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3. Die Staatsbürgerliche Gesellschaft der Stadt Bem

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Der Staatenbund<br />

Unsere Schweizerische Eidgenossenschaft, die<br />

entstand, um- wie es im Bundesbriefvon Anfang<br />

August 1291 heisst - «auf die Arglist <strong>der</strong><br />

Zeit einan<strong>der</strong> besser Beistand zu leisten», war<br />

vorerst ein Staatenbund o<strong>der</strong> eine Konfó<strong>der</strong>ation,<br />

wie dieses Gebilde auch bezeichnet wird.<br />

Genau genommen ist ein Staatenbund kein<br />

selbstãndiger Staat. Volkerrechtlichgesehen ist<br />

er nur ein Zusammenschluss von selbstãndigen<br />

Staaten mit dem Ziel, gemeinsame Aufgaben<br />

zu losen. Bei den drei eidgenossischen Urstaaten<br />

o<strong>der</strong> Urkantone traf dies zu und blieb<br />

so, als spater weitere Staaten - je nach Interessenlagen<br />

- beitraten. Zuletzt waren es <strong>der</strong>en<br />

dreizehn, heute auch bekannt unter dem Namen<br />

«Alte Eidgenossenschaft». ·<br />

Verfolgt man die Geschichte dieses Staatenbundes<br />

«Alte Eidgenossenschaft», sehen wir<br />

ganz deutlich, dass das Gefiige beileibe nicht<br />

irnmer einheitlich war und es manch harter<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung bedurfte, um all die verschiedenen<br />

Interessen und Gewichtungen einem<br />

gemeinsamen Ziel unterzuordnen. Bezeichnend<br />

fiir uns heutige Menschen ist dabei,<br />

dass es immer wie<strong>der</strong> ausserordentliche Bedrohungslagen<br />

waren, die die Verbündeten einigten<br />

und stark machten. Ist's nicht so auch im<br />

Le ben des Einzelnen?<br />

Auch heute gibt es noch Staatenbünde im skizzierten<br />

Sinne. Wir nennen sie aber etwas feiner<br />

«Supranationale Gemeinschaften». <strong>Die</strong> wohl<br />

bekannteste solche Gemeinschaft sind die<br />

«Vereinigten Nationen», «UNO». Auch die<br />

Europaische Gemeinschaft, «EG», gehort in<br />

diese Kategorie überstaatlicher Bündnisse. Sie<br />

ist daran, den lockeren Staatenbund etwas zu<br />

festigen; vielleicht konnte das Entwicklungsbeispiel<br />

<strong>der</strong> Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

fiir Europa Schule machen!<br />

Der Einheitsstaat<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet auch Zentralstaat. Er zeichnet<br />

sich durch eine einheitliche Regierung, ebensolche<br />

Verwaltung und Gesetzgebung fiir das<br />

ganze Land aus. Darin fmden wir Verwaltungskreise,<br />

Departemente o<strong>der</strong> Bezirke ohne jegliche<br />

Autonomie. Als Beispiel diene uns die<br />

Staatsorganisation unseres westlichen Nachbarn<br />

Frankreich.<br />

20<br />

Unsere Schweiz wurde nach 1798 - von Napoleon<br />

dazu gezwungen - ein Einheitsstaat. Sie<br />

war jetzt «die eine und unteilbare Helvetische<br />

Republik». Bald zeigte sich aber, dass <strong>der</strong> Einheitsstaat<br />

fiir die Schweizer ein «ungeeignet<br />

Ding» und bei noch so diktatorischer Gewalt<br />

praktisch nicht durchzusetzen war.<br />

Der Bundesstaat<br />

Vom alten, gewollten Staatenbund über den<br />

aufgezwungenen Einheitsstaat entwickelte sich<br />

unser Lan d zum Bundesstaat, wie wir ihn heute<br />

noch haben. Er ist <strong>der</strong> Mittelweg <strong>der</strong> beiden<br />

Extreme und begann 1848 mit <strong>der</strong> neuen, freiheitlichen<br />

Bundesverfassung.<br />

Der Bundesstaat, FO<strong>der</strong>ativstaat o<strong>der</strong> FO<strong>der</strong>ation,<br />

versteht sich als Staatsgewalt zwischen<br />

Gesamtstaat und Gliedstaaten. Wir sind aber<br />

nicht die einzigen, die eine solche Staatsform<br />

wiihlten. Als Beispiele sei en hier noch di e USA,<br />

die Bundesrepublik Deutschland und diejenige<br />

von Oesterreich erwahnt.<br />

1.<strong>3.</strong> Das Wesen <strong>der</strong> Führung<br />

in verschiedenen Formen<br />

Nachdem wir den Menschen und seine hoheren<br />

Organisationsformen recht tief beleuchtet<br />

haben, befassen wir uns nachstehend mit <strong>der</strong><br />

Führung. E in Staat kann seinen Zielsetzungen<br />

nur gerecht werden, wenn er gefiihrt wird. Da<br />

gibt e s verschiedene Methoden, mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

bestãndige.<br />

<strong>Die</strong> Diktatur<br />

<strong>Die</strong> Regierungsgewalt wird von einem Diktator,<br />

e in em unumschriinkten Machthaber an de r<br />

Spitze des Staates ausgeübt. <strong>Die</strong>s ist Gewaltherrschaft<br />

und. fiihrt zum totalitiiren Staat, in<br />

d em di e Organe di e ser Führungsform nicht n ur<br />

das offentliche Leben, sondem den ganzen<br />

Menschen, auch im Privatleben, kontrollieren.<br />

Berüchtigte Beispiele solcher Art waren die nationalsozialistische<br />

deutsche, die faschistische<br />

italienische und die kommunistische sowjetrussische<br />

Diktatur, bis ins letzte Detail im harten<br />

Griff ihrer Diktatoren. Wer si eh wi<strong>der</strong>setzte,<br />

wurde kurzerhand seiner Lebensberechtigung<br />

abgesprochen. Obschon es irnmer noch<br />

Diktaturen ganz radikaler Art gibt, kann man

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