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3. Die Staatsbürgerliche Gesellschaft der Stadt Bem

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gangigen Ausftihrungen gesehen haben - Tausende<br />

von Unterschriften, grossen persõnlichen<br />

Einsatz und viel Zeit. Ist endlich das Ziel<br />

einer Abstirnmung erreicht, ist <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong><br />

Sache keinesfalls sicher: Es kann immer noch<br />

Einsprache erhoben werden, was in <strong>der</strong> Regel<br />

eine Verzõgerung nach si eh zieht, j a sogar die<br />

Ausftihrung unrnõglich machen kann.<br />

Es kommt dazu, dass Behõrden heute sehr oft<br />

in si eh uneinig sind und ni eh t wagen, e in en eindeutigen<br />

Entscheid zu fallen. <strong>Die</strong>s wird oft mit<br />

einer «toleranten Haltung» begründet; dabei<br />

wird vergessen, dass di e Toleranz dort ihre Stãrke<br />

zeigt, w o si e ihre Grenzen hat. Goethe: «Di e<br />

rechte Zeit zum Handeln jedesmal verpassen,<br />

nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.»<br />

Falsche Beurteilung <strong>der</strong> Lage<br />

durch den Staatsbürger<br />

Als klassisches Beispiel zu diesem Thema und<br />

<strong>der</strong> gegensatzlichen Reaktion vieler Bürger ist<br />

unser Zeitgesetz. Man erinnere sich: gegen die<br />

Einftihrung <strong>der</strong> Sommerzeit wurde das Referendum<br />

ergriffen. Vor dem Volke fand das Gesetz<br />

keine Gnade, und wir wurden damit zur<br />

europaischen Zeitinsel.<br />

An dieser Situation konnten unsere Behõrden<br />

begreiflicherweise keine Freude haben, sie<br />

musste rasch gean<strong>der</strong>t werden. Rechtlich einwandfrei<br />

- jedoch ftir unsere demokratischen<br />

Mühlen zu schnell - wurde die Vorlage erneut<br />

vor das Volk gebracht. Obwohl di ese s Vorgehen<br />

beirn Souveran Unzufriedenheit auslõste, fand<br />

niemand die nõtige Energie zu einem zweiten<br />

Referendum; das Ungewollte wurde zum Gesetz,<br />

absolut zu Recht, entgegen vieler an<strong>der</strong>er<br />

Meinungen.<br />

Wie ist d er Resignation entgegenzuwirken?<br />

Resignation o<strong>der</strong> «Ergebung in das Schicksal»<br />

kann nicht <strong>der</strong> Zustand aktiven Staatsbürgertums<br />

sein. Ihr sind die geistige Bereitschaft,<br />

Verantwortungsbewusstsein und dynamische<br />

Kraft zum Handeln entgegenzusetzen.<br />

<strong>Die</strong>s kann konkret bedeuten - um einige Beispiele<br />

zu nennen:<br />

- aktive Mitarbeit in jeglicher Form<br />

- Akzeptanz von Mehrheitsbeschlüssen<br />

- sich um Informationen selbst bemühen<br />

- gedankliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Abstimmungsvorlagen<br />

- Probleme erkennen, analysieren und Lõsungen<br />

dazu vorschlagen<br />

- Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Menschen<br />

üben<br />

- Bereitschaft zum Konsens entwickeln<br />

Ist mit diesen Dingen in erster Linie je<strong>der</strong><br />

Staatsbürger selbst angesprochen, sind es natürlich<br />

auch die Schulen aller Stufen, die hier<br />

aufklãrend wirken müssen. N ur so wird e ine direkte<br />

Demokratie ihrem Zweck entsprechend<br />

leben kõnnen.<br />

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