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Bericht_Nr.385_P.OltmannK ... - TUHH

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385 | September 1979<br />

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU<br />

P. Oltmann und K. Wolff<br />

Vergleichende Untersuchung über das<br />

Manövrierverhalten des<br />

MARINER-Standardschiffes


Vergleichende Untersuchung über das Manövrierverhalten des MARINER-Standardschiffes<br />

P.Oltmann, K. Wolff<br />

Hamburg, Technische Universität Hamburg-Harburg, 1979<br />

© Technische Universität Hamburg-Harburg<br />

Schriftenreihe Schiffbau<br />

Schwarzenbergstraße 95c<br />

D-21073 Hamburg<br />

http://www.tuhh.de/vss


INSTITUT FOR SCHIFFBAU<br />

DER UNIVERSITÄT HAMBURG<br />

Vergleichende Untersuchung<br />

über das Manövrierverhalten<br />

des MARINER -Standardschiffes<br />

P. Oltmann<br />

K. Wolff<br />

September 1979 <strong>Bericht</strong> Nr. 385


Institut für Schiffbau der Universität Hamburg<br />

Vergleichende Untersuchung über das<br />

Manövrierverhalten des MARINER-Standardschiffes<br />

von<br />

P. Oltmann und K. Wolff<br />

September 1979 <strong>Bericht</strong> Nr. 385


Inhaltsübersicht<br />

Zusammenfassung<br />

Summary<br />

1. Einleitung<br />

2. Versuchsbedingungen<br />

2.1 Versuchseinrichtung<br />

2.2 Schiffsmodell<br />

3. Bewegungsgleichungen<br />

4. Ergebnisse der direkten Identifikation<br />

4.1 Allgemeines<br />

4.2 Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell<br />

4.3 Selbstpropulsionspunkt Großausführung<br />

5. Ergebnisse der indirekten Identifikation<br />

6. Gültigkeitskontrolle<br />

7. Vergleich mit anderen Versuchseinrichtungen<br />

7.1 Schiffsgeschwindigkeit V = 15 kn<br />

7.2 Schiffsgeschwindigkeit V = 20 kn<br />

8. Vergleich mit Großausführungsmessungen<br />

9. Schlußfolgerungen<br />

10. Symbolverzeichnis<br />

11. Schrifttum<br />

Abbildungen Nr. 1 bis 52<br />

i<br />

Seite<br />

1<br />

3<br />

5<br />

9<br />

9<br />

14<br />

16<br />

24<br />

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57<br />

57<br />

60<br />

62<br />

68<br />

70<br />

72


Zusammenfassung<br />

In dem vorliegenden <strong>Bericht</strong> werden die Ergebnisse einer umfangreichen<br />

experimentellen Untersuchung mit dem Modell des bekannten MARINER-Standard-<br />

schiffes (Modellmaßstab 1 : 25) dokumentiert. Die Versuche wurden mit dem<br />

Computerized Planar Motion Carriage der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsan-<br />

stalt GmbHdurchgeführt. Diese neuartige Versuchseinrichtung ermöglicht zum<br />

einen die Ermittlung aller signifikanten hydrodynamischen Kraftwirkungen am<br />

manövrierenden Schiff über Kraftmessungen am gefesselten Schiffsmodell (Be-<br />

triebsart A). Darüber hinaus kann mit Hilfe der Versuchsanlage eine sehr ge-<br />

naue Bahnvermessung des frei manövrierenden Schiffsmodells vorgenommen wer-<br />

den (Betriebsart B).<br />

Das Versuchsprogramm bestand im einzelnen aus zwei kompletten Versuchs-<br />

serien mit unterschiedlichen Propellerdrehzahlen in Betriebsart A für die<br />

Schiffsgeschwindigkeit V = 15 kn.Die Drehzahlen entsprachen dabei dem Selbst-<br />

propulsionspunkt des Schiffsmodells sowie der Großausführung. Die Ergebnisse<br />

dieser Versuchsserien bildeten die Grundlage für eine Ermittlung der hydrody-<br />

namischen Koeffizienten eines quasistationären, nichtlinearen Systems von Be-<br />

wegungsgleichungen (direkte Identifikation). In Ergänzung zu den Kraftmessungen<br />

wurde in Betriebsart B mit dem frei manövrierenden Schiffsmodell eine Reihe<br />

von Z-Manövern durchgeführt. Diese Manöver dienten in erster Linie einer Gül-<br />

tigkeitskontrolle des quasi stationären Bewegungsmodells einschließlich der<br />

zugehörigen, über die Kraftmessungen ermittelten hydrodynamischen Koeffizien-<br />

ten. Sie wurden außerdem für eine unabhängige, indirekte Identifikation durch<br />

die entsprechende Auswertung der aufgemessenen Bewegungskomponenten verwendet.<br />

Umeinen nachträglichen Beitrag zur ersten Phase des von der ITTC angeregten<br />

Standardvergleichsprogramms zu liefern, wurden zusätzlich einige ausgewählte<br />

Versuche in Betriebsart A für die Schiffsgeschwindigkeit V = 20 kn durchge-<br />

führt. Die Ergebnisse werden mit den entsprechenden Versuchsergebnissen ver-<br />

schiedener anderer Institutionen verglichen.<br />

Das Vergleichsprogramm der ITTC sieht in seiner zweiten, noch laufen-<br />

den Phase eine überprüfung der Möglichkeiten zur genauen Simulation von Ma-<br />

növern der Großausführung vor. Dieser Empfehlung folgend, wurden mit allen<br />

über die Modellversuche ermittelten mathematischen Bewegungsmodellen ent-<br />

sprechende Simulationsrechnungen durchgeführt und mit den veröffentlichten<br />

Daten für die Großausführung verglichen. Ziel dieser Teiluntersuchung war<br />

- 1 -


es dabei auch, eine verbindliche Aussage zur Wahl der zweckmäßigen Propeller-<br />

drehzahl bei Kraftmessungen entsprechend Betriebsart A machen zu können. Die<br />

Tatsache, daß eine vollbefriedigende übereinstimmung mit den Großausführungs-<br />

messungen nicht erzielt werden konnte, macht jedoch eine Fortführung dieser<br />

Zusatzuntersuchung notwendig.<br />

- 2 -


Sunmary<br />

The present paper documents the results of a comprehensive experimental<br />

investigation with a 1 : 25 scale model of the well-known MARINER Class<br />

Vessel USS IICompass Islandll. The model experiments have been carried out<br />

with the Computerized Planar Motion Carriage at the Hamburg Ship Model Basin<br />

(HSVA). This novel facility for the planar motion testing of ship models on<br />

the one hand enables the determination of all significant hydrodynamic forces<br />

on a manoeuvring ship through a direct measurement of the forces on captive<br />

models moved along predetermined trajectories (Mode A). On the other hand,<br />

the facility is also able to follow and to record the trajectories of freely<br />

manoeuvring models (Mode B).<br />

In particular, the test program consisted of two complete series of<br />

experiments in the towing Mode A for the ship speed V = 15 kn (for which<br />

numerous full-scale trial results are available) using different rates of<br />

propeller revolution. Thereby the rates of revolution corresponded to the<br />

selfpropulsion points of the ship model and the full-size ship, respectively.<br />

These test results formed the basis for the determination of hydrodynamic<br />

coefficients for a system of quasi-steady, nonlinear equations of motion<br />

(direct identification method). Besides the captive model tests, a number<br />

of zig-zag manoeuvres were performed with the freely manoeuvring ship model<br />

in the tracking Mode B. These zig-zag manoeuvres have been applied to the<br />

validation of the nonlinear ship dynamics obtained from the captive model<br />

tests. In addition they have been utilized for an independent indirect<br />

identification method which uses the trajectories of the freely manoeuvring<br />

ship model. Moreover, as a supplementary contribution to the (now closed)<br />

first phase of the ITTC Standard Captive-Model-Test Program, some selected<br />

tests in the towing Mode A have been carried out for the specified standard<br />

ship speed V = 20 kn. Comparisons with corresponding results from a few<br />

other establishments have been conducted.<br />

During the second, ongoing phase of the ITTC Standard Program the<br />

feasibility of an accurate simulation of full-size ship manoeuvres has to<br />

be examined. Hence, elaborate simulations have been conducted and compared<br />

with the published full-scale manoeuvring trials of the USS IICompass Islandll.<br />

One aim of this special examination was to arrive at a definite statement<br />

concerning the appropriate rate of propeller revolution during captive model<br />

- 3 -


tests to minimize scale effects. Due to the fact that a fully satisfactory<br />

agreement between the simulations and the full-scale measurements was not<br />

achieved a continuation of the investigation is considered necessary.<br />

- 4 -


1. Einleitung<br />

Bei dem Entwurf von Handelsschiffen wird im Gegensatz zu früheren<br />

Gewohnheiten - zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Steuer- und Manövriereigen-<br />

schaften in zunehmendem Maße Beachtung geschenkt, weil man zu der berechtig-<br />

ten überzeugung gekommen ist, daß auch diese Eigenschaften zu einem wesent-<br />

lichen Wirtschaftlichkeits- und Sicherheitsfaktor werden können. Letzteres<br />

wird auch durch die Bemühungen unterstrichen, der Schiffsführung geeignete<br />

Unterlagen über das Manövrierverhalten des Schiffes in bestimmten, kriti-<br />

schen Situationen zur Verfügung zu stellen.<br />

Für die Ermittlung der Manövriereigenschaften eines Schiffes bzw.<br />

eines Schiffsmodells bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Eine der<br />

einfachsten und direktesten Möglichkeiten besteht in der Durchführung von<br />

Versuchen mit dem frei manövrierenden Schiffsmodell. Die Tatsache jedoch,<br />

daß nur selten geeignete Manövrierbecken mit ausreichenden Abmessungen zur<br />

Verfügung stehen und daß infolgedessen die Versuche in den langen, recht-<br />

eckigen Schleppkanälen der Schiffbau-Versuchsanstalten durchgeführt werden<br />

müssen, schränkt die Möglichkeit einer umfassenden Aussage über die Manö-<br />

vriereigenschaften in starkem Maße ein. Die üblicherweise durchgeführten<br />

Z-Manöver, die zu den sogenannten Standardmanövern zählen, erlauben nur be-<br />

schränkte Rückschlüsse auf gewisse Detailaspekte, wobei die Beurteilung in<br />

der Mehrzahl der Fälle durch einen Vergleich mit bereits getesteten, ähn-<br />

lichen Schiffen - also ein Vergleich auf statistischer Grundlage - erfolgt.<br />

Geht man davon aus, daß beispielsweise für eine sinnvolle Verwirkli-<br />

chung von Sicherheitsrnaßnahmen die Kenntnis des Schiffsverhaltens in allen<br />

nur denkbaren Normal- und Notsituationen unbedingte Voraussetzung ist, dann<br />

erscheint es zweckmäßig, die Möglichkeiten der mathematischen Darstellung<br />

von Schiffsbewegungen zu nutzen. Durch die rechnerische Simulation des zeit-<br />

lichen Bewegungsablaufes ist man in die Lage versetzt, jede mögliche Extrem-<br />

situation des Schiffes im Vorwege abschätzen und beurteilen zu können. Vor-<br />

aussetzung ist allerdings, daß zum einen ein adäquates mathematisches Mo-<br />

dell für horizontale Schiffsbewegungen vorliegt und daß zum anderen die zu-<br />

gehörigen hydrodynamischen Koeffizienten für das betrachtete Schiff bekannt<br />

sind.<br />

Umeine genaue Simulation von Schiffsmanövern auch unter Extrembedin-<br />

- 5 -


gungen, wie sie beispielsweise bei Untersuchungen zum aktiven Kollisions-<br />

schutz vorausgesetzt werden müssen, zu ermöglichen, wurde im Teilprojekt A2<br />

des Sonderforschungsbereiches 98 (SFB 98) eine neuartige Versuchseinrichtung<br />

zur Erfassung der hydrodynamischen Kraftwirkungen am manövrierenden Schiff<br />

konzipiert und verwirklicht, der Computerized PZanar Motion Carriage (CPMC)I}<br />

Die Versuchsanlage gestattet eine Bestimmung aller signifikanten linearen<br />

und nichtlinearen Kraftwirkungen über Kraftmessungen am gefesselten Schiffs-<br />

modell ohne unerwünschte, unrealistische Frequenzeinflüsse. Darüber hinaus<br />

kann mit Hilfe des CPMC - über die Bahnvermessung des frei manövrierenden<br />

Schiffsmodells - eine von äußeren Störungen und Maßstabseffekten unbeeinflußte<br />

überprüfung der aus den Kraftmessungen ermittelten hydrodynamischen<br />

Koeffizienten in den Bewegungsgleichungen vorgenommenwerden.<br />

Mit der vorliegenden Arbeit werden die Versuchs- und Simulationsergeb-<br />

nisse für das erste im Rahmen des Teilprojektes A2 komplett untersuchte<br />

Schiffsmodell, das Modell des MARINER-Standardschiffes, vorgelegt. Für die<br />

Auswah1 di es es bekannten Schi ffstyps zum bevorzugten IIPil otmode 1111waren<br />

verschiedene Gründe maßgebend, die in einem engen Zusammenhang stehen. Der<br />

CPMCvereinigt in sich die hervorstechenden Merkmale verschiedener spezieller<br />

Versuchseinrichtungen für die Durchführung von Manövrieruntersuchungen, wie<br />

beispielsweise den als PZanarMotionMechanism (PMM) bekannt gewordenenOs-<br />

zillatoren, Rundlaufgeräten und auchxy-Wagen. Es bot sich infolgedessen ein<br />

Pilot- oder Eichmodell an, für das bereits Versuchsergebnisse anderer Institutionen<br />

- unter Verwendung der genannten speziellen Versuchseinrichtungen -<br />

vorliegen. Dieses ist beim MARINER-Standardschiff, das auf Initiative des<br />

Manövrierkomitees der InternationaZ Towing Tank Conference (ITTC) Gegenstand<br />

umfassender Vergleichsversuche ist, der fall.<br />

Das Standardtestprogramm der ITTC, das vom Manövrierkomitee bereits<br />

im Jahre 1962 eingeführt wurde, setzt sich aus zwei unterschiedlichen Stufen<br />

zusammen. In der ersten Stufe, an der zehn Institutionen aktiv beteiligt wa-<br />

ren und die durch den <strong>Bericht</strong> von Gertler (1969) bereits formal beendet wurde,<br />

war es das erklärte Ziel, festzustellen, in welchem Umfang übereinstimmung<br />

bzw. Diskrepanz zwischen den von verschiedenen Versuchsanstalten mit unter-<br />

schiedlichen Versuchseinrichtungen ermittelten hydrodynamischen Kraftbei-<br />

I)<br />

Standort der Versuchseinrichtung ist die Hamburgische Schiffbau-<br />

Versuchsanstalt GmbH (HSVA).<br />

- 6 -


werten für das Modell des MARINER-Schiffesbesteht. Für die Auswahl des<br />

MARINER-Schiffes als Vergleichsmodell war ausschlaggebend, daß für dieses<br />

Schiff umfassende, gut dokumentierte Manövrierversuche der Großausführung<br />

vorliegen, Morse und Price (1961).<br />

Während es in der Eingangsstufe des ITTC-Programms in erster Linie um<br />

einen direkten Vergleich verschiedener Versuchstechniken ging, ist es die<br />

Absicht der 1969 auf Empfehlung der 12. ITTC eingeführten zweiten, ergänzen-<br />

den Stufe, die Möglichkeiten einer genauen Bestimmung der Bahnkurven für die<br />

Großausführung mit Hilfe von Analog- oder Digitalrechnern sowie von geeigne-<br />

ten Bewegungsgleichungen zu prüfen. Dabei sollen möglichst die in der ersten<br />

Stufe mit Hilfe der Kraftmessungen am gefesselten Schiffsmodell ermittelten<br />

Daten verwendet werden. Weiterhin macht die ITTC die Empfehlung, die Korre-<br />

lationsstudie der zweiten Stufe in zwei getrennte Schritte aufzuteilen. Dem-<br />

zufolge sollten zuerst die Bahnkurven für das physikalische Modell des<br />

Schiffes rechnerisch simuliert werden, mit dem auch die hydrodynamischen<br />

Koeffizienten der jeweiligen Bewegungsgleichungen bestimmt wurden. Dies<br />

setzt allerdings voraus, daß entsprechende Bahnvermessungen durchgeführt<br />

sind bzw. durchgeführt werden können. Erst in einem zweiten Schritt sollten<br />

nach den Vorstellungen der ITTC die Simulationsrechnungen für die Großausführung<br />

- eventuell unter Einbeziehung von abschätzbaren Maßstabseffekten -<br />

vorgenommenwerden.<br />

Aufgrund der vorhandenen Möglichkeiten mit dem CPMCwerden von seiten<br />

des SFB 98 Beiträge zu beiden Stufen des ITTC-Vergleichsprogramms vorge-<br />

stellt, wenngleich die erste Stufe formal bereits beendet wurde. Das be-<br />

deutet im Detail, daß für die Geschwindigkeit der Großausführung von<br />

V = 15.0 kn zwei getrennte Koeffizientensätze für ein quasistationäres,<br />

nichtlineares Bewegungsgleichungssystem erstellt wurden. Die grundsätzli-<br />

chen Unterschiede zwischen beiden Koeffizientensätzen bestehen in der je-<br />

weils gewählten Propellerdrehzahl n. In einem Falle wurde die Drehzahl ent-<br />

sprechend dem Propulsionspunkt des Schiffsmodells gewählt, während sie im<br />

anderen Falle entsprechend dem Propulsionspunkt der Großausführung einge-<br />

stellt wurde. Die Ergebnisse für den erstgenannten Fall wurden anhand von<br />

durchgeführten Versuchen mit dem frei manövrierenden Schiffsmodell (Z-Manö-<br />

ver) überprüft. Die Ergebnisse beider Alternativen wurden auch über ent-<br />

sprechende Simulationsrechnungen mit den genannten veröffentlichten Groß-<br />

ausführungsmessungen verglichen. Zusätzlich wurden etliche Versuche mit dem<br />

- 7 -


gefesselten Schiffsmodell (Kraftmessungen) für die Schiffsgeschwindigkeit<br />

von V = 20.0 kn (Propulsionspunkt Großausführung) durchgeführt. Diese Ver-<br />

suche dienen in erster Linie dem Vergleich mit den Ergebnissen anderer In-<br />

stitutionen.<br />

- 8 -


2. Versuchsbedingungen<br />

2.1 Versuchseinrichtung<br />

Wie bereits ausgeführt, vereinigt der CPMC die charakteristischen<br />

Merkmale eines konventionellen Schleppwagens mit denen von speziellen Ver-<br />

suchseinrichtungen für Manövrieruntersuchungen, wie beispielsweise den PMM,<br />

Rundlaufgeräten und auch xy-Wagen. Darüber hinaus besitzt der CPMCjedoch<br />

einige Besonderheiten, der ihn anderen existierenden Versuchseinrichtungen<br />

weit überlegen macht. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, mit Hilfe<br />

der vorhandenen unabhängigen Antriebe jede gewünschte periodische und aperi-<br />

odische horizontale Bewegung in drei Freiheitsgraden erzeugen zu können. Der<br />

CPMC ist des weiteren nicht nur für die Untersuchung gefesselter Schiffsrno-<br />

delle geeignet, sondern erlaubt auch die exakte Erfassung der Bahnkoordina-<br />

ten eines frei manövrierenden Schiffsmodells. Weiterhin ermöglicht das auf<br />

dem Schleppwagen-der HSVAinstallierte Prozeßrechnersystem eine sehr flexi-<br />

ble Steuerung und Kontrolle der verschiedenen Antriebe und des Schiffsmodells,<br />

eine genaue Meßwerterfassung sowie eine sofortige Auswertung und Bewertung<br />

der Versuche.<br />

Einen schematischen überblick über die gesamte Versuchseinrichtung so-<br />

wie einen Eindruck von den Größenverhältnissen im Vergleich zu den Abmessungen<br />

des großen Schlepptanks der HSVAvermittelt die Abb. 1.<br />

Die Anhängerbrücke des CPMC besteht aus einem über 18 m langen ge-<br />

schlossenen, quadratischen Kastenträger mit einer Seitenlänge von 2 mund<br />

einer Wanddicke von 1 cm. Aufgrund der sehr steifen Konstruktion ergibt sich<br />

eine niedrigste Eigenfrequenz von etwa 7 Hz. Die Ankupplung an den Schlepp-<br />

wagen erfolgt durch zwei seitlich angebrachte, in Längsrichtung starre Kup-<br />

pelstangen. Unter der Anhängerbrücke sind die drei CPMC-Antriebe angeordnet.<br />

Für den y -Wagen sind an den beiden unteren Kanten des Kastenträgers zwei<br />

o<br />

über die ganze Tankbreite gehende Schienen befestigt, die an ihrer Unter-<br />

seite jeweils mit einer Zahnstange verschraubt sind. Der y -Wagen hängt auf<br />

o<br />

jeder Schiene mit zwei Laufrädern und wird mit jeweils zwei Führungsrädern<br />

seitlich geführt. Angetrieben wird er über vier Antriebsritzel , die in die<br />

