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Überströmungssicherung von Deichen und Böschungen - acqua alta

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tung wurde bei diesen Versuchen schrittweise <strong>von</strong> Q ≈ 0,42 m 3 /s auf Q ≈ 3,07 m 3 /s gesteigert,<br />

wobei die Belastungsdauer jeweils eine St<strong>und</strong>e betrug (Clopper et al., 2006).<br />

Bild 6: Überströmungsversuch, Colorado 2006<br />

Aufgr<strong>und</strong> der relativ geringen Überströmungsdauer <strong>und</strong> der bereits auftretenden Erosionserscheinungen<br />

ist zu vermuten, dass eine langanhaltende <strong>und</strong>/oder wiederkehrende Belastung zu verstärktem,<br />

unkontrollierten Materialaustrag führt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Entwicklung eines<br />

fließfähigen, selbstverdichtenden Dränmaterials vorgesehen, das in die Geozellen eingebracht<br />

werden kann <strong>und</strong> eine dauerhafte Erosionsbeständigkeit <strong>und</strong> ausreichende Durchlässigkeit aufweist.<br />

Infolge der Erosionsbeständigkeit <strong>und</strong> der hydraulischen Wirksamkeit des Füllmaterials<br />

könnten dann kostengünstig Materialaustrag <strong>und</strong> Unterspülungen vermieden werden. Bedingt<br />

durch den fließfähigen Einbau des Dränmaterials <strong>und</strong> einer Perforierung der Geozellenoberflächen<br />

ergibt sich zusätzlich eine wesentlich verbesserte Verb<strong>und</strong>wirkung zwischen den Geozellen<br />

<strong>und</strong> dem Dränmaterial, die zu einer erhöhten Kraftübertragung innerhalb des Gesamtsystems <strong>und</strong><br />

somit einer verbesserten Stabilität führt. Als Beispiel für den fließfähigen Einbau sei hier auf das<br />

<strong>von</strong> dem Forschungsinstitut FITR entwickelte, modifizierte Tongemisch im Rahmen des EU-<br />

Projektes „Prodicon“ hingewiesen (siehe Büchner <strong>und</strong> Kremmer, 2009). Infolge der genannten<br />

Eigenschaften können gravierende Schädigungen des Deichkörpers <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Instandhaltungsmaßnahmen<br />

verringert werden.<br />

Geozellen zur Tragfähigkeitserhöhung<br />

Die Durch-, Über- <strong>und</strong> Unterströmung <strong>von</strong> <strong>Deichen</strong> bewirkt ein Aufweichen des Deichkörpers<br />

<strong>und</strong> des Untergr<strong>und</strong>es im Böschungsfußbereich. Infolgedessen kann die vertikale Tragfähigkeit<br />

dieser Bereiche entscheidend verringert werden <strong>und</strong> eine Zugänglichkeit des Geländes ist nicht<br />

mehr gegeben. Neben der Verwendung der Geozellen als Erosionsschutz kann deshalb zusätzlich<br />

die tragfähigkeitserhöhende Wirkung der Geozellen genutzt werden, um auch bei aufgeweichten,<br />

destabilisierten Bodenverhältnissen die Zugänglichkeit der Deiche zu gewährleisten. Der wesentliche<br />

Tragmechanismus der Zellen besteht hierbei darin, dass das Füllmaterial innerhalb der Geozellen<br />

durch die Geozellenwände horizontal zusammengehalten <strong>und</strong> dadurch bei vertikaler Belastung<br />

an seiner seitlichen Ausdehnung gehindert wird, wodurch das Kraft-Verformungs-Verhalten<br />

des Bodens erheblich verbessert wird. Dash et al. (2001) <strong>und</strong> Emersleben <strong>und</strong> Meyer (2007, 2008)<br />

konnten in Modellversuchen durch den Einsatz <strong>von</strong> Geozellen eine Tragfähigkeitsverbesserung<br />

gegenüber einer nicht stabilisierten Sandschicht um den Faktor 2 bis 4 feststellen. Untersuchungen<br />

<strong>von</strong> Bathurst et al. (1988) ergaben, dass ein mit Geozellen stabilisierter Boden ähnliche Trag-<br />

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