weingarten<br />

Das neu eröffnete Alamannenmuseum im Kornhaus in Weingarten.<br />

Anfang der 50er-Jahre stieß man bei Erdarbeiten in einem Neubaugebiet<br />

im Westen Weingartens <strong>auf</strong> zahlreiche Skelette und<br />

Waffen. Zwischen 1952 und 1957 wurden in einer Art Notgrabung<br />

801 Gräber mit insgesamt 813 bestatteten Menschen freigelegt,<br />

die aus der Zeit zwischen dem 5. und dem frühen 7. Jh. datieren.<br />

Es handelt sich bei diesem Reihengräberfeld um einen der bedeutendsten<br />

Fundplätze Südwestdeutschlands. So wurde trotz einer<br />

deutlichen numerischen Zunahme archäologischer Ausgrabungen<br />

in den letzten 50 Jahren nur ein einziges Reihengräberfeld im süddeutschen<br />

Raum entdeckt, das noch größer ist als das Weingartener.<br />

1 Es ist allerdings anzunehmen, dass in Weingarten ursprünglich<br />

mehr als die <strong>auf</strong>gefundenen Personen bestattet worden waren.<br />

Denn im Zuge der Erdarbeiten für das Neubaugebiet und infolge<br />

der Eile der Notgrabung dürften Hunderte von Gräbern zerstört<br />

worden sein. 2<br />

In Anerkennung des Umfangs und des wissenschaftlichen Rangs<br />

Im Oberland 2008, Heft 2<br />

2


Constanze Cordes – <strong>Neue</strong> <strong>Blicke</strong> <strong>auf</strong> <strong>alte</strong> <strong>Funde</strong> – das Alamannenmuseum in Weingarten<br />

