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Überströmungssicherung von Deichen und Böschungen - acqua alta

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chend dicken Überdeckung der Geogitter gegen die festigkeitsverringernde UV-Strahlung,<br />

die teilweise nicht vorhandene Filterstabilität <strong>und</strong> die dadurch verursachten hohen Zusatzkosten<br />

die größten Nachteile.<br />

4) Mastixschotter [Bild 2d)]:<br />

Bei dieser <strong>Überströmungssicherung</strong> beträgt die Mindestschichtdicke 13 cm. Dabei ist die<br />

zulässige Böschungsneigung auf i = 1:6 beschränkt <strong>und</strong> der Hochwasserabfluss sollte 1,0<br />

m³/s nicht überschreiten. Bei zu hoher Abflussbelastung besteht ein mögliches Versagensrisiko<br />

im Abgleiten der Filterschicht bzw. im Abgleiten mit dem Filter. Durch die <strong>Überströmungssicherung</strong><br />

aus Mastixschotter wird eine starke Verb<strong>und</strong>wirkung mit dem angeb<strong>und</strong>enen<br />

Deckwerk erreicht, welche den Belastungen widerstehen kann. Weiterhin<br />

zeichnet sich die Mastixschotterbauweise durch die dränfähigen <strong>und</strong> kohärenten Eigenschaften<br />

des Materials aus. Nachteilig sind die hohen Materialkosten bei Herstellung <strong>von</strong><br />

größeren Einbaudicken <strong>und</strong> die relativ dichten Eigenschaften der Sicherung, wodurch die<br />

Gefahr des Auftriebes bei Durchsickerung erhöht wird.<br />

5) Bodenverfestigung [Bild 2e)]:<br />

Die wesentlichen Einschränkungen einer konventionelle Bodenverfestigung ergeben sich<br />

aus einer notwendigen Mindestverfestigungsdicke <strong>von</strong> 1 m bzw. aus einer mehrlagigen<br />

Verdichtung (DVWK, 1991), einer zulässigen Böschungsneigung <strong>von</strong> i ≤ 1:4 <strong>und</strong> der Beschränkung<br />

des Abflusses auf maximal 1,0 m³/s. Bei der Herstellung der verfestigten Böschung<br />

können z.B. aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> unterschiedlichen Untergr<strong>und</strong>situationen Bereiche unterschiedlicher<br />

Verfestigungsqualität entstehen. Infolgedessen kann sich ein erhöhtes Risiko<br />

in Bezug auf lokale Ausbrüche oder ein Abgleiten ergeben. Durch die Steigerung der<br />

Festigkeitseigenschaften infolge der erhöhten Lagerungsdichte wird die Erosionsbeständigkeit<br />

wesentlich verbessert. Hingegen wirkt sich nachteilig die Empfindlichkeit des stabilisierten<br />

Bodenmaterials gegen äußere Witterungseinflüsse aus.<br />

6) Verb<strong>und</strong>bauweise aus Geokunststoffen [Bild 2f)]:<br />

Die Verb<strong>und</strong>bauweise beschreibt eine bewehrte Erde Konstruktion, bei der im Deichkörper<br />

lagenweise Geokunststoffe (Geogitter, Gewebe) als Bewehrungselemente für das<br />

Deichmaterial eingebaut werden. Durch die Aufnahme <strong>von</strong> Zugkräften <strong>und</strong> eine Stabilisierung<br />

des zwischen den einzelnen Lagen befindlichen Bodens wird die Festigkeit des<br />

Deichkörpers signifikant erhöht. Ein weiterer Umschlag der Geokunststoffe bewirkt eine<br />

zusätzliche Lagestabilität des Deichmaterials im Böschungsbereich. Je nach Bauweise<br />

sind bei der <strong>Überströmungssicherung</strong> mit der Verb<strong>und</strong>bauweise unterschiedliche Böschungsneigungen<br />

zulässig. Die erhöhte Belastung der Überlaufstrecke im Fall der Überströmung<br />

kann zum Herauslösen einzelner Geokunststofflagen oder ganzer Segmente führen<br />

[siehe Bild 2f)], wodurch sich eine erhebliche Standsicherheitsverminderung ergeben<br />

kann. Der Vorteil in der Verwendung der Verb<strong>und</strong>bauweise liegt in der Variabilität der<br />

Deich- <strong>und</strong> Böschungsquerschnitte, da die luftseitige Böschung unter entsprechenden<br />

konstruktiven Randbedingungen auch sehr steil abgeböscht werden kann. Der wesentliche<br />

Nachteil besteht darin, dass die Verb<strong>und</strong>bauweise nur bei Neubauten <strong>von</strong> <strong>Deichen</strong> angewendet<br />

werden kann <strong>und</strong> daher mit vergleichsweise hohen Baukosten verb<strong>und</strong>en ist<br />

(LfU BW, 2004).<br />

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