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3. Die Staatsbürgerliche Gesellschaft der Stadt Bem

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So richtete man sich danach, hatte Erfolg und<br />

auch Bestand, was die heutige <strong>Staatsbürgerliche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern beweist. Eine<br />

Folge davon ist allerdings, dass <strong>der</strong> Chronist<br />

unter d en «Streiflichtern» wenig Spektakulares<br />

zu berichten weiss, aber dennoch einige Rasinen<br />

aufzeigen kann. <strong>Die</strong> Vereinsgeschichte verlief<br />

in diesen vierzig Jahren sehr gleichmassig<br />

aber trotzdem sehr interessant und nützlich.<br />

Schon im zweiten Geschaftsjahr entschloss si eh<br />

<strong>der</strong> Vorstand, drei Buchpreise im Werte von<br />

Fr. 20.-, Fr. 15.- und Fr.lO.- an die Verfasser <strong>der</strong><br />

besten staatsbürgerlichen Aufsatze anlasslich<br />

d er KV-Lehrabschlussprüfungen zu vergeben.<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung erhielt als Neuerung<br />

einen gemütlichen Teil, bestritten durch<br />

das Streichertrio des stadtischen Gyrnnasiums<br />

und <strong>der</strong> Jugendbühne des Heimatschutztheaters<br />

mit einem Dialektlustspiel von unserem<br />

Berner Schriftsteller Hans Rudolf Balmer, d er<br />

sich in diesem Berufe noch voU seiner Kunst<br />

hingeben konnte. Der gebotene Einakter trug<br />

d en Titel : «Di e rachti F ro u i d'Chrone.» Di ese r<br />

Titel verleitet den Chronisten in <strong>der</strong> heutigen<br />

Zeit nicht n ur an die «Krone» zu denken .. .<br />

De r Trockenheit von statutarischen Mitglie<strong>der</strong>versammlungsgeschaften,<br />

die bei den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

sehr oft als «l..ãstiges Muss» empfunden<br />

werden, wurde damit ein erfolgreicher Kampf<br />

angesagt.<br />

Z u di ese r Zeit erregte di e Tatsache d er bal d e inmal<br />

600-jãhrigen Zugehorigkeit des Kantons<br />

Bern zur Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

die Gemüter und fand einen lebhaften Nie<strong>der</strong>schlag<br />

in <strong>der</strong> Tatigkeit des Vorstandes. <strong>Die</strong> damaligen<br />

Festivitaten werden manchen unserer<br />

ãlteren Generationen noch lebhaft in Erinnerung<br />

sein.<br />

Bald einmal wagte man, über die Tatigkeit <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> e ine Pressekonferenz durchzufuhren,<br />

welche sehr gute Aufuahme fand. Auch<br />

wurde versuchsweise e in «Mitteilungsblatt» ins<br />

Leben gerufen.<br />

Anlasslich des 100. Todestages von Jeremias<br />

Gotthelf las Vorstandsmitglied Cornioley an<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung aus den «Kleineren<br />

Erzãhlungen» (Band 2): «Eine alte Geschichte<br />

zur ne uen Erbauung»- wirklich kostlich<br />

un d d en geneigten Lesern bestens empfohlen.<br />

Am <strong>3.</strong> Februar 1956 entbrannte anlãsslich einer<br />

Veranstaltung im Hotel Baren eine heftige Dis-<br />

40<br />

kussion, an welcher <strong>der</strong> «Kulturwert» des werdenden<br />

Fernsehens in Frage gestellt wurde.<br />

Der Versammlungsleiter hatte etwelche Mühe,<br />

die Streithahne zu beruhigen.<br />

Der bereits traditionelle Buchpreis wurde auf<br />

di e Absolventen d er Gewerbeschule-Lehrabschlussprüfungen<br />

ausgedehnt un d so au eh «das<br />

Handwerk» gleichberechtigt behandelt. Im<br />

gleichen Geschaftsjahr wagte man, am Sonntag,<br />

den 6. Mai eine Veranstaltung anzusetzen<br />

und fuhrte eine Besichtigung des Botanischen<br />

Gartens d ur eh. Das Interesse war gross und <strong>der</strong><br />

Anlass ein voller Erfolg.<br />

Di e nochjunge <strong>Gesellschaft</strong> suchte bal d einmal<br />

au eh Kontakte zu an<strong>der</strong>en Organisationen und<br />

so entstand eine Zusammenarbeit mit dem Patronatskomitee<br />

«Gesundes Volk». Z ur Illustrierung<br />

<strong>der</strong> damaligen Zeit diene auch die Tatsache,<br />

dass man Schülerarbeiten pramierte, genauer<br />

gesagt, einen Aufsatz daraus mit dem<br />

Thema: «Ist Fernsehen eine Gefahr?» Es wurden<br />

83 Arbeiten abgeliefert, lei<strong>der</strong> fehlen die<br />

bezüglichen Antworten.<br />

Inzwischen schrieb man das <strong>Gesellschaft</strong>sjahr<br />

1958/59 und fand, es sei an <strong>der</strong> Zeit, wie<strong>der</strong> auf<br />

di e al te Form des «Staatsbürgerkurses» zurückzukommen.<br />

In <strong>der</strong> abschliessenden Beurteilung dieses Vortragszyklus<br />

kam <strong>der</strong> Prasident in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>aufuahme von Iangeren, sich mit verschiedenen<br />

Unterthemen fortsetzenden Veranstaltungen<br />

zu einem unbefriedigenden Resultat.<br />

De r Erfolg w ar sehr bescheiden; d er Zweck,<br />

mit Jugendlichen über ihre Probleme zu diskutieren<br />

wurde nicht erreicht, trotzdem <strong>der</strong> Propagandaaufwand<br />

recht gross war. Fortan blieb<br />

es bei den Vortragen und Besichtigungen.<br />

Ein Jahr spater spannte man erstmals mit <strong>der</strong><br />

«Neuen Helvetischen <strong>Gesellschaft</strong>» (NHG) zusammen,<br />

um noch breiter Fuss fassen zu konnen.<br />

<strong>Die</strong>se Form <strong>der</strong> Expansion fand ihre Fortsetzung<br />

irn Mitwirken an den Veranstaltungen<br />

<strong>der</strong> Koordinationsstelle «Forum fur Demokratie»<br />

einerseits, <strong>der</strong> Mitunterzeichnung des von<br />

Herrn E. Heirnann verfassten Briefes an die<br />

<strong>Stadt</strong> Berlín - veranlasst durch die Errichtung<br />

<strong>der</strong> Mauer am 1<strong>3.</strong> August 1961- und dem Mitwirken<br />

an <strong>der</strong> «Chutzenfeier», Gedenkstunde<br />

fur die Freiheit, an<strong>der</strong>erseits.<br />

Mit Begeisterung und viel Hingabe organisierte<br />

unsere <strong>Gesellschaft</strong> staatsbürgerliche Schulungskurse<br />

im Hinblick auf die Einfuhrung des

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