der geborgenen <strong>Funde</strong> aus dem Weingartener<br />

Gräberfeld wurde 1976 ein Museum im<br />

Weingartener Kornhaus eingerichtet und<br />

eröffnet. Dieses vermochte über Jahrzehnte<br />

den außerordentlichen Informationsgehalt<br />

der rund 5000 geborgenen Objekte der Öffentlichkeit<br />

mitzuteilen. Doch aus heutiger<br />

Sicht wirkten Design und Didaktik der 70er-<br />

Jahre schließlich doch ver<strong>alte</strong>t. Die Überfüllung<br />

der Vitrinen mit Exponaten sowie die<br />

zu umfangreichen Texttafeln in zu kleiner<br />

Schrift erschwerten die Informations<strong>auf</strong>nahme<br />

vor allem für junge Besucher und für Laien.<br />

Darüber hinaus waren die Texte inhaltlich<br />

stark zu überarbeiten. Weitere Ausgrabungen<br />

und neue Methoden in den letzten<br />

30 Jahren haben die wissenschaftliche Diskussion<br />

über das frühe Mittel<strong>alte</strong>r und die<br />

Alamannen in Südwestdeutschland grundlegend<br />

verändert. Die Ergebnisse dieser Entwicklung<br />

in die Präsentation der <strong>Funde</strong> einzubeziehen,<br />

erschien besonders wichtig, damit<br />

das Museum seine Aufgabe als Mittler<br />

zwischen Forschung und Öffentlichkeit auch<br />

künftig sinnvoll erfüllen kann. Anhand einiger<br />

Beispiele lässt sich zeigen, welche Bereiche<br />

von den <strong>Neue</strong>rungen besonders betroffen<br />

sind.<br />

Im Oberland 2008, Heft 2<br />

3<br />

<strong>Neue</strong> wissenschaftliche Ergebnisse<br />

Inzwischen haben neue Einsichten und<br />

Theorien unser Bild von Geschichte und Gesellschaft<br />

des frühen Mittel<strong>alte</strong>rs stark verändert.<br />

In den 70er-Jahren herrschte zum Beispiel<br />

noch die Vorstellung vor, die Alamannen<br />

hätten um 260 n. Chr. den Limes als<br />

einheitlicher Verband überrannt und das<br />

Land zwischen Main, Iller, Donau, Hochund<br />

Oberrhein erobert und besiedelt. Ursprung<br />

dieser These war die nationalistisch<br />

geprägte Forschung der 1930er-Jahre, in der<br />

die Germanen häufig als Helden und Befreier<br />

des von den Römern besetzten Gebiets glorifiziert<br />

wurden. Erst in den letzten 20 Jahren<br />

hat sich das Bild jener Ereignisse in der Wissenschaft<br />

nennenswert geändert: Die Idee<br />

oder Vorstellung eines „alamannischen<br />

Volkes“ im Sinne einer Abstammungsgemeinschaft,<br />

die im 3. Jahrhundert bereits bestanden<br />

haben soll, wurde als haltlos verworfen.<br />

Darüber hinaus stellte sich bei neueren<br />

Ausgrabungen heraus, dass zwar einzelne<br />

kriegerische Gruppen aus dem Inneren Germaniens<br />

in das Gebiet diesseits des Limes<br />

eingefallen, diese Überfälle jedoch nicht die<br />

Ursache für die Aufgabe des Limes als Vertei-<br />

Die Ausgrabung im Weingartener Stadtteil Blumenau. Links sitzend: Grabungsleiter Gerhard Wein.


Constanze Cordes – <strong>Neue</strong> <strong>Blicke</strong> <strong>auf</strong> <strong>alte</strong> <strong>Funde</strong> – das Alamannenmuseum in Weingarten<br />

Das Kartenbild aus der <strong>alte</strong>n Ausstellung zeigt die Besiedlung des alamannischen Gebiets noch als kriegerische Eroberung.<br />

digungslinie gewesen waren. Vielmehr waren<br />

aus innerrömischen Gründen Truppen abgezogen<br />

worden. Damit war das Gebiet zwischen<br />

Main, Donau, Hoch- und Oberrhein<br />

nicht mehr ausreichend geschützt gewesen<br />

und daher im Zeitraum von mehreren Jahrhunderten<br />

allmählich ganz von germanischen<br />

Einwanderern besiedelt worden. Die<br />

Eindringlinge trafen damals noch <strong>auf</strong> römische<br />

Siedler, mit denen sie Verbindungen<br />

eingingen. Hier geht die Archäologie also weniger<br />

von einer plötzlichen gewaltsamen Eroberung<br />

aus als vielmehr von einer zögerlichen<br />

Migration und allmählichen Akkulturation.<br />

Das dadurch entstandene Konglomerat<br />

verschiedener Gruppen kann vermutlich erst<br />

ab dem 6. Jahrhundert als ethnische Einheit<br />

verstanden werden. Unter dem Begriff „alamannisch“<br />

wird daher heute in der Archäologie<br />

nicht mehr eine präzise Volks- oder<br />

Stammeszugehörigkeit verstanden, sondern<br />

eher eine zeitliche und geographische Einordnung.<br />

3 Solche veränderten Betrachtungsweisen<br />

der Geschichte sind in die neuen Erläuterungstexte<br />

<strong>auf</strong>genommen worden.<br />

Im Oberland 2008, Heft 2<br />

4<br />

Auch das Bild von der Gliederung der frühmittel<strong>alte</strong>rlichen<br />

Gesellschaft hat sich gewandelt.<br />

Noch vor 30 Jahren wurden Gräber<br />

mit reicher Waffenausstattung als „Kriegergräber“<br />

und die Besitzer der Waffen als „Adelige“<br />

gedeutet. Die heutige Forschung vermeidet<br />

diese Vorstellungen, da sie dem Feudalwesen<br />

des hohen Mittel<strong>alte</strong>rs entstammen<br />

und nicht vorbehaltlos <strong>auf</strong> das frühe<br />

Mittel<strong>alte</strong>r übertragen werden können.<br />

Außerdem vereinfachen sie Gesellschaftsstrukturen,<br />

die, soweit man aus Schriftquellen<br />

und archäologischen Quellen schließen<br />

kann, komplizierter <strong>auf</strong>gebaut waren.<br />

So sind zum Beispiel Bestattungen mit Waffen<br />

keineswegs ein Zeichen von „Kriegern“<br />

im Sinne professioneller Kämpfer. Vielmehr<br />

handelt es sich um Bauern und Gutsbesitzer,<br />

die überwiegend mit der Landwirtschaft beschäftigt<br />

waren und nur im Falle von Fehden<br />

oder Raubzügen zu den Waffen griffen. Wohlstand<br />

und gesellschaftliches Ansehen verhalfen<br />

zu einer vielteiligen und wertvollen Waffenausstattung<br />

mit verschiedenen Schwertern,<br />

Schild, Lanze und Pfeilen. Doch die Be-


Constanze Cordes – <strong>Neue</strong> <strong>Blicke</strong> <strong>auf</strong> <strong>alte</strong> <strong>Funde</strong> – das Alamannenmuseum in Weingarten<br />

