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sowie das Vorkommen von für kreidezeitliche<br />
bis frühtertiäre Verwitterungsbildungen typische<br />
Bohnerze. Weitverbreitet sind derartige Bohnerze<br />
in Süddeutschland (Schwäbische Alb) und dem<br />
Schweizer Jura. Hier ist ein relativ hohes Alter<br />
wahrscheinlich (Eozän > 33 Mio. Jahre). In Thüringen<br />
sind mit dem Backofenloch nur 3 Vorkommen<br />
bekannt (Karstspalte auf dem Großen Totenberg<br />
bei Sondershausen, Steinbruch südlich Amt<br />
Lohra). Auf den mit alttertiären Sedimenten be<br />
Bild 3<br />
deckten Muschelkalkhochflächen<br />
zwischen Jena und Naumburg<br />
sind hingegen keine Vorkommen<br />
beschrieben. Auch dies spricht<br />
für ein sehr hohes Alter der Bohnerze<br />
und damit der Höhle.<br />
Ebenfalls ein relativ hohes, mindestens<br />
miozänes Alter (> 5 Mio.<br />
Jahre) weist die unmittelbar unter<br />
der Bergspitze gelegene Höhle<br />
im Hohlen Stein auf (450 m<br />
NHN), die 125 m über Talsohle<br />
Erbstrom und ca. 100 m über<br />
dem jüngsten, bei 350 m NN<br />
liegenden jungtertiären (pliozänen)<br />
Verebnungsniveau liegt.<br />
Bei für das jüngere Tertiär typischen<br />
Abtragungsraten von ca.<br />
Hörselberg-<strong>Bote</strong> Nr. 89 / 2012<br />
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10 – 20 m innerhalb einer Million Jahre würde<br />
die Höhle ein Alter von ca. 10 Mio. Jahren aufweisen.<br />
Ebenfalls noch pliozänen Alters sind vermutlich<br />
alle über 325 m NN liegenden Bereiche<br />
der Tropfsteinhöhle und der Ritterhöhle. Die im<br />
Eingangsbereich der Ritterhöhle nachgewiesenen<br />
feinkörnigen Bachablagerungen (sandig – tonige<br />
Schluffe) sowie die Feinkiese aus Granitgrus im<br />
Bereich der ausgegrabenen Höhle sind ein Indiz<br />
dafür. Quartären Alters (< 2,5 Mio. Jahre) sind die<br />
Bild 5<br />
Bild 3+4: Eingang Backofenloch/Wartberg (süd-östlich von Seebach)