TEC - Digitale Bibliothek der Hochschule Neubrandenburg
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1.2. Einfluss <strong>der</strong> Ionosphäre auf die Ausbreitung elektromagnetischer Signale<br />
Effekte und Korrekturen des Instituts für Kommunikation und Navigation des Deutschen<br />
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Neustrelitz im operationellen<br />
Betrieb Rekonstruktionen <strong>der</strong> Elektronendichteverteilung <strong>der</strong> oberen Ionosphäre und<br />
Plasmasphäre. In den Jahren 2002 bis 2009 wurden die GPS-Messungen an Board des<br />
LEO-Satelliten CHAMP eingesetzt. Seit 2011 basieren die Rekonstruktionen auf den<br />
GPS-Messungen <strong>der</strong> GRACE-Satelliten.<br />
Der erste Schritt auf dem Weg von den LEO-GPS-Messungen zur dreidimensionalen<br />
Elektronendichteverteilung ist die Berechnung des Gesamtelektronengehalts entlang des<br />
Signalweges. Zwei wesentliche Punkte dabei sind:<br />
• Qualitätsicherung <strong>der</strong> GPS-Messungen<br />
• Bestimmungen des differentiellen Codebias des GPS-Empfängers<br />
Im Rahmen dieser Arbeit werden zunächst gängige Ansätze <strong>der</strong> Detektion und Korrektur<br />
von Cycle-Slips auf <strong>der</strong>en Qualität und Stabilität insbeson<strong>der</strong>e in Hinblick auf den<br />
operationellen Einsatz untersucht und mit <strong>der</strong> zur Zeit von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe verwendeten<br />
Methode verglichen. Des Weiteren wird die aktuelle Methodik zur Bestimmung<br />
des differentiellen Codebias von GNSS-Empfängern an Board von LEO-Satelliten nach<br />
C++ portiert und erweitert. Ausgehend von den Untersuchungsgebieten wird ein Konzept<br />
zur modularen und erweiterbaren softwaretechnischen Umsetzung für den Einsatz<br />
in operationellen Umgebungen zu entwickelt und prototypisch umgesetzt.<br />
1.2. Einfluss <strong>der</strong> Ionosphäre auf die Ausbreitung<br />
elektromagnetischer Signale<br />
Durchlaufen elektromagnetische Signale die Erdatmosphäre, so erfahren sie durch den<br />
sich mit <strong>der</strong> Höhe variierenden Brechungsindex in den jeweiligen atmosphärischen Schichten<br />
Richtungsän<strong>der</strong>ungen im Ausbreitungsweg. Durch diese Richtungsän<strong>der</strong>ungen entstehen<br />
längere Signallaufwege und damit einhergehend Laufzeitverän<strong>der</strong>ungen. Der Brechungsindex<br />
n ist definiert als<br />
n = c<br />
(1)<br />
v<br />
Hierbei entspricht c <strong>der</strong> Lichtgeschwindigkeit im Vakuum und v <strong>der</strong> Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
im entsprechenden Medium.<br />
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