waffnung und der Status waren vermutlich<br />

noch nicht erblich; der Begriff „Adel“ wäre<br />

also irreführend. 4<br />

Die DNA-Analyse – eine völlig neue<br />

Untersuchungsmethode<br />

Ganz neue Interpretationsmöglichkeiten erlauben<br />

die DNA-Analysen, die 2002 an Knochenfunden<br />

aus dem Weingartener Gräberfeld<br />

durchgeführt wurden und deren Ergebnisse<br />

nun erstmals im Museum vorgestellt<br />

werden. Anhand von 161 Proben wurden<br />

Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Individuen<br />

analysiert. Dabei fiel besonders <strong>auf</strong>,<br />

dass auch nah verwandte Personen recht unterschiedliche<br />

Grabausstattungen besitzen<br />

konnten. So wurde zum Beispiel die Dame<br />

Rekonstruktion eines Männergrabes mit reicher Ausstattung.<br />

Im Oberland 2008, Heft 2<br />

5<br />

im Grab 464 mit sehr viel Schmuck und<br />

kostbaren Trachtbestandteilen beigesetzt; im<br />

Grab 785 ihres Sohnes aber fanden sich lediglich<br />

ein Messer und eine Pfeilspitze. 5 Hier<br />

zeigt sich deutlich, dass Reichtum und damit<br />

wahrscheinlich auch gesellschaftlicher Status<br />

nicht erblich waren, sondern im L<strong>auf</strong>e<br />

des Lebens erarbeitet werden mussten.<br />

Akzentuierung besonderer Objekte<br />

Die Neugestaltung der Ausstellung bietet neben<br />

der Aktualisierung des Inhalts aber auch<br />

die Möglichkeit, besondere Kostbarkeiten<br />

des Fundortes Weingarten deutlicher hervorzuheben.<br />

In der bisherigen Museumskonzeption<br />

traten wissenschaftlich relevante Einzelobjekte<br />

durch die Überfülle der Exponate zu<br />

sehr in den Hintergrund.<br />

Dies betrifft z. B. auch einen gut erh<strong>alte</strong>nen<br />

Rüsselbecher aus grünem Glas, dem mehrere<br />

Reihen gläserner Spitzen der Außenwand zu<br />

seinem ungewöhnlichen Namen verhalfen.<br />

Bei Glasbechern dieser Art handelt es sich<br />

um Einzelfunde, die im frühen Mittel<strong>alte</strong>r<br />

anscheinend aus dem Rheinland eingeführt<br />

wurden. 6 Während dieses seltene Fundobjekt<br />

bisher zwischen anderen Gläsern aus Weingarten<br />

und Abbildungen von Gläsern aus anderen<br />

Fundorten wenig Beachtung fand, steht<br />

ihm in der neu gest<strong>alte</strong>ten Ausstellung ein<br />

eigenes Vitrinenfenster zur Verfügung.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den beiden Weingartener<br />

Runenfibeln. Um den Wert dieser<br />

Stücke zu ermessen, sollte man wissen, dass<br />

in ganz Deutschland bis heute nur etwa 110<br />

Gegenstände mit Runeninschriften aus dem<br />

5. und 6. Jh. bekannt sind. Damit sind die<br />

beiden Silberfibeln aus Weingarten wichtige<br />

Zeugnisse einer frühen Schrift, die sich nie<br />

als Schreibschrift für längere Aufzeichnungen<br />

durchsetzte, sondern stets nur von Wenigen<br />

beherrscht wurde. Das Futhark, wie das<br />

Runenalphabet genannt wird, diente dazu,<br />

Trachtenbestandteile wie Gürtel oder Fibeln<br />

mit eingeritzten Namen, Wünschen oder<br />

Zauberformeln zu versehen. Einer der Weingartener<br />

<strong>Funde</strong> trägt den Namen eines Mannes,<br />

„Dado“, der vielleicht die Fibel an die<br />

Trägerin verschenkte, der andere trägt eine<br />

schwierig zu deutende Inschrift, die z. B. als<br />

„Alirgund, Feha schrieb“ übersetzt werden


Constanze Cordes – <strong>Neue</strong> <strong>Blicke</strong> <strong>auf</strong> <strong>alte</strong> <strong>Funde</strong> – das Alamannenmuseum in Weingarten<br />