Zahnstangen eingreifen und die gleichzeitig als Abhebesicherung dienen.<br />

Seitlich wird der Fahrbereich jeweils durch hydraulische Stoßdämpfer be-<br />

grenzt. Auf einer ähnlichen Schienenanlage an der Unterseite des y -Wagens<br />

o<br />

- 9 -


läuft der ßx -Wagen. Der ~-Antrieb, der als Drehtisch ausgebildet ist, hängt<br />

o<br />

wiederum unter dem ßx -Wagen und ist über eine Hubplattform in der Höhe eleko<br />

trisch verstellbar. In Tabelle 1 sind die Hauptabmessungen und die wesentlichsten<br />

dynamischen Eigenschaften des CPMC zusammengefaßt. Sie sind so ge-<br />

wählt, daß im Rahmen der vorgegebenen Tankabmessungen jede beliebige reali-<br />

stische, horizontale Bewegung eines Handelsschiffes im Modellmaßstab erzeugt<br />

werden kann.<br />

Die elektrische Ausrüstung des CPMC umfaßt zum einen die Steuerung<br />

und Regelung des Schleppwagens, den Prozeßrechner Siemens 301 und das Be-<br />

dienpult, die auf dem Schleppwagen untergebracht sind, und zum anderen die<br />

eigentliche Steuerung und Regelung des CPMC, die Leistungssteuerungen der<br />

drei Zusatzantriebe mit den zugehörigen Antriebsmotoren und die digitalen<br />

Wegaufnehmer für die verschiedenen Bewegungskomponenten. Bei der Auswertung<br />

der Versuche wird zusätzlich der Prozeßrechner hp21MXE eingesetzt.<br />

Die Hauptaufgaben der zentralen CPMC-Steuerung sind<br />

die Koordinierung der Zusammenarbeit der verschiedenen Anlagenteile,<br />

die digitale Verarbeitung der Soll- und Istpositionen sowie der Posi-<br />

tionsfehler der verschiedenen Bewegungskomponenten,<br />

der Signalaustausch mit dem Prozeßrechner,<br />

die überwachung der Anlage auf Störungen oder Ausfälle, gegebenenfalls<br />

mit Auslösung und Durchführung eines Nothalts,<br />

und die übergeordnete Steuerung des Schleppwagens.<br />

über das CPMC-Bedienpult können die wesentlichsten Funktionen der An-<br />

lage handgesteuert ausgeführt werden. So können z.B. die einzelnen Antriebe<br />

in günstige Positionen für den Ein- und Ausbau der Schiffsmodelle gefahren<br />

werden. Im normalen, rechnergeführten Versuchsbetrieb allerdings wird der<br />

gesamte Versuchsablauf mit Hilfe spezieller Programmsysteme vom Prozeßrech-<br />

ner S 301 gesteuert.<br />

Die Regelungen sind für alle Antriebe als digitale, proportionale<br />

Wegregelung mit nachgeschalteter Drehzahl- und Stromregelung aufgebaut, wo-<br />

bei die Führungsgrößen je nach Betriebsart unterschiedlich sind. Jeder ein-<br />

zelne CPMC-Antrieb besteht aus vier thyristorgesteuerten Gleichstrom-Servo-<br />

motoren, die über Getriebe und Zahnstangen mechanisch gekoppelt sind. Sie<br />

sind in zwei wechselweise treibende und verspannende Gruppen von je zwei<br />

Motoren aufgeteilt. Die beiden Motoren einer Gruppe werden mit dem gleichen<br />

- 10 -


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- 11 -


Erregerstrom betrieben, bei stets gleichbleibender Stromrichtung. Bei Dreh-<br />

richtungsänderungen tauschen die Antriebsgruppen ihre Funktion. Dadurch wird<br />

ein Zahnumschlag in den Getrieben und damit auch eine zusätzliche Störquelle<br />

für die Kraftmessungen vermieden.<br />

Bei der Versuchsdurchführung sind zwei grundsätzlich verschiedene Be-<br />

triebsarten zu unterscheiden. In der Betriebsart A wird das Schiffsmodell<br />

unter den CPMC angekoppelt und kann lediglich frei trimmen und tauchen. Der<br />

gesamte Bewegungsablauf wird per Programm vom Prozeßrechner vorgegeben,<br />

während die dabei am Schiffsmodell auftretenden Kräfte und Momente kontinu-<br />

ierlich gemessen werden. Eine Kraftmeßwaage, die im wesentlichen aus zwei<br />

waagerechten starren Balken besteht, übernimmt sowohl die Kraftmessung, wie<br />

auch die Verbindung des Modells mit dem CPMC. Die einzelnen Kraftkomponen-<br />

ten werden mit Kraftmeßdosen über Trägerfrequenzverstärker und Analog-Digi-<br />

talwandler vom Prozeßrechner erfaßt. Ein statischer Krängungswinkel kann an<br />

den Endtraversen des unteren Balkens fest eingestellt werden. Die Vorrich-<br />

tung für freies Trimmen und Tauchen, die aus waagerechten Zwischenlenkern<br />

und einer über die Waage greifenden Gabel besteht, kann abgebaut werden und<br />

der obere Balken über einen Zwischenflansch direkt am CPMCbefestigt werden.<br />

In diesem Fall ist das Schiffsmodell in allen sechs Freiheitsgraden starr<br />

an den CPMCgekoppelt.<br />

In der Betriebsart B folgt der CPMC einem frei manövrierenden Schiffs-<br />

modell automatisch nach und ermittelt seine genaue Bewegung, die sich zu-<br />

sammensetzt aus dem Weg der Meßplattform (CPMC) relativ zum Schlepptank und<br />

dem Weg des Schiffsmodells relativ zur Meßplattform. Die für die Nachführung<br />

der einzelnen Antriebe und die Bahnvermessung notwendige Ermittlung der auf-<br />

tretenden Differenzwege sowie die Drehung des Schiffsmodells wird mit Hilfe<br />

einer Sechskomponenten-Wegmeßvorrichtung durchgeführt, die zwischen dem<br />

Schiffsmodell und der CPMC-Plattform eingebaut ist. Es wird dadurch eine<br />

Messung der Modellbewegungen in allen sechs Freiheitsgraden ermöglicht. Die<br />

Wegmeßvorrichtung ist besonders leicht konstruiert und besteht im wesent-<br />

lichen aus einem senkrechten Teleskoprohr, das über ein Kardangelenk im<br />

Schiffsmodell befestigt ist. Am oberen Ende des Teleskoprohres befinden sich<br />

zwei senkrecht zueinander stehende, bewegliche Aluminium-Schlitten, die an<br />

der CPMC-Plattform gelagert sind.<br />

Während in Betriebsart A aus Gründen der Phasentreue zwischen den ver-<br />

- 12 -


schiedenen Bewegungskomponenten eine relativ hohe Positionsgenauigkeit ver-<br />

langt werden muß, die große Anforderungen an die CPMC-Regelung stellt, ist<br />

die Genauigkeit in Betriebsart B in bezug auf die Nachführung nicht so kri-<br />

tisch, solange der Abstand zwischen der CPMC-Plattform und dem Schiffsmodell<br />

innerhalb der in Tabelle 1 aufgeführten Nachführtoleranzen bleibt. Die Flä-<br />

che, die sich aus den Nachführtoleranzen ergibt, wird durch zwei in das<br />

Schiffsmodell eingebaute, fünfeckige Aluminium-Rahmen begrenzt, die zusam-<br />

men mit den Stangen einer an der ~-Plattform angebrachten Fangvorrichtung<br />

ein überschreiten des zulässigen Arbeitsbereichs der Wegmeßvorrichtung ver-<br />

hindern. Mit Hilfe dieser Fangvorrichtung kann das Modell jederzeit an den<br />

CPMCgefesselt werden.<br />

Entscheidend in Betriebsart B ist die erziel bare Genauigkeit der Weg-<br />

aufmessung, die durch die Auflösung pro Taktschritt repräsentiert wird. Die<br />

entsprechenden Werte für den CPMC sind in Tabelle 1 aufgeführt, und man<br />

sieht, daß die realisierten Auflösungen relativ hoch sind. Dadurch, daß die<br />

Wege als Inkremente von der CPMC-Regelung an den Prozeßrechner ausgegeben<br />

werden, können auch entsprechende hohe Geschwindigkeitsauflösungen erreicht<br />

werden.<br />

Detailliertere Beschreibungen der Versuchsanlage finden sich bei<br />

Grim et aZ. (1976) oder bei Oltmann und Wolff (1976).<br />

- 13 -


2.2 Schiffsmodell<br />

Die Untersuchungen wurden mit einem im Maßstab 1 : 25 aus Kunststoff<br />

gefertigten Schiffsmodell, dessen Hauptabmessungen in der Tabelle 2 zusam-<br />

mengefaßt sind, durchgeführt. Den zugehörigen Spantenriß und eine Seitenan-<br />

sicht einschließlich Ruderanordnung gibt Abb. 2 wieder.<br />

Der verwendete Vorratspropeller entspricht nicht genau dem Original-<br />

propeller der zugehörigen Großausführung, USS IICompass Island". Die Abwei-<br />

chungen, die allerdings nur beim Flächenverhältnis AE/Ao auftreten, sind je-<br />

doch vernachlässigbar. Ansonsten wurden die bei Gertler (1969) beschriebe-<br />

nen Standard-Testbedingungen strikt eingehalten. Entsprechend diesen Stan-<br />

dardbedingungen wurde das Schiffsmodell mit Schlingerkielen ausgerüstet,<br />

die länger als die der Großausführung sind. Das verwendete Schiffsmodell<br />

besitzt außerdem keinen Sonardom und keine Schlingerflossen.<br />

Bei den durchgeführten Versuchen in Betriebsart A (Kraftmessungen)<br />

zur Bestimmung der relevanten hydrodynamischen Koeffizienten konnte das<br />

Schiffsmodell frei trimmen und tauchen. Eine freie Rollbewegung war nicht<br />

möglich. Der Bezugspunkt für die Kraftmessungen liegt in der Hauptspant-<br />

ebene, vgl. Tabelle 2.<br />

Tabelle 2 Hauptabmessungen HSVA-Modell Nr. 2654<br />

Länge zwischen den Loten<br />

Breite<br />

Tiefgang, vorn<br />

Tiefgang, hinten<br />

Verdrängung<br />

Koordinatenursprung,<br />

Gewichtsschwerpunkt,<br />

HSVA-Propeller Nr. 1379<br />

(rechtsdrehend)<br />

Durchmesser<br />

Mittleres Steigungsverhältnis<br />

Flächenverhältnis<br />

Flügelzahl<br />

hinter VL<br />

hinter VL<br />

MARINER-Standardschiff, Modellmaßstab 1 : 25<br />

- 14 -<br />

6.437 m<br />

0.927 m<br />

0.274 m<br />

0.323 m<br />

1.064 m3<br />

3.170 m<br />

3.312 m<br />

0.268 m<br />

0.964<br />

0.660<br />

4


Vor den speziellen Versuchen zum Manövrierverhalten wurden Routinever-<br />

suche durchgeführt, um die notwendigen Propellerdrehzahlen für den Propul-<br />

sionspunkt der Großausführung und des Schiffsmodells zu bestimmen. Weiter-<br />

hin wurde das Trägheitsmoment des Schiffsmodells einschließlich Antrieb um<br />

die Hochachse z mit Hilfe einer Pendelvorrichtung ermittelt, um bei den dyna-<br />

mischen Versuchen eine Korrektur der gemessenen Kräfte um die Trägheitsan-<br />

teile des Schiffsmodells (und der Kraftmeßwaage) vornehmen zu können. Die<br />

Berücksichtigung der erforderlichen Ballastgewichte erfolgte rechnerisch.<br />

Einleitend wurde bereits ausgeführt, daß das untersuchte Modell des<br />

MARINER-Standardschiffes als Pilotmodell für die neue Versuchseinrichtung,<br />

den CPMC, anzusehen ist. Aus diesem Grunde ist es nicht verwunderlich, daß<br />

der Versuchsumfang mit rd. 400 Einzelversuchen in Betriebsart A sowie zu-<br />

sätzlichen Versuchen in Betriebsart B sehr groß ist und sich außerdem über<br />

einen Zeitraum von drei Jahren erstreckte. Es ist allerdings zu berücksich-<br />

tigen, daß im Rahmen der Versuche mehrere Geschwindigkeiten mit zum Teil<br />

unterschiedlichen Propellerdrehzahlen untersucht wurden. Außerdem wurden in<br />

der Anfangsphase der Untersuchung zahlreiche Versuche wiederholt, um die Re-<br />

produzierbarkeit der Meßergebnisse zu überprüfen. Andere Versuche dienten<br />

wiederum dazu, die vielfachen Möglichkeiten der neuen Versuchseinrichtung<br />

zu demonstrieren.<br />

- 15 -


3. Bewegungsgleichungen<br />

Für die rechnerische Simulation beliebiger Schiffsmanöver ist, wie be-<br />

reits ausgeführt, Voraussetzung, daß ein entsprechendes mathematisches Mo-<br />

dell vorliegt. Die Hauptschwierigkeiten bei der Ableitung eines allgemeinen<br />

Modells für horizontale Schiffsbewegungen bestehen in der richtigen Beschrei-<br />

bung der hydrodynamischen Kraftwirkungen am manövrierenden Schiff. Dies ist<br />

im wesentlichen dadurch begründet, daß sich das Schiff nicht wie ein starrer<br />

Körper in einer allseitig unbegrenzten, idealen Flüssigkeit, sondern unter<br />

der Wirkung seines Propulsionsorgans und von Kontro11- und Steuereinrichtun-<br />

gen an der Oberfläche einer realen Flüssigkeit bewegt. Infolgedessen muß den<br />

Auswirkungen der Zähigkeit des Wassers und der Wellenbildung an der Wasser-<br />

oberfläche Rechnung getragen werden. Während die Dynamik eines starren Kör-<br />

pers in unbegrenzter Flüssigkeit, die durch seine Trägheitseigenschaften<br />

eindeutig bestimmt ist, mit Hilfe der klassischen Eu1erschen Gleichungen,<br />

abgeleitet unter Anwendung der Newtonschen Gesetzte, beschrieben werden kann,<br />

ist die mathematische Darstellung des Einflusses der umgebenden, realen Flüs-<br />

sigkeit nur näherungsweise unter der Annahme zahlreicher Idea1isierungen mög-<br />

lich.<br />

Es soll an dieser Stelle keine ausführliche Ableitung der Bewegungs-<br />

gleichungen für Oberflächenfahrzeuge erfolgen, s. dazu Abkowitz (1964) oder<br />

auch 01tmann (1972), sondern es wird das quasistationäre, nichtlineare Be-<br />

wegungsmode11 vorgestellt, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Basis für die<br />

Auswertung von Kraftmessungen mit Hilfe des CPMC (Betriebsart A) und für die<br />

numerische Simulation von Schiffsmanövern bildet. Dieses Gleichungssystem ist<br />

in bezug auf die Darstellung der hydrodynamischen Kraftwirkungen sehr viel<br />

umfassender bzw. allgemeiner als das von Abkowitz (1964) vorgeschlagene Be-<br />

wegungsmodell. Die Gründe dafür werden im folgenden dargelegt.<br />

Umdie Newtonschen Gesetze in der Form getrennter Kraft- und Momentengleichungen<br />

ausdrücken zu können, geht man bei der Darstellung der Bewegungen<br />

nach Eu1er zweckmäßigerweise von einem körperfesten Bezugssystem (x,y,z) aus,<br />

das sich mit dem Körper (Schiff) bewegt und dessen Ursprung 0 sich im Massen-<br />

schwerpunkt G befindet. Häufig ist es jedoch sinnvoller, bei der Fest1egung des<br />

jeweiligen Koordinatenursprungs 0 flexibel zu sein und beispielsweise den<br />

Hauptspant als Bezugsebene zu wählen. Die Ableitung der Bewegungsgleichungen<br />

muß demzufolge für ein Bezugssystem erfolgen, dessen Achsen parallel zu den<br />

- 16 -


Hauptträgheitsachsen des Körpers verschoben sind. Für den interessierenden<br />

Spezialfall der ebenen, horizontalen Bewegung (unter Vernachlässigung von<br />

Tauch-, Roll- und Stampfbewegungen) mit einer Verschiebung des Bezugspunktes<br />

in x-Richtung ergibt sich das Gl.system (1). Das zugehörige Koordinatensy-<br />

stem ist in Abb. 3 dargestellt.<br />

. m (u - vr) - mxGr2 = x (la)<br />

. .<br />

m (v + ur) + m xG r = Y (lb)<br />

I ;. + mX G (v + ur) = N (lc)<br />

zz<br />

Unter der üblichen Voraussetzung, daß sich das betrachtete Schiff an<br />

der Oberfläche einer ansonsten unbegrenzten Flüssigkeit bewegt, kann die<br />

Darstellung der hydrodynamischen Kraftwirkungen x, Y und N im Gl.system (1)<br />

bei bekannten Eigenschaften der umgebenden Flüssigkeit zunächst durch einen<br />

allgemeinen formalen Ansatz in Abhängigkeit von den Bewegungsgkomponenten<br />

und von den charakteristischen Größen des Steuer- und des Propulsionsorgans<br />

erfolgen.<br />

. .. . .<br />

= f(u,v,r,u,v,r;o,o;n,n)<br />

Die Anzahl der unabhängigen Variablen in Gl. (2) kann einmal durch die An-<br />

nahme reduziert werden, daß die durch das Ruder auf den Schiffskörper indu-<br />

zierten Kraftwirkungen im wesentlichen nur vom Ruderlagenwinkel 0 abhängen.<br />

Eine weitere Reduzierung ergibt sich durch die Vernachlässigung des direk-<br />

ten Einflusses der Propellerdrehzahl n und der zugehörigen Beschleunigungs-<br />

komponente ~ auf die hydrodynamischen Kräfte und Momente. Der Einfluß wird<br />

allerdings indirekt über eine Hilfsfunktion f(~u) bei der Längskraft X und<br />

durch die Vorgabe der entsprechenden Propellerdrehzahlen bei den Modellver-<br />

suchen zur Ermittlung der hydrodynamischen Koeffizienten berücksichtigt.<br />

Daraus folgt für den formalen Ansatz<br />

~ }<br />

f(u,v,r,~,v,;';o) (3)<br />

- 17 -<br />

(2)


Geht man jetzt davon aus, daß die hydrodynamischen Kraftwirkungen in<br />

erster Näherung - unter Vernachlässigung der Bewegungsvorgeschichte- nur<br />

als Reaktionen auf die jeweiligen momentanen Geschwindigkeits- und Beschleu-<br />

nigungskomponenten aufzufassen sind, dann kann durch die Anwendung des Tay-<br />

lorschen Satzes für eine Funktion mit mehreren Variablen ein einfacher funktioneller<br />

mathematischer Zusammenhang zwischen den Kraftkomponenten X und Y<br />

bzw. dem Moment N und den unabhängigen Variablen des formalen Ansatzes, Gl.<br />

(3), hergestellt werden. Dadurch ist es möglich, Bewegungsgleichungen mit<br />

linearen und nichtlinearen Termen, deren Koeffizienten nur von den geometri-<br />

schen Abmessungen des Schiffskörpers und von den physikalischen Gegebenhei-<br />

ten der umgebenden Flüssigkeit abhängen, abzuleiten. Erste Ansätze dieser<br />

Art finden sich beispielsweise bei Strandhagen (1958). Für ein vollständiges<br />

mathematisches Bewegungsmodell, unter Berücksichtigung der Längskraft X bzw.<br />

der Längsgeschwindigkeit u, wurde die Taylor-Reihenentwicklung erstmals von<br />

Abkowitz (1964) konsequent angewendet.<br />

Die strenge mathematische Anwendung des Taylorschen Satzes führt bei<br />

sieben unabhängigen Variablen, selbst bei einer Beschränkung auf Terme 3.<br />

Ordnung, zu einer unverhältnismäßig großen Anzahl von Termen. Abkowitz (1964)<br />

hat infolgedessen bei der Ableitung seines mathematischen Bewegungsmodells<br />

einige Annahmen getroffen, die zu einer deutlichen Reduzierung der zu bestim-<br />

menden hydrodynamischen Koeffizienten und damit auch zu einer Verringerung<br />

des erforderlichen Versuchsaufwandes führten. So wurden zum einen bei der<br />

Taylor-Reihenentwicklung nur Terme bis zur 3. Ordnung zugelassen, da ange-<br />

nommen wurde, daß Terme höherer Ordnung nicht mehr wesentlich zu einer Ver-<br />

besserung der Simulationsgenauigkeit beitragen. Weiterhin schließt Abkowitz<br />

aus der Symmetrie des Schiffskörpers zur x,y-Ebene, daß bei der Längskraft X<br />

ungerade Terme der Seitengeschwindigkeit v, der Giergeschwindigkeit rund<br />

des Ruderlagenwinkels 0 vernachlässigt werden können. Das gleiche gilt seiner<br />

Meinung nach für die geraden Terme der selben Variablen bei der Seitenkraft<br />

Y und dem Giermoment N. Die bei Einschraubern durch den rotierenden Propeller<br />

bedingte Unsymmetrie der Kräfte wird in dem Abkowitzschen Modell nur durch<br />

die konstanten Terme Y und N berücksichtigt. Die Untersuchungen im Rahmen<br />

o 0<br />

des Teilprojektes A2 zeigen jedoch deutlich, daß gerade bei Einschraubern<br />

die von Abkowitz eingeführten Annahmenbezüglich der Symmetrieeigenschaften<br />

des Systems "Schiff" nicht aufrechterhalten werden können. Die entsprechenden<br />

Terme wurden infolgedessen zusätzlich in dem allgemeinen Kraftansatz, Gl. (4),<br />

aufgenommen. Diese Erweiterung gilt insbesondere für die Darstellung der Kraft-<br />

- 18 -


wirkungen in Abhängigkeit vom Ruderwinkel 6, um das häufig bei größeren Ru-<br />

derwinkeln zu beobachtende Abreißen der Strömung und die damit verbundenen<br />

Auswirkungen auch mathematisch erfassen zu können, vgl. Abschnitt 4.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt bezieht sich auf die prinzipielle Darstel-<br />

lung der nichtlinearen Kraftwirkungen bei der Seitenkraft y und dem Giermo-<br />

ment N. Während Abkowitz (1964) die nichtlinearen Effekte, bedingt durch die<br />

konsequente Anwendung des Taylorschen Satzes, durch ungerade kubische Terme<br />

darstellt, zeigt Newman (1966) am Beispiel eines einfachen schlanken Körpers,<br />

daß im Falle einer stationären Bewegung mit konstantem Driftwinkel ß der nichtlineare<br />

Anteil der Seitenkraft y - verursacht durch den Ablösungswiderstand -<br />

proportional dem Ausdruck ßIßI, also einer ungeraden quadratischen Größe, ist.<br />

Nicht zuletzt dieser Einwand Newrnansdürfte dazu geführt haben, daß Norrbin<br />

(1971) folgerichtig sämtliche nichtlinearen hydrodynamischen Effekte bei Y<br />

und N durch ungerade quadratische Terme der allgemeinen Form albl darstellt<br />

und daß Smitt und Chislett (1974) bei ihren Untersuchungen mit dem MARINER-<br />

Standardschiff das Abkowitzsche Bewegungsmodell entsprechend modifizierten.<br />

Nichtsdestoweniger kommt Newrnan (1966) bei seinen Betrachtungen über eine<br />

adäquate Darstellung der hydrodynamischen Kraftwirkungen bei horizontalen<br />

Schiffsbewegungen zu dem Schluß, daß in einem nichtlinearen Bewegungsmodell<br />

sowohl ungerade Terme 2. Ordnung als auch Terme 3. Ordnung eingeführt werden<br />

sollten, da sie auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Diese Schlußfolgerung<br />

Newrnans wurde in dem vorliegenden allgemeinen Ansatz für die Kräfte x und Y<br />

sowie das Moment N, Gl. (4), durch die Einführung beider Varianten erfüllt.<br />

