2.3 Wechselkurssysteme - Prof. Dr. Eckart Koch

2.4 Fallstudie Argentinien
2.4.1 Currency Board System - Nachteile 3/4
Nachteile
Zentraler Nachteil ist der Verlust der geldpolitischen Autonomie. Die einheimische Währung wird
dauerhaft und fest an eine andere Währung gebunden. Dies führt in der Regel zu steigenden Zinssätzen
und einer Aufwertung der Währung und bedingt meist eine restriktive Haushaltspolitik. Geld- und
fiskalpolitische Eingriffs- und Gestaltungsspielräume sind begrenzt.
Wachstums- und Beschäftigungseinbußen werden in der Anfangsphase mit Sicherheit auftreten, da die
wachstumsfördernde Geldschöpfung eingeschränkt wird und sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit
aufgrund des nur langsamen Zurückgehens der Inflationsrate zunächst verschlechtern wird. Mittelfristig
sollten diese Nachteile allerdings durch einen Zustrom von Auslandskapital ausgeglichen werden.
Sind Preise und Löhne auch nach unten flexibel, können die negativen Wirkungen von Zinssteigerungen
durch Kostensenkungen und eine damit steigende Wettbewerbsfähigkeit noch aufgefangen werden. Ist
dies nicht der Fall, sind allerdings tatsächlich Produktions- und Beschäftigungsrückgänge zu befürchten.
Generell dürfte die tendenziell restriktive Geldversorgung der Wirtschaft daher also eher zu einer
Verringerung des Wirtschaftswachstums führen.
Besondere Probleme kann eine spätere Abschaffung des CBS mit sich bringen (Beispiel: Argentinien).
Meist führt dies zu einer psychologisch und realwirtschaftlich induzierten erheblichen Abwertung der
Landeswährung, einer Einschränkung von Devisentransaktionen, einer erheblichen Verteuerung der
Importe sowie meist dramatischen Wirtschafts- und Beschäftigungsproblemen.
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