Die beiden Weingartener Runenfibeln des 6. Jhs. aus<br />

Grab 272 (oben) und Grab 179 (unten).<br />

könnte. 7 Es handelt sich hier vermutlich um<br />

die Schenkerin oder Trägerin der Fibel<br />

„Alirgund“ sowie um die Schreiberin der<br />

Runen namens „Feha“.<br />

Auch diese beiden Fibeln fielen in der Menge<br />

ähnlicher Stücke bisher kaum <strong>auf</strong>. Nun jedoch<br />

liegen sie in einer gesonderten Vitrine<br />

und die Runen können mit einer Lupe näher<br />

betrachtet werden.<br />

Präsentation neuer Objektgruppen<br />

Die Neugestaltung des Museum eröffnete<br />

auch die Möglichkeit, bisher nie gezeigte<br />

<strong>Funde</strong> aus dem Magazin zu präsentieren.<br />

Dies betrifft mitunter ganze Objektgruppen.<br />

So zeigte die bisherige Ausstellung kaum<br />

Werkzeuge wie Scheren, Bohrer oder Messer,<br />

da sie weder aus Edelmetallen bestehen noch<br />

besondere Verzierungen tragen. Dabei spielten<br />

diese Gegenstände nach heutigem Wissen<br />

eine entscheidende Rolle im Alltagsleben<br />

Im Oberland 2008, Heft 2<br />

6<br />

der Menschen. Da fast alle Lebensmittel,<br />

Kleidungsstücke, Geräte und Gefäße für den<br />

Eigenbedarf selbst hergestellt werden muss -<br />

ten, führten die meisten Personen die dazu<br />

benötigten Werkzeuge ständig mit sich. So<br />

trugen viele Frauen Spinnwirtel, Messer,<br />

Schlüssel oder Scheren an Bändern oder an<br />

ihrem Gürtel mit sich. Männer bewahrten in<br />

ihren Gürteltaschen Bohrer, Pfrieme, Feilen,<br />

Messer, Scheren und Metallschrott zum Einschmelzen<br />

<strong>auf</strong>. 8 In der neuen Ausstellung<br />

können Besucher nun die Vielfalt der Geräte<br />

kennen lernen, so dass ein lebendigeres und<br />

vollständigeres Bild des damaligen Lebens<br />

entsteht.<br />

Ein weiteres Objekt, das bisher wegen seines<br />

unscheinbaren Aussehens im Magazin verblieben<br />

war, ist ein eisernes Bruchband. Es<br />

lag im Grab 730 und umgab Bauch und Hüfte<br />

einer Frau. Solche Bruchbänder sind auch<br />

aus anderen Gräberfeldern, allerdings zumeist<br />

aus Männergräbern, bekannt. Obwohl<br />

dieses fragmentierte und korrodierte Objekt<br />

Der Rüsselbecher aus Grab 507.


nicht sehr ansprechend aussieht, vermittelt<br />

es doch dem Besucher zwei interessante Einsichten:<br />

Zum einen, dass das Überleben im<br />

frühen Mittel<strong>alte</strong>r in unserer Gegend auch<br />

von den Frauen sehr harte körperliche Arbeit<br />

verlangte, und zum anderen, dass bestimmte<br />

medizinische Therapien und Hilfsmittel bereits<br />

damals bekannt waren. 9 Anschauliche<br />

Gegenstände wie diese helfen dabei, die Vergangenheit<br />

dem Betrachter näher zu bringen<br />

und greifbarer zu machen.<br />

Fazit<br />

Constanze Cordes – <strong>Neue</strong> <strong>Blicke</strong> <strong>auf</strong> <strong>alte</strong> <strong>Funde</strong> – das Alamannenmuseum in Weingarten<br />

