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Kopie von 7013 Bro_Rhophylac_RZ.indd - CSL Behring Österreich

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14<br />

7. Der Morbus haemolyticus neonatorum<br />

Der Morbus haemolyticus neonatorum<br />

(Mhn) lässt sich medizinhistorisch bis in das<br />

Jahr 1614 zurückverfolgen. Aus dieser Zeit<br />

stammt die erste Beschreibung eines Hydrops<br />

universalis fetus durch Plattner.<br />

Die Entdeckung des Rhesus-Faktors durch<br />

Landsteiner und Wiener und die Klärung<br />

der Pathogenese dieser hämolytischen Neugeborenenerkrankung<br />

durch Levine (1941)<br />

standen am Beginn einer Entwicklung, in<br />

deren Verlauf Diagnostik und Prophylaxe<br />

der Erkrankung innerhalb weniger Jahrzehnte<br />

ausgebaut und in die Klinik eingeführt<br />

werden konnten.<br />

Transfusion kindlicher Erythrozyten<br />

ist die Ursache<br />

Bei etwa 10 % der Spontangeburten und<br />

bei 40 % der operativen Entbindungen gelangen<br />

messbare Mengen kindlicher Zellen<br />

in den mütterlichen Kreislauf. Die Einschwemmung<br />

erfolgt vorwiegend während<br />

der Austreibungsperiode und der Plazentalösung.<br />

Dieser Vorgang wird als fetomaternale<br />

Transfusion bezeichnet.<br />

Man unterscheidet Mikrotransfusionen: mit<br />

0,05 – 10 ml fetalem Blut und Makrotransfusionen<br />

mit über 20 ml.<br />

Die Mehrzahl der beobachteten Einschwemmungen<br />

liegt zwischen 0,05 und<br />

1 ml, Mengen <strong>von</strong> mehr als 20 ml sind selten.<br />

Zur Sensibilisierung der Mutter genügen<br />

bereits 0,05 ml fetalen Blutes; wahrscheinlich<br />

reichen noch geringere Mengen aus.<br />

Da Rhesus-Antigene an fetalen Erythozyten<br />

bereits sehr früh in der Schwangerschaft<br />

sicher nachweisbar sind und nach Aborten<br />

feto-maternale Transfusionen in dieser Größenordnung<br />

beobachtet werden, besteht<br />

auch nach Aborten <strong>von</strong> der 6. Schwangerschaftswoche<br />

an ein Sensibilisierungsrisiko.<br />

Das gleiche Risiko besteht bei Amniozentesen.<br />

Hohe Inzidenz des Mhn<br />

In der Bundesrepublik erkrankten vor<br />

Einführung der Anti-D-Prophylaxe jährlich<br />

zwischen 3.000 – 5.000 Kinder an Morbus<br />

haemolyticus neonatorum; 15 – 20 % da<strong>von</strong><br />

verstarben, in vielen Fällen blieben<br />

trotz Austauschtransfusionen zerebrale<br />

Schäden.<br />

Prophylaxe des Mhn durch<br />

Neutralisierung der D-positiven<br />

Erythrozyten<br />

Nur selten wurde für eine Krankheit so kurz<br />

nach der Entdeckung ihrer Ursache eine so<br />

wirksame Prophylaxe gefunden wie für den<br />

Morbus haemolyticus neonatorum. Sie besteht<br />

in der Eliminierung kindlicher Zellen<br />

aus dem mütterlichen Kreislauf, so dass die<br />

Sensibilisierung der Mutter gegen das D-<br />

Merkmal unterbunden wird. Diese Eliminierung<br />

wird durch die Gabe <strong>von</strong> Anti-D-<br />

Immunglobulin erreicht.

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