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Kopie von 7013 Bro_Rhophylac_RZ.indd - CSL Behring Österreich

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8. Die Anwendung <strong>von</strong> <strong>Rhophylac</strong> ®<br />

3.1. Im Rahmen der<br />

Mutterschaftsvorsorge<br />

Eine sicher wirksame kausale Therapie bei<br />

bereits Rhesus-sensibilisierten Schwangeren<br />

ist bisher nicht bekannt. Da eine Desensibilisierung<br />

ebenfalls nicht möglich ist,<br />

kommt bei Rh-negativen Frauen im gebärfähigen<br />

Alter der Prophylaxe der Rhesus-<br />

Sensibilisierung mit Anti-D-Immunglobulin<br />

entscheidende Bedeutung zu.<br />

Risiko durch Diagnose- und<br />

Behandlungsmethoden<br />

Alle in den letzten 30 Jahren entwickelten<br />

Diagnose- und Behandlungsmethoden<br />

des Morbus haemolyticus neonatorum<br />

(Fruchtwasseruntersuchung während der<br />

Schwangerschaft, intrauterine Bluttransfusionen<br />

des Feten, vorzeitige Entbindung,<br />

Austauschtransfusion usw.) beinhalten ein<br />

großes Risiko für Mutter und Kind und<br />

können trotz aller Erfolge zerebrale Defekte<br />

des Kindes oft nicht verhindern.<br />

Entwicklung der Prophylaxe<br />

in den 60er Jahren<br />

Die Entwicklung einer Prophylaxe war daher<br />

ein dringendes Anliegen. Ihr Grundgedanke<br />

geht auf Beobachtungen <strong>von</strong><br />

Th. Smith (1909) zurück, der als erster<br />

feststellte, dass die aktive Impfung mit<br />

Diphtherie-Toxin wenig oder gar nicht<br />

wirksam war, wenn gleichzeitig Diphtherie-Antitoxin<br />

in 20-fachem Überschuss<br />

verabfolgt wurde. Die Feststellung bildete<br />

den Ausgangspunkt der amerikanischen<br />

Untersuchungsreihe (Freda, Gorman,<br />

Pollack 1960), der bald andere Arbeitskreise<br />

(Finn und Clark, England; Schneider,<br />

Preissler u.a., Deutschland) folgten.<br />

1960 trug Finn vor der Medizinischen Gesell<br />

schaft in Liverpool/England erstmalig die<br />

in dem dortigen Arbeitskreis gewonnenen<br />

Erfahrungen über die Verhinderung der Rh-<br />

Sensibilisierung durch Immunglobuline vor.<br />

Er zeigte auf, dass durch die postpartale<br />

Injektion <strong>von</strong> Anti-D-Serum bei der Mutter<br />

ein rasches Eliminieren der eingedrungenen<br />

kindlichen Zellen erreicht und damit<br />

eine Sensibilisierung der Mutter verhindert<br />

wird. Weitere überzeugende Ergebnisse<br />

lagen aus dem Arbeitskreis New York/USA<br />

vor. In Deutschland wurde 1963 erstmals<br />

eine Mutter nach der Geburt mit Anti-<br />

D-Serum behandelt (Arbeitskreis Freiburg).<br />

Sensibilisierung bereits während<br />

der Schwangerschaft möglich<br />

Üblicherweise erfolgt eine Sensibilisierung<br />

der Rh-negativen Mutter in einer vorausgegangenen<br />

Entbindung. Doch erkannte<br />

man, gerade aufgrund der Versagerquote,<br />

dass sich auch während der bestehenden<br />

Schwangerschaft – vor allem im 3. Trimenon<br />

– feto-maternale Transfusionen ereignen,<br />

die unmittelbar zu einer Sensibilisierung<br />

der Mutter führen. Diese fetomaternalen<br />

Transfusionen können spontan oder<br />

infolge <strong>von</strong> Traumata auftreten. Es ließen<br />

sich feto-maternale Transfusionen bis zu<br />

mehreren Millilitern fetalen Blutes nachweisen.<br />

Als Konsequenz leitet sich hier<strong>von</strong><br />

die präpartale Gabe <strong>von</strong> Anti-D ab, eine<br />

Vorverlegung der Anti-D-Verabreichung<br />

in das letzte Schwangerschaftsdrittel, der<br />

sich die postpartale (klassische) Prophylaxe<br />

nach der Entbindung anschließt.<br />

Nach einer Anti-D-Immunglobulin-Gabe<br />

in ausreichender Höhe werden die eingeschwemmten<br />

HbF-Zellen 1<br />

innerhalb <strong>von</strong> 48<br />

Stunden aus dem mütterlichen Kreislauf<br />

eliminiert, während sie ohne Behandlung<br />

ca. 80 Tage überleben und die Bildung <strong>von</strong><br />

Anti-Rh-Antikörpern hervorrufen.<br />

3.1.1. Indikationen im Rahmen<br />

der Mutterschaftsvorsorge<br />

Die Rhesus-Prophylaxe mit <strong>Rhophylac</strong> ®<br />

(Anti-D-Immunglobulin) soll in folgenden<br />

Fällen durchgeführt werden:<br />

Routinemäßig in der 28. – 30. SSW bei<br />

allen Rh-negativen Schwangeren.<br />

Routinemäßig innerhalb <strong>von</strong> 72 Stunden<br />

nach der Entbindung eines Rh-positiven<br />

Kindes bei Rh-negativen Müttern.<br />

Bei Abort oder Interruptio bei Rh-negativen<br />

Frauen. Falls die Blutgruppe des<br />

Fetus feststellbar ist, muss die Prophylaxe<br />

nur bei Rh-positivem Fetus durchgeführt<br />

werden.<br />

Bei allen Vorkommnissen und Eingriffen<br />

in der Schwangerschaft, die zu<br />

einem Übertritt fetaler Erythrozyten in<br />

den mütterlichen Kreislauf führen können.<br />

Dazu gehören:<br />

Bauchtrauma<br />

Amniozentese<br />

Abortus imminens<br />

Chorionzottenbiopsie<br />

Chordozentese<br />

Fetoskopie<br />

Extraktion<br />

Extrauteringravidität<br />

Blasenmole<br />

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