Welche Variante allerdings für ein bestimmtes Schiffsmodell jeweils in Frage<br />

kommt oder ob sogar beide Varianten gleichzeitig auftreten, muß von Fall zu<br />

Fall geprüft werden. Diesem Zweck dient im übrigen die in Abschnitt 6 beschrie-<br />

bene Gültigkeitskontrolle, bei der über eine rechnerische Simulation ein di-<br />

rekter Vergleich mit den Ergebnissen des frei manövrierenden Schiffsmodells<br />

(Betriebsart B) vorgenommen wird.<br />

Die formale Anwendung der Taylorschen Formel für die Darstellung der<br />

hydrodynamischen Kraftwirkungen verlangt, daß auch bei den Beschleunigungs-<br />

komponenten Terme höherer Ordnung sowie Kopplungen zwischen Beschleunigungen<br />

und Geschwindigkeiten berücksichtigt werden müssen. Umauch in diesem Bereich<br />

eine gewisse Vereinfachung zu erreichen, geht Abkowitz (1964) von der Hypo-<br />

these aus, daß die beschleunigungsabhängigen Anteile in den hydrodynamischen<br />

Kraftwirkungen bereits durch lineare Terme - entsprechend den klassischen<br />

- 19 -


hydrodynamischen Massen - vollständig erfaßt werden. Grundlage dieser über-<br />

legungen ist die Tatsache, daß potentialtheoretische Berechnungen für tief-<br />

getauchte Körper nur lineare Beschleunigungsterme liefern. Gleiches gilt für<br />

die Vernachlässigung von Kopplungen zwischen Beschleunigungen und Geschwin-<br />

digkeiten, da in den bekannten Darstellungen der Potential theorie üblicher-<br />

weise der Einfluß der Wellenbildung an der freien Wasseroberfläche und der<br />

Wirbelablösung im Hinterschiffsbereich vernachlässigt wird.<br />

Die ersten Versuchsergebnisse mit dem Modell des MARINER-Standard-<br />

schiffes, s.a. GrimetaZ. (1976) oder Oltmann und Wolff (1976), widersprechen<br />

jedoch der obigen Hypothese bezüglich der linearen Beschleunigungsabhängig-<br />

keit der hydrodynamischen Kräfte. Bei den Versuchen wurde - in Anlehnung an<br />

die übliche "Planar Motion Modellversuchstechnik" (PMMT)- die jeweilige Be-<br />

wegungskomponente kontinuierlich als Kosinus-Funktion der Zeit t verändert.<br />

Bei der anschließenden Fourieranalyse der gemessenen Kräfte repräsentieren<br />

die Sinus-Koeffizienten Bk den hydrodynamischen Trägheitsanteil. Vorausgesetzt,<br />

die Abkowitzsche Hypothese ist gültig, dann dürfte sich lediglich der<br />

erste Sinus-Koeffizient BI als signifikant erweisen. Darüber hinaus erwies<br />

sich jedoch auch ein Sinus-Koeffizient 3. Ordnung als ausgeprägt. Diese Tat-<br />

sache läßt auf das Vorhandensein von entweder nichtlinearen Beschleunigungs~<br />

termen oder aber gemischten geschwindigkeits- und beschleunigungsabhängigen<br />

Termen schließen und der mathematische Ansatz für die hydrodynamischen Kraft-<br />

wirkungen wurde aufgrund dieser Erfahrungen entsprechend erweitert. Weitere<br />

Einzelheiten sind dem Abschnitt 4 zu entnehmen.<br />

Unter Berücksichtigung der gemachten Ausführungen ergibt sich ein all-<br />

gemeiner, umfassender Ansatz für die Darstellung der hydrodynamischen Kräfte,<br />

Gl. (4). Dieser mathematische Ansatz, der für die drei bei horizontalen<br />

Schiffsbewegungen relevanten Komponenten x, Y und N gilt, bildet zum gegen-<br />

wärtigen Zeitpunkt die Grundlage für die Auswertung der Kraftmessungen in<br />

Betriebsart A. Eine Erweiterung, aufgrund neuer Ergebnisse und Erkenntnisse,<br />

ist jederzeit möglich. Welche der Terme jeweils konkret für die Darstellung<br />

der einzelnen Komponenten in Frage kommen, ergibt sich zum einen aus den<br />

Kraftmessungen bzw. aus der zugehörigen Auswertung und zum anderen durch die<br />

Gültigkeitskontrolle mit Hilfe des frei manövrierenden Schiffsmodells.<br />

Neben einer direkten Identifikation der hydrodynamischen Koeffizienten<br />

in Gl. (4) über Kraftmessungen am gefesselten Schiffsmodell, kann auch eine<br />

- 20 -


F = F(~u,v,r,~,v,p;o)<br />

= F o<br />

+ F ~u<br />

u<br />

+ F. ~ ~u2<br />

uuu<br />

+ F v<br />

v<br />

+ Fvlvl vlvl<br />

+ F 1"<br />

1"<br />

+<br />

F1"I1" I 1"11"1<br />

+ Fo 0<br />

+ Folol<br />

+ F vu v ~u<br />

+ F 1"~u<br />

1"U<br />

+ F OU 0 ~u<br />

+ F V1"<br />

V1"<br />

0101<br />

+ F v3 1"<br />

vvvr<br />

+ F vo vo<br />

+ F 1"0 1"0<br />

+ F V1"U V1"~u<br />

.<br />

+ F. 1"<br />

1"<br />

+ F V ~u2<br />

vuu<br />

+ F 1" ~u 2<br />

1"UU<br />

+ F J: 0 ~u 2<br />

uUu<br />

+ F V1"2<br />

V1"1"<br />

+ FVI1"1 vlrl<br />

+ Fvoo v02<br />

+ F 1"00 1"02<br />

.<br />

+ F. VV<br />

VV<br />

+ F 1"3<br />

1"1"1"<br />

.<br />

+ F. 1"1"<br />

1"1"<br />

+ F v2 ~u<br />

vvu<br />

+ F 1" 2 ~u<br />

1"1"U<br />

+ Foou<br />

02 ~u<br />

+ F V1"3<br />

V1"1"1"<br />

+ F1vl1"<br />

Ivl1"<br />

+ F vvo v2 0<br />

+ F J: 1"2 0<br />

1"1"u<br />

.<br />

+ F. u<br />

u<br />

+ Fvvvv<br />

Vif<br />

+ F. vv2<br />

VVV<br />

+ F 1"If<br />

1"1"1"1"<br />

+ F. P1"2<br />

1"1"1"<br />

+ FooM Olf<br />

+ F. ~~u<br />

uu<br />

+ Fvvvvv<br />

v5<br />

+ F V<br />

vvvu 3 ~u + F<br />

V V u 1 I V I V I ~u<br />

+ F 1" 3 ~u + F I I<br />

1"1"1"U 1" 1" U<br />

+ F ooou 0 3 ~u + F 0 I 0 lu 1<br />

1" 11" I ~u<br />

0 10 ~u<br />

+ F v2 1" + F v2 1"2<br />

VV1" VV1"1"<br />

+ F1vlo Ivlo<br />

+ FI1"lo<br />

+ F J: V1"O<br />

V1"u<br />

11"10<br />

+ FVlol vlol<br />

+ F1"lol1"lol<br />

indirekte Identifikation durch die Auswertung der Bahnkurvenbzw. der Bewe-<br />

gungskomponenten des frei manövrierenden Schiffsmodells vorgenommen werden.<br />

Entsprechende Methoden wurden im Teilprojekt A2 des SFB 98 entwickelt, vgl.<br />

Oltmann (1978a). Aufgrund der veränderten Modalitäten ist es allerdings er-<br />

forderlich, eine Modifikation des vorgestellten quasi stationären Bewegungs-<br />

modells, Dgl.system (1) in Verbindung mit Gl. (4), vorzunehmen. Wichtig ist<br />

dabei die Einhaltung der Bedingung, daß auch die Koeffizienten der modifi-<br />

zierten Bewegungsgleichungen weitgehend geschwindigkeitsunabhängig sind. Aus-<br />

gehend von der dimensionslosen Form des Dgl.systems (1) gelingt dies dadurch,<br />

daß die einzelnen Kraftkomponenten, Gl. (la) und (lb), mit (pu2L2/2)und die<br />

- 21 -<br />

(4)


Momentenkomponenten, Gl. (lc), jeweils mit (pu2L3/Z) multipliziert werden.<br />

Die dimensionslosen Zustandsvariablen u' bzw. b.u', v' und p' werden gleich-<br />

zeitig als Quotienten von Zustandsvariable und Bezugsgrößen ausgedrückt. Anschließend<br />

erfolgt eine Auflösung nach den Beschleunigungskomponenten ~, v<br />

und ;, wobei gleichzeitig eine Entkopplung zwischen v und; vorgenommen wird.<br />

Das Ergebnis dieser Vorgehensweise bildet das umfassende Dgl.system (5), bei<br />

.<br />

u =<br />

f(u,v,p;8)<br />

= A]u/1u + Az/1u2 + Az/1U 3 /u<br />

+ A v2 + A p2<br />

+ A u282 + A7VP + A8uv 8<br />

4 S 6<br />

+ A9UP8 + AlOv2/1u/u + A] ]p2/1u/u + A]Zu82b.u + A] 3 uv<br />

+ A]4v/1u + A]SV/1u2/u + A]6UP + A] 7r/1u + A] 8P/1u2 /u<br />

+ A]9vr/1u/u + AZov8/1u + AZ]ro/1u + AZZV20 + AZ3r2o<br />

+ AZ4U2o + AZsuo/1u + AZ6Mu2 + AZ7v2r/u + AZ8vr2/u<br />

+ AZ9uvo2 + A30UPo2 + A3]v3/u + A3Zr3/u + A U203<br />

33<br />

+ A U204<br />

34<br />

.v = g(u,v,r;8)<br />

= B u2 + Bzu/1u + B3uV + B v2 + BSV3/u<br />

] 4<br />

+ B6vr2/u + B7uV82 + B8v/1u + B9V/1u2/u + B lOuP<br />

+ B r2 + B]Zr3/u + B]3v2r/u + B]4UPo2 + B]Sr/1u<br />

] ]<br />

+ B] 6r/1u2 /u + B]7u20 + B U202 + B U203 + BZOV20<br />

]8 ]9<br />

+ BZ]r2o + BZzuo/1u + BZ30/1u2 + BZ4VPO + BZSuvO<br />

+ BZ6vo/1u + BZ7UPO + BZ8ro/1u + BZ9vr + B30VPb.u/u<br />

+ B3]vlvl + B3Zriri + B33vlrl + B34plvi + B V5/U3<br />

3S<br />

+ B p5 /u 3 + B U204 + B u285 + B39uo2b.u + B40uo3/1u<br />

36 37 38<br />

+ B4]uolvl + B4Zuolri + B43uviol + B44UPIoi + B4SU20loi<br />

+ B46uololb.u + B47v3p/U2 + B vr3/u2<br />

48<br />

- 22 -<br />

(5a)<br />

(5b)


.<br />

r = h(u,V,r;o)<br />

C U2 + CZu/1u + C3uv + C V2 + C SV3 /U<br />

I 4<br />

+ C6vr2/u + C7UV02 + C8v/1u + C9V/1u2/U + CIOur<br />

+ C IIr2 + CIZr3/u + cl3v2r/u + c14uro2 + C ISr/1u<br />

+ C 16r/1u2 /U + C 17U20 + C U202 + C U203 + CZOV2o<br />

18 19<br />

+ CZ1r2o + CZZu2/1u + CZ30/1u2 + CZ4vro + CZSuvo<br />

+ CZ6vMu + CZ7uro + CZ8rMu + CZ9vr + C30vr/1u/u<br />

+ C31Vlvi + c3zrlrl + C33vlrl + c34rlvl + C V5/U3<br />

3S<br />

+ C r5/u3 + C u2o" + C U205 + C39uo2/1u + C40uo3/1u<br />

36 37 38<br />

+ C41uolvl + C 4ZuO I r<br />

+ C46Uolol/1u + C v3r/u2 + C vr3/u2<br />

47 48<br />

I + C43uvlol + C44urlol + C4SU20loi<br />

dem gewissermaßen eine Vorauswahl der in Betracht kommenden hydrodynamischen<br />

Koeffizienten aus Gl. (4) für die Komponenten x, Y und N getroffen wurde.<br />

(Sc)<br />

Aufgabe der indirekten System-Identifikation ist es dann, die wirklich signi-<br />

fikanten Parameter A., B. und c. der modifizierten Bewegungsgleichungen für<br />

J J J<br />

das jeweils betrachtete Schiffsmodell bzw. Schiff zu ermitteln und zu quanti-<br />

fizieren.<br />

- 23 -


4. Ergebnisse der direkten Identifikation<br />

4.1 All gemeines<br />

Bevor die Kraftmessungen und die zugehörigen Ergebnisse im einzelnen<br />

diskutiert werden, sollen noch einige erläuternde Ausführungen zur Durchführung<br />

und insbesondere zur Auswertung der Versuche gemacht werden.<br />

Die Durchführung der Versuche erfolgte, mit Ausnahme der Abhängigkei-<br />

ten vom Ruderwinkel 0, in Anlehnung an die bekannte IIPlanar Motion Mode11-<br />

versuchstechnikll. Mit diesem Begriff wird die Möglichkeit charakterisiert,<br />

in einem normalen Schleppkanal einer Schiffbauversuchsanstalt sowohl ge-<br />

schwindigkeits- als auch beschleunigungsabhängige hydrodynamische Kräfte<br />

und Momente an gefesselten Schiffsmodellen unter der Vorgabe von idealisierten,<br />

harmonischen ebenen Bewegungen zu bestimmen I) und, nach entsprechender<br />

Aufbereitung der Kraftmessungen, die Koeffizienten für ein mathematisches<br />

Modell von Bewegungsgleichungen zu liefern. Das bedeutet konkret, daß die<br />

jeweilig betrachtete Bewegungskomponente, die Längsgeschwindigkeitsänderung<br />

~u, die Seitengeschwindigkeit v oder die Giergeschwindigkeit r, kontinuier-<br />

lich als Kosinus-Funktion der Zeit verändert wird und die gemessenen, tran-<br />

sienten Kräfte bzw. Momente anschließend als Fourierreihen über der Zeit<br />

analysiert werden. Der besondere Vorteil derartiger Versuche mit dem CPMC<br />

liegt darin, daß die gesamte funktionale Abhängigkeit der hydrodynamischen<br />

Kraftwirkungen von den einzelnen Bewegungskomponenten einschließlich etwa-<br />

iger Nichtlinearitäten jeweils durch einen einzigen Versuch mit großer Be-<br />

wegungsamplitude bestimmt werden kann, während andere Versuchseinrichtungen<br />

dafür zeitlich aufwendige Versuchsserien benötigen. Dieser Vorteil der CPMC-<br />

Versuche ist in erster Linie dadurch begründet, daß aufgrund der großen Weg-<br />

amplituden und der damit verbundenen niedrigen Bewegungsfrequenzen (Schwin-<br />

gungsperiode T = 20 bis 30 s) auch Fourierkoeffizienten höherer Ordnung mit<br />

großer Genauigkeit, d. h. mit großem Nutz- zu Störsignalabstand, bestimmt<br />

werden können, vgl. auch Oltmann und Wolff (1976). Aus Zuverlässigkeitsgrün-<br />

den wird man allerdings in ppaxi stets mehrere Versuche mit unterschied-<br />

licher Bewegungsamplitude durchführen.<br />

1)<br />

Ein kurzer Abriß zur Entwicklung dieser speziellen Modellversuchstechnik<br />

findet sich bei Grim et ale (1976) und bei Oltmann und Wolff (1976).<br />

- 24 -


Ein grundsätzliches Problem wird durch die Frage nach der richtigen<br />

Propellerdrehzahl bei den Versuchen berührt. Während im Falle des frei manö-<br />

vrierenden Schiffsmodells die Propellerdrehzahl wegen der einzuhaltenden<br />

Gleichgewichtsbedingung zweifelsfrei festliegt, bestehen bei den Kraftmes-<br />

sungen am gefesselten Schiffsmodell, bei denen jede beliebige Drehzahl vor-<br />

gegeben werden kann, zum Teil unterschiedliche Auffassungen. Als übliche<br />

Versuchspraxis hat sich durchgesetzt, daß die Kraftmessungen zur Bestimmung<br />

der hydrodynamischen Koeffizienten von Bewegungsgleichungen mit der Propeller-<br />

drehzahl durchgeführt werden, die zum Selbstpropulsionspunkt der Großausfüh-<br />

rung gehört, s.a. Smitt und Chislett (1974). Diese eingeführte Regel ist je-<br />

doch, wie eine Zwischenbetrachtung zeigen soll, noch nicht als definitiv an-<br />

zusehen.<br />

Bei Einschraubern mit im Propellerstrahl angeordnetem Ruder geht man<br />

im allgemeinen von der vereinfachenden Annahme bzw. Voraussetzung aus, daß<br />

sich beim frei manövrierenden Schiffsmodell zwei Maßstabseffekte in ihrer<br />

Wirkung gegenseitig aufheben, vgl. auch Mandel (1967). Beim Modellversuch<br />

ergibt sich - verglichen mit der Großausführung - aufgrund des überpropor-<br />

tionalen Zähigkeitswiderstandes eine erhöhte Schubbelastung des Propellers.<br />

Die damit verbundene Vergrößerung der Strahlgeschwindigkeit bzw. der Anströmgeschwindigkeit<br />

des Ruders wird jedoch zum Teil dadurch ausgeglichen, daß -<br />

gleichfalls als Folge der niedrigeren Reynolds-Zahl - die Reibungsgrenz-<br />

schicht und die Ablösungszone im Hinterschiffsbereich beim Schiffsmodell<br />

relativ dicker als bei der Großausführung sind und daß demzufolge die mitt-<br />

lere Anströmgeschwindigkeit zum Propeller beim Schiffsmodell relativ kleiner<br />

ist. Der letztere Effekt kommt jedoch auch bei Versuchen mit gefesselten<br />

Schiffsmodellen voll zum Tragen, wird aber nicht entsprechend kompensiert,<br />

wenn nach der oben beschriebenen Regel verfahren wird.<br />

Umzumindest im Rahmen der vorliegenden Untersuchung eine gewisse Klä-<br />

rung dieser wichtigen Frage zu erreichen, wurde ein Teil der Versuchsserien<br />

mit zwei unterschiedlichen Propellerdrehzahlen, entsprechend dem Selbstpro-<br />

pulsionspunkt des Schiffsmodells und der Großausführung, gefahren. Die Ent-<br />

scheidung darüber, welche der beiden Alternativen versuchstechnisch am sinn-<br />

vollsten ist, läßt sich am zweckmäßigsten über eine Bestimmung der resultie-<br />

renden hydrodynamischen Koeffizienten und eine anschließende Simulation von<br />

Manövern für die Großausführung fällen. Voraussetzung ist allerdings, daß<br />

entsprechende Großausführungsmessungen - wie im vorliegenden Falle für das<br />

- 25 -


MARINER-Modell, Morse und Price (1961) - vorliegen. Einzelheiten zu den<br />

durchgeführten Simulationsrechnungen für die Großausführung sind Abschnitt<br />

8 zu entnehmen.<br />

Bei der Auswertung von stationären Kraftmessungen, bei denen die je-<br />

weilige unabhängige Variable (im vorliegenden Falle der Ruderwinkel 0) über<br />

ein bestimmtes Zeitintervall konstant gehalten wird, treten im allgemeinen<br />

keine besonderen Probleme auf. In diesen Fällen wird unter Berücksichtigung<br />

der bekannten Methode der kleinsten Fehlerquadrate eine geeignete Ausgleichs-<br />

parabel durch die diskreten Meßpunkte gelegt und damit ein funktionaler Zu-<br />

sammenhang zwischen den gemessenen hydrodynamischen Kräften und der unabhän-<br />

gigen Variablen hergestellt. Etwas anders sieht es demgegenüber bei den in-<br />

stationären Kraftmessungen aus, bei denen die jeweilige unabhängige Variable<br />

(~u, v oder r) kontinuierlich als Kosinus-Funktion der Zeit mit Perioden-<br />

dauern zwischen 20 und 30 s verändert wird. Die Auswertung derartiger Ver-<br />

suche erfolgt grundsätzlich in zwei getrennten Stufen. In der ersten Stufe<br />

werden die gemessenen, transienten Kräfte zunächst um die Trägheitsanteile<br />

des Schiffsmodells und der verwendeten Kraftmeßwaage korrigiert und anschlie-<br />

ßend als Fourierreihen über der Zeit analysiert. Der wesentliche Vorteil der<br />

Fourieranalyse, die gleichfalls einer Funktionenapproximation nach der Me-<br />

thode der kleinsten Fehlerquadrate entspricht, liegt darin, daß insbesondere<br />

die unvermeidlichen, hochfrequenten Störanteile in den Kraftmessungen auto-<br />

matisch ausgefiltert werden. Darüber hinaus wird durch die Darstellung als<br />

Fourierreihe eine beträchtliche Datenreduktion erreicht. In der zweiten Aus-<br />

wertungsstufe wird die Interpretation der Fourierkoeffizienten bzw. die Er-<br />

mittlung der hydrodynamischen Koeffizienten in den Bewegungsgleichungen vor-<br />

genommen.<br />

Unter der Voraussetzung quasistationären Verhaltens, d.h. Einflüsse<br />

der Bewegungsvorgeschichte werden vernachlässigt, repräsentiert der erste<br />

Sinus-Koeffizient der ermittelten Fourierreihe den Trägheitsanteil der hydro-<br />

dynamischen Kraftwirkungen, während alle Kosinus-Koeffizienten zusammen die<br />

nichtlineare Dämpfungsfunktion bilden. Diese Dämpfungsfunktion läßt sich nun<br />

mit Hilfe der Tschebyscheff-Polynome 1. Art, s. dazu Abramowitz und Stegun<br />

(1965), in eine Potenzreihe überführen, und man erhält damit den gewünschten<br />

Zusammenhang zwischen den Fourierkoeffizienten und den Koeffizienten der Be-<br />

wegungsgleichungen. Eine ausführliche Darstellung dieser Zusammenhänge findet<br />

sich bei Oltmann und Wolff (1976). Es muß allerdings betont werden, daß eine<br />

