Oberst a. D. OMuR Dr. Manfred Lachmann ... - aggi-info.de
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sowjetischen Streitkräfte. Die Anfrage von Offizieren <strong>de</strong>r US-Militärmission, ob und<br />
zu welchem Preis wir so etwas verkaufen wür<strong>de</strong>n, mußten wir naturgemäß abschlägig<br />
beantworten. (1)<br />
In <strong>de</strong>n Folgejahren gab es zwischen <strong>de</strong>m Deutschen Armeemuseum und vergleichbaren<br />
Einrichtungen in <strong>de</strong>r BRD keinerlei Kontakte. Aus <strong>de</strong>r Literatur wußten wir<br />
lediglich, daß die Teilstreitkräfte und verschie<strong>de</strong>ne Waffengattungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr<br />
an ihren Truppenschulen Traditionsmuseen eingerichtet hatten. Gleichzeitig arbeitete<br />
man im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverteidigungsministeriums zielgerichtet am Auf- und<br />
Ausbau <strong>de</strong>s Wehrgeschichtlichen Museums im Schloß Rastatt, das seit 1963 von<br />
<strong>Oberst</strong>leutnant Karl Hermann Brand zu Neidstein, <strong>de</strong>m Urenkel eines Königlich<br />
Bayerischen Generals und vormaligem Stabsoffizier <strong>de</strong>r Wehrmacht, geleitet wur<strong>de</strong>.<br />
(2) Außer<strong>de</strong>m war uns bekannt, daß die Sammlungsbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bayerischen<br />
Armeemuseums aus München in die Festung Ingolstadt verlagert und dort ausgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Zu einem ersten direkten Zusammentreffen mit west<strong>de</strong>utschen Militärmuseumsspezialisten<br />
kam es kurioser Weise in <strong>de</strong>r UdSSR. Für <strong>de</strong>n 6. bis 12. Juni 1966 hatte<br />
die <strong>de</strong>m Internationalen Museumsrat (ICOM) angehören<strong>de</strong> Internationale Vereinigung<br />
<strong>de</strong>r militärhistorischen und Waffenmuseen (IAMAM) zu ihrem IV. Kongreß nach<br />
Moskau und Leningrad eingela<strong>de</strong>n. Das Deutsche Armeemuseum gehörte zu jener<br />
Zeit dieser Vereinigung im Unterschied zu <strong>de</strong>n Militärmuseen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren sozialistischen<br />
Staaten, ja selbst zu <strong>de</strong>n zivilen militärhistorischen und Waffenmuseen <strong>de</strong>r<br />
DDR, noch nicht an. Trotz<strong>de</strong>m erhielt es vom Gastgeber eine Einladung. Zwischen<br />
<strong>de</strong>m Ministerium für Nationale Verteidigung und <strong>de</strong>m Ministerium für Kultur <strong>de</strong>r DDR<br />
wur<strong>de</strong> die Berufung von <strong>Oberst</strong> Ernst Haberland, <strong>de</strong>m damaligen Direktor <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Armeemuseums, und Hauptmann <strong>Dr</strong>. <strong>Manfred</strong> <strong>Lachmann</strong>, damals <strong>de</strong>ssen<br />
Stellvertreter für museale Aufgaben, in die siebenköpfige, vom Direktor <strong>de</strong>s Museums<br />
für Deutsche Geschichte, Prof. Nimtz, geleitete DDR-Delegation vereinbart.<br />
Zugleich erteilte uns die Politische Hauptverwaltung <strong>de</strong>r NVA <strong>de</strong>n Auftrag, einen<br />
Diskussionsbeitrag vorzubereiten.<br />
Der von mir dazu ausgearbeitete Entwurf konzentrierte sich zum einen auf die Information<br />
über Anliegen und Inhalt unseres neuen Museums, zum an<strong>de</strong>ren auf <strong>de</strong>ssen<br />
grundsätzlichen Unterschied zu allen früheren <strong>de</strong>utschen und <strong>de</strong>n nach 1945 in <strong>de</strong>r<br />
BRD wie<strong>de</strong>rerstan<strong>de</strong>nen militärmusealen Einrichtungen. Mit einigen von <strong>de</strong>r Politischen<br />
Hauptverwaltung angewiesenen und - wie wir später erfuhren - mit <strong>de</strong>m<br />
Oberkommando <strong>de</strong>r GSSD in Wünsdorf abgestimmten Korrekturen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Beitrag<br />
von <strong>Oberst</strong> Ernst Haberland (3) im Plenum <strong>de</strong>s Kongresses vorgetragen.<br />
Die Teilnehmer aus aller Welt reagierten recht unterschiedlich auf das erstmalige<br />
Auftreten <strong>de</strong>s Deutschen Armeemuseums vor einem solchen internationalen Forum.<br />
Die Mehrheit nahm die Information über unsere Einrichtung mit sichtlichem Interesse<br />
zur Kenntnis. Bei einigen Personen rief jener Beitrag allerdings unverhüllten Unmut<br />
hervor. Ganz beson<strong>de</strong>rs empörte sich <strong>de</strong>r damalige Direktor <strong>de</strong>s Bayerischen Armeemuseums,<br />
Herr <strong>Dr</strong>. Alexan<strong>de</strong>r von Reitzenstein, <strong>de</strong>r die kleine BRD-Delegation<br />
leitete. (4) Gegenüber Herrn Hofrat <strong>Dr</strong>. Thomas, <strong>de</strong>m IAMAM-Präsi<strong>de</strong>nten und Direktor<br />
<strong>de</strong>r Waffensammlung im Kunsthistorischen Museum Wien, erhob er Protest, daß<br />
man einen aus <strong>de</strong>r „Zone“, <strong>de</strong>r nicht einmal Mitglied <strong>de</strong>r Vereinigung sei, überhaupt<br />
an das Mikrofon gelassen habe. <strong>Dr</strong>. Thomas reagierte sehr gelassen, hatte ihn doch<br />
mit Sicherheit <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Delegation <strong>de</strong>r UdSSR, Generalmajor Wostokow, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Präsidium <strong>de</strong>r IAMAM angehörte, über <strong>de</strong>n uns erst jetzt bewußt gewor<strong>de</strong>nen<br />
Auftrag <strong>info</strong>rmiert, an Stelle <strong>de</strong>s Gastgebers das heikle Thema <strong>de</strong>s prinzipiellen