33 (1-2009) - des Friedrich-Bödecker-Kreises in Sachsen-Anhalt eV
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wackelt doch sehr. Ich b<strong>in</strong> nicht seekrank. Aber die meisten anderen.<br />
Und das war erst der Anfang, zurück müssen wir auch noch irgendwann.<br />
Die Wolken über dem E<strong>in</strong>gangsschild mit der Aufschrift „Robben<br />
Eiland“ sehen bedrohlich aus. Drumherum alles hellgrau, über dem<br />
Schild blaugrauschwarz. Wunderschön.<br />
Die Führung beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bus mit e<strong>in</strong>em Reiseführer, der Bob-<br />
Marley-ähnliche Züge besitzt. Mit ihm klärt sich auch zunächst die<br />
Frage, warum die Insel so heißt, wie sie heißt. Sie ist tatsächlich nach<br />
den Tieren benannt, die wie im deutschen auch auf Afrikaans „Robben“<br />
heißen und häufig dort auftauchen. Auch klärt sich, warum überall<br />
kle<strong>in</strong>e Häschen rumhoppeln: die wurden e<strong>in</strong>geführt von den Engländern,<br />
irgendwann im 16. oder 17. Jahrhundert…<br />
Nach der Tour über die gesamte Insel an sich geht es <strong>in</strong>s<br />
Gefängnisgebäude, wo e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>schneiden<strong>des</strong> Ereignis stattf<strong>in</strong>det.<br />
Herumgeführt werden wir dort von e<strong>in</strong>em ehemaligen Gefangenen, der<br />
als politischer Aktivist gefangen genommen wurde. Er fragt <strong>in</strong> die<br />
Runde e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Frage: Warum wir hier seien. Die Antwort e<strong>in</strong>es<br />
unserer südafrikanischen Freunde: Weil das halt auf unserem Plan stand.<br />
Bedrückte Stimmung. Unser Führer ist enttäuscht. Erst unsere kle<strong>in</strong>e<br />
Laura gibt die perfekte Antwort: wir müssen aus der Vergangenheit<br />
lernen. So etwas darf nicht wieder passieren. E<strong>in</strong> Gefängnis für<br />
Menschen, die für mehr Rechte <strong>in</strong> Südafrika kämpfen…<br />
Die Laune unseres Führers bessert sich. Wir Deutschen sollen aber nicht<br />
mehr antworten, er wisse, dass wir den S<strong>in</strong>n verstanden haben.<br />
Uns wird weiterh<strong>in</strong> erklärt, wie so e<strong>in</strong> Tag damals ablief, warum<br />
Menschen <strong>in</strong> dieses Gefängnis kamen, und warum nur Männer, ke<strong>in</strong>e<br />
Frauen. Dann g<strong>in</strong>g es zu Nelson Mandelas Gefängniszelle. In e<strong>in</strong>em<br />
Gang voller Zellen, alle e<strong>in</strong>fach nur leer und kle<strong>in</strong>, nur <strong>in</strong> Mandelas<br />
Zelle e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Tischchen, Decken. So sahen e<strong>in</strong>mal alle Zellen aus.<br />
Jetzt haben wir etwas Besonderes gesehen…<br />
Und dann haben wir noch Zeit, uns im Robben-Island-Shop umzusehen,<br />
bis die ca. 30-m<strong>in</strong>ütige Schiffsreise wieder zurück geht. Und danach ist<br />
auch dem letzten ziemlich übel… Das war nichts für uns… Trotzdem ist<br />
mit e<strong>in</strong>em mulmigen Gefühl im Bauch e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressanter Tag zu<br />
Ende.<br />
30.11.2008 – Khwa ttu