Wie die genannten Beispiele zeigen, haben<br />

sich sowohl die Interpretation der <strong>Funde</strong> als<br />

auch Auswahl und Präsentation der Exponate<br />

in vielerlei Hinsicht grundlegend geändert.<br />

Allerdings wird es künftig kaum möglich<br />

sein, die gegenwärtige Aktualität des Museums<br />

stetig fortzuschreiben, denn dies würde<br />

eine permanente Um- oder Neugestaltung<br />

Anmerkungen<br />

1 Es handelt sich um das Gräberfeld von Lauchheim<br />

(Ostalbkreis) mit 1308 Gräbern. Vgl. Ingo Stork, Fürst<br />

und Bauer – Heide und Christ. 10 Jahre archäologische<br />

Forschung in Lauchheim/Ostalbkreis, Stuttgart 1995<br />

(Archäologische Informationen. Baden-Württemberg;<br />

29).<br />

2 Helmut Roth u. Claudia Theune, Das frühmittel<strong>alte</strong>rliche<br />

Gräberfeld von Weingarten (Kr. Ravensburg),<br />

Stuttgart 1995, S. 10–12 (Forschungen und Berichte zur<br />

Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg; 44/I).<br />

3 Dieter Geuenich, Geschichte der Alemannen, Berlin/Köln<br />

1997, S. 13 ff. u. 73 ff. (Urban Tb. Geschichte/Kulturgeschichte;<br />

575); Heinrich Härke, The German<br />

Experience, in: Heinrich Härke (Hg.), Archaeology,<br />

Ideology and Society. The German Experience,<br />

Frankfurt a. M./Oxford/Wien 2000, S. 12–39 (Gesellschaften<br />

und Staaten im Epochenwandel; 7).<br />

4 Heiko Steuer, Frühgeschichtliche Sozialstrukturen in<br />

Mitteleuropa, Göttingen 1982, bes. Abb. 114 (Abhandlungen<br />

der Akademie der Wissenschaften in Göttingen,<br />

Phil.-Hist. Klasse 3. Folge; 128).<br />

5 Julia Gerstenberger, Analyse <strong>alte</strong>r DNA zur Ermittlung<br />

von Heiratsmustern in einer frühmittel<strong>alte</strong>rlichen<br />

Bevölkerung, Diss. Göttingen 2002. http://webdoc.sub.<br />

gwdg.de/diss/2002/gerstenberger/index.html.<br />

Im Oberland 2008, Heft 2<br />

7<br />

der Ausstellung voraussetzen. Doch zumindest<br />

gewährt die derzeitige Museumskonzeption<br />

Möglichkeiten, die wissenschaftliche<br />

Entwicklung exemplarisch weiter zu verfolgen.<br />

So werden neueste Erkenntnisse aus<br />

Ausgrabungen und Forschungsarbeiten an jeweils<br />

einem ausgewählten Gegenstand in der<br />

Vitrine „Objekt des Monats“ vorgestellt. Im<br />

Dachgeschoss des Kornhauses sollen Sonderausstellungen<br />

den neuesten Wissensstand zu<br />

ganzen Themenbereichen dokumentieren.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die<br />

Neugestaltung des Alamannenmuseums<br />

Weingarten mehr beabsichtigt und leistet als<br />

eine bloße Anpassung an heutige Besucher -<br />

erwartungen oder -gewohnheiten und Ausstellungstrends.<br />

Vielmehr strebt sie eine ganz<br />

neue Darstellung an, die sowohl wissenschaftlich<br />

aktuell ist als auch neue Akzente<br />

bei Präsentation und Interpretation des Fundmaterials<br />

setzt.<br />

6 Heiko Steuer, Handel und Fernbeziehungen, in: Die<br />

Alamannen. Katalog, Stuttgart 1997, S. 398 f.<br />

7 Nach freundlicher Auskunft von Uta Zimmermann,<br />

Runenprojekt des Nordischen Instituts der Universität<br />

Kiel; Klaus Düwel, Frühe Schriftkultur bei den Barbaren,<br />

in: Die Alamannen. Katalog, Stuttgart 1997, S. 492<br />

ff. – Zu einer völlig anderen Deutung kam Norbert<br />

Kruse, [Alamannische] Sprache, in: Weingarten. Von<br />

den Anfängen bis zur Gegenwart, Biberacher Verlagsdruckerei<br />

1992, S. 88/89.<br />

8 Claudia Theune, Nützliches und Unnützliches am<br />

langen Band. Bemerkungen zu einer germanischen<br />

Trachtsitte der Merowingerzeit, in: Helga Brandt und<br />

Ursula Koch (Hgg.), Königin, Klosterfrau, Bäuerin.<br />

Frauen im Frühmittel<strong>alte</strong>r. Bericht der dritten Tagung<br />

des Netzwerks archäologisch arbeitender Frauen 19.<br />

bis 22. Oktober 1995 in Kiel, Münster 1996, S. 55–72.<br />

9 Ebd. (wie Anm. 8).<br />

Bildnachweis<br />

Alle Abbildungen vom Alamannenmuseum Weingarten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!