Konsum - Technische Universität Dresden
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Montag<br />
6<br />
Peters Lebensblog<br />
<strong>Konsum</strong>: Veggie Essen<br />
von Peter | Veröffentlicht am Montag<br />
Zum Mittag bin ich mit ein paar meiner Kommiliton_innen<br />
in die Alte Mensa gegangen. Ich kam mir vor wie<br />
in einem Schlemmertempel: Das Essen sah echt gut<br />
aus. Aber warum waren gerade die Fleischgerichte<br />
die günstigsten? Und woher kommt das Fleisch? Man<br />
muss ja heutzutage kein Tierschützer oder Öko sein,<br />
um über die industrielle Tierhaltung Bescheid zu wissen!<br />
Die Bilder, die ich aus dem Fernsehen kenne, verhindern das Aufkommen von Appetit auf<br />
diese Gerichte. Ich kann so etwas nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Außerdem hab ich mal<br />
gehört, ein hoher Fleischkonsum sei schlecht fürs Klima. Naja, was ich jedoch prima mit meinem<br />
Gewissen vereinbaren konnte, war die leckere Pasta von der Nudeltheke.<br />
„Fleisch essen oder nicht Fleisch essen?“. Diese<br />
Frage bewegt zunehmend die Gemüter.<br />
Sie sprengt gemeinsame Abendessen, befeuert<br />
Generationskonflikte und ruft liberale<br />
Hochschulgruppen auf den Plan, die sich von<br />
„Ökos“ in ihrem Recht auf Fleisch bedroht<br />
sehen. Menschen, die gerne Fleisch essen (so<br />
wie z.B. Henry Hungrig) empfinden es als Bevormundung,<br />
wenn die Mensa einen vegetarischen<br />
Wochentag einführt. Ein Lebenswandel l<br />
könne nicht von außen erzwungen werden, der<br />
müsse doch von innen kommen 2 .<br />
Aber schauen wir uns das Außen, das sich<br />
auf das Innen richten will, einmal genauer an!<br />
Es stellen sich die Fragen, wann, wie viel, warum<br />
und welches Fleisch wir überhaupt essen?<br />
Warum Fleisch essen?<br />
Fleisch essen gehört zumindest in den Industrieländern<br />
zur Ernährung dazu. Die meisten<br />
Menschen auf der Welt aber leben vegetarisch<br />
und es ist mittlerweile wissenschaftlich umstritten,<br />
ob der Mensch ein Allesesser ist. Schaut<br />
man sich die Inhaltsstoffe unserer Nahrungsmittel<br />
an, wird der Fleischkonsum allerdings<br />
zu einer Frage der Gesundheit. Das Risiko der<br />
meisten Krebs-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Osteoporose und anderen Formen von degenerativen<br />
Erkrankungen wird bei Verzicht erheblich<br />
reduziert 3 .<br />
Auch eine ausreichende Vitamin B-12- oder<br />
Omega-3-Zufuhr ist für Veganer_innen kein<br />
Problem. Diese lebensnotwendigen Vitamine<br />
und Mineralstoffe befinden sich zum Beispiel<br />
in Sauerkraut, Miso oder Tempeh, zugesetzt<br />
in Müslis und Multivitaminsäften. Mangelerscheinungen<br />
sind bei ausgewogener fleischloser<br />
oder sogar rein pflanzlicher Ernährung<br />
nicht zu erwarten! Krankheiten bei übermäßigem<br />
Fleischkonsum allerdings schon.<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Hülsenfrüchte<br />
Milch<br />
Soja<br />
Getreide<br />
0<br />
Flächenverbrauch für die Produktion<br />
Quadratmeter pro Kilogramm Eiweiß<br />
Geflügel<br />
Schwein<br />
Rind<br />
Die »Kuh des Ostens« heißt Sojabohne<br />
Quelle: Claude Aubert, 2006.<br />
Exkurs Kuhmilch und -milchprodukte<br />
Muttermilch ist für den Menschen wie für alle<br />
Säugetiere nur innerhalb der eigenen Spezies<br />
natürlich. Entgegen der allgemeinen Annahme,<br />
Milch sei gesund, bringt der tägliche <strong>Konsum</strong><br />
von Milch und Milchprodukten durch ein bestimmtes<br />
Milchprotein oder die vielen gesättigten<br />
Fettsäuren erhebliche gesundheitliche<br />
Gefahren mit sich, wie das erhöhte Risiko von<br />
Diabetes Typ I und II oder Herzkrankheiten.<br />
Auch Ekzeme, Asthma, Allergien, Brust-, Prostata-<br />
und Eierstockkrebs, Alzheimer, Multiple<br />
Sklerose, Parkinson und Osteoporose stehen<br />
mit Kuhmilch in Verbindung 4 .<br />
Alternativen bieten Hafer-, Dinkel-, Mandel-,<br />
Reis- oder Sojamilch. Letztere wird von Feldern<br />
in der Türkei oder Frankreich gewonnen (und<br />
nicht durch Regenwaldabholzung).