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2.3 Wechselkurssysteme - Prof. Dr. Eckart Koch

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2.4 Fallstudie Argentinien<br />

2.4.1 Currency Board System 1/4<br />

Unter einem Currency Board System (CBS), versteht man eine spezifische Form eines festen<br />

Wechselkurssystems, bei dem das Ziel verfolgt wird, die eigene Währung durch die unbedingte<br />

Bindung an eine Ankerwährung, i.d.R. US-Dollar oder Euro, nach innen und außen zu stabilisieren.<br />

Um dieses zu gewährleisten, trägt eine monetäre Institution, das Currency Board (CB), übersetzt:<br />

Währungsamt oder Währungsinstitut, dafür Sorge, dass die eigene Währung zu einem großen<br />

Prozentsatz - angestrebt meist 100% - durch Devisen gedeckt ist.<br />

Der CB ist nach außen zu einer rigorosen festen WK-Politik verpflichtet (mit geringen<br />

Bandbreiten). Er verpflichtet sich, jederzeit die eigene Währung zu dem garantierten festen Kurs<br />

in eine Referenzwährung zu tauschen<br />

Dies kann nur dann funktionieren, wenn der CB stets so viel von der Devise in Reserve hält, wie<br />

er an nationalem Geld in Umlauf bringt. Er kann daher nationales Geld (nach innen) nur im<br />

Tausch gegen die Ankerwährung ausgeben. (Die Währungsreserven können dabei durchaus<br />

zinsbringend im Reserveland angelegt werden.)<br />

Damit ist im Regelfall zumindest das in eigener Währung umlaufende Bargeld - nicht unbedingt<br />

jedoch die gesamte Geldbasis, die auch Bankenguthaben bei der Zentralbank umfasst -<br />

vollständig durch Währungsreserven (und Gold) gedeckt. Eine Erhöhung des Geldumlaufs erfolgt<br />

also nur dann, wenn der CB Währungsreserven ankauft, der Abzug von Devisenreserven führt<br />

dann folgerichtig zu einer Schrumpfung der Geldmenge und steigenden Zinsen. Obwohl das<br />

Buchgeld (Giralgeld) nicht durch Devisen gedeckt ist, wird davon ausgegangen, dass es sich<br />

proportional zum Bargeldumlauf entwickelt.<br />

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