Oberst a. D. OMuR Dr. Manfred Lachmann ... - aggi-info.de
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Projekt einer gesamt<strong>de</strong>utschen Militärmuseumslandschaft ins Spiel zu bringen. Im<br />
Beson<strong>de</strong>ren gelang mir das bei <strong>Oberst</strong>leutnant <strong>Dr</strong>. Ernst-Heinrich Schmidt, damals<br />
Beauftragter für Museumswesen beim Militärgeschichtlichen Forschungsamt <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>swehr in Freiburg. Er hatte persönlich am Aufbau <strong>de</strong>s Rastatter Museums<br />
mitgewirkt, war bestens mit <strong>de</strong>r Traditions- und Erbe-Problematik vertraut und hatte<br />
auch an <strong>de</strong>r Vorbereitung und Durchführung <strong>de</strong>r 1987 in <strong>de</strong>r BRD veranstalteten XI.<br />
IAMAM-Konferenz mitgewirkt. In <strong>de</strong>ren Verlauf war Herr <strong>Dr</strong>. Ernst Aichner vom<br />
Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt neben <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten, <strong>de</strong>m Schwe<strong>de</strong>n <strong>Dr</strong>.<br />
Bengt M. Holmquist, zum Generalsekretär <strong>de</strong>r Vereinigung gewählt wor<strong>de</strong>n. Seit<strong>de</strong>m<br />
kannte <strong>Oberst</strong>leutnant <strong>Dr</strong>. Schmidt <strong>de</strong>n Direktor <strong>de</strong>s Armeemuseums <strong>de</strong>r DDR<br />
persönlich.<br />
In zwei langen Gesprächen konnten wir Übereinstimmung in vielen praxisbezogenen<br />
Fragen <strong>de</strong>r künftigen Militärmuseumsarbeit konstatieren. Unsere in <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>n Herren aus Koblenz skizzierten Gedanken fand <strong>Oberst</strong>leutnant <strong>Dr</strong>.<br />
Schmidt zumin<strong>de</strong>st sehr be<strong>de</strong>nkenswert. Meine Einladung zu einem möglichst baldigen<br />
Aufenthalt in <strong>de</strong>r Elbmetropole, wo wir anhand <strong>de</strong>r konkreten Arbeitsweise<br />
unserer Institution und <strong>de</strong>r damit erzielten Resultate die Diskussion fortführen sollten,<br />
konnte <strong>Oberst</strong>leutnant <strong>Dr</strong>. Schmidt allerdings erst realisieren, nach<strong>de</strong>m sein Vorgesetzter,<br />
Briga<strong>de</strong>general <strong>Dr</strong>. Günter Roth, <strong>de</strong>r damalige Chef <strong>de</strong>s Militärgeschichtlichen<br />
Forschungsamtes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, dieses Angebot wahrgenommen<br />
hatte. So kam er erst nach <strong>de</strong>m 3. Oktober 1990 nach <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n, wo wir unseren<br />
nützlichen Gedankenaustausch - teilweise in meiner Wohnung –fortgesetzt haben.<br />
Die Gespräche mit <strong>Oberst</strong>leutnant <strong>Dr</strong>. Schmidt wie zuvor mit <strong>de</strong>n Vertretern <strong>de</strong>r<br />
Wehrtechnischen Studiensammlung, <strong>de</strong>r Eindruck, <strong>de</strong>n das Panzermuseum vermittelte,<br />
sowie die Berichte meiner Mitarbeiter vom Besuch in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>swehrmuseen<br />
machten mir <strong>de</strong>n grundsätzlichen Unterschied zwischen uns und <strong>de</strong>n<br />
militärmusealen Einrichtungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr bewußt. Ihre dominieren<strong>de</strong>n historischen<br />
wie methodischen Bezugspunkte waren die vorangegangenen <strong>de</strong>utschen<br />
Armeen, insbeson<strong>de</strong>re die Wehrmacht, sowie die Bewaffnung, Uniformierung und<br />
Ausrüstung, speziell die Militärtechnik. Die Geschichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr im Kontext<br />
mit <strong>de</strong>r BRD-Geschichte wur<strong>de</strong> lediglich ange<strong>de</strong>utet. Die von uns praktizierte<br />
komplexe Darstellung <strong>de</strong>r Militärgeschichte einschließlich <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Nationalen<br />
Volksarmee als spezifischer Zweig <strong>de</strong>utscher wie DDR-Geschichte basierte<br />
dagegen auf völlig an<strong>de</strong>ren Werten. Doch in jenen bewegten Monaten blieb keine<br />
Zeit zum gründlichen Nach<strong>de</strong>nken über jenen Unterschied und seine möglichen<br />
Konsequenzen. Nach diesem Einschub zurück zum Aufenthalt in Munster.<br />
Erst nach <strong>de</strong>r Abreise von Generalleutnant Schultz fand <strong>Oberst</strong>leutnant Grundies,<br />
<strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Panzermuseums, Zeit, mich ausführlich mit seiner Einrichtung vertraut<br />
zu machen. Mein Angebot, ihm bei <strong>de</strong>r beabsichtigten Ergänzung seiner Ausstellung<br />
mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen <strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee zu helfen,<br />
sowie die Einladung nach <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n nahm er dankbar an. Am Duktus unserer Sprache<br />
hatten wir erkannt, daß er in Ostpreußen, ich in Schlesien aufgewachsen war.<br />
Unsere spontane gegenseitige Sympathie ist wohl durch eine solche Gemeinsamkeit<br />
beför<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n.<br />
Am 1. Juni 1990 haten die Minister Stoltenberg und Eppelmann die „Rahmenrichtlinie<br />
über dienstliche und außerdienstliche Kontakte zwischen Soldaten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr<br />
und Angehörigen <strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee“ vereinbart. (20) Nachträglich<br />
wur<strong>de</strong>n darin die Verbindungen zwischen <strong>de</strong>n militärmusealen Einrichtungen legalisiert.<br />
Erst danach war es auch <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehrangehörigen gestattet, mit Angehörigen<br />
<strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee und <strong>de</strong>ren Einrichtungen, also auch <strong>de</strong>m Mili-