TEC - Digitale Bibliothek der Hochschule Neubrandenburg
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2.2. Verfahren zur Detektion von Cycle Slips<br />
sem Bogen feststellen. Zur Detektion eines solchen Sprunges berechnet Heise (2002)<br />
für jeden Bogen NWL, dessen gleitendes Mittel 〈NWL〉n sowie die Standardabweichung<br />
σn von NWL vom gleitenden Mittel zum Zeitpunkt n ab Zeitpunkt k nach folgenden<br />
Gleichungen:<br />
n 1<br />
〈NWL〉n =<br />
NWL(i) (26)<br />
1+n − k<br />
i=k<br />
<br />
<br />
<br />
σn = <br />
1<br />
n<br />
(NWL(i) −〈NWL〉i)<br />
1+n − k<br />
2 (27)<br />
Aprioriwerdenfür die ersten 5 Messungen σ =0, 5 festgelegt. Zunächst werden Mes-<br />
sungen als fehlerhafte Einzelmessung klassifiziert, sofern sich <strong>der</strong> aktuelle Wert NWL<br />
außerhalb <strong>der</strong> 4σ-Grenze des Mittels 〈NWL〉 befindet und sich mindestens um 0,75 von<br />
〈NWL〉 unterscheidet. Ein Cycle Slip wird dann angenommen, wenn das <strong>der</strong> fehlerhaften<br />
Einzelmessung anschließende NWL um weniger als eine Phase von <strong>der</strong> fehlerhaften Einzelmessung<br />
abweicht. Sobald ein Cycle Slip detektiert wurde, erfolgt eine Neuinitialisierung<br />
<strong>der</strong> Berechnung von NWL, 〈NWL〉 und σn für den weiteren Bogen.<br />
Dai (2012) und Liu (2010) nutzen ebenfalls MWWL als Beobachtungsgröße zur Detektion<br />
von Cycle Slips. Im Gegensatz zu Heise (2002) werden jedoch jeweils zwei aufeinan<strong>der</strong>folgende<br />
Epochen (i−1) und (i), hier durch den Δ-Operator (Δ· = ·(i)−·(i−1))<br />
dargestellt, analysiert. Ein Cycle Slip zwischen zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Epochen tritt<br />
auf, sofern die folgende Bedingung erfüllt ist:<br />
<br />
<br />
ΔLWL<br />
ΔNWL =ΔN1− ΔN2 = <br />
− ΔPWL <br />
<br />
<br />
>ε ,wenn ΔNWL = 0 (28)<br />
λWL<br />
Dai (2012) setzt den Schwellenwert ε apriorientsprechend<strong>der</strong>Qualität <strong>der</strong> Codemessungen<br />
und des potentiellen Fehlereinflusses durch Multipath-Effekte hinsichtlich<br />
verschiedener Messkonstellationen. Hier führt das Anheben des Schwellenwertes ε zu einer<br />
weniger sensitiven Cycle-Slip Detektion, während das Absenken des Schwellenwertes<br />
Fehldetektionen begünstigt. Somit ermöglicht die Anwendung eines festen Schwellenwertes<br />
lediglich eine grobe Cycle Slip Detektion, wobei die Größe <strong>der</strong> minimal zu detektierenden<br />
Cycle Slips nach Dai (2012) durch ε/λWL definiert ist. Liu (2010) verwendet<br />
anstelle eines festen Schwellenwerts den bereits beschriebenen 4σ-Test zur Detektion von<br />
Cycle Slips.<br />
Zusammenfassend sei erwähnt, dass sich die Kombination von Code- und Trägerpha-<br />
22<br />
i=k