Schmerzempfindlichkeit Die Einflussfaktoren im Überblick ... - Prophy

prophy 3 2010
8
von
magazin für professionelle zahnprophylaxe
Es gibt eine ganze Reihe von Prozeduren, Methoden und potenziellen Aktivwirkstoffen, um eine Dentinhypersensibilität
zu behandeln.
elmex ® SENSITIVE PROFESSIONAL
Dr. Reinhold
Unterwurzacher
Med.-Wiss.
Zahngesundheit,
Gebro Pharma
Desensibilisierungspaste zur Behandlung der Dentinhypersensibilität
E s herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass die Erkenntnisse aus der Interaktion zwischen Speichel
Behandlung der Dentinhypersensibilität mit konservativen,
gering invasiven Methoden beginnen sollte. Als solchen
ist lokalen Anwendungen der Vorzug zu geben, die
allerdings bis jetzt in Bezug auf sofortige und anhaltende
Wirksamkeit nicht restlos überzeugen konnten.
Eine neue Entwicklung, die sich am Stand der Erkenntnisse
über Ursachen und Mechanismen der Dentinhypersensibilität
orientiert, konnte in mehreren klinischen Prüfungen
überzeugende Belege für eine sofortige und anhaltende
Schmerzlinderung liefern. Unter dem Namen Pro-Argin ® -
Technologie ist diese Entwicklung im Produkt elmex ®
SENSITIVE PROFESSIONAL in office realisiert. Dabei handelt
es sich um eine Desensibilisierungspaste, deren
Inhaltsstoffe nach Applikation mit dem Polierkelch zu
einem sofortigen Verschluss der Dentintubuli führen und
damit die Entstehung von Schmerzreizen unterbinden.
Worauf beruht die Pro-Argin ® -Technologie?
In der Entwicklung dieser neuartigen Technologie spielten
Verbesserung der Schmerzempfindlichkeit auf Berührung und Kaltluft in vivo
Schmerzempfindlichkeit
Angewandte Kraft [g]
auf Kaltluft
Hamlin et al. 2009
50
3.0
45
40
*
2.5
*
35
30
2.0
25
20
1.5
*
15
1.0
10
5
0.5
0
Ausgangswert nach PZR
0
Ausgangswert nach PZR
elmex ® SENSITIVE PROFESSIONAL
Desensibilisierungspaste
Kontrollgruppe:
kommerziell erhältliche Prophylaxepaste
* p < 0.05 im Vergleich zum Ausgangswert p < 0.05 im Vergleich zur Kontrollgruppe
Schmerzreduktion
Abb. 1: Die Verbesserung der Berührungsempfindlichkeit war mit elmex ®
SENSITIVE PROFESSIONAL Desensibilisierungspaste signifikant höher als
mit einer kommerziell erhältlichen Paste bei Verwendung zur Vorbehandlung.
Höhere Werte der angewandten Kraft weisen auf geringeres Schmerzempfinden
hin. Die Reduktion der Schmerzempfindlichkeit auf Kaltluft war
mit elmex ® SENSITIVE PROFESSIONAL Desensibilisierungspaste signifikant
höher als mit einer kommerziell erhältlichen Paste bei Verwendung zur
Vorbehandlung. Niedrigere Werte der Schmerzempfindlichkeit weisen auf
ein geringeres Schmerzempfinden hin.
Schmerzreduktion
und Zahnoberfläche eine entscheidende Rolle. Arginin,
eine im Speichel vorkommende Aminosäure, scheint
in Kombination mit Kalzium und Phosphat schon unter
physiologischen Bedingungen zu einer Verringerung der
Dentinhypersensibilität beizutragen. In aufwändigen Versuchsreihen
und unter elektronenoptischer Kontrolle wurden
schließlich die für einen effektiven Tubulusverschluss
geeigneten Substanzen gefunden. Es sind dies Arginin
und Kalziumkarbonat.
Mittels eines Polierkelches in die Dentintubuli gepresst,
bildet der Pro-Argin ® -Komplex ein Präzipitat, welches die
Dentinoberfläche nicht bloß als Deckschicht überzieht,
sondern als Pfropfen in die offenen Tubuli hineinragt
und dadurch zu einer langanhaltenden Unterbindung
der Flüssigkeitsbewegung innerhalb des Tubulus führt.
Damit greift die Pro-Argin ® -Technologie dort an, wo die
Dentinhypersensibilität ihren Ausgang nimmt, nämlich in
der Flüssigkeitsdiffusion innerhalb des Tubulus. Heute ist
ja allgemein anerkannt, dass Dentinhypersensibilität auf
hydrodynamischen Prozessen in der Tubulusflüssigkeit
beruht, sobald ein entsprechender Reiz offene Tubuli
erreicht.
Klinische Prüfungen mit elmex ® SENSITIVE
PROFESSIONAL
Glänzend bestätigt wurde das therapeutische Konzept von
elmex ® SENSITIVE PROFESSIONAL in klinischen Prüfungen.
Einmal wurde die Paste vor der professionellen Zahnreinigung
(PZR) aufgebracht (Abb. 1), in einer zweiten Prüfung nach
der PZR (Abb. 2). Die Desensibilisierung vor der PZR ergibt
dann Sinn, wenn eine bestehende Schmerzempfindlichkeit
dentalhygienische Maßnahmen erst gar nicht zulässt.
In beiden Studien – doppelblind und im Vergleich mit einer
Plazebo-Paste – wurde nach einmaliger Anwendung eine
sofortige Schmerzreduktion im Ausmaß von 50% erreicht.
Die Schmerlinderung hielt für 28 Tage an (Abb. 1 und 2).
Diese Ergebnisse können als Durchbruch in der Behandlung
der Dentinhypersensibilität bezeichnet werden.