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TEC - Digitale Bibliothek der Hochschule Neubrandenburg

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1.3. Fernerkundung <strong>der</strong> Ionosphäre mit GNSS-Messungen<br />

Experiment (GRACE). In den folgenden Abschnitten sollen die Missionen, <strong>der</strong>en Messgeräte<br />

sowie das eigentliche Messprinzip kurz beschrieben werden.<br />

1.3.1. NAVSTAR GPS<br />

Dieser Abschnitt soll dem Leser lediglich eine kurze Einführung geben und orientiert<br />

sich im Wesentlichen an den ausführlichen Darstellungen von Bauer (2011, Kapitel 4)<br />

und Mansfeld (2004, Kapitel 3). Navigation Satellite Timing And Ranging Global<br />

Positioning System (NAVSTAR GPS) – im Folgenden durch die Kurzform GPS bezeichnet<br />

– wurde im Jahr 1973 durch das Verteidigungsministerium <strong>der</strong> USA ins Leben<br />

gerufen, worauf <strong>der</strong> erste GPS-Satellit am 27. Juni 1977 in den Orbit gebracht wurde.<br />

Ziel war es, ein satellitengestütztes System zu entwickeln, welches die weltweit zeitnahe<br />

und zuverlässige Bestimmung von Position und Geschwindigkeit beliebiger ruhen<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> sich in Bewegung befindlicher Objekte zu je<strong>der</strong> Zeit ermöglicht. Darüber hinaus<br />

soll <strong>der</strong> Nutzer präzise Zeitinformationen übermittelt bekommen. Über die drei Phasen<br />

<strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Konzepte, <strong>der</strong> technischen Entwicklung des Systems und <strong>der</strong> sich<br />

anschließenden Ausbauphase erklärte die US-Amerikanische Luftwaffe die volle operationelle<br />

Nutzbarkeit des Systems am 17. Juli 1995. Auch wenn das GPS vom Militär<br />

entwickelt wurde, war es schon im sehr frühen Entwicklungsstadium zivil nutzbar.<br />

Abbildung 4 auf Seite 9 stellt den strukturellen Charakter des GPS und die daraus<br />

resultierende Interaktion <strong>der</strong> einzelnen Segmente grafisch dar. GPS besteht aus dem<br />

Raumsegment, dem Kontrollsegment und dem Nutzersegment. Das Raumsegment umfasst<br />

die 33 GPS-Satelliten1 . Deren Orbits sind so konzipiert, dass zu je<strong>der</strong> Zeit und an<br />

jedem Punkt <strong>der</strong> Erdoberfläche mindestens vier Satelliten nutzbar sind. Dazu sind mindestens<br />

21 <strong>der</strong> erdumlaufenden circa ein bis zwei Tonnen schweren Satelliten in insgesamt<br />

6 Bahnebenen erfor<strong>der</strong>lich. Die Inklination <strong>der</strong> Orbits beträgt circa 55◦ , die Orbithöhe<br />

etwa 20 230 km. Die Umlaufzeit beträgt einen halben Sternentag, also etwa 11 Stunden<br />

und 58 Minuten in Weltzeit, so dass sich die Satellitenspur pro Tag um circa 1◦ westlich<br />

verschiebt. Zum Kontrollsegment zählen die Hauptkontrollstation in Colorado Springs,<br />

fünf Monitorstationen und drei Bodensendestationen. Die Hauptaufgaben dieses Segments<br />

sind die Kontrolle <strong>der</strong> Funktion des Gesamtsystems sowie die Vorausberechnung<br />

<strong>der</strong> Satelliten-Ephemeriden und Erzeugung <strong>der</strong> Satellitenuhrzeit (zusammengefasst in<br />

<strong>der</strong> Navigationsnachricht) durch die Hauptkontrollstation, die Beobachtung <strong>der</strong> Satellitenbewegungen<br />

und <strong>der</strong> Satellitenuhrzeiten durch die fünf Monitorstationen und das<br />

Senden <strong>der</strong> aktualisierten Navigationsnachrichten an die GPS-Satelliten im S-Band durch<br />

1 Stand: 04.10.2012<br />

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