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Überströmungssicherung von Deichen und Böschungen - acqua alta

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Wirksamkeit <strong>und</strong> Erosionsstabilität besitzen, um die Gefahren eines Oberflächenabtrags, eines<br />

Böschungsbruches oder als letzte Konsequenz eines Deichbruches zu minimieren.<br />

Bestehende <strong>Überströmungssicherung</strong>en weisen nur bedingt die geforderten Eigenschaften auf<br />

oder sind wegen des hohen Kosten- <strong>und</strong> Arbeitsaufwandes keine optimale Lösung, weshalb hier<br />

ein neuartiges, sich derzeit in Entwicklung befindliches Sicherungssystem vorgestellt wird.<br />

Bestehende <strong>Überströmungssicherung</strong>en<br />

Nach dem heutigen Stand der Technik existieren eine Vielzahl <strong>von</strong> <strong>Überströmungssicherung</strong>en,<br />

die sich aus den unterschiedlichsten Materialien zusammensetzen. Nachfolgend werden die wichtigsten,<br />

gängigen Sicherungssysteme mit ihren Anwendungsgrenzen, mit den möglichen Versagensmechanismen<br />

sowie ihren Vor- <strong>und</strong> Nachteilen beschrieben:<br />

1) Steinpflaster [Bild 2a)]:<br />

Die Anordnung <strong>von</strong> ungeb<strong>und</strong>enen Steinpflastern ist in der Regel nur für Neigungen der<br />

luftseitigen Böschung <strong>von</strong> i ≤ 1:6 <strong>und</strong> einer maximalen Hochwasserabflussbelastung <strong>von</strong><br />

1,0 m³/s zulässig. Aufgr<strong>und</strong> der geringen Verb<strong>und</strong>wirkung zwischen den einzelnen Steinen<br />

können im Überströmungsfall einzelne Steine aus dem Pflaster herausgelöst werden,<br />

wodurch ein Versagen des gesamten Deckwerks verursacht werden kann. Bei geb<strong>und</strong>enen<br />

Steinpflastern können auch steilere Böschungsneigungen hergestellt werden. Die Installation<br />

der Steinpflaster ist aufwendig <strong>und</strong> gestaltet sich teilweise als sehr schwierig. Weiterhin<br />

können bei geb<strong>und</strong>enen Steinpflastern, hervorgerufen durch fehlende Plastizität bei<br />

Setzungen <strong>und</strong> auftretenden Horizontalkräften, Hohllagen bzw. Sickerfehlstellen auftreten,<br />

die wiederrum zu einer erhöhten Erosion in diesen Bereichen führen können. Zusätzlich<br />

kann sich das relativ dichte, geb<strong>und</strong>ene Deckwerk nachteilig auf die Auftriebssicherheit<br />

im Durchsickerungsfall auswirken.<br />

2) Steinschüttung [Bild 2b)]:<br />

Die zulässige Böschungsneigung bei der Sicherung mit Steinschüttung ist größer als bei<br />

Steinpflastern <strong>und</strong> sollte eine Neigung <strong>von</strong> i = 1:4 nicht überschreiten. Die Hochwasserabflussleistung<br />

liegt erfahrungsgemäß bei 1,0 m³/s, wobei die minimal erforderlichen<br />

Schüttdicke stets gewährleistet sein muss <strong>und</strong> aus dem Größtkorndurchmesser d100 der<br />

verwendeten Steinschüttung mit der Formel min db = 1,5 · d100 abgeleitet werden kann.<br />

Die Verb<strong>und</strong>wirkung der Steinschüttung ist herstellungsbedingt nochmals geringer als die<br />

der Steinpflaster. Dadurch können im Überströmungsfall einzelne Steine oder sogar ganze<br />

Steinformationen aus der Schüttung herausgelöst werden. Vorteilhaft wirkt sich die einfache<br />

Bauweise auf eine schnell herzustellende <strong>Überströmungssicherung</strong> aus. Vom Standpunkt<br />

der Dauerhaftigkeit aus gesehen, stellt die Steinschüttung nur eine bedingt geeignete<br />

Alternative dar, da sich durch geringe Abflussänderungen <strong>und</strong> Durchströmungen Lageänderungen<br />

der einzelnen Steine <strong>und</strong> folglich die Ausbildungen <strong>von</strong> Erosionsrinnen ergeben<br />

können.<br />

3) Geogitter [Bild 2c)]:<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> böschungsparallel verlegten Geogittern als Sicherungssystem ist wie<br />

bei Steinpflastern auf eine maximale Böschungsneigung <strong>von</strong> i = 1:6 beschränkt. Dabei<br />

liegt die Abflussleistung bei der ein schadloses Überströmen möglich ist bei maximal 1,0<br />

m³/s. Der häufigste Versagensmechanismus ist ein Abgleiten des gesamten Deckwerkes.<br />

Die hohe Langzeitbeständigkeit <strong>und</strong> eine hohe Stabilität gegenüber mobilisierten Zugkräften<br />

aus den Sohlschubspannungen des überströmenden Wassers stellen die wesentlichen<br />

Vorteile dieser Sicherungsvariante dar. Hingegen sind die Sicherstellung einer ausrei-<br />

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