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Kinder - Landknirpse

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Schule<br />

Die richtige Schule?<br />

Eltern zerbrechen sich immer häufiger und<br />

immer früher den Kopf darüber, welche Schule<br />

ihr Kind besuchen soll. Denn Eltern wissen:<br />

Bildungschancen sind auch Lebenschancen.<br />

Viele würden ihr Kind gern auf eine Privatschule<br />

schicken – obwohl dieses Etikett nicht<br />

per se für Qualität bürgt. Bei den PISA-Leistungsvergleichen<br />

schnitten die Privatschüler<br />

etwas besser ab. Berücksichtigt man jedoch<br />

6<br />

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<strong>Kinder</strong>(T)Räume<br />

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die sozialen Effekte, also die Herkunft der <strong>Kinder</strong><br />

aus überwiegend bildungsnahen Familien,<br />

schwindet dieser Vorsprung komplett. Die<br />

Quote der erfolgreichen Abiturienten liegt an<br />

privaten Schulen lediglich um 0,2 Prozent höher.<br />

Sicher ist, dass weniger Unterricht ausfällt als<br />

an staatlichen Einrichtungen. In privaten<br />

Schulen sind die meisten Lehrer engagierter<br />

und gehen spezifischer auf jedes Kind ein. Das<br />

Wichtigste überhaupt sind authentische Lehrer.<br />

Das Gebäude, das Schulkonzept und die<br />

außerschulischen Angebote können noch so<br />

toll sein, wenn die Pädagogen nicht persönlich<br />

an den Schülern interessiert sind! Allerdings<br />

gibt es solche Lehrer auch an staatlichen<br />

Schulen, wenn auch seltener. Glücklich<br />

die, die im Einzugsgebiet einer staatlichen<br />

Schule mit engagierten Lehrern wohnen und<br />

„Paul wurde regulär in die örtlich zuständige<br />

staatliche Schule eingeschult. Uns war wichtig,<br />

dass er in die Schule geht, in der auch seine<br />

Freunde aus der Nachbarschaft lernen. Am<br />

Ende des ersten Schuljahres verabschiedete<br />

sich seine Klassenlehrerin in den Ruhestand.<br />

Da keine neue Lehrerin zur Verfügung stand,<br />

wurden die beiden dann zweiten Klassen zu<br />

einer Klasse mit 32 Schülern zusammengelegt.<br />

Die <strong>Kinder</strong> aus Pauls Klasse fühlten sich<br />

permanent wie Gäste. Hinzu kam, dass einige<br />

<strong>Kinder</strong> „nicht ohne“ waren, keine Lust zum<br />

Lernen hatten und häufig den Unterricht<br />

störten. Paul lernt gern. Er braucht „Futter“,<br />

damit er sich wohl fühlt. In den Bereichen, in<br />

denen logisches Denken nötig ist, ist er seinem<br />

Alter weit voraus. Mathe liegt ihm. Deutsch<br />

nicht. Dennoch brachte Paul ganz passable<br />

Zensuren nach Hause und die Lehrer sprachen<br />

mich nie an, dass er Probleme beim Schreiben<br />

oder innerhalb der Klasse hätte. Deshalb war<br />

ich überrascht, als er in der 2. Klasse immer<br />

häufiger sagte: „Ich will da weg!“ Erst dann<br />

registrierte ich, wie unglücklich er in der<br />

Schule war, Deutsch ihm massive Probleme<br />

bereitete und er in der Schule weder ein noch<br />

aus wusste. Ich rief die Schulpsychologin im<br />

Schulamt Greifswald an. Sie führte einen umfangreichen<br />

Test mit ihm durch und stellte<br />

eine Wahrnehmungsstörung fest. Er hat<br />

Schwierigkeiten das, was ihm sonst so klar ist,<br />

keine private Schule in der Nähe ist, durch die<br />

gerade die guten, motivierten Schüler entzogen<br />

werden. Glücklich sind auch die, die eine gute,<br />

vielleicht private Alternative gefunden haben<br />

und den Schülertransport stressfrei organisieren<br />

können. Unglücklich sind die Eltern, deren<br />

<strong>Kinder</strong> ungern in die örtliche Schule gehen<br />

und der tägliche Transport in eine vielleicht<br />

private Alternative nicht leistbar ist. Manche<br />

Schulen sind diesbezüglich erfinderisch und<br />

bieten individuelle Fahrdienste an, wie z.B. die<br />

Waldorfschule Greifswald. Das monatliche<br />

Schulgeld von 50,- € (Evangelische Grundschule<br />

Barth) oder 131,- € (Waldorfschule<br />

Greifswald) ist für die meisten engagierten<br />

Eltern kein Problem und entspricht quasi den<br />

Kosten für den vorher jahrelang gezahlten<br />

<strong>Kinder</strong>gartenplatz.<br />

Warum Paul in seiner jetzigen Schule glücklicher ist...<br />

Sein Weg von einer örtlich zuständigen staatlichen Schule in eine freie Schule<br />

Paulchen ist ein aufgeschlossener, wissbegieriger kleiner Kerl. In diesem Schuljahr kommt<br />

er in die dritte Klasse. Im Frühsommer, also mitten im Schuljahr, wechselte er von seiner<br />

örtlich zuständigen Schule in die Evangelische Schule Barth. Selbst die Schulpsychologin<br />

des Schulamtes Greifswald empfahl den Eltern einen Schulwechsel in eine Schule in freier<br />

Trägerschaft. Warum? Pauls Mutter berichtet:<br />

aufzuschreiben. Sie empfahl uns – und darüber<br />

war ich sehr überrascht – auf eine Schule in<br />

freier Trägerschaft zu wechseln. In der Evangelischen<br />

Schule Barth konnten wir sofort<br />

offen mit der Schulleiterin über Pauls Situation<br />

sprechen. Wir nahmen mit Paul an einigen<br />

Unterrichtsstunden teil. Auf die Frage, ob er<br />

an dieser Schule bleiben wolle, entgegnete er:<br />

„Ja, ab morgen!“ In der staatlichen Schule<br />

wurden Pauls Probleme nie angesprochen,<br />

geschweige denn zusammen nach möglichen<br />

Lösungen gesucht. In der neuen Schule merkten<br />

wir schnell, dass sich die Lehrer um jedes einzelne<br />

Kind kümmern und die Eltern sofort<br />

über Besonderes informiert werden. Seine<br />

neue Klassenlehrerin z.B. beschäftigte sich<br />

umgehend mit Pauls Wahrnehmungsproblem.<br />

Sie wollte sich bei einer Bekannten umhorchen,<br />

deren Sohn in Greifswald zur Schule<br />

geht und ebenfalls massive Probleme beim<br />

Schreiben hat, obwohl er als hochbegabt gilt.<br />

Paul geht nun sehr gern zur Schule und auch<br />

wir sind glücklich, da wir endlich wissen, wie<br />

es ihm in seiner Schule geht. Dadurch, dass<br />

nach Barth viele Schulbusse fahren, gab es für<br />

Paul kaum eine Umstellung für seinen Schulweg.<br />

An der Barther Schule ist es sogar so,<br />

dass die <strong>Kinder</strong> vom Bus abgeholt und zum<br />

Bus gebracht werden – etwas, was an der<br />

staatlichen Schule auch nicht selbstverständlich<br />

war.“ Carola Bänder<br />

Sept – Nov 10

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