Physische Analyse - Deutschland 2011 - FIFA.com
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38 <strong>Physische</strong> <strong>Analyse</strong> der <strong>FIFA</strong> Frauen-Weltmeisterschaft <strong>Deutschland</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Analyse</strong>n und Ergebnisse<br />
7. ANALYSE DES ENDSPIELS JAPAN – USA<br />
2:2 n. V. (1:1, 0:0), 3:1 i. E.<br />
Natürlich wollen wir diesen Bericht – der die Grundlage für<br />
unsere Empfehlungen an die Trainer bildet – nicht abschliessen,<br />
ohne einen Blick auf die physischen Leistungen der<br />
Spielerinnen im spektakulären Finale dieses Turniers zu<br />
werfen. Die im Folgenden präsentierten Daten beziehen sich<br />
alle auf die reguläre Spieldauer (90 Minuten + Nachspielzeit,<br />
ohne Verlängerung) und veranschaulichen den grossen<br />
Einfl uss der physischen Komponente auf das Spiel der beiden<br />
Finalisten.<br />
Mit Japan und den USA trafen zum Abschluss des Turniers<br />
zwei Teams mit unterschiedlichen Stilen und Strategien<br />
aufeinander, die sich sowohl in technischer als auch taktischer<br />
Hinsicht eine ausgeglichene Partie lieferten. Bei der<br />
absolvierten Gesamtdistanz, die in der zweiten Halbzeit bei<br />
Japan um lediglich 70 m ab- und bei den USA sogar um<br />
200 m zunahm, lagen die Japanerinnen mit durchschnittlich<br />
11,390 km nur knapp hinter den Amerikanerinnen<br />
(11,720 km). Die höchsten Einzelwerte erzielten die<br />
japanische Stürmerin Kawasumi mit 12,685 km und die<br />
amerikanische Flügelspielerin O’Reilly mit 12,320 km –<br />
deutlich mehr als die 10,600 km, die bei internationalen<br />
Einsätzen dänischer und schwedischer Mittelfeldspielerinnen<br />
gemessen wurden (H. A. Anderson et al., 2010). Die durchschnittliche<br />
Laufgeschwindigkeit dieser beiden Spielerinnen<br />
(8,2 bzw. 8,0 km/h) zeugt von ihrer Fähigkeit, über weite<br />
Strecken ein hohes Tempo zu halten. Dass sie in beiden<br />
Halbzeiten die gleiche (O’Reilly) bzw. eine nur 175 m kürzere<br />
Distanz (Kawasumi) zurücklegten, beweist zudem ihre hohe<br />
Einsatzbereitschaft während der gesamten Spieldauer.<br />
Die mit und ohne Ball absolvierten Distanzen unterschieden<br />
sich kaum. Beide Teams liefen mehr bei gegnerischem<br />
Ballbesitz – die Amerikanerinnen 2,9 % und die Japanerinnen<br />
fast 10 %. Im Sprint (maximal und optimal, bei eigenem<br />
und gegnerischen Ballbesitz) legten die Amerikanerinnen<br />
– die ihre Fähigkeiten in diesem Bereich schon in den<br />
Spielen zuvor unter Beweis gestellt hatten – 3970 m zurück,<br />
die Japanerinnen 3750 m. Bei beiden Teams nahm die<br />
Sprintleistung in der zweiten Halbzeit ab, bei den USA um<br />
260 m und bei Japan um 380 m (siehe Abbildung 17).<br />
Fast gleichauf lagen die Finalisten auch bei den Sprints in<br />
Ballbesitz (USA +190 m); nach der Pause konnte sich Japan<br />
Abbildung 16: Laufl eistungen der beiden Teams und der laufstärksten Einzelspielerinnen im Finale zwischen Japan und<br />
den USA (insgesamt und nach Halbzeiten, Spieldauer 92’)<br />
Meter<br />
14 000<br />
12 000<br />
10 000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
11 390<br />
5730 5660<br />
Japan<br />
Abnahme in der 2. Halbzeit<br />
1,23 %<br />
11 720<br />
5760 5960<br />
USA<br />
Zunahme in der 2. Halbzeit<br />
3,36 %<br />
12 685<br />
Gesamtdistanz 1. Halbzeit 2. Halbzeit<br />
6430 6255<br />
Spielerin Kawasumi<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />
8,2 km/h<br />
12 320<br />
6160 6160<br />
Spielerin O’Reilly<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />
8,0 km/h