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sierung von Maggie Thatcher oder Angela Merkel. Sie betrachten all diese geschichtlichen<br />

Erkenntnisse inzwischen eher als eine Quelle der Inspiration und Kritik, als Trümmerfeld<br />

verschütteter femininer Tugenden, von denen wir einige heute vielleicht bitter nötig hätten.<br />

Die Kritik am Patriarchat ist deshalb mehr als nur ein ›interessanter Aspekt‹ oder eine ›anregende<br />

Bereicherung‹ des anarchistischen Standpunktes. Sie ist radikal und global; dass<br />

sie dabei bisweilen auch einseitig sein muss, ist klar – aber das muss eine psychologische<br />

oder ökonomische Kritik der bestehenden Zustände ebenso wie eine ökologische oder<br />

ethische. ›Einseitig‹ ist schließlich auch der Anarchismus selbst, aber bisweilen gibt es<br />

nichts, was Zusammenhänge klarer macht, als eine gewisse Einseitigkeit. So wie der Blick<br />

durch eine Lupe oder ein Mikroskop. Der feministische Blick auf die Welt ist fraglos ein<br />

leistungsfähiges Mikroskop. Mit seinen Bildern können wir im unverkrampften Diskurs<br />

um die großen Fragen der Freiheit nicht alles, aber einiges sehr treffend interpretieren, was<br />

bislang mit Erfolg verdrängt wurde.<br />

Wohlverstandene Patriarchatskritik sollte deshalb keine ›Frauensache‹ sein, ist es aber<br />

ganz überwiegend. Das wird wohl auch so bleiben, solange Männer nicht begreifen, dass<br />

›spezifisch weibliche‹ Werte und Sichtweisen für sie nicht unbedingt eine Bedrohung sind,<br />

sondern auch eine Bereicherung sein können – wenn nicht gar eine Hoffnung.<br />

Literatur: Mary Wollstonecraft: Verteidigung der Menschenrechte Freiburg i.Br. 1996, Haufe, 256 S., ill. / dies.: Ein Plädoyer<br />

für die Rechte der Frau Weimar 1999, Böhlau, 310 S. / dies.: Das Unrecht an den Frauen oder Maria Frankfurt am Main und<br />

Berlin 1993, Ullstein, 315 S., ill. / Eileen Power: Als Adam grub und Eva spann, wo war da der Edelmann? – Das Leben der Frau<br />

im Mittelalter, Berlin 1984, Karin Kramer, 142 S. / Peggy Kornegger, Carol Ehrlich: Anarcha-Feminismus Berlin 1979, Libertad,<br />

120 S. / Silke Lohschelder: AnarchaFeminismus – auf den Spuren einer Utopie Münster 2000, Unrast, 196 S. / Emma Goldman:<br />

La Tragédie de l’Emancipation Féminine Orléans o.J. (1907?), 14 S. / dies.: Das Tragische an der Emanzipation der Frau Berlin<br />

1987, Karin Kramer, 137 S. / Victor Yarros, Sarah E. Holmes: Die Frauenfrage Berlin o.J. (1908?), B. Zack, 22 S. / Berta Lask:<br />

Unsere Aufgabe an der Menschheit Berlin 1923, Der Syndikalist, 60 S. / Cornelia Regin: Anarchismus und Frauenemanzipation<br />

in historischer Perspektive in: Horst Stowasser (Hrsg): Frauen der Anarchie (Anarchistischer Wandkalender 1991), Neustadt/<br />

Wstr. 1990 / Marie-Theres Knapper: Feminismus, Autonomie, Subjektivität Bochum 1984, Germinal Verlag, 155 S.<br />

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