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Oberst a. D. OMuR Dr. Manfred Lachmann ... - aggi-info.de

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Waffenhistorikers und damaligen Oberlektors Wolfgang Fleischer zu einem erfolgreichen<br />

Einstieg.<br />

Am 2. März 1990 reisten <strong>Oberst</strong>leutnant <strong>Dr</strong>. Kunz und Herr Wolfgang Fleischer<br />

gewissermaßen als Aufklärer für mehrere Tage in die BRD ab. Ihr erstes Ziel war das<br />

Technikmuseum in Sinsheim. Es gehörte <strong>de</strong>m Schöpfer und Inhaber <strong>de</strong>r damals<br />

marktbeherrschen<strong>de</strong>n Gerüstbaufirma Leyher. Sie <strong>info</strong>rmierten ihn über das Militärhistorische<br />

Museum und besprachen die Möglichkeiten einer später realisierten Kooperation.<br />

Von ihm angemel<strong>de</strong>t, fuhren sie weiter nach Rastatt zum Wehrgeschichtlichen<br />

Museum <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und nach Koblenz zur Wehrtechnischen<br />

Studiensammlung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Wehrtechnik und Beschaffung.<br />

Unmittelbar nach ihrer Rückkehr berichteten die bei<strong>de</strong>n Abgesandten ausführlich<br />

über die Erlebnisse dieser im strengen Sinne eigentlich illegalen Dienstreise. Das<br />

geschah anläßlich <strong>de</strong>r letzten Klausurberatung <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Wissenschaftlichen<br />

Bereiches, die wir in jenem Jahr in Leipzig im Traditionszentrum <strong>de</strong>s Militärbezirkes<br />

III durchgeführt haben. Die Tagesordnung, in <strong>de</strong>ren Mittelpunkt eine präzisierte<br />

Standortbestimmung sowie das Verständigen über Hauptrichtung und Schwerpunkte<br />

<strong>de</strong>r künftigen militärmusealen Arbeit stan<strong>de</strong>n, konnte <strong>de</strong>shalb durch eine Aussprache<br />

über das Zusammenwirken mit zivilen wie militärischen Fachmuseen <strong>de</strong>r BRD<br />

ergänzt wer<strong>de</strong>n. Deshalb waren wir nicht völlig unvorbereitet, als sich uns Anfang<br />

April –ebenfalls nur halblegal - „Westbesuch“ vorstelte.<br />

Gemeinsam mit <strong>Dr</strong>. Heinrich Müller vom Museum für Deutsche Geschichte in Berlin<br />

war Herr Regierungsrat a. D. <strong>Dr</strong>. Arnold Wirtgen, <strong>de</strong>r Schöpfer und bereits im<br />

Ruhestand befindliche Direktor <strong>de</strong>r Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz,<br />

nach <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n gekommen, um sich mit unserer Einrichtung vertraut zu machen. Er<br />

wur<strong>de</strong> begleitet von seinem Sohn, Herrn <strong>Dr</strong>. Rolf Wirtgen, Mitarbeiter <strong>de</strong>r Wehrtechnischen<br />

Studiensammlung. Jener kannte unser Haus bereits aus früherer journalistischer<br />

Tätigkeit, hatte er es doch wenige Jahre zuvor schon besucht und danach<br />

in <strong>de</strong>r Zeitschrift „Wafen-Journal“ vorgestelt. Auf die Besichtigung <strong>de</strong>r Ausstellungen<br />

und <strong>de</strong>r Magazine folgte eine konstruktive Aussprache über Möglichkeiten<br />

zu einer wechselseitig nützlichen Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>n Museen in Koblenz,<br />

Berlin und <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n. (18) In <strong>de</strong>ren Verlauf ging Herr <strong>Dr</strong>. Wirtgen sen. erstmals auf das<br />

Problem einer künftigen gesamt<strong>de</strong>utschen Militärmuseumslandschaft ein. Mein<br />

Vorschlag, sich am Vorbild <strong>de</strong>r bis 1918 im Deutschen Reich existieren<strong>de</strong>n vier<br />

Kontingentsheere (Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg) zu orientieren,<br />

<strong>de</strong>ren materielle Nachlässe nunmehr im Berliner Museum für Deutsche Geschichte,<br />

im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt, im <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>ner Militärhistorischen Museum<br />

und im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt bewahrt seien, wur<strong>de</strong> akzeptiert.<br />

Die rasche Abwicklung <strong>de</strong>s Museums für <strong>de</strong>utsche Geschichte und seinen Umbau<br />

zum Deutschen Historischen Museum konnten wir nicht voraussehen. Weiter verständigten<br />

wir uns über eine grobe inhaltliche Abgrenzung hinsichtlich <strong>de</strong>r jüngeren<br />

Militärgeschichte. Das Rastatter Museum könne sich künftig schwerpunktmäßig mit<br />

<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr als Teil <strong>de</strong>r NATO und wir in <strong>Dr</strong>es<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

Geschichte <strong>de</strong>r NVA als Teil <strong>de</strong>s Warschauer Vertrages beschäftigen. Angesichts <strong>de</strong>r<br />

unterschiedlichen fachlichen wie methodischen Ausgangspunkte hätte daneben nicht<br />

nur die Militärtechnische Studiensammlung ihren unverzichtbaren Platz. Nach<strong>de</strong>m<br />

das Luftwaffenmuseum bereits vorhan<strong>de</strong>n sei, sollte zusätzlich auch Kurs auf spezielle<br />

Museen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Teilstreitkräfte genommen wer<strong>de</strong>n. Unterschwellig<br />

verspürten wir bei <strong>de</strong>n Gästen aus <strong>de</strong>r BRD Erleichterung über unsere logischen,<br />

ihre Einrichtung nicht gefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorstellungen. Zugleich ließen sie keinen Zweifel<br />

an ihrer Aversion gegenüber <strong>de</strong>m Rastatter Museum. Wir waren klug genug, uns aus

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