- 26 -


derartige einfache Zuordnung der Fourierkoeffizienten nur unter der Voraus-<br />

setzung gilt, daß Sinus-Terme höherer Ordnung keine signifikante Rolle spie-<br />

len. Dies ist aber, wie bereits ausgeführt, bei den vorliegenden CPMC-Ver-<br />

suchen nicht der Fall. Nicht zuletzt um diesem Umstand Rechnung zu tragen,<br />

wurde das Auswertungskonzept für die instationären Kraftmessungen prinzi-<br />

piell geändert, wobei gleichzeitig, als erwünschter Nebeneffekt, eine ge-<br />

wisse Rationalisierung bei der Auswertung angestrebt wurde. Die Hauptände-<br />

rung gegenüber dem alten Auswertungskonzept besteht darin, daß keine grund-<br />

sätzliche Trennung mehr bei der Bestimmung von Trägheits- und Dämpfungsan-<br />

teil und den zugehörigen Koeffizienten der Bewegungsgleichungen vorgenommen<br />

wird. Es wird vielmehr die gesamte hydrodynamische Kraftkomponente (x, y<br />

oder N), unter Berücksichtigung aller Fourierkoeffizienten bis zur 5. Ord-<br />

nung und unter Vorgabe des durch Gl. (4) dargestellten allgemeinen Kraftan-<br />

satzes, mittels einer mehrfachen linearen Regression analysiert. Diese Aus-<br />

wertemethodik hat den Vorteil, daß die Auswahl der signifikanten Terme des<br />

allgemeinen Ansatzes, Gl. (4), weitgehend objektiviert wird. Als entschei-<br />

dender Vorteil ist anzusehen, daß jetzt ganze Versuchsserien geschlossen aus-<br />

gewertet werden können. Für die eigentliche Regression wurde im übrigen ein<br />

Algorithmus verwendet, der sich auch bei der Analyse von Bahnkurven des frei<br />

manövrierenden Schiffsmodells (indirekte System-Identifikation) bestens be-<br />

währt hat, Anon. (1968).<br />

Abschließend noch einige Anmerkungen zur Darstellung der Versuchser-<br />

gebnisse. Es ist in der Modellversuchstechnik allgemein üblich, sich dimen-<br />

sionsloser Beiwerte zu bedienen, um damit eine übertragbarkeit der Versuchs-<br />

ergebnisse auf die Großausführung zu gewährleisten. Grundvoraussetzung für<br />

die Bildung dimensionsloser Beiwerte ist bei dynamischen Vorgängen die Er-<br />

füllung des Newtonschen Ähnlichkeitsgesetzes (Kraft proportional Dichte,<br />

Fläche und Quadrat der Geschwindigkeit). In der Schiffshydrodynamik ist es<br />

nun zur Regel geworden, neben der Dichte der Flüssigkeit p, die Schiffslänge L<br />

(bzw. L2 für die Fläche) und die momentane Bahngeschwindigkeit u als Bezugs-<br />

größen heranzuziehen. Bei den vorliegenden Meßergebnissen wurde insoweit von<br />

dieser Regel abgewichen, als an Stelle der Bahngeschwindigkeit u die Längs-<br />

geschwindigkeit u verwendet wurde, vgl. auch Abschnitt 10 (Symbolverzeichnis).<br />

Diese Änderung gegenüber der allgemeinen Gepflogenheit, die aus der spezi-<br />

ellen CPMC-Versuchstechnik resultiert, ist insbesondere bei der Interpreta-<br />

tion der Versuchsergebnisse für die Driftgeschwindigkeit v zu beachten. Es<br />

sei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß bei dem in Abschnitt 7<br />

- 27 -


durchgeführten Vergleich mit den Versuchsergebnissen anderer Institutionen<br />

eine entsprechende Umrechnung auf die vorliegende Norm vorgenommen wurde.<br />

- 28 -


4.2 Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell<br />

Das endgültige, umfangreiche Testprogramm wurde so konzipiert, daß<br />

alle wichtigen Steuer- und Manövriereigenschaften des MARINER-Standard-<br />

schiffes für die Ausgangsgeschwindigkeit von V = 15 kn - bei konstanter Pro-<br />

pellerdrehzahl - im vollen Umfang erfaßt werden. Die Drehzahl wurde entspre-<br />

chend dem Selbstpropulsionspunkt des Schiffsmodells eingestellt, um einen<br />

von Strömungs- und Windstörungen unbeeinflußten Vergleich mit den zugehöri-<br />

gen Versuchsergebnissen des frei manövrierenden Schiffsmodells über eine<br />

rechnerische Manöversimulation durchführen zu können, s. Abschnitt 6. Eine<br />

Liste mit dem vollständigen Versuchsprogramm, einschließlich der jeweiligen<br />

Parameterbereiche sowie der relevanten hydrodynamischen Koeffizienten des<br />

allgemeinen Kraftansatzes von Gl. (4), ist in Tab. 3 wiedergegeben. Wie man<br />

dieser Tabelle entnehmen kann, wurden fast ausnahmslos instationäre Versuchs-<br />

serien zur Bestimmung der hydrodynamischen Koeffizienten herangezogen. Wenn<br />

das Versuchsprogramm dennoch sehr umfangreich geworden ist, dann insbesondere<br />

deshalb, weil die Bestimmung von Kopplungstermen durch die notwendige Varia-<br />

tion mehrerer Variablen zwangsläufig zu einer Vielzahl von Einzelversuchen<br />

führt.<br />

Die wichtigsten Meßergebnisse sind in dimensionsloser Form in den Abb.<br />

4 bis 12 aufgetragen. Wegen der Tatsache, daß bei den instationären Versu-<br />

chen die jeweils betrachtete Bewegungskomponente kontinuierlich periodisch<br />

verändert wird, ergibt sich für die zugehörigen hydrodynamischen Kraftan-<br />

teile, wie in den Abb. 5 bis 12 dargestellt, gleichfalls eine stetige Kur-<br />

venschar. Aus diesem Grunde wurde in diesen Abbildungen auf eine zusätzliche<br />

Darstellung entsprechender Ausgleichskurven unter Berücksichtigung der in<br />

Tab. 4 aufgeführten numerischen Werte für die relevanten hydrodynamischen<br />

Koeffizienten weitgehend verzichtet.<br />

Vergleicht man den in Tab. 4 zusammengestellten Koeffizientensatz für<br />

das Modell des MARINER-Standardschiffes mit äquivalenten Koeffizientensätzen<br />

anderer Institutionen, dann sind einige deutliche Unterschiede festzustellen.<br />

Dabei ist besonders augenfällig, daß in dem vorliegenden Koeffizientensatz<br />

die Gesamtzahl der relevanten Koeffizienten relativ groß ist. Dies ist dar-<br />

auf zurückzuführen, daß bei der Bestimmung der hydrodynamischen Koeffizienten<br />

eine extrem genaue Anpassung an die Meßwerte bzw. an die durch die Fourier-<br />

koeffizienten repräsentierten Meßkurven vorgenommen wurde. Diese genaue An-<br />

- 29 -


Tabelle 3 CPMC-Versuchsprogramm (Betriebsart A)<br />

Versuchsart Parameterbereich Relevante zugeh.<br />

Koeffizienten Abbildg.<br />

I<br />

Instationäre -0. 6 7 ~/::.U<br />

.<br />

Surge-Versuche -0. 30 ~U I ~+0.30<br />

o = V = r = 0<br />

~+0. 10 X. X X X 5a<br />

u' u' uu' uuu<br />

Y Y<br />

0' ou<br />

N N<br />

0' ou<br />

Instationäre -0.30 ~v' ~+0.30 Xv,Xvv 6a, 6b<br />

Sway-Versuche<br />

.<br />

-0.40 ~v'<br />

u = U<br />

0<br />

0 = r = 0<br />

~+0.40 y. y. Y Y<br />

v' vvv' v' vvv<br />

N. N. N N<br />

v' vvv' v' vlvl<br />

Instationäre -0.90 ~r' ~+0.90 X X X 9a, 9b<br />

.<br />

r' rr' rrr<br />

Yaw-Versuche -1 . 20 ~r' ~+1 . 20 y. y. Y Y Y<br />

r' rrr' r' rrr' rlrl<br />

u = U<br />

0 N. N. N N N<br />

0 = v = 0 r' rrr' r' rrr' rlrl<br />

Stationäre -40.00 ~0 ~+40.00 Xo,XM,XMM 4a<br />

Ruderversuche u = U<br />

0<br />

V = r = 0<br />

HSVA-Modell Nr. 2654<br />

U = 1.543 m/s, n = 6.09 1/s<br />

o<br />

YO'Yo'Yoo'Yooo'Yoooo'<br />

YMMo'Yolol<br />

No,No,Noo,Nooo,Noooo'<br />

NMoM,No<br />

Instationäre -0. 30 ~v I Sway-Versuche<br />

~+0.30<br />

u = 1.234 m/s<br />

0 = r = 0<br />

X X<br />

vu' vvvu<br />

Y Y<br />

vu' vvu<br />

Nvvvu<br />

7<br />

Instationäre -0. 90 ~r' ~+0.90 X X 10<br />

ru' rru<br />

Yaw-Versuche u = 1.234 m/s<br />

Y Y<br />

0 = V = 0<br />

ru' rrru<br />

N N<br />

ru' rru<br />

- 30 -<br />

0 I<br />

I


Tabelle 3 (Fortsetzung)<br />

Versuchs art Parameterbereich Relevante zugeh.<br />

Koeffizienten Abbildg.<br />

Instationäre -0.60 ~/::"u'S; +0.10 X X X Sb<br />

eSuu' cScSu' cScSeSu<br />

Surge-Versuche eS = :tISo, :t300<br />

V = r = 0<br />

YeSu' Y cScSu ' YeS cScSu<br />

N N N N<br />

eSu' eSuu' eSeSu' eSeSeSu<br />

Stationäre -3S.00 S; eS ~+3S.00 4b<br />

Ruderversuche u = I.234 m/s<br />

V = r = 0<br />

Instationäre -0 .30 ~v' S; +0.30<br />

Xvr,Xlvlr<br />

Sway-Yaw-Versuche -0 .90 S; r' S; +0.90 12b<br />

Y Y Y<br />

u = U vvvr' vrr' vlrl' YIvlr<br />

°<br />

eS = 0<br />

N<br />

vrr' NIvlr<br />

Instationäre<br />

Sway-Versuche<br />

-0. 30 S; v' ~+0. 30<br />

eS = :t 10° , :t200 , :t300<br />

XveS,Xvl eS<br />

I<br />

YveS'YveSeS'Y!vl eS<br />

u = U<br />

°<br />

r = 0<br />

Instationäre -0.90~ r' ~+0.90<br />

Yaw-Versuche eS = :t10° , :t200 , :t300<br />

NveS,NvleSl,NlvleS<br />

XreS<br />

Yrl eS I 'Ylrl eS<br />

u = U ° NrcScS,NrleSJ ,NIrieS<br />

V = 0<br />

passung war wiederum erforderlich, weil zur Kontrolle der Koeffizienten ein<br />

Vergleich mit den Ergebnissen des frei manövrierenden Schiffsmodells (Be-<br />

triebsart B) über eine nachträgliche Simulation der gefahrenen Z-Manöver<br />

durchgeführt werden sollte, vgl. Abschnitt 6. Außerdem spielt bei Bewegungs-<br />

simulationen unter Verwendung eines Digitalrechners die Anzahl der Koeffi-<br />

zienten in den Bewegungsgleichungen keine entscheidende Rolle. Demgegenüber<br />

ist bei Simulationen auf dem Analogrechner eine Beschränkung auf die wichtigsten<br />

Terme im allgemeinen sinnvoll. Gleiches gilt auch für Anwendungen<br />

in den sog. Schiffsführungssimulatoren, bei denen das richtige Zeitverhalten<br />

- 31 -<br />

12a<br />

8<br />

1 1


(Echtzeit) ein ausschlaggebender Faktor ist und wo der Rechner neben der Bewegungssimulation<br />

übernehmen hat.<br />

auch vielfältige Steuerungs- und Oberwachungsaufgaben zu<br />

Ein weiterer Unterschied gegenüber vergleichbaren Koeffizientensätzen<br />

besteht, wie bereits in Abschnitt 3 ausgeführt, darin, daß für die mathema-<br />

tische Darstellung der hydrodynamischen Kraftwirkungen auch Terme 4. und 5.<br />

Ordnung herangezogen werden. Dies gilt im besonderen Maße für die durch den<br />

Ruderwinkel 0 hervorgerufenen Kraftwirkungen (Abb. 4a und 4b), bei denen<br />

Änderungen, die durch das Abreißen der Strömung bei größeren Ruderwinkeln<br />

verursacht werden, zu berücksichtigen sind. Bei der numerischen Darstellung<br />

der Ruderkräfte (s. Tab. 4) wurde außerdem noch in anderer Form von der bis-<br />

lang üblichen Norm abgewichen, indem die ausgeprägtesten Nichtlinearitäten<br />

bei der Seitenkraft y und dem Moment N sowohl durch einen kubischen als auch<br />

durch einen ungeraden quadratischen Term beschrieben werden. Interessant ist<br />

in diesem Zusammenhang, daß bei der durchgeführten mehrfachen linearen Re-<br />

gressionsanalyse beide genannten Terme jeweils unmittelbar nach dem dominie-<br />

renden linearen Term, also vor dem Term 5. Ordnung, als signifikant ausge-<br />

wiesen werden.<br />

Im Gegensatz zu den durch Drift- und Drehbewegungen des Schiffes ver-<br />

ursachten Kraftwirkungen, die im übrigen weitgehend proportional dem Quadrat<br />

der Schiffsgeschwindigkeit sind, hängen insbesondere bei Einschraubern die<br />

durch das Ruder bedingten Kräfte in starkem Maße von der Geschwindigkeit im<br />

Propellerstrahl ab. Da die Strahl geschwindigkeit im Normalfall jedoch nicht<br />

genau bekannt ist, hat es sich als praktikabel erwiesen, auch die sog. Ruder-<br />

kräfte mit der Schiffsgeschwindigkeit dimensionslos zu machen. Man muß aller-<br />

dings beachten, daß normalerweise bei einem Manöver die Änderung der Strahl-<br />

geschwindigkeit nicht so ausgeprägt ist wie die Änderung der Schiffsgeschwin-<br />

digkeit und daß infolgedessen bei den Ruderkräften Korrekturterme für den<br />

Geschwindigkeitsabfall notwendig werden. Die Bestimmung der relevanten Kor-<br />

rekturterme erfolgte im vorliegende Falle weitestgehend über instationäre<br />

surge-Versuche (periodische Variation der Geschwindigkeitsänderung ~u) mit<br />

verschiedenen, jeweils konstanten Ruderwinkeln, deren Ergebnisse in Abb. 5b<br />

wiedergegeben sind. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurde daneben allerdings noch<br />

eine stationäre Versuchsserie bei einer Modellgeschwindigkeit entsprechend<br />

V = 12 kn gefahren, deren Ergebnisse gleichfalls in die Regression einbezo-<br />

gen wurden. Die Abb. 4b zeigt nun die sich ergebende Ausgleichskurve für<br />

- 32 -


diesen Zustand (v = 12 kn + ßul = -0.25). Zur Veranschaulichung der überein-<br />

stimmung zwischen Messung und Ausgleichsfunktion wurden in Abb. 4b die Meß-<br />

werte aus der stationären Versuchsserie für diejenigen Ruderwinkel aufge-<br />

nommen, die auch bei den instationären Surge-Versuchen, Abb. 5b, berück-<br />

sichtigt wurden (8 = 00, i15° und i300).<br />

Eine wichtige Rolle bei der Simulation von Schiffsmanövern spielen<br />

zweifellos die drei Koeffizienten x , X und X in der Längskraftgleiu<br />

uu uuu<br />

chung, Gl. (la), da sie in dem vorliegenden mathematischen Simulationsmo-<br />

dell indirekt das Verhalten der Antriebsanlage einschließlich Propeller re-<br />

präsentieren und damit vorrangig für den bei üblichen Manövern auftretenden<br />

Geschwindigkeitsabfall verantwortlich sind. Für die Bestimmung dieser Koef-<br />

fizienten wurde die Serie von instationären Surge-Versuchen mit Ruderwinkel<br />

8 = 00 herangezogen, Abb. 5a. Diese Versuchsserie diente in Verbindung mit<br />

den Ruderversuchen gleichzeitig zur Bestimmung der Koeffizienten Y , N ,<br />

o 0<br />

Y<br />

ou<br />

und N<br />

ou<br />

, die hauptsächlich zur Abbildung der bei einem konventionellen<br />

Einschrauber (Ruder im Propellerstrahl) notwendigerweise auftretenden Asym-<br />

metrien dienen und die trotzdem vielfach als weniger wichtig eingestuft<br />

werden, s. auch Smitt und Chislett (1974). Vergleicht man allerdings die in<br />

Tab. 4 ausgewiesenen Werte für Y und N mit den in Abb. 5a aufgetragenen<br />

o 0<br />

Meßergebnissen, dann ist eine gewisse Diskrepanz festzustellen. Diese Dis-<br />

krepanz, auf die im Abschnitt 6 noch näher eingegangen wird, beruht darauf,<br />

daß für die allgemeine Gültigkeitskontrolle der hydrodynamischen Koeffi-<br />

zienten eine Modifikation von Y und N auf der Basis der indirekten Systemo<br />

0<br />

Identifikation (Abschnitt 5) vorgenommen und dementsprechend in Tab. 4 aus-<br />

gewiesen wurde.<br />

In früheren Arbeiten, Grim et aZ. (1976) sowie Oltmann und Wolff<br />

(1976), wurde für das MARINER-Modell (allerdings bei einer korrespondieren-<br />

den Geschwindigkeit von V = 20 kn!) bereits gezeigt, daß die Ergebnisse aus<br />

stationären Schrägschleppversuchen und instationären reinen Sway-Versuchen<br />

praktisch identisch sind. Es wurden demzufolge zur Bestimmung der Abhängig-<br />

keiten von der Seitengeschwindigkeit v für die Geschwindigkeit V = 15 kn<br />

drei instationäre Sway-Versuche mit unterschiedlichen Bewegungsamplituden<br />

(VI = 0.1, 0.2 und 0.3) durchgeführt. Die zugehörigen Versuchsergebnisse<br />

sind, aufgeteilt nach Kosinus- und Sinus-Summenanteil, in den Abb. 6a und<br />

6b wiedergegeben. Man erkennt aus Abb. 6a, daß eine gute übereinstimmung<br />

innerhalb der gesamten Versuchsreihe besteht. Bei der Ermittlung der zuge-<br />

- 33 -


hörigen hydrodynamischen Koeffizienten für das mathematische Bewegungsmodell<br />

ergab sich interessanterweise, daß die Nichtlinearitäten bei der Seitenkraft<br />

Y am besten durch den kubischen Term Y v3 dargestellt werden, während beim<br />

vvv<br />

Giermoment N der ungerade, quadratische Term Nv1vl vlvl vorrangig ausgewiesen<br />

wird. Allerdings ist auch festzuhalten, daß die Nichtlinearitäten beim Gier-<br />

moment N nicht sehr ausgeprägt sind.<br />

Bei der Interpretation der Sinus-Summenanteile, Abb. 6b, ist zu be-<br />

rücksichtigen, daß neben den dominierenden linearen Beschleunigungsanteilen,<br />

die den klassischen hydrodynamischen Massen für tiefgetauchte Körper aus der<br />

Potentialtheorie entsprechen, s. dazu Imlay (1961), auch deutliche nichtline-<br />

are Anteile auftreten. Diese nichtlinearen Anteile, die bei Y und N haupt-<br />

sächlich als Sinus-Koeffizient 3. Ordnung ausgewiesen werden, können entweder<br />

als nichtlineare Beschleunigungsterme oder aber als gemischte geschwindig-<br />

keits- und beschleunigungsabhängige Terme gedeutet werden. Gezielte Versuche<br />

mit unterschiedlichen Bewegungsfrequenzen (9 s ~ T ~ 45 s) haben jedoch sehr<br />

deutlich gezeigt, daß für die mathematische Darstellung nur gemischte Terme<br />

in Frage kommen. Reine nichtlineare Beschleunigungsterme können demzufolge<br />

ausgeschlossen werden und wurden deshalb auch nicht in den allgemeinen An-<br />

satz für die hydrodynamischen Kraftwirkungen, Gl. (4), aufgenommen. Wie aus<br />

Tab. 4 ersichtlich, ergibt sich für das MARINER-Modell, daß die Terme y. vv2<br />

vvv<br />

und N. v VV2 die nichtlinearen Zusatzeffekte am besten wiedergeben. Eine einv<br />

v<br />

deutige physikalische Zuordnung der Effekte ist z.Z. noch nicht möglich. Ge-<br />

zielte Untersuchungen zur Klärung dieser Phänomene sind jedoch in Vorberei-<br />

tung. Der Vollständigkeit halber sollte nicht unerwähnt bleiben, daß die auf-<br />

geführten Zusatzterme bei der numerischen Simulation realer Manöver nur eine<br />

untergeordnete Rolle spielen, vgl. auch Abschnitt 6.<br />

In der Abb. 6b ist weiterhin auffällig, daß die Kraftverläufe nicht<br />

durch einwertige Kurven dargestellt werden, sondern vielmehr zweiwertige<br />

Kurvenscharen bilden, die sehr stark an die bekannten Lissajousschen Figuren<br />

erinnern. Die Zweiwertigkeit wird vor allem durch einen Sinus-Koeffizienten<br />

2. Ordnung verursacht; wobei daran erinnert werden muß, daß in diesem Falle<br />

zu jedem Beschleunigungswert v zwei Geschwindigkeitswerte v mit unterschied-<br />

lichem Vorzeichen gehören. Die entsprechenden Kraftanteile sind, wie man an<br />

dem Ordinatenmaßstab für Xl und NI sehen kann, allerdings sehr gering. Aus<br />

Abb. 6b ist des weiteren abzulesen, daß auch die Längskraft X eine ausgeprägte<br />

lineare Abhängigkeit von der Seitenbeschleunigung v besitzt. Diese<br />

- 34 -


wird im allgemeinen wegen der Symmetrie des Schiffskörpers zur x,z-Ebene<br />

vernachlässigt, kommt, wie die vorliegenden Meßergebnisse zeigen, bei Ein-<br />

schraubern durch die propellerbedingte Unsymmetrie aber durchaus zum Tragen.<br />

Da ein entsprechender Term in den Bewegungsgleichungen bei Simulationsrech-<br />

nungen aber keinen entscheidenden Einfluß auf die resultierenden Bewegungen<br />

ausübt, wurde hier auf eine Auswertung verzichtet.<br />

Es wurde bereits ausgeführt, daß die durch Seiten- und Drehbewegungen<br />

verursachten Kraftwirkungen weitestgehend proportional dem Quadrat der Ge-<br />

schwindigkeit sind und daß eine Korrektur mit Hilfe von !:lu-Termen nur selten<br />

erforderlich ist. Zur Kontrolle dieses Sachverhalts wurden zusätzlich drei<br />

instationäre Sway-Versuche mit unterschiedlichen Bewegungsamplituden bei<br />

einer Geschwindigkeit entsprechend V = 12 kn durchgeführt, wobei die Pro-<br />

pellerdrehzahl gegenüber den Ausgangsversuchen nicht verändert wurde. Die<br />

Kosinus-Summenanteile (Dämpfungsanteile) dieser Versuchsreihe sind in Abb.<br />

7 widergegeben, und man erkennt bei einem Vergleich mit den in Abb. 6a dargestellten<br />

Ausgangsergebnissen, daß nur bei dem Längskraftbeiwert Xl und bei<br />

dem Momentenbeiwert NI geringfügige sichtbare Änderungen auftreten. Die zu-<br />

gehörigen Korrekturbeiwerte sind der Tab. 4 zu entnehmen. Zu diesen Korrek-<br />

turbeiwerten ist anzumerken, daß auch bei ihrer Bestimmung die gute Anpas-<br />

sung an die Meßergebnisse im Vordergrund stand. Diese Maxime führte aller-<br />

dings dazu, daß auch Korrekturterme berücksichtigt wurden, die keinen entsprechenden<br />

Grundterm besitzen, wie beispielsweise yl oder NI .<br />

vvu vvvu<br />

Die Wechselwirkungen zwischen Seitengeschwindigkeit v und Ruderwinkel<br />

o wurden durch mehrere instationäre Sway-Versuche mit konstantem Ruderwinkel<br />

o * 00 bestimmt, s. Tab. 3. Wie der Abb. 8, die die Ergebnisse für den Grund-<br />

zustand (0 = 00) und für die bei den größten Ruderwinkel (0 = +300 und -300)<br />

enthält, zu entnehmen ist, sind die resultierenden Effekte relativ gering.<br />

Dennoch lassen sich aus den in Tab. 4 ausgewiesenen Koeffizienten einige<br />

interessante Einzelheiten ablesen. Bildet man die Verhältniswerte<br />

N'vo/Y'vo = -0.53 und N'lvlo/y'lvlo = -0.52, dann wird deutlich, daß durch<br />

diese vier Koeffizienten demnach als Korrektiv für die Ruderkoeffizienten<br />

ylo und N'o infolge von zusätzlichen Driftbewegungen interpretiert werden<br />

können. Die beiden Koeffizienten y~oo und N~lol<br />

stellen dagegen Korrekturen<br />

für die linearen Koeffizienten yl und NI durch ein gelegtes Ruder dar.<br />

v v<br />

Die Ermittlung der durch die Drehgeschwindigkeit p verursachten hydro-<br />

- 35 -


dynamischen Kraftwirkungen erfolgte analog zu den beschriebenen Sway-Versu-<br />

chen über drei instationäre Yaw-Versuche mit unterschiedlichen Bewegungsamplituden<br />

(;1 = 0.3t 0.6 und 0.9). Die zugehörigen Versuchsergebnisse wurden<br />

wiederum nach Kosinus- und Sinus-Summenanteil aufgespalten und sind in den<br />

Abb. 9a und 9b als Funktion der Drehgeschwindigkeit r bzw. der Drehbeschleu-<br />

nigung ; aufgetragen. Wie Abb. 9a zeigtt ist auch hier die übereinstimmung<br />

innerhalb der Versuchsreihe sehr gut. Die Auswertung durch die Regression<br />

ergibtt daß sowohl bei der Seitenkraft Y als auch beim Drehmoment N die Dar-<br />

stellung der Nichtlinearitäten im Dämpfungsanteil (Kosinus-Summenanteil) am<br />

besten durch einen kubischen und durch einen zusätzlichen ungeraden quadra-<br />

tischen Term erfolgtt s. Tab. 4. Für die Auswertung bzw. Interpretation der<br />

Sinus-Summenanteilet Abb. 9bt gelten sinngemäß die gleichen Ausführungen<br />

wie für die instationären Sway-Versuchet Abb. 6b. Das bedeutett daß die<br />

ni chtl i nearen Zusatzeffekte am zweckmäßi gsten durch di e Terme y. ; r2 und<br />

rrr<br />

N. ;r2 beschrieben werden.<br />

rrr<br />

In Abb. 10 sind die Kosinus-Summenanteile von verschiedenen Yaw-Versu-<br />

chen mit unterschiedlicher Bewegungsamplitude bei einer Modellgeschwindig-<br />

keit entsprechend V = 12 kn aufgetragen. Die Propellerdrehzahl entsprach den<br />

Ausgangsversuchen mit V = 15 kn. Vergleicht man nun die Abb. 10 und 9at dann<br />

sind trotz der geänderten Modellgeschwindigkeit bei den Beiwerten keine gra-<br />

vierenden Änderungen zu erkennen. Wenn in Tab. 4 aber dennoch entsprechende<br />

Korrekturterme aufgeführt sindt dann wiederum nurt um die bestmögliche An-<br />

passung an die Meßergebnisse zu erreichen. Zur Bestimmung der Wechselwirkung<br />

zwischen Drehgeschwindigkeit rund Ruderwinkel 0 wurden äquivalent zu den<br />

sway-Versuchen mehrere instationäre Yaw-Versuche mit konstantem Ruderwinkel<br />

o + 00 durchgeführtt s. Tab. 3. Die Ergebnisse für 0 = -300 und 0 = +300t<br />

die in Abb. 11 den Ergebnissen des Grundversuchs (0 = 00) gegenübergestellt<br />

sindt zeigent daß auch hier die resultierenden Effekte relativ gering sind.<br />

Geht man wiederum von der Lokalisierung einzelner Kraftwirkungen aust dann<br />

lassen sich die Koeffizienten y1lrlo und NIlrio als Korrekturglieder für die<br />

1inearen Ruderkoeffizienten y10 und N'O interpretierent während y1rl t<br />

0 I<br />

N~oo und N~lol<br />

Korrekturglieder für die linearen Koeffizienten y1r und N~<br />

darstellen.<br />

Aufgrund der bestehenden Kopplungen in den Bewegungsgleichungen für<br />

horizontale Schiffsbewegungen ist es bei normalen Manövernt d.h. ohne äußere<br />

Zusatzkräfte durch Querstrahlanlagent Schlepper oder ähnlichest nicht mög-<br />

- 36 -


lich, daß ein Schiff beispielsweise eine Drehbewegung ohne eine entsprechen-<br />

de Driftbewegung durchführt. Für ein Versuchsprogramm zur Bestimmung der hy-<br />

drodynamischen Koeffizienten in den Bewegungsgleichungen hat diese Tatsache<br />

insofern Konsequenzen, als den Wechselwirkungen zwischen Seitengeschwindig-<br />

keit v und Drehgeschwindigkeit r im besonderen Maße Rechnung getragen werden<br />

muß. übliche PMM-Versuchspraxis ist es, die Ermittlung der Wechselwirkungs-<br />

terme über reine periodische Drehbewegungen mit überlagerten, konstanten<br />

Driftwinkeln durchzuführen. Diese Vorgehensweise führt allerdings zu einer<br />

Vielzahl von Einzelversuchen. Unter Ausnutzung der speziellen Möglichkeiten<br />

des CPMCwurde im vorliegenden Falle eine andere, rationellere Versuchsstra-<br />

tegie eingeschlagen, indem eine überlagerung von reinen Sway- und reinen<br />

Yaw-Bewegungen bei der Bewegungsvorgabe vorgenommen wurde. Der Versuchsab-<br />

lauf entsprach der üblichen Versuchstechnik, d.h. beide Bewegungskomponenten<br />

wurden bei gleicher Periodendauer T kontinuierlich als Kosinus-Funktionen<br />

der Zeit verändert. Die drei untersuchten Amplitudenkombinationen wurden ent-<br />

sprechend den zugehörigen Grundversuchen ausgewählt, wobei allerdings darauf<br />

geachtet wurde, daß beide Bewegungen gegenläufig sind (rl = -3v'). Die wich-<br />

tigsten Ergebnisse dieser Versuchsserie sind in den Abb. 12a und 12b zusam-<br />

mengefaßt. Sie zeigen den jeweiligen Kosinus-Summenanteil der resultierenden<br />

Kraftwirkungen in Abhängigkeit von der Seitengeschwindigkeit Vi und von der<br />

Drehgeschwindigkeit rl. Zur Veranschaulichung der Größenordnungen wurden in<br />

die Diagramme zusätzlich die Ergebnisse der zugehörigen Grundversuche (r=O<br />

bzw. v = 0) aufgenommen, und man erkennt, daß durch die Bewegungskombination<br />

erhebliche Zusatzkräfte und -momente hervorgerufen werden. Des weiteren wurden<br />

die Ergebnisse für die unrealistische Bewegungskombination rl = 3v',<br />

die jedoch bei der Auswertung durch die Regression unberücksichtigt blieben,<br />

in den Abb. 12a und 12b aufgetragen. In diesem Falle zeigt sich insbesondere<br />

bei der Seitenkraft Y eine deutliche Verringerung der Wirkung.<br />

Zu den in Tab. 4 aufgeführten Koeffizienten, die die Wechselwirkung<br />

zwischen Seitengeschwindigkeit v und Drehgeschwindigkeit r repräsentieren,<br />

ist festzustellen, daß auch bei ihrer Ermittlung durch die mehrfache, lineare<br />

Regression die Anpassung an die Meßergebnisse oberstes Prinzip war. Dieses<br />

kommt dadurch deutlich zum Ausdruck, daß bei der Seitenkraft Y mit yl y~lrl<br />

beispielsweise zwei Koeffizienten als signifikant ausgewiesen<br />

und<br />

vrr<br />

wurden,<br />

die in ihrer unmittelbaren Wirkung äquivalent sind. Interessant ist weiterhin,<br />

daß zur ausreichenden Darstellung der Seitenkraft y ein Term 4. Ordnung<br />

(yl<br />

vvvr<br />

) notwendig ist. Umden Unterschied zwischen den verschiedenar-<br />

- 37 -


Tabelle 4 Oimensionslose hydrodynamische Koeffizienten<br />

der nichtlinearen Bewegungsgleichungen<br />

(v = 15 kn, Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell)<br />

x - Gleichung Y - Gleichung N - Gleichung<br />

Koeffi-<br />

Koeffi-<br />

Wert<br />

Koeffi-<br />

Wert<br />

zient zient zient<br />

X. -21 .44 y. -748.87 N. 7.82<br />

u V V<br />

Wert<br />

y. -4107.03 N.<br />

vvv vvv<br />

84.94<br />

y. -14.37 N. -44.43<br />

l' l'<br />

y. -130.36 N. 2 I .09<br />

1'1'1' 1'1'1'<br />

X -276.08 Y -2.03 N 0.81<br />

u 0 0<br />

X 0.0 Y -20.81 N 6.48<br />

uu ou ou<br />

X -22 I. 03<br />

uuu<br />

Xv -22.04 Yv -1159.27 Nv -346.67<br />

Xvv -465.77 Y<br />

vv<br />

0.0 N<br />

vv<br />

0.0<br />

Yvvv<br />

-9504.01<br />

Nvvv<br />

0.0<br />

Yv1vl<br />

0.0<br />

Nv1vl<br />

168.73<br />

X<br />

vu<br />

205.26 Y<br />

vu<br />

-106.76 Nvu 0.0<br />

Xvvu 0.0 Y<br />

vvu<br />

-361.44 N<br />

vvu<br />

0.0<br />

Xvvvu<br />

-2276.50 Y<br />

vvvu<br />

0.0 N<br />

vvvu<br />

-3549.49<br />

X 27.97 Y 352.90 N -208.33<br />

l' l' l'<br />

X -43.27 Y 0.0 N 0.0<br />

1'1' 1'1' 1'1'<br />

X -19.16 Y 74.41 N -113.40<br />

1'1'1' 1'1'1' 1'1'1'<br />

178.96<br />

-48.50<br />

Y1'11'l<br />

N1'11'l<br />

X -38.89 Y -140.57 N -13.57<br />

ru 1'u ru<br />

X -36.21 Y 0.0 N 15.21<br />

1'ru 1'ru 1'ru<br />

X 0.0 Y 180.62 N 0.0<br />

1'rru 1'rru 1'1'ru<br />

Xo 5.42 Yo 264.04 No -128.24<br />

Xoo -142.04 YM 67.54 NM -23.61<br />

XoM<br />

0.0<br />

YMo<br />

-686.89<br />

Nooo<br />

340. 12<br />

XMM<br />

95.76<br />

YMM -131.77 NMM 44. 11<br />

YMoM<br />

410.57<br />

NoMoo<br />

-201.45<br />

Yo101<br />

198.43<br />

No1oI<br />

-100.08<br />

- 38 -


Tabelle 4 (Fortsetzung)<br />

x - Gleichung Y - Gleichung N - Gleichung<br />

Koeffi-<br />

Koeffi-<br />

Wert<br />

Koeffizient<br />

Wert<br />

zient zient<br />

Xou 0.0 You -371.12 Nou 199.79<br />

X<br />

ouu<br />

229.64 Y<br />

ouu<br />

0.0 N<br />

ouu<br />

40.86<br />

Xoou 194.44 Yoou -54.44 Noou 36.19<br />

Xooou<br />

140.81 Y<br />

ooou<br />

587.17<br />

Nooou<br />

-273.73<br />

Xvr 230.49 Y<br />

vr<br />

0.0 N<br />

vr<br />

0.0<br />

Y<br />

vvvr<br />

813.15<br />

Nvvvr<br />

0.0<br />

Y<br />

vrr<br />

Yv1rl<br />

-2214.32<br />

-618.32<br />

N<br />

vrr<br />

Nv1rl<br />

387.05<br />

0.0<br />

Xlvlr<br />

-67.49 Y<br />

Iv Ir<br />

644.35<br />

N1v1r<br />

-719.96<br />

Xvo 101.37 Yvo 55.91 Nvo -29.61<br />

Xv10l<br />

-15.83<br />

Yvoo<br />

Yv10l<br />

Y1v1o<br />

149.01<br />

0.0<br />

206.58<br />

Nvoo<br />

Nvlol<br />

N1v1o<br />

Wert<br />

0.0<br />

34.99<br />

-106.64<br />

Xro -48.51 Yro 0.0 Nro 0.0<br />

Yroo<br />

Yr10l<br />

Ylrlo<br />

Alle Werte sind mit 10-5 zu multiplizieren!<br />

0.0<br />

-103.10<br />

84.55<br />

Nroo<br />

Nrlol<br />

N1r1o<br />

130.04<br />

-38.13<br />

-47.13<br />

tigen Versuchstechniken (Yaw-Versuche mit überlagertem Driftwinkel bzw. kom-<br />

binierte Sway-Yaw-Versuche) einmal deutlich zu machen, wurde der Fall einer<br />

reinen Yaw-Bewegung mit überlagertem, konstantem Driftwinkel (Vi = -0.3 und<br />

Vi = +0.3) unter Verwendung der ermittelten Regressionskoeffizienten rechnerisch<br />

nachvollzogen. Das zugehörige Ergebnis ist zusammen mit den Ergebnissen<br />

für eine kombinierte Sway-Yaw-Bewegung (rl = -3vl) in Abb. 13 wiedergegeben.<br />

- 39 -


4.3 Selbstpropulsionspunkt Großausführung<br />

Im Abschnitt 4.1 wurde bereits angedeutet, daß bei Kraftmessungen an<br />

gefesselten Schiffsmodellen zur direkten Ermittlung der Koeffizienten von<br />

Bewegungsgleichungen die Wahl der Propellerdrehzahl ein grundsätzliches Pro-<br />

blem darstellt. Nach den vorliegenden Erfahrungen hat es sich allgemein<br />

durchgesetzt, die Propellerdrehzahl entsprechend dem Selbstpropulsionspunkt<br />

der Großausführung einzustellen. Obwohl diese Verfahrensweise nicht als de-<br />

finitiv anzusehen ist, wurde ein ergänzendes Versuchsprogramm aufgestellt,<br />

das dieser Regel folgt. Der genaue Umfang des Versuchsprogramms ist in Tab.<br />

5 festgehalten. Wie man erkennt, wurde der Versuchsumfang gegenüber dem in<br />

Abschnitt 4.2 beschriebenen Versuchsprogramm für den Modellzustand (s. Tab.<br />

3) deutlich reduziert. Diese quantitative Verringerung beruht im wesent-<br />

lichen auf den Erfahrungen, die im Rahmen der ersten Versuchreihe gewonnen<br />

wurden.<br />

Die Propellerdrehzahl für den Selbstpropulsionspunkt der Großausfüh-<br />

rung wurde über einen Propulsionsversuch ermittelt, wobei die notwendige<br />

Reibungskorrektur in Anlehnung an die von Gertler (1966) vorgelegten Ver-<br />

suchsergebnisse entsprechend der Schoenherr-Linie durchgeführt wurde.<br />

Die wichtigsten Versuchsergebnisse sind in den Abb. 14 bis 17 darge-<br />

stellt, während die resultierenden hydrodynamischen Koeffizienten in Tab. 6<br />

zusammengefaßt wurden. Der formale Aufbau von Tab. 6 entspricht dem von Tab.<br />

4, so daß der Vergleich beider Koeffizientensätze erleichtert wird.<br />

Unterzieht man die in Abb. 14 aufgetragenen Versuchsergebnisse der<br />

stationären Ruderwinkelversuche einer näheren Betrachtung, dann sind ver-<br />

schiedene Dinge besonders erwähnenswert. Das ist zum einen der notwendige<br />

konstante Kraftanteil bei der Längskraft x, der der Reibungskorrektur beim<br />

Propulsionsversuch entspricht. Zum anderen ist auffällig, daß das Abreißen der<br />

Strömung bei positiven Ruderwinkeln nicht so deutlich ausgeprägt ist, wie<br />

bei den entsprechenden Versuchen zum Selbstpropulsionspunkt des Schiffs-<br />

modells, vgl. Abb. 4a, und daß dennoch durch die Regression ein Term 5. Ord-<br />

nung als signifikant ausgewiesen wird, s. Tab. 6. Weiterhin ist bemerkens-<br />

wert, daß auch bei den Ruderwinkelversuchen mit niedrigerer Drehzahl (Abb.<br />

14) die wichtigsten Nichtlinearitäten bei Y und N durch einen kubischen und<br />

einen ungeraden quadratischen Term dargestellt werden. Bei einem Vergleich<br />

- 40 -


Tabelle 5 CPMC-Versuchsprogramm (Betriebsart A)<br />

Versuchsart Parameterbereich Relevante zugeh.<br />

Koeffizienten Abbildg.<br />

Instationäre -0.60 ~!:::'u' ~+0. 10 X. X X 15<br />

u" u" uuu<br />

Surge-Versuche -0.27 ~~, ~+0.27<br />

o = V = 1" = 0<br />

.<br />

Y Y<br />

0' ou<br />

N N<br />

0' ou<br />

Instationäre<br />

Sway-Versuche<br />

-0. 30<br />

-0. 40<br />

~v'<br />

~v'<br />

~+0.30<br />

~+0.40<br />

X<br />

vv<br />

y. y. Y Y<br />

16<br />

u = U v' vvv' v' vvv<br />

0<br />

0 = 1"= 0<br />

Nv,Nv,Nvlvl<br />

Instationäre - 1.00 ~1'" ~+ 1 . 00 X X X 17<br />

. 1'" 1"1'" 1"1"1"<br />

Yaw-Versuche -2.00 ~1'" ~+2.00 y. y. Y Y Y<br />

1'" 1"1"1'" 1'" 1"1"1'" 1"11"1<br />

u = U<br />

0<br />

Stationäre -40.00 ~0 ~+40.00<br />

Ruderversuche u = U<br />

0<br />

V = 1"= 0<br />

Instationäre -0. 30 ~!:::'u' ~+0.10<br />

Surge-Versuche 0 = :tl5°, :!:300<br />

N. N. N N<br />

0 = v = 0 N!<br />

1'" 1"1"1'" 1'" 1"1"1'" 1" 1"1<br />

v = 1" = 0<br />

HSVA-Modell Nr. 2654<br />

U = 1.543 m/s, n = 5.51 l/s<br />

o<br />

Xo,Xoo ,Xoooo<br />

Yo'Yo'Yoo'Yooo'Yoooo'<br />

Yooooo'Yo<br />

0 I<br />

I<br />

No,No,Noo,Nooo'<br />

Noo 00 0 ,No I 01<br />

Xoou<br />

You'Y oou'Yooou<br />

N ou ,N oou,N ooou<br />

Instationäre<br />

Sway-Yaw-Versuche<br />

-0. 30 ~v'<br />

-1.00~ 1'"<br />

u = U<br />

0<br />

~+0.30<br />

~+1. 00<br />

X<br />

v1'" XIvl1" Yvvv1"'Yvrr'Yvl1"I'Ylv!1"<br />

-<br />

0 = 0<br />

Nv1"1",Nlvl1"<br />

- 41 -<br />

14<br />

15


der in den Tab. 4 und 6 ausgewiesenen Ruderwinkel-Koeffizienten stellt man<br />

fest, daß die wichtigsten Koeffizienten in einem bestimmten, nahezu konstan-<br />

ten Verhältnis zueinander stehen. Der Faktor entspricht weitgehend dem qua-<br />

dratischen Verhältnis der unterschiedlichen effektiven Ruderanströmungsge-<br />

schwindigkeit c. Dies wurde auch durch eine Kontrollrechnung bestätigt, bei<br />

der die jeweilige effektive Ruderanströmgeschwindigkeit c nach der von Thulin<br />

(1974) vorgelegten Näherungsformel bestimmt wurde. Die erforderlichen Korrek-<br />

turwerte für den Geschwindigkeitsabfall ~u wurden allein über instationäre<br />

Surge-Versuche ermittelt, s. Abb. 15.<br />

Für die Bestimmung der Abhängigkeiten von der Seitengeschwindigkeit v<br />

wurden in Anlehnung an das in Abschnitt 4.2 beschriebene Versuchsprogramm<br />

gleichfalls drei instationäre Sway-Versuche mit unterschiedlichen Bewegungs-<br />

amplituden durchgeführt. Die zugehörigen Versuchsergebnisse (Kosinus-Summen-<br />

anteil) sind in Abb. 16 dargestellt. Vergleicht man diese Ergebnisse mit den<br />

in Abb. 6a aufgetragenen Versuchsergebnissen für den Selbstpropulsionspunkt<br />

Schiffsmodell, dann sind praktisch keine Unterschiede festzustellen. Dies<br />

drückt sich auch bei den zugehörigen hydrodynamischen Koeffizienten aus, wie<br />

man den Tab. 4 und 6 entnehmen kann. Ähnliches gilt für die Abhängigkeiten<br />

von der Drehgeschwindigkeit r, s. Abb. 17. Auch hier lassen sich keine gra-<br />

vierenden Abweichungen bei den unterschiedlichen Drehzahlen feststellen. Bei<br />

den Versuchen zum Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell wurde gezeigt, daß<br />

die durch Seiten- und Drehbewegungen verursachten Kraftwirkungen weitgehend<br />

proportional dem Quadrat der Geschwindigkeit sind. Als Konsequenz daraus<br />

wurden bei den Untersuchungen zum Selbstpropulsionspunkt Großausführung<br />

keine Sway- und Yaw-Versuche bei niedrigeren Geschwindigkeiten gefahren und<br />

demzufolge in Tab. 6 auch keine entsprechenden Korrekturterme für ~u ausge-<br />

wiesen.<br />

Zur Bestimmung der Wechselwirkungen zwischen der Seitengeschwindigkeit<br />

v und der Drehgeschwindigkeit r wurden einige kombinierte Sway-Yaw-Versuche<br />

(Einzelheiten s. Abschnitt 4.2) als Kontrollversuche durchgeführt. Die Ergeb-<br />

nisse unterschieden sich nur unwesentlich von den entsprechenden Versuchen<br />

des Abschnitts 4.2, so daß konsequenterweise die Ergebnisse aus dieser Ver-<br />

suchsreihe auch in die Tab. 6 übernommen wurden. Die Wechselwirkungen zwi-<br />

schen dem Ruderwinkel 0 und der Seitengeschwindigkeit v bzw. der Drehge-<br />

schwindigkeit r wurden nicht im Detail untersucht. Vielmehr wurden die Ko-<br />

effizienten aus Tab. 4 mit dem Faktor multipliziert, der sich aus dem qua-<br />

- 42 -


Tabelle 6 Dimensionslose hydrodynamische Koeffizienten<br />

der nichtlinearen Bewegungsgleichungen<br />

(v = 15 kn, Selbstpropulsionspunkt Großausführung)<br />

x - Gleichung Y - Gleichung N - Gleichung<br />

Koeffi-<br />

Koeffi-<br />

Koeffi-<br />

Wert<br />

Wert<br />

zient zient zient<br />

X. -24.08 y. -776.72 N.<br />

u<br />

5.66<br />

V V<br />

y.<br />

vvv<br />

-3791.23 Nvvv 0.0<br />

Wert<br />

y. -11.17 N. -40.96<br />

l' l'<br />

y. -137.29 N. 14.81<br />

1'1'1' 1'1'1'<br />

X -222.92 Y 2.10 N 2.56<br />

u 0 0<br />

X 0.0 Y -16.70 N 1.90<br />

uu ou ou<br />

X -168.21<br />

uuu<br />

Xv 0.0 Y<br />

V<br />

-1151.61 N<br />

V<br />

-355.52<br />

X<br />

vv<br />

-417.88 Y<br />

vv<br />

0.0 N<br />

vv<br />

0.0<br />

Y<br />

vvv<br />

-9063.77 N<br />

vvv<br />

0.0<br />

Yvivi<br />

0.0<br />

Nvlvl<br />

234.03<br />

Xvu 0.0 Y 0.0 N 0.0<br />

vu vu<br />

X 0.0 Y 0.0 N 0.0<br />

vvu vvu vvu<br />

X 0.0 Y 0.0 N 0.0<br />

vvvu vvvu vvvu<br />

X<br />

l'<br />

X<br />

rr<br />

X<br />

1'1'1'<br />

22.16<br />

-42.28<br />

-15.90<br />

Y<br />

l'<br />

Y<br />

1'1'<br />

Y<br />

1'1'1'<br />

Y<br />

1'11'1<br />

352.63<br />

0.0<br />

100. 79<br />

158.80<br />

N<br />

l'<br />

N<br />

1'1'<br />

N<br />

1'1'1'<br />

N1'11'l<br />

-201.96<br />

0.0<br />

-112.52<br />

-51. 17<br />

X<br />

ru<br />

0.0 Y<br />

ru<br />

0.0 N<br />

ru<br />

0.0<br />

X<br />

1'ru<br />

X<br />

1'1'ru<br />

0.0<br />

0.0<br />

Y<br />

1'ru<br />

Y<br />

1'1'ru<br />

0.0<br />

0.0<br />

N<br />

1'ru<br />

N<br />

1'1'ru<br />

0.0<br />

0.0<br />

Xo 10.38 Yo 234.67 No -116.16<br />

Xoo -127.10 Yoo 4.85 NM -1.00<br />

Xooo<br />

0.0<br />

Yooo<br />

-563.97 No00 299.80<br />

Xoooo<br />

69.05<br />

Yoooo<br />

0.0 NM 00<br />

0.0<br />

Y<br />

00000<br />

352.93 NM 00 0<br />

-189.43<br />

Yo101<br />

164.91<br />

No101<br />

-86.26<br />

- 43 -


Tabelle 6 (Fortsetzung)<br />

x - Gleichung Y - Gleichung N - Gleichung<br />

Koeffi-<br />

Koeffi-<br />

Wert<br />

Koeffizient<br />

Wert<br />

zient zient<br />

Wert<br />

Xou 0.0 You -357.76 Nou 158.60<br />

X<br />

ouu<br />

0.0 Y<br />

ouu<br />

0.0 N<br />

ouu<br />

0.0<br />

Xoou<br />

228.68<br />

Yoou<br />

-65.74<br />

Noou<br />

6 1 . 84<br />

Xooou<br />

0.0 Y<br />

ooou<br />

549.33<br />

Nooou<br />

-193.54<br />

Xvr 230.49 Y<br />

vr<br />

0.0 N<br />

vr<br />

0.0<br />

Yvvvr<br />

813.15 N<br />

vvvr<br />

0.0<br />

Y<br />

vrr<br />

-2214.32 N<br />

vrr<br />

387.05<br />

YVlrl<br />

-618.32<br />

Nvlrl<br />

0.0<br />

Xlv Ir<br />

-67.49<br />

Y1v1r<br />

644.33<br />

Nlvlr<br />

-719.96<br />

Xvo<br />

Xvlol<br />

Xro<br />

90.93<br />

-14.20<br />

-43.51<br />

Yvo<br />

Yvoo<br />

Yv101<br />

Y1v1o<br />

50.15<br />

133.66<br />

0.0<br />

185.30<br />

Nvo<br />

Nvoo<br />

Nv10l<br />

N1v1o<br />

-26.56<br />

0.0<br />

31 .39<br />

-95.66<br />

Yro 0.0 Nro 0.0<br />

Yroo<br />

Yr10l<br />

Ylrlo<br />

Alle Werte sind mit 10-5 zu multiplizieren!<br />

0.0<br />

-92.48<br />

75.84<br />

Nroo<br />

Nrlol<br />

N1r1o<br />

116.65<br />

-34.20<br />

-42.28<br />

dratischen Verhältnis der unterschiedlichen Ruderanströmgeschwindigkeiten c<br />

ergibt, und in die Tab. 6 aufgenommen.<br />

- 44 -


5. Ergebnisse der indirekten Identifikation<br />

Neben den zahlreichen Kraftmessungen, über die im vorangegangenen Ab-<br />

schnitt berichtet wurde, sind mit dem HSVA-Modell Nr. 2654 an verschiedenen<br />

Versuchstagen gleichfalls eine Reihe von Z-Manövern mit dem frei fahrenden<br />

Schiffsmodell durchgeführt worden. Diese Versuche dienten einmal einer Kon-<br />

trolle der durch die direkte Identifikation ermittelten hydrodynamischen Ko-<br />

effizienten des quasistationären Bewegungsmodells bzw., ausgehend von dem<br />

allgemeinen Ansatz der Gl. (4), einer Bestimmung adäquater Ansätze für die<br />

Komponenten x, Y und N im Dgl.system (1). Darüber hinaus wurden die Versuche<br />

auch zu einer unabhängigen, indirekten Identifikation auf der Grundlage des<br />

modifizierten Bewegungsmodells, Dgl.system (5), herangezogen.<br />

Für die Auswertung der Bahnkurven frei manövrierender Schiffsmodelle<br />

oder auch Schiffe stehen im Teilprojekt A2 des SFB 98 zur Zeit zwei Methoden<br />

zur Verfügung, die Methode der Beschleunigungsfehler und die Methode der Ge-<br />

schwindigkeitsfehler. Grundlage beider Identifikationsverfahren bildet die<br />

bekannte Methode der kleinsten Fehlerquadrate. Die Beschleunigungsfehler-<br />

Methode geht von der Voraussetzung aus, daß neben den Zustandsvariablen u,<br />

v und r sowie der Führungsgröße 0 auch die zeitlichen Ableitungen ~, v und<br />

; als Funktionen der Zeit t vorliegen. Dadurch ist es möglich, eine Bestim-<br />

mung bzw. Abschätzung der unbekannten Koeffizienten A., B. und C. (Modell-<br />

J J J<br />

parameter) in dem Dgl.system (5) durch die Erfüllung der drei unabhängigen<br />

Zielfunktionen<br />

n<br />

So = L [~( t .) - ~ (t . )J 2<br />

u<br />

i=1<br />

n<br />

c ~ m ~<br />

0 0 2<br />

~ Min (j = 1,34 )<br />

So = L [v (t.) - v (t.)] ~ Min (j = 1,48)<br />

v<br />

i=1<br />

c ~ m ~<br />

n 0 0 2<br />

und So = L [r (t.) - r (t.)] ~ Min (j = 1,48)<br />

r<br />

i=1<br />

c ~ m ~<br />

durchzuführen. Wegen der Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Beschleunigungskomponenten<br />

~ , v und;, sei es direkt durch separate Messung oder inm<br />

m m<br />

direkt über eine Differentiation der zugehörigen Geschwindigkeitskomponenten,<br />

- 45 -<br />

A. J<br />

B. J<br />

C. J<br />

(6a),<br />

(6b)<br />

(6c)


ist es völlig ausgeschlossen, alle insgesamt 130 Koeffizienten in den drei<br />

modifizierten Bewegungsgleichungen (5a), (5b) und (5c) gleichzeitig ermitteln<br />

zu wollen. Die notwendige Auswahl der für das betrachtete Schiffsmodell bzw.<br />

Schiff signifikanten Terme der Bewegungsgleichungen erfolgt mit Hilfe einer<br />

mehrfachen linearen Regressionsanalyse. Die Anwendung dieses speziellen Ver-<br />

fahrens der mathematischen Statistik bietet insbesondere den Vorteil, daß<br />

die objektive Auswahl der signifikanten Terme - wie im Falle der direkten<br />

Identifikation (Abschnitt 4) - stark vereinfacht wird. Ein weiterer Vorteil<br />

der Beschleunigungsfehler-Methode besteht darin, daß mehrere unterschied-<br />

liche Versuchsfahrten (Z-Manöver) in einem geschlossenen Rechengang ausge-<br />

wertet werden können.<br />

Bei der Geschwindigkeitsfehler-Methode wird neben der obligatorischen<br />

Führungsgröße 8 nur der zeitliche Verlauf der Zustandsvariablen u, v und r<br />

betrachtet. Während bei der Beschleunigungsfehler-Methode drei unabhängige<br />

Ziel funktionen, Gln. (6a - c), zu erfüllen sind, ergibt sich bei der Geschwin-<br />

digkeitsfehler-Methode wegen der vorhandenen Kopplungen in den Bewegungsglei-<br />

chungen eine einzige Zielfunktion<br />

+ 'W z [v (t .) - v (t . )] 2<br />

E = I 'W [u (t .) - u (t .) ]<br />

{ 1 2<br />

C 1 m 1 C 1 m 1<br />

i=l<br />

+ 'W<br />

3<br />

[r (t.) - r (t.)J2<br />

C 1 m 1<br />

}<br />

-+- Min<br />

A., B., C.<br />

J J J<br />

Die Größen 'W. sind dabei Gewichts- oder Skalierungsfaktoren, die dazu dienen,<br />

J<br />

die Genauigkeiten in den drei Zustandsvariablen numerisch gleichwertig und<br />

unabhängig vom jeweiligen Maßsystem zu machen.<br />

Aufgrund der Tatsache, daß es sich bei der Geschwindigkeitsfehler-<br />

Methode um ein numerisch sehr aufwendiges Iterationsverfahren handelt, be-<br />

schränkt sich die praktische Anwendung dieser Methode in erster Linie darauf,<br />

bei unzureichender Datenmenge für die Regression, die mit Hilfe der Beschleu-<br />

nigungsfeh.ler-Methode ermittelten Schätzwerte der signifikanten Koeffizienten<br />

zu verbessern. Eine ausführliche Darstellung der mathematischen Grundlagen<br />

findet sich bei Oltmann (1978a).<br />

Für die Auswertung nach der Beschleunigungsfehler-Methode wurden die<br />

- 46 -<br />

+<br />

(7)


Meßergebnisse von vier verschiedenen Z-Manövern (30°/10°, 20°/10°, 10°/1°<br />

und 5°/1° Z-Manöver) als Quellmanöver 1) herangezogen. Die beiden modifizier-<br />

ten Z-Manöver (10°/1° und 5°/1°) wurden - im Gegensatz zu einer frUheren Auswertung,<br />

Oltmann (1978a) - zusätzlich ausgewählt, um das Verhalten des Schiffs-<br />

modells im Bereich kleiner Ruderwinkel besser erfassen zu können. Der insge-<br />

samt betrachtete Variablenbereich ist in den Abb. 18a und 18b wiedergegeben.<br />

In der Tab. 7 sind die von dem Regressionsalgorithmus fUr das frei manövrie-<br />

rende Schiffsmodell als signifikant ausgewiesenen Koeffizienten des Gl.sy-<br />

sterns (5) aufgefUhrt. Eine Verbesserung mit Hilfe der Geschwindigkeitsfehler-<br />

Methode erfolgte nicht. Bei der Beurteilung des Koeffizientensatzes ist zu<br />

beachten, daß die Schätzwerte einzelner Koeffizienten nicht separat betrach-<br />

tet werden dUrfen. Es ist vielmehr stets die Gesamtwirkung aller signifikan-<br />

ten Koeffizienten A., B. oder C. zu bewerten. Dennoch fällt auf, daß bei-<br />

J J J<br />

spielsweise mit A161AX' (entsprechend xrr) ein Term erfaßt wurde, der norma-<br />

lerweise wegen der Symmetrie des Schiffskörpers zur Mittellängsebene als ver-<br />

nachlässigbar eingestuft wird. Weiterhin ist auffällig, daß fUr die Darstel-<br />

lung der nichtlinearen Abhängigkeiten von der Seitengeschwindigkeit v bei v<br />

und;' (bzw. Y und N) sowohl kubische Terme (Bs v3/u und Cs v3/u) als auch ungerade<br />

quadratische Terme (B31 vlvl und C31 vlvl) berUcksichtigt werden. Damit<br />

wird zumindest indirekt die von Newman (1966) vertretene Auffassung be-<br />

stätigt, daß konsequenterweise beide Terme in einem nichtlinearen Bewegungs-<br />

modell eingefUhrt werden sollten, da sie auf unterschiedlichen Ursachen be-<br />

ruhen.<br />

Zur Veranschaulichung der Qualität des in Tab. 7 aufgefUhrten Koeffi-<br />

zientensatzes sind in den Abb. 19 und 20 die Simulationsergebnisse fUr ein<br />

Quellmanöver (Abb. 19) und fUr ein Testmanöver (Abb. 20) wiedergegeben und<br />

den Meßergebnissen gegenUbergestellt. Als FUhrungsgröße wurde bei den Simulationsrechnungen<br />

der gemessene zeitliche Verlauf des Ruderwinkels 8(t) ver-<br />

wendet. Man erkennt anhand der Kurvenverläufe, daß die übereinstimmung zwi-<br />

schen Messung und Simulation mehr als zufriedenstellend ist. Die auffällig-<br />

sten Abweichungen treten bei der Drehgeschwindigkeit r(t) und bei der Quer-<br />

l)Mit "Quellmanöver" werden diejenigen Manöver (La. Z-Manöver) bezeichnet,<br />

mit deren Hilfe die signifikanten Koeffizienten des modifizierten ßewegungsmodells,<br />

GI.system (S), ermittelt werden. Manöver, die einer zusätzlichen<br />

Überprüfung der Koeffizienten dienen, werden als "Testmanöver" ausgewiesen.<br />

- 47 -


c<br />

o<br />

.....<br />

~<br />

tO<br />

~<br />

.....<br />

4-<br />

.....<br />

~<br />

cQ)<br />

V1<br />

-0 ........<br />

E<br />

I<br />

E (V")<br />

Q)<br />

-<br />

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:I:<br />

Q)<br />

rr-<br />

Q)<br />

.c tO<br />

I-<br />

- - - - ..... - ..... ..... ..... ..... ..... ..... -..... -..... -..... -..... -..... -..... -..... -.....<br />

I<br />

P N N N N C'.J N N N N N<br />

..-1<br />

Q '.-1 tI)<br />

~§ Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei Ei<br />

N If) ..... ("I) ..... N N<br />

0"1 0 ..... ..... 0 0"1<br />

"- "-<br />

.I-J 0 00 \0<br />

0 0 \0 \0 0 If) ..... 0 If) N<br />

"-<br />

"-<br />

~0 \0<br />

-::t \0 ..... -::t N ..... N 00 If) 00 0 -::t<br />

(I)<br />

0 0 "- .....<br />

N ..... 0 -::t 0 0 N 0 00 0<br />

"-<br />

"-<br />

0 0 0 ("I) \0 0 \0 0 0 0 0 0 -::t 0 0<br />

I I I ..... I I I I I I I<br />

~. . . . . . . . . . . . . . .<br />

(I)<br />

.--I<br />

~..0<br />

~cd<br />

..-1<br />

N ~-<br />

~-


versetzung y (t) auf. Sie sind jedoch nicht als gravierend zu bezeichnen.<br />

o<br />

Dies wird dadurch deutlich, daß beispielsweise im Falle des Testmanövers die<br />

mittlere Abweichung bei der Drehgeschwindigkeit lediglich 0.13 o/s beträgt<br />

und damit, bezogen auf einen Maximalwert von Irl = 2.75 o/s, noch als gering<br />

eingestuft werden kann.<br />

Umzu verdeutlichen, daß der mit Hilfe der Beschleunigungsfehler-Metho-<br />

de ermittelte Koeffizientensatz nicht nur zur Simulation von Z-Manövern ge-<br />

eignet ist, wurde gleichfalls das Spiralmanöver nach Bech rechnerisch simu-<br />

liert. Bei diesem Standardversuch wird, im Gegensatz zum klassischen Versuch<br />

nach Dieudonne, das Schiff durch den Rudergänger oder durch eine entsprechen-<br />

de Ruderregelung (geschlossener Regelkreis) auf eine bestimmte konstante Dreh-<br />

geschwindigkeit eingesteuert und der mittlere Ruderwinkel, der zur Aufrecht-<br />

erhaltung dieser Drehbewegung notwendig ist, gemessen. Das Ergebnis dieser<br />

Simulationsrechnung zeigt die Abb. 21. Man erkennt an der Form der Spiral-<br />

kurve r = f(o), daß nach den Ergebnissen der indirekten System-Identifika-<br />

tion für das Schiffsmodell im Bereich des neutralen Ruderwinkels eine geringfügige<br />

Gierinstabilität ausgewiesen wird. Dieses Ergebnis ist nicht in völli-<br />

ger übereinstimmung mit den entsprechenden Ergebnissen der in Abschnitt 4 be-<br />

schriebenen direkten System-Identifikation über Kraftmessungen, wonach das<br />

Schiffsmodell im gesamten Ruderwinkelbereich gierstabil ist, vgl. Abb. 26.<br />

Eine ausführlichere Diskussion zu diesem Sachverhalt erfolgt in Abschnitt 6.<br />

- 49 -


6. Gültigkeitskontrolle<br />

Neben der Ermittlung der mathematischen Struktur, der Auswahl und<br />

Durchführung geeigneter Versuche sowie der eigentlichen Koeffizientenbestim-<br />

mung gehört die Gültigkeitskontrolle (Verifikation) zu den wesentlichen Teil-<br />

aufgaben einer System-Identifikation. Die Verifikation hat die überaus wich-<br />

tige Funktion, zu überprüfen, ob die gewählte Struktur des mathematischen<br />

Modells zusammen mit den Schätzwerten für die Koeffizienten der Dynamik des<br />

untersuchten Systems gerecht wird. Dabei ist zu beachten, daß die Verifika-<br />

tion nach Möglichkeit mit Daten bzw. Versuchen durchgeführt werden sollte,<br />

die nicht zur Koeffizientenbestimmung verwendet wurden. Der letztere Punkt<br />

ist insbesondere für die direkte System-Identifikation über Kraftmessungen<br />

am gefesselten Schiffsmodell von Bedeutung, da im allgemeinen die Anpassung<br />

von Koeffizienten an die Kraftmessungen über Ausgleichsrechnungen keine<br />

Schwierigkeiten bereitet. Offen bleibt vielfach aber die Frage nach der rich-<br />

tigen mathematischen Struktur bzw. nach der adäquaten physikalischen Interpre-<br />

tation, zumal die Kraftmessungen häufig durch unterschiedliche Ansätze mathe-<br />

matisch gleichwertig approximiert werden können.<br />

Im vorliegenden Falle standen für die Verifikation eine Reihe von Ver-<br />

suchen mit dem frei manövrierenden Schiffsmodell zur Verfügung, s. auch Ab-<br />

schnitt 5. Diese Modellversuche sind insofern fast als ideal zu bezeichnen,<br />

als sie frei von unkontrollierten Wind- und Strömungseinflüssen sind. Eine<br />

gewisse Einschränkung muß deshalb gemacht werden, weil aufgrund der vorge-<br />

gebenen Abmessungen des Schlepptanks der HSVAeinige wünschenswerte Manöver,<br />

wie das Drehkreismanöver oder das Spiralmanöver, nicht realisiert werden<br />

können. Um unter den gegebenen Bedingungen dennoch eine gute Vergleichsbasis<br />

zu haben, wurden neben der üblichen Standardserie von Z-Manövern mit verschiedenen<br />

Ruderwinkeln (100 ~ 8 ~ 350) bei einem Kursabfall von ~ = 100<br />

s<br />

auch zwei modifizierte Z-Manöver mit einem Kursabfall von ~ = 10 gefahren.<br />

s<br />

Während die normalen Z-Manöver eine zuverlässige Aussage über die Manövrier-<br />

eigenschaften (Kursänderungs- und Stützverhalten) liefern, dient das modifi-<br />

zierte Z-Manöver, das von Nomoto und Fujii (1974) als vorläufiger Standard-<br />

versuch für große Tanker vorgeschlagen wurde, im wesentlichen dazu, die<br />

Steuereigenschaften (Kurshaltevermögen) eines Schiffes bzw. eines Schiffs-<br />

modells zu ermitteln.<br />

Für die Verifikation wurden vier der gefahrenen Z-Manöver ausgewählt<br />

- 50 -


(30°/10°, 20°/10°, 10°/10° und 5°/1°). Die Ergebnisse der zugehörigen Ver-<br />

gleichsrechnungen - unter Verwendung der in Tab. 4 ausgewiesenen hydrodynamischen<br />

Koeffizienten - sind zusammen mit den Versuchsergebnissen in den<br />

Abb. 22 bis 25 wiedergegeben. Neben dem Ruderwinkel 0 wurden jeweils die Geschwindigkeitskomponenten<br />

u, v und r sowie der Kurswinkel ~, der Driftwinkel<br />

ß und die Querversetzung y in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen. Bei<br />

o<br />

einem Vergleich zwischen Messung und Simulationsrechnung ist zu beachten,<br />

daß auch bei den Simulationsrechnungen der gemessene zeitliche Verlauf des<br />

Ruderwinkels o(t) als Führungsgröße (Eingangsgröße) verwendet wurde. Es wur-<br />

den keine Ruderwinkelkorrekturen entsprechend der Originalstrategie des Z-<br />

Manövers vorgenommen! Wie man anhand der Gegenüberstellungen in den Abb. 22<br />

bis 25 sehen kann, ist die übereinstimmung zwischen Messung und Simulation<br />

sowohl bei den Geschwindigkeitskomponenten als auch bei Kurswinkel und Quer-<br />

versatz mehr als befriedigend. Besonders hervorzuheben ist dabei die Tatsache,<br />

daß diese ausgezeichnete übereinstimmung im gesamten Ruderwinkelbereich er-<br />

reicht wird. Dieses Ergebnis bestätigt nochmals in überzeugender Weise die<br />

Gültigkeit des quasistationären Ansatzes für die hydrodynamischen Kräfte,<br />

Gl. (4), bei normalen horizontalen Schiffsbewegungen.<br />

Die Versuche mit dem frei manövrierenden Schiffsmodell dienten, wie in<br />

Abschnitt 5 beschrieben, gleichzeitig auch als Grundlage für eine unabhängige<br />

indirekte System-Identifikation. Dadurch ergibt sich die interessante Mög-<br />

lichkeit, die Aussagefähigkeit zweier unterschiedlicher, unabhängiger Bewe-<br />

gungsmodelle zu vergleichen. Dieser wichtige Vergleich kann einmal mit Hilfe<br />

der vorliegenden Z-Manöver durchgeführt werden. Als Demonstrationsbeispiel<br />

dienen hier das 10°/10° Z-Manöver, Abb. 20 bzw. 24, und das modifizierte<br />

5°/1° Z-Manöver, Abb. 19 bzw. 25. Wie man anhand der angeführten Abbildungen<br />

erkennt, werden beide Manöver durch die zwei unterschiedlichen Bewegungs-<br />

modelle jeweils gut reproduziert. Das gleiche gilt im übrigen auch für die<br />

restlichen vorliegenden Z-Manöver. Darüber hinaus bietet sich das Spiral-<br />

manöver als adäquater Vergleich an. Die Abb. 26 zeigt das Ergebnis einer Si-<br />

mulationsrechnung unter Verwendung der in Tab. 4 ausgewiesenen hydrodynami-<br />

schen Koeffizienten (direkte Identifikation). Vergleicht man dieses Ergeb-<br />

nis mit dem entsprechenden Ergebnis der indirekten Identifikation, Abb. 21,<br />

dann zeigt sich, daß im Ruderwinkelbereich 101 ~ 5° beide Simulationsergeb-<br />

nisse nahezu identisch sind. Sichtbare Unterschiede treten lediglich im Be-<br />

reich des neutralen Ruderwinkels 0 auf. Hier weist die nach der indirekten<br />

o<br />

Identifikation ermittelte Spiralkurve für das Schiffsmodell eine geringfügige<br />

- 51 -


ereichsweise Gierinstabilität aus. Demgegenüber ergibt sich nach der direk-<br />

ten Identifikation, daß das Schiffsmodell auch in diesem Bereich gierstabil<br />

ist. Dieser Unterschied in der Steigung der Spiral kurve sollte indes nicht<br />

überbewertet werden, zumal der gierinstabile Bereich in Abb. 21 sehr schmal<br />

ist. Betrachtet man außerdem die mathematische Beziehung für die Steigung<br />

der Spiral kurve im Ursprung, Gl. (8), die aus den klassischen linearen Be-<br />

wegungsgleichungen abgeleitet werden kann,<br />

( ar ) =<br />

a0 r=O<br />

yl NI - NI yl U<br />

V 0 V 0 0<br />

NI (mI - yl ) - yl (mI Xl - NI) L<br />

v r V G r<br />

dann wird deutlich, daß selbst kleine Änderungen bzw. Abweichungen bei den<br />

in Gl. (8) enthaltenen linearen hydrodynamischen Koeffizienten zu einer merk-<br />

lichen Veränderung der Steigungscharakteristik führen können. Dies gilt um<br />

so mehr, wenn sich das Schiff, wie die von Morse und Price (1961) vorgeleg-<br />

ten Großausführungsmessungen (vgl. auch Abschnitt 8) gleichfalls bestätigen,<br />

an der Grenze zwischen Gierstabilität und -instabilität bewegt. Darüber hin-<br />

aus zeigt das vorliegende Beispiel auch, daß eine IIgenaueli Ermittlung der<br />

linearen Terme in den Bewegungsgleichungen von vorrangiger Bedeutung ist.<br />

Wenngleich das Manövrierverhalten des MARINER-Modells durch die in Tab.<br />

4 ausgewiesenen hydrodynamischen Koeffizienten sehr gut dargestellt werden<br />

kann, stellt sich dennoch die Frage, ob nicht eine geringere Anzahl von Ko-<br />

effizienten bereits ausreichend ist bzw. welche der Koeffizienten bei der<br />

Simulation von realistischen Schiffsmanövern überhaupt eine signifikante<br />

Rolle spielen. Diese Fragen sind schon deshalb von großer Wichtigkeit, weil<br />

die direkte Bestimmung der Koeffizienten im allgemeinen mit einem hohen<br />

Versuchsaufwand verbunden ist, und eine Rationalisierung demzufolge wünschens-<br />

wert erscheint. Zur Klärung dieser Fragestellung wurde eine ergänzende Unter-<br />

suchung über die Sensitivität (Empfindlichkeit) des Bewegungsablaufs gegen-<br />

über Änderungen bei einzelnen Koeffizienten der Bewegungsgleichungen durch-<br />

geführt. Die Sensitivität wird zweckmäßigerweise so ermittelt, daß man einen<br />

Koeffizienten um einen gewissen prozentualen Betrag ändert und anschließend<br />

ein bestimmtes, vorgegebenes Manöver rechnerisch simuliert. Durch den Ver-<br />

gleich mit dem zeitlichen Verlauf des Basismanövers, das mit dem vollständi-<br />

gen, unmodifizierten Koeffizientensatz simuliert wurde und exakt den gleichen<br />

Verlauf der Führungsgröße o(t) besitzt, kann die Sensitivität des Bewegungs-<br />

- 52 -<br />

(8)


ablaufs angegeben werden. Die Bewertung erfolgt über einen Sensitivitätsfaktor<br />

sX, der das Verhältnis der relativen Änderung einer gewählten Ausgangs-<br />

P<br />

größe x (Systemantwort) zur relativen Änderung eines Koeffizienten P dar-<br />

stellt:<br />

SX<br />

P<br />

Xz - xl<br />

x<br />

/ Pz - PI<br />

PI<br />

Der Index 1 in Gl. (9) bezeichnet die Basiswerte unter Verwendung des Origi-<br />

nalsatzes der hydrodynamischen Koeffizienten (Tab. 4), während der Index 2<br />

die aufgrund der jeweiligen Koeffizientenmodifikation geänderten Werte mar-<br />

kiert. Als Ausgangsgrößen (Antworten) des dynamischen Systems IISchiffli wur-<br />

den die Bewegungskomponenten (Zustandsvariablen) u, v und r sowie der zugehörige<br />

Bahnverlauf, ausgedrückt durch die Bahnabweichung e, und der Kurswin-<br />

kel ~ betrachtet. Die Bezugsgröße ~ dient der Normierung der erzielten Änderung<br />

der Systemantwort x und muß für das jeweilige Manöver zweckmäßig ge-<br />

wählt werden.<br />

Innerhalb der Zusatzuntersuchung wurden zur Ermittlung der Sensitivitätsfaktoren<br />

S x<br />

Tab. 4 drei<br />

für a 11einsgesamt 88 hydrodynami schen Koeffi zi enten der<br />

P<br />

verschiedene Manöver herangezogen. Dies waren einerseits zwei<br />

der gefahrenen Z-Manöver (30°/10° und 5°/1° Z-Manöver) sowie andererseits<br />

ein Drehkreismanöver mit einem Ruderwinkel von 0 = -30°. Die Modifikation<br />

der Koeffizienten bestand in einer betragsmäßigen Reduzierung um 20%. Weite-<br />

re Koeffizientenmodifikationen wurden nicht untersucht, da eine vorangegangene,<br />

ähnliche Studie ergeben hatte, daß der Grad der Modifikation keinen<br />

entscheidenden Einfluß auf die Sensitivitätsfaktoren hat, vgl. Oltmann<br />

(1978b). Eine vollständige Dokumentation der Sensitivitätsuntersuchung ist<br />

in Vorbereitung. An dieser Stelle sollen lediglich zwei beispielhafte Ergeb-<br />

nisse vorgestellt werden, s. Tab. 8 und 9. Dabei handelt es sich um Ergeb-<br />

nisse für das 30°/10° Z-Manöver (Tab. 8) und für das Drehkreismanöver (Tab.<br />

9). Die betrachtete Ausgangsgröße x ist jeweils der Kurswinkel ~. Als Bezugs-<br />

größe x diente der Maximalwert I~I des jeweiligen Basismanövers.<br />

- max<br />

Wie man anhand der Tab. 8 und 9 erkennt, ist die Rangfolge der Koeffi-<br />

zienten für beide Manöver sehr unterschiedlich. Das bedeutet beispielsweise,<br />

daß bei einer Aussage über die Signifikanz einzelner Koeffizienten unter Um-<br />

ständen Unterscheidungen nach Manövertyp eingeführt werden müssen. Unstreitig<br />

- 53 -<br />

(9)


C')<br />

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~~~~~~~~NNNNNN~~-~~-OOOOOOO<br />

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00000000000000000000000000000<br />

.............................<br />

000000000000000000000000000~O<br />

11..11 . I. t 1I1 I<br />

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O_N~~~~~oo~O~N~~~~~OO~O~N~~~~~OO<br />

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~oooo~ooooooroOOoo<br />

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N ~ ~OOOOOOOOO<br />

00000000000000000000000000000<br />

00000000000000000000000000000<br />

1111. 1 11 11 1I11<br />

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N~O~~~C~~~Oro~~~~m~~OO.N~~~.~NNO<br />

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......................<br />

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~ ~ -N~~~~~OO~O-N~~~~~OO~O-N~~~~~OO~O<br />

'.-1 1 NNNNNNNNNN~<br />

Q) 0<br />

~4-I<br />

- 55 -<br />

.


ist dagegen die eindeutige Dominanz der linearen Terme X ,Y ,Y ,Y~,N ,N<br />

u v r v V r<br />

und No. Interessant ist weiterhin, daß bei dem 30°/10° Z-Manöver (Tab. 8)<br />

mit No' Noo und auch Noooo Koeffizienten als signifikant ausgewiesen werden,<br />

die als Korrektiv für die propellerbedingte Unsymmetrie beim konventionellen<br />

Einschrauber aufzufassen sind und infolgedessen häufig als weniger wichtig<br />

bzw. unwichtig eingestuft werden. Nicht zuletzt dieses Ergebnis der Sensiti-<br />

vitätsstudie gab den Ausschlag für eine übernahme der Koeffizienten Y und<br />

o<br />

N aus der indirekten Identifikation (Abschnitt 5) über eine entsprechende<br />

o<br />

Umrechnung der Koeffizienten BI und Cl (Tab. 5), da eine direkte Ermittlung<br />

über Kraftmessungen wegen der zugehörigen geringen Kraftanteile etwas proble-<br />

matisch ist.<br />

- 56 -


7. Vergleich mit anderen Versuchseinrichtungen<br />

7.1 Schiffsgeschwindigkeit V = 15 kn<br />

In der Einleitung wurde bereits darauf hingewiesen, daß die erste<br />

Phase des vom Manövrierkomitee der ITTC im Jahre 1962 initiierten Standard-<br />

testprogramms offiziell abgeschlossen ist. Die zusammenfassende Darstellung<br />

der zahlreichen Ergebnisse wurde von Gertler (1969) vorgenommen. Wenn an<br />

dieser Stelle dennoch ein kurzer Vergleich mit den entsprechenden Ergebnis-<br />

sen einiger anderer Institutionen vorgenommen wird, dann in erster Linie,<br />

um die eigenen Versuchsergebnisse einer kritischen Betrachtung zu unterzie-<br />

hen. Der Vergleich wurde für die Schiffsgeschwindigkeit von V = 15 kn be-<br />

wußt auf die veröffentlichten Ergebnisse von Str~m-Tejsen und Chislett<br />

(1966), von Smitt und Chislett (1974) sowie von Goodman et aZ. (1976) be-<br />

schränkt. Dies geschah zum einen aus Gründen der übersichtlichkeit, zum an-<br />

deren ist die Größe der jeweils verwendeten Schiffsmodelle fast identisch.<br />

Ferner kommt hinzu, daß die Ergebnisse in den genannten Veröffentlichungen<br />

mit Hilfe von PMM-Geräten ermittelt wurden und daß, abgesehen von den unter-<br />

schiedlichen Bewegungsamplituden, auch die angewendete Versuchstechnik in<br />

etwa vergleichbar ist, vgl. auch Abschnitt 4.1.<br />

Bevor die in den Abb. 27 bis 30 gezeigten Ergebnisse im einzelnen dis-<br />

kutiert werden, ist noch eine kurze Erklärung zu der gewählten Darstellung<br />

erforderlich. In Anlehnung an die Darstellung in den Abschnitten 4.2 und<br />

4.3 wurden die vorliegenden Ergebnisse des SFB 98 (Teilprojekt A2) durch<br />

glatte Kurven wiedergegeben. Die Vergleichsergebnisse der genannten Autoren<br />

sind aus Zweckmäßigkeitsgründen als diskrete Einzelpunkte aufgetragen. Dies<br />

gilt auch dann, wenn die jeweiligen Versuchsergebnisse in Form von dimensions-<br />

losen Koeffizienten oder Ausgleichspolynomen dargestellt wurden. Umden an-<br />

gestrebten Vergleich auf ein Mindestmaß zu beschränken, wurden außerdem nur<br />

reine Abhängigkeiten von ~u, V, rund 0 berücksichtigt. Die Wechselwirkungen<br />

zwischen diesen Variablen, in den Bewegungsgleichungen durch gemischte Terme<br />

ausgedrückt, wurden hier ausgeklammert.<br />

Die Abb. 27 zeigt nun den Vergleich für die Kraftwirkungen in Abhängig-<br />

keit von der Geschwindigkeitsänderung ~u. In diesem Falle ist insbesondere<br />

die Funktion X(~u) von Interesse, da durch sie indirekt die Wechselwirkung<br />

zwischen Antriebsanlage und Propeller beschrieben wird. Man erkennt, daß das<br />

vorliegende Ergebnis entsprechend Tab. 6 praktisch identisch ist mit der von<br />

- 57 -


Smitt und Chislett (1974) ermittelten Funktion X(ßu). Dies ist allerdings<br />

auch dadurch begründet, daß in beiden Fällen die gleiche Versuchsstrategie,<br />

Propellerdrehzahl n = const., gewählt wurde. Deutliche Unterschiede treten<br />

dagegen bei der Seitenkraft y und bei dem Giermoment N auf. Diese Unter-<br />

schiede sind trotz der geringen Größenordnung der ausgewiesenen Kräfte und<br />

Momente nicht ganz unwichtig, weil beispielsweise durch die beiden Koeffi-<br />

zienten y und N die Lage des neutralen Ruderwinkels 0 wesentlich beein-<br />

000<br />

flußt wird. Legt man die von Smitt und Chislett (1974) ermittelten Werte<br />

für Y und N zugrunde, dann ergibt sich ein neutraler Ruderwinkel von<br />

o<br />

o 0<br />

~<br />

o<br />

-1.00. Dieses Ergebnis stimmt überein mit den Beobachtungen an der<br />

Großausführung, Morse und Price (1961), steht allerdings im Widerspruch zu<br />

früheren Ergebnissen von Chislett und Str~m-Tejsen (1965) bzw. von Str~m-<br />

Tejsen und Chislett (1966) mit dem gleichen Schiffsmodell. Nach den hier be-<br />

schriebenen Messungen (Abschnitt 4.3) ergibt sich 8 ~ +0.50. Dies ist wieo<br />

derum in übereinstimmung mit den Beobachtungen im Modellversuch, bei dem das<br />

frei fahrende Schiffsmodell bei Ruderlage Null (8 = 00) stets eine Steuer-<br />

borddrehung (r > 0) ausführte.<br />

Einen großen Einfluß auf das dynamische Verhalten eines Schiffes haben<br />

die vom Ruder induzierten hydrodynamischen Kraftwirkungen. Auf die genaue Be-<br />

stimmung der zugehörigen Koeffizienten sollte deshalb großer Wert gelegt wer-<br />

den. Den Vergleich für die Abhängigkeiten vom Ruderwinkel 8 gibt Abb. 28 wie-<br />

der. Man erkennt, daß die'übereinstimmung der eigenen Ergebnisse (Abschnitt<br />

4.3) mit den Ergebnissen von Str~m-Tejsen und Chislett (1966) sowie von Smitt<br />

und Chislett (1974) in bezug auf den Kraftverlauf recht gut ist. Die Diskre-<br />

panzen beim konstanten Anteil der Längskraft X (Reibungskorrektur)sind unbedeutend.<br />

Interessant ist allerdings, daß die Steigungen der Funktionen Y'(8)<br />

und N'(8) im Ursprung bei Smitt und Chislett (1974) etwas größer sind und<br />

mit den eigenen Ergebnissen für den Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell<br />

übereinstimmen, vgl. Tab. 4. Einen deutlichen Unterschied weisen demgegen-<br />

über die Versuchsergebnisse von Goodman et al. (1976) aus. Dies zeigt sich<br />

einmal am Verlauf der Längskraft X, der sich erheblich von den anderen auf-<br />

gezeigten Versuchsergebnissen unterscheidet. Noch wesentlicher sind jedoch<br />

die Unterschiede bei der Seitenkraft y und dem Giermoment N. Diese ergeben<br />

sich aus der Tatsache, daß sowohl die Seitenkraft y als auch das Giermoment<br />

N von Goodman et al. (1976) lediglich durch einen linearen Term dargestellt<br />

werden. Das bedeutet, daß die Nichtlinearitäten, die durch das Abreißen der<br />

Strömung bei größeren Ruderwinkeln entstehen, vernachlässigt werden.<br />

- 58 -


Für die Geschwindigkeitskomponentenv und r wurde der Vergleich in den<br />

Abb. 29 und 30 dargestellt. Aus den Diagrammen ist ersichtlich, daß die über-<br />

einstimmung zwischen den verschiedenen Institutionen im großen und ganzen zu-<br />

friedenstellend ist. Eine Ausnahme bildet lediglich das Giermoment N in Ab-<br />

hängigkeit von der Seitengeschwindigkeit v (Abb. 29). Hier zeigen insbeson-<br />

dere die Ergebnisse von Smitt und Chislett (1974) eine ausgeprägte Unsymme-<br />

trie, die den Realitäten nicht gerecht wird, zumal die zugehörige Seiten-<br />

kraft y eine ähnliche Unsymmetrie nicht aufweist.<br />

- 59 -


7.2 Schiffsgeschwindigkeit v = 20 kn<br />

Obwohl bei der vorliegenden experimentellen Untersuchung das Haupt-<br />

interesse dem Manövrierverhalten bei V = 15 kn galt, wurden außerdem einige<br />

ergänzende Versuche für die Schiffsgeschwindigkeit V = 20 kn durchgeführt,<br />

über die teilweise auch bereits berichtet wurde, Oltmann und Wolff (1976).<br />

Diese Versuche geben die willkommene Gelegenheit, zusätzlich zu den von<br />

Smitt und Chislett (1974) für V = 20 kn veröffentlichten Daten einen Vergleich<br />

mit den von Gertler (1966) vorgelegten Versuchsergebnissen vorzunehmen.<br />

Dieses ist insofern von Bedeutung, als die Gertlerschen Daten teilweise<br />

unter Verwendung ei nes Rundlaufgerätes ermittelt wurden.<br />

Die Ergebnisse des durchgeführten Vergleichs finden sich in den Abb.<br />

31 bis 34. Zu den Ruderwinkel-Ergebnissen von Gertler (1966), Abb. 31, ist<br />

dabei festzustellen, daß die Streuung innerhalb der Meßreihe relativ groß<br />

ist. Außerdem ist nicht der gesamte relevante Ruderwinkelbereich untersucht<br />

worden. Es wurde vielmehr eine gewisse Symmetrie vorausgesetzt. Bezieht man<br />

diese Imponderabilien in eine Beurteilung mit ein, dann kann durchaus von<br />

einer befriedigenden übereinstimmung gesprochen werden. Der Vergleich bezüg-<br />

lich der Abhängigkeiten von der Seitengeschwindigkeit v, Abb. 32, bedarf<br />

keines weiteren Kommentars, da in diesem Falle die verschiedenen Versuchser-<br />

gebnisse sehr dicht zusammenliegen.<br />

In einer früheren Arbeit, Oltmann und Wolff (1976), wurde gezeigt, daß<br />

die Wahl des Drehpunktes (Gewichtsschwerpunkt G bzw. Koordinatenursprung 0)<br />

durchaus einen Einfluß auf die hydrodynamischen Kraftwirkungen in Abhängigkeit<br />

von der Drehgeschwindigkeit p hat. Umdiesem Effekt Rechnung zu tragen<br />

und um den Vergleich mit den Versuchsergebnissen von Smitt und Chislett<br />

(1974) und Gertler (1966) auf der Grundlage adäquater Versuchsbedingungen<br />

durchführen zu können, wurden bei den zusätzlichen Yaw-Versuchen zwei unterschiedliche<br />

Drehpunkte, 0 und G, berücksichtigt. Das Ergebnis dieser Versu-<br />

che ist in den Abb. 33 und 34 wiedergegeben. Man erkennt dabei aus Abb. 33,<br />

daß eine recht gute übereinstimmung mit den Versuchsergebnissen von Smitt<br />

und Chislett (1974) besteht. Lediglich bei der Seitenkraft Y sind bei größe-<br />

ren Seitengeschwindigkeiten bzw. Driftwinkeln kleinere Abweichungen festzu-<br />

stellen. Anders sieht es demgegenüber mit den Versuchsergebnissen von Gertler<br />

(1966) aus, Abb. 34, die mit einem Rundlaufgerät ermittelt wurden. Hier be-<br />

steht erstaunlicherweise bei dem Giermoment N eine fast völlige übereinstim-<br />

- 60 -


mung, während sich bei der Seitenkraft y doch erhebliche Abweichungen zeigen.<br />

Bei der Längskraft X ist darUber hinaus wiederum eine starke Streuung der<br />

Meßwerte zu beobachten. Ansonsten markieren die Gertlerschen Versuchsergeb-<br />

nisse nochmals deutlich die grundsätzliche Schwäche des Rundlaufgerätes, daß<br />

nämlich das Uberaus wichtige Verhalten in der Umgebung des Ursprungs (r + 0)<br />

nicht erfaßt werden kann.<br />

- 61 -


8. Vergleich mit Großausführungsmessungen<br />

In der zweiten Stufe des vom Manövrierkomitee der ITTC angeregten Ver-<br />

gleichsprogramms mit dem MARINER-Standardschiff geht es im wesentlichen dar-<br />

um, die Möglichkeiten einer genauen Simulation von Manövern der Großausführung<br />

mit Hilfe von Analog- oder Digitalrechnern und von geeigneten mathematischen<br />

Bewegungsmodellen zu überprüfen. Zur Durchführung einer derartigen Studie<br />

macht das Komitee die Empfehlung, diese in zwei getrennte Schritte aufzutei-<br />

len. Im ersten Schritt sollten demnach möglichst Manöver oder Bahnkurven für<br />

das physikalische Modell des Schiffes rechnerisch simuliert werden, mit dem<br />

auch die Parameter des jeweiligen mathematischen Bewegungsmodells bestimmt<br />

wurden. Erst im zweiten Schritt sollten dann nach den Vorstellungen der ITTC<br />

die Simulationsrechnungen für die Großausführung vorgenommen werden. Die<br />

erste Teilaufgabe ist durch die in den Abschnitten 5 und 6 vorgelegten Ergeb-<br />

nisse abgedeckt. Die Simulationsergebnisse der zweiten Teilaufgabe werden im<br />

folgenden vorgestellt.<br />

Für die Auswahl des MARINER-Schiffes USS IICompass Island" als Ver-<br />

gleichsschiff war ausschlaggebend, daß mit diesem Schiff sehr umfangreiche<br />

Manövrierversuche (Z-Manöver, Drehkreisfahrten, Spiralversuch) bei verschie-<br />

denen Schiffsgeschwindigkeiten durchgeführt wurden und daß die wichtigsten<br />

zugehörigen Versuchsdaten und -ergebnisse in einer umfangreichen Dokumenta-<br />

tion, Morse und Price (1961), zusammengefaßt und veröffentlicht wurden. Be-<br />

vor jedoch der Vergleich zwischen den Probefahrtsergebnissen und den durch-<br />

geführten entsprechenden Simulationsrechnungen vorgenommen wird, sind noch<br />

einige Anmerkungen zu den Versuchsbedingungen von Morse und Price (1961)<br />

notwendig. Als erstes ist dabei zu erwähnen, daß die IICompass Island", im<br />

Gegensatz zum untersuchten Schiffsmodell, mit einem Sonardom ausgerüstet<br />

war und daß die Schlingerkiele der Großausführung wesentlich kürzer als die<br />

des Schiffsmodells waren. Diese Modifikationen des Schiffsrumpfes sind inso-<br />

fern von Bedeutung, als sie die Ursache für eventuelle Unterschiede zwischen<br />

Großausführung und Modell in bezug auf die dynamische Gierstabilität sein<br />

können. Allerdings erklären sie nicht die starke Unsymmetrie im Gierverhal-<br />

ten bei größeren negativen bzw. positiven Ruderwinkeln, wie sie nach Mes-<br />

sungen von Morse und Price (1961) ausgewiesen wird. Einen nicht unwesent-<br />

lichen Einfluß auf das Manövrierverhalten eines Schiffes übt auch die Charak-<br />

teristik der Antriebsanlage aus. Die IICompass Island" war mit einer Turbinen-<br />

anlage ausgerüstet, die eine halbautomatische Brennstoffventilsteuerung besaß.<br />

- 62 -


Dies bedeutet, daß man über einen weiten Drehzahlbereich mit guter Näherung<br />

von einer konstanten Wellenleistung Ps ausgehen kann. Im Gegensatz dazu werden<br />

die Schiffsmodelle im allgemeinen mit elektrischen Antrieben (Gleichstrommotoren)<br />

versehen. Das bedeutet wiederum, daß bei normalen Manövern die<br />

Propellerdrehzahl n nahezu konstant bleibt.<br />

Einen echten Diskussionspunkt stellt das von Morse und Price (1961)<br />

angewandte Verfahren zur Ermittlung der Bahnkoordinaten x (t) und y (t) dar.<br />

o 0<br />

Anstelle eines unabhängigen Ortungsverfahrens verwendeten sie einen soge-<br />

nannten Dead Reckoning Tracer (DRT), dessen Eingangsgrößen die Längsgeschwindigkeit<br />

U (ermittelt über ein elektromagnetisches Log) und der Kurswinkel ~<br />

(Kreiselkompaß) waren. Interpretiert man die Ausführungen von Morse und Price<br />

(1961) richtig, dann wurden die Bahnkoordinaten, wie auch bereits von Smitt<br />

und Chislett (1974) festgestellt, nach den folgenden Beziehungen ermittelt:<br />

t<br />

xo(t) =<br />

J<br />

o<br />

t<br />

U(T) COS[~(T)] dT<br />

und yo(t) = U(T) sin[~(T)]dT<br />

J<br />

o<br />

(10)<br />

Bei der Ermittlung der wahren Bahnkurven ist dagegen auch die Seitengeschwin-<br />

digkeit v zu berücksichtigen. Die Beziehungen lauten damit exakt:<br />

t<br />

xo(t) = U(T) COS[~(T)] - V(T) sin[~(T)]} dT<br />

f {<br />

o<br />

t<br />

und yo(t) = U(T) sin[~(T)J + V(T) COS[~(T)]} dT<br />

f {<br />

o<br />

Allerdings muß einschränkend<br />

ten Bahnkoordinaten aufgrund<br />

genauigkeiten für U (0.3 kn)<br />

werden müssen.<br />

festgestellt werden, daß selbst die korrigier-<br />

(11 )<br />

(12)<br />

(13)<br />

der von Morse und Price (1961) angegebenen Unund<br />

~ (30) mit einer gewissen Skepsis betrachtet<br />

- 63 -


Umden Vergleich zwischen den Großausführungsmessungen und den entspre-<br />

chenden Simulationsrechnungen unter einigermaßen sinnvollen Voraussetzungen<br />

durchführen zu können, wurde der Bahnverlauf des Z-Manövers, für das die not-<br />

wendigen zeitlichen Verläufe von u, v und ~ vorlagen, entsprechend den Gln.<br />

(12) und (13) korrigiert. Eine gleiche Korrektur war bei den Drehkreisfahr-<br />

ten nicht möglich. In diesem Zusammenhang muß außerdem auf einen Widerspruch<br />

bezüglich des Verlaufs der Drehgeschwindigkeit r(t) und des Kurswinkels ~(t)<br />

beim Z-Manöver hingewiesen werden. Bei ebenen horizontalen Bewegungen gilt -<br />

unter Vernachlässigung des Rollwinkels ~ und des Stampfwinkels e - exakt die<br />

Bedingung r = ~. Diese Bedingung ist bei den Meßwerten jedoch nicht erfüllt.<br />

Die auftretenden Differenzen, die die Form einer Phasenverschiebung aufwei-<br />

sen, lassen sich dabei auch nicht durch eine eventuelle Berücksichtigung des<br />

Rollwinkels ~ erklären. Umden genannten Widerspruch zu eliminieren, wurde<br />

deshalb der zeitliche Verlauf des Kurswinkels ~ durch die Integration der gemessenen<br />

Funktion r(t) bestimmt. Diese Korrektur für ~(t) erscheint auch insofern<br />

sinnvoll, als in der von Morse und Price vorgenommenenFehleranalyse<br />

ein unverhältnismäßig. großer Fehler für ~ angegeben wird, während der entsprechnde<br />

Wert für r, relativ gesehen, deutlich niedriger liegt.<br />

Insgesamt standen für die rechnerische Simulation von Manövern der<br />

Großausführung drei verschiedene Koeffizientensätze zur Verfügung. Während<br />

zwei der Koeffizientensätze durch eine direkte Identifikation über Kraft-<br />

messungen am gefesselten Schiffsmodell ermittelt wurden (Tab. 4 und 6), er-<br />

folgte die Ermittlung des dritten Koeffizientensatzes durch eine indirekte<br />

Identifikation über Versuche mit dem frei manövrierenden Schiffsmodell (Tab.<br />

7). Die Simulationsrechnungen wurden mit allen drei Koeffizientensätzen<br />

durchgeführt. Dadurch ergibt sich zumindest theoretisch die Möglichkeit,<br />

eine Aussage zur Wahl der angemessenen Propellerdrehzahl bei Modellversuchen<br />

(Kraftmessungen) machen zu können.<br />

Es werden zuerst die Simulationsergebnisse für den in Tabelle 6 ausge-<br />

wiesenen Koeffizientensatz vorgestellt, der in Anlehnung an die übliche Ver-<br />

suchspraxis (Propellerdrehzahl n entsprechend dem Selbstpropulsionspunkt der<br />

Großausführung) ermittelt wurde. Die entsprechenden Ergebnisse für das Z-<br />

Manöver, den Spiralversuch sowie eine Reihe von Drehkreismanövern sind zusam-<br />

men mit den zugehörigen Probefahrtsergebnissen von Morse und Price (1961) in<br />

den Abb. 35 bis 44 wiedergegeben. Zu den Simulationsrechnungen für das<br />

200/200 Z-Manöver (Abb. 35) ist dabei festzuhalten, daß auch hier genau wie<br />

- 64 -


ei den in Abschnitt 6 beschriebenen Berechnungen für das Schiffsmodell der<br />

vorgegebene, gemesseneRuderwinkelverlauf o(t) als Führungsgröße verwendet<br />

wurde, da nur so ein echter Vergleich zwischen Messung und Simulation ge-<br />

währleistet ist. Welche Veränderungen im Ruderwinkelverlauf durch die Anwen-<br />

dung der Originalstrategie des Z-Manövers auftreten können, zeigt sehr deut-<br />

lich Abb. 36, in der eine Gegenüberstellung der Meßwerte mit den Simulations-<br />

ergebnissen für ein reguläres 200/200 Z-Manöver vorgenommen wurde.<br />

Betrachtet man nun die in den Abb. 35a und 35b aufgetragenen Ergeb-<br />

nisse für das Z-Manöver, dann sind im wesentlichen drei Dinge erwähnens-<br />

wert. Dazu gehört einmal das deutliche Abdriften, das sich nach der Simula-<br />

tionsrechnung für den Kurswinkel ~ (Abb. 35a) und die Querversetzung y o<br />

(Abb. 35b) ergibt. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die<br />

Koeffizienten bzw. Terme in den Bewegungsgleichungen, die die bei einem Ein-<br />

schrauber durch den rotierenden Propeller verursachten Unsymmetrien berück-<br />

sichtigen, noch nicht richtig erfaßt sind. Weiterhin ist bei der Drehge-<br />

schwindigkeit r eine auffällige Diskrepanz in der übereinstimmung bzw. Ab-<br />

weichung bei positiven und negativen Ruderwinkeln festzustellen. Der gleiche<br />

Effekt tritt auch bei dem durchgeführten Spiralversuch auf und wird deshalb<br />

an entsprechender Stelle diskutiert. Drittens sind die relativ großen Ab-<br />

weichungen bei der Längsgeschwindigkeit u zu erwähnen. Diese sind mit Sicher-<br />

heit auf unterschiedliche Antriebscharakteristiken zurückzuführen. Von Str~m-<br />

Tejsen (1965) wurde beispielsweise in einer Simulationsstudie der Einfluß un-<br />

terschiedlicher Antriebsanlagen auf das Manövrierverhalten eines Schiffes un-<br />

tersucht. Die von ihm vorgelegten Ergebnisse zeigen dabei sehr deutlich, daß<br />

insbesondere der Geschwindigkeitsabfall während eines Manövers im starken<br />

Maße von der jeweiligen Antriebscharakteristik beeinflußt wird. Der geringste<br />

Geschwindigkeitsabfall wurde danach für den Fall konstanter Propellerdrehzahl<br />

(E-Antrieb) ermittelt, während für die Varianten konstanter Leistung (Turbi-<br />

nenanlage) und konstanten Drehmoments (Dieselmotor) der Geschwindigkeitsab-<br />

fall doch erheblich größer ausfällt. Das Simulationsergebnis von Str~m-Tejsen<br />

(1965) ist somit in übereinstimmung mit den vorliegenden Ergebnissen.<br />

Ein wichtiger Punkt für die Beurteilung der vorliegenden Simulations-<br />

ergebnisse ist das ausgeprägte asymmetrische Verhalten der Großausführung<br />

bei Drehbewegungen nach Backbord bzw. Steuerbord, das sich besonders gut an-<br />

hand des Vergleichs für den Spiralversuch (Abb. 37a) erkennen läßt und das<br />

durch das mathematische Bewegungsmodell - in Verbindung mit dem Koeffizien-<br />

- 65 -


tensatz aus Tabelle 6 - nicht wiedergegeben wird. Es ist lediglich bei nega-<br />

tiven Ruderwinkeln eine befriedigende übereinstimmung festzustellen, während<br />

bei positiven Ruderwinkeln erhebliche Differenzen zu verzeichnen sind. Ein<br />

Großteil dieser Differenzen ist mit Sicherheit auf den etwas ungewöhnlichen<br />

Unterschied im neutralen Ruderwinkel 0 zurückzuführen. Dies läßt sich sehr<br />

a<br />

deutlich aus Abb. 37b ablesen, wo den Meßwerten die Simulationsergebnisse<br />

mit einem modifizierten Koeffizientensatz gegenübergestellt wurden. Die Modi-<br />

fikation bestand darin, daß anstelle der in Tab. 6 aufgeführten Werte für die<br />

Koeffizienten Y und N die von Smitt und Chislett (1974) vorgelegten Werte<br />

o 0<br />

verwendet wurden. Man erkennt anhand von Abb. 37b, daß durch diese, zunächst<br />

willkürlich erscheinende, Maßnahme insofern eine bessere Anpassung erreicht<br />

wird, als die Abweichungen gleichmäßiger auf den gesamten Ruderwinkelbereich<br />

von -200 ~ 0 ~ +200 verteilt werden. Eine vollständige Anpassung an die Meß-<br />

ergebnisse läßt sich nur über eine Modifizierung weiterer Koeffizienten in<br />

den Bewegungsgleichungen erreichen. Wobei allerdings einschränkend festge-<br />

stellt werden muß, daß derartige Koeffizientenmodifikationen, die unter dem<br />

Oberbegriff Maßstabseffekte einzuordnen wären, sorgfältiger Zusatzuntersu-<br />

chungen bedürfen.<br />

Wie sich die beschriebenen Modifikationen von Y und N auf das Za<br />

0<br />

Manöver auswirken, zeigen die Abb. 38a und 38b. Die Abdrift beim Kurswinkel<br />

~ und bei der Quersetzung y wurde deutlich reduziert. Ansonsten gilt auch<br />

o<br />

hier die Feststellung, daß eine befriedigende übereinstimmung nur über die<br />

gezielte Korrektur einzelner Koeffizienten erreicht werden kann. Die in den<br />

Abb. 39 bis 44 dargestellten Ergebnisse für verschiedene Drehkreismanöver<br />

bedürfen keines zusätzlichen Kommentars. Sie geben nochmals sehr deutlich<br />

die bereits in Abb. 37a ausgewiesenen Unterschiede zwischen Messung und Si-<br />

mulation für positive und negative Ruderwinkel wieder.<br />

Die Ergebnisse der Simulationsrechnungen mit dem in Tabelle 4 ausge-<br />

wiesenen Koeffizientensatz (Propellerdrehzahl n entsprechend dem Selbstpro-<br />

pulsionspunkt des Schiffsmodells) wurden in den Abb. 45 bis 48 zusammenge-<br />

faßt. Man erkennt aus diesen Abbildungen, daß keine prinzipiellen Änderungen<br />

gegenüber den entsprechenden Ergebnissen für den Koeffizientensatz nach Tab.<br />

6 festzustellen sind. Eine ausführlichere Diskussion der Simulationsrechnun-<br />

gen erübrigt sich infolgedessen, zumal auch die gleichfalls vorgenommene Mo-<br />

difikation der Koeffizienten Y und N zu ähnlichen Ergebnissen führt, vgl.<br />

a 0<br />

Abb. 46b.<br />

- 66 -


Umdie gegebenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, wurden auch mit<br />

dem Koeffizientensatz aus Tab. 7, der über eine indirekte Identifikation er-<br />

mittelt wurde, Manöverberechnungen für die Großausführung vorgenommen und<br />

zusammenfassend in den Abb. 49 bis 52 den Messungen von Morse und Price<br />

(1961) gegenübergestellt. Man erkennt anhand der aufgetragenen Manöverver-<br />

läufe, daß auch in diesem Falle keine grundsätzlichen Änderungen gegenüber<br />

den Simulationsergebnissen mit den beiden Koeffizientensätzen auftreten,<br />

die durch die direkte Identifikation über Kraftmessungen am gefesselten<br />

Schiffsmodell ermittelt wurden. Eine gewisse positive Ausnahme bildet ledig-<br />

lich das simulierte Verhalten der Längsgeschwindigkeit u im Z-Manöver (Abb.<br />

49a), das, verglichen mit den anderen Simulationsergebnissen (Abb. 35a und<br />

Abb. 45a), den Großausführungsmessungen am nächsten kommt.<br />

- 67 -


9. Schlußfolgerungen<br />

Unter Ausnutzung der speziellen Möglichkeiten des CPMCkonnten im Rah-<br />

men der vorliegenden umfangreichen Untersuchung mit dem Modell des MARINER-<br />

Standardschiffes einige für den Sektor Manövrierhydrodynamik akute Fragen<br />

beantwortet werden. So konnte - zumindest auf der Modellebene - durch den<br />

Vergleich mit realen Manövern des Schiffsmodells demonstriert werden, daß<br />

die durch eine direkte Identifikation über Kraftmessungen am gefesselten<br />

Schiffsmodell ermittelten hydrodynamischen Koeffizienten eines quasistatio-<br />

nären, nichtlinearen Bewegungsmodells das dynamische Verhalten des Schiffs-<br />

modells sehr gut wiedergeben. Darüber hinaus machen die erzielten Ergebnisse<br />

nochmals deutlich, daß der quasistationäre mathematische Ansatz für die hydro-<br />

dynamischen Kraftwirkungen den Realitäten selbst bei extremen Manövrierbewe-<br />

gungen gerecht wird und daß infolgedessen eine zusätzliche Berücksichtigung<br />

von Einflüssen der Bewegungsvorgeschichte nicht zwingend notwendig ist. Als<br />

besonderer Punkt ist weiterhin festzuhalten, daß das über eine indirekte Iden-<br />

tifikation durch die Auswertung von Bahnkurven des frei manövrierenden Schiffs-<br />

modells ermittelte mathematische Bewegungsmodell dem über die aufwendige di-<br />

rekte Identifikation ermittelten Modell praktisch gleichwertig ist. Dies ist<br />

insofern von Bedeutung, als mit der indirekten Identifikation ein Hilfsmittel<br />

zur Verfügung steht, dessen Aufwand, verglichen mit den Kraftmessungen, gering<br />

ist.<br />

Ein besonderes Problem bei der Durchführung von Modellversuchen zum<br />

Manövrierverhalten bilden die immer noch bestehenden Unsicherheiten bezüg-<br />

lich der übertragbarkeit der Versuchsergebnisse auf die zugehörige Großaus-<br />

führung. Diese Unsicherheiten beruhen zu einem Großteil auf der Tatsache,<br />

daß zu wenig fundiertes, veröffentlichtes Datenmaterial von Großausführungs-<br />

messungen vorliegt. Umzumindest einen gewissen Beitrag zu dem angedeuteten<br />

Problem zu liefern, wurde ein Teil der Modellversuche mit dem gefesselten<br />

Schiffsmodell (Kraftmessungen) mit zwei verschiedenen Propellerdrehzahlen,<br />

entsprechend dem Selbstpropulsionspunkt des Schiffsmodells bzw. der Großaus-<br />

führung, durchgeführt. Die anschließend vorgenommenen Simulationsrechnungen<br />

ergaben leider in bei den Fällen keine zufriedenstellende übereinstimmung mit<br />

den vorgegebenen Meßwerten für die Großausführung. Dieses Ergebnis bestätigt<br />

die bereits im Abschnitt 4.1 gemachte Aussage, daß die eingeführte Regel,<br />

Wahl der Propellerdrehzahl entsprechend dem Selbstpropulsionspunkt der Groß-<br />

ausführung, nicht als endgültig anzusehen ist. Welche Drehzahl im speziellen<br />

- 68 -


Fall des MARINER-Modells erforderlich ist, soll in einer gesonderten Zusatz-<br />

untersuchung geprüft werden. Dabei ist auch die Frage zu behandeln, wodurch<br />

die eklatanten Unterschiede in bezug auf den neutralen Ruderwinke1 0 bei<br />

o<br />

Modell und Großausführung zu erklären sind. Dies ist besonders wichtig, da<br />

eine befriedigende realistische Simulation des Spiralversuchs und von