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Konsum - Technische Universität Dresden

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Damit sind wir der Frage des „Wie viel?“ näher<br />

gekommen – ein „Zurück zum Sonntagsbraten!“<br />

wäre gesundheitlich empfehlenswert!<br />

Stellt sich dem anschließend die Frage:<br />

Welches Fleisch?<br />

Das Konventionelle aus dem Supermarkt gerät<br />

da zuerst in die Kritik. Der Preis für 1,99 €/kg-<br />

Putenfleisch kommt zustande, weil billige ausländische<br />

Gastarbeiter_innen in Fleischfabriken5<br />

Tiere aus Mastbetrieben schlachten,<br />

die zuvor hochgezüchtet und mit Antibiotika<br />

vollgepumpt wurden, um es überhaupt bis ins<br />

Schlachthaus zu schaffen.<br />

Exkurs Kuhmilch und -milchprodukte<br />

Ähnlich sieht es bei der Milchproduktion aus:<br />

Die heutigen Hochleistungskühe werden mit<br />

dem Nachlassen ihrer Milchproduktion im<br />

vierten Lebensjahr geschlachtet, nachdem sie<br />

jedes Jahr ein Kalb zur Welt gebracht haben,<br />

das künstlich gezeugt, ihnen nach der Geburt<br />

weggenommen und ebenfalls geschlachtet oder<br />

in einen Mastzuchtbetrieb gebracht wird 6 .<br />

Die Alternative bieten da (Land)Fleischereien<br />

oder Bio-Fleisch. Erstere können meistens aber<br />

nicht für die Herkunft der Futtermittel bürgen.<br />

Deutschland ist ein ziemlich kleines Land. Es<br />

hat Platz für 150 Millionen Viecher, aber nicht<br />

auch noch, um deren Lebensmittel anzubauen.<br />

Futtermittel<br />

müssen also importiert werden, 2003 kamen<br />

94 % von 4 Millionen Tonnen importierten Sojas<br />

aus Brasilien und Argentinien 7 . Regionen<br />

dieser zwei Länder bilden gemeinsam mit Paraguay<br />

den so genannten Sojagürtel.<br />

1 Einmal (!) im Monat (!) an einer (!) Mensa: Bergstraße.<br />

2 Pressemitteilung der liberalen Hochschulgruppe <strong>Dresden</strong>,<br />

Juli 2011; http://www.lhg-dresden.de/presse/ (17.09.2011)<br />

3 The China Study: www.thechinastudy.com<br />

4 Studie der PCRM, eine der größten Ärztevereinigungen<br />

weltweit<br />

5 http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/<br />

did=2147660/xsw4w8/index.html<br />

6 Rollinger, Maria (2004): Milch besser nicht. Bruker, Max Otto;<br />

Jung, Mathias (2000): Der Murks mit der Milch: Gesundheitsgefährdung<br />

durch Milch. Genmanipulation und Turbokuh. Vom<br />

Lebensmittel zum Industrieprodukt.<br />

7 Foodwatch, Futtermittelreport, April 2005, S.23<br />

8 Wagenhofer, Erwin; Annas, Max (2006): We feed the world,<br />

Kempten, S. 187.<br />

9 aus “Das Gift in der Lunge” von Jürgen Vogt, Reportage in der<br />

taz vom 20.Juli 2010, Seite 5.<br />

Sojamonokultur in Alto Parana, Paraguay von Steffi Holz<br />

Soja<br />

ist ein Riesengeschäft in Argentinien. Damit<br />

es schneller und besser wächst, wird es gentechnisch<br />

verändert und das in 99 % der Fälle 8 .<br />

Dieses Soja wird mit einem Großaufgebot an<br />

Agrochemie angebaut, wobei Sprühflugzeuge<br />

mehrmals im Jahr z.B. Glyphosphat auf die Felder<br />

ausbringen.<br />

In einer Kleinstadt namens San Jorge in der<br />

Provinz Santa Fé, im Nordwesten Argentiniens,<br />

die von diesen Sojafeldern umgeben ist, leiden<br />

viele Kinder an Asthma. Die meisten Bewohner_innen<br />

sterben an Atemstillstand. Ob es in<br />

Zukunft noch Nachwuchs gibt, steht außerdem<br />

in Frage: die Zeugungskraft der Männer leidet<br />

auch unter dem Gifteinsatz. Krebserkrankungen<br />

haben seit dem Sojaanbau inkl. Glyphosphat-Einsatz<br />

im Jahr 2000 auch zugenommen 9 .<br />

Paraguay<br />

In Paraguay sieht es ähnlich aus, was gesundheitliche<br />

Folgen anbetrifft. Als Esther Leiva<br />

am 27. Mai 2011 nach Deutschland kam, um<br />

über ihren Kampf innerhalb der „Organización<br />

lucha por la tierra“ (Kampf ums Land) zu berichten,<br />

zeigte sie Bilder von Kindern mit Missbildungen,<br />

die in der Nähe der Sojafelder zur<br />

Welt kamen.<br />

Von Husten, Brechreiz, Kopfschmerzen, Magenschmerzen,<br />

Durchfall und Antriebslosigkeit<br />

San Pedro Paraguay -Landlose fordern 15.00 ha Land für<br />

3000 Familien von Steffi Holz<br />

Montag<br />

7

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