Überströmungssicherung von Deichen und Böschungen - acqua alta
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Bild 8: Durchweichter Böschungsfuß eines Deichkörpers<br />
Potential der neuartigen Kombinationsbauweise<br />
Üblicherweise erfolgt die Ertüchtigung <strong>von</strong> Binnendeichen hinsichtlich einer ausreichenden Überströmungssicherheit<br />
durch die Erhöhung der Deichkrone <strong>und</strong>/oder durch die Abflachung der luftseitigen<br />
Böschung. Diese Maßnahmen setzen zum einen ausreichende Platzverhältnisse <strong>und</strong> eine<br />
ausreichende Tragfähigkeit des Untergr<strong>und</strong>es voraus, zum anderen müssen das Vorhandensein<br />
<strong>von</strong> geeignetem Aufschüttungsmaterial <strong>und</strong> die Zugänglichkeit für Baugeräte gegeben sein. Folglich<br />
kann die konventionelle Ertüchtigung aufgr<strong>und</strong> des hohen Materialbedarfs <strong>und</strong> des enormen<br />
Arbeitsaufwandes bei der konventionellen Ertüchtigung zu einem Kostengleichgewicht mit der<br />
Herstellung durch die vorgestellte Kombinationsbauweise führen (Werth et al., 2007), wobei zusätzlich<br />
noch der Vorteil einer langfristigen <strong>Überströmungssicherung</strong> erwartet wird. Es wird zudem<br />
erwartet, dass aufwendige Ertüchtigungsmaßnahmen, wie z.B. Gabionenmauern, kostengünstig<br />
<strong>und</strong> mit stark verringertem Arbeitsaufwand ersetzt werden können.<br />
Bei der nachträglichen Herstellung <strong>von</strong> Deichverteidigungswegen oder einer Kronenerhöhung<br />
kann die <strong>Überströmungssicherung</strong> schnell <strong>und</strong> ohne Verwendung <strong>von</strong> schweren Baugeräten installiert<br />
werden. Die erwartete Stabilität durch die Kombinationsbauweise kann dazu genutzt werden,<br />
Deichkronen als Verkehrsfläche zu verwenden oder bei beengten Platzverhältnissen die Deiche<br />
steiler abzuböschen (Haselsteiner et al., 2007; Saathoff <strong>und</strong> Werth, 2003). Bei starken Belastungen<br />
sind mit Hilfe der bestehenden Sicherungssysteme nur geringe Böschungsneigungen zulässig.<br />
Durch die neuartige Kombinationsbauweise soll sich nicht nur bei beengten Platzverhältnissen<br />
die Möglichkeiten ergeben, Überlaufstrecken wesentlich steiler abzuböschen. Zusätzlich<br />
soll die erhöhte Stabilität auch eine sichere Zugänglichkeit des Geländes während <strong>und</strong> nach einer<br />
Überströmung gewährleisten.<br />
Im Fall der Überströmung wirken die größten Belastungen auf den luftseitigen Böschungsfuß, da<br />
es dort zu einem Wechselsprung zwischen schießendem <strong>und</strong> strömendem Abfluss kommen kann<br />
(Steuernagel, 2008). Durch die Fortführung der <strong>Überströmungssicherung</strong> über den Böschungsfuß<br />
hinaus können ggf. zusätzliche Sicherungsmaßnahmen am Fuß entfallen <strong>und</strong> die Gefahr eines<br />
Böschungsbruches oder der Kolkbildung verringert werden. Möglicherweise können dadurch<br />
auch die notwendigen Filterschichten am luftseitigen Böschungsfuß ersetzt werden.<br />
Weiterhin bietet die Anpassungsfähigkeit <strong>und</strong> die Flexibilität der Kombinationsbauweise die<br />
Möglichkeit einer kosteneffizienten Anpassung an örtliche Standortanforderungen auch in unwegsamen<br />
Deichabschnitten.<br />
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