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Studie - E-Government Innovationszentrum

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Evaluierung mobiler Signaturlösungen auf Smartphones<br />

<strong>Studie</strong> Forschungsfelder<br />

müssen kann über Zero Knowledge Password Proofs implementiert werden. Aktuell<br />

bekannte Vertreter dieses Verfahrens beruhen jedoch auf einigermaßen komplexen<br />

kryptographischen Operationen. Eine sichere Durchführung dieser Operationen auf<br />

dem potentiell unsicheren Gerät müsste daher gewährleistet werden.Verhindern von<br />

Angriffen auf die mobile TAN<br />

6.1.2 Verhindern von Angriffen auf die TAN<br />

Konnte das Signatur-Passwort vom Angreifer erfolgreich kompromittiert werden, ist für einen<br />

erfolgreichen Angriff außerdem noch Zugriff auf die mobile TAN, die an das Mobiltelefon des<br />

Benutzers geschickt wird, nötig. Zur Klassifizierung möglicher Gegenmaßnahmen für<br />

Angriffe auf die TAN muss zunächst zwischen zwei möglichen Angriffsszenarien<br />

unterschieden werden.<br />

Angriffsszenario A: In diesem Szenario ist das Smartphone des Benutzers mit<br />

Schadsoftware infiziert. Diese hat weitgehend uneingeschränkte Möglichkeiten auf<br />

dem mobilen Gerät und kann Signaturerstellungsprozesse vollkommen selbstständig<br />

– ohne manuelles Eingreifen des Angreifers – durchführen. Die Schadsoftware ist<br />

also in der Lage das Signatur-Passwort des Benutzers zu sniffen, dessen<br />

Telefonnummer herauszufinden, einen Signaturprozess zu starten, die empfangene<br />

TAN unbemerkt vom Benutzer abzufangen und diese wieder an den Handy-Signatur-<br />

Betreiber zu senden.<br />

Angriffsszenario B: Auch in diesem Szenario ist das Smartphone des Benutzers mit<br />

Schadsoftware infiziert. Zur Durchführung eines Signaturerstellungsprozesses ist<br />

allerdings das aktive Mitwirken eines Angreifers nötig. Die Schadsoftware ist in der<br />

Lage für den Angriff relevante Daten wie das Signatur-Passwort zu ermitteln und<br />

TANs abzufangen. Diese Daten werden jedoch nicht von der Schadsoftware selbst<br />

verwendet, sondern an den Angreifer über einen Kommunikationskanal des<br />

Smartphones weitergeleitet.<br />

Angriffen auf die mobile TAN kann auf drei Ebenen begegnet werden.<br />

Sicherheitsmechanismen, die auf diesen drei Ebenen ansetzen, können einem oder<br />

mehreren der oben genannten Angriffsszenarien entgegenwirken. Gegenmaßnahmen<br />

können folgenden Ebenen zugordnet werden.<br />

Abfangen der TAN verhindern: Ziel ist es hier, das Abfangen der mobilen TAN<br />

durch Schadsoftware generell zu verhindern.<br />

Automatische Verarbeitung der TAN verhindern: Ziel ist es, die automatische<br />

Verarbeitung der TAN durch Schadsoftware zu verhindern.<br />

Weiterleitung der TAN verhindern: Hier soll einer potentiellen Schadsoftware die<br />

Möglichkeit genommen werden, eine abgefangene TAN an den Angreifer<br />

weiterzuleiten.<br />

Die wirkungsvollste Strategie ist offensichtlich die unter dem ersten Punkt erwähnte<br />

Verhinderung des Abfangens einer mobilen TAN. Wird dies von Haus aus unterbunden,<br />

kann ein erfolgreicher Angriff ausgeschlossen werden. Der dadurch erreichte Schutz umfasst<br />

sowohl Angriffsszenario A als auch Angriffsszenario B.<br />

Die Verhinderung einer automatischen Verarbeitung einer abgefangenen TAN würde<br />

zumindest Angriffsszenario A entschärfen. Ein erfolgreicher Angriff könnte jedoch weiter<br />

durchgeführt werden wenn ein Angreifer persönlich involviert ist. Kann allerdings neben der<br />

automatischen Verarbeitung der TAN auch eine Weiterleitung (an den Angreifer)<br />

ausgeschlossen werden, kann wiederum ein vollständiger Schutz gegen beide<br />

Angriffsszenarien erreicht werden.<br />

Die Sicherheit der mobilen Signaturerstellung über die Handy-Signatur auf Smartphones<br />

kann also entweder durch Verhinderung des Abfangens der TAN, oder durch Verhinderung<br />

einer automatischen Verarbeitung der TAN bei gleichzeitiger Verhinderung einer möglichen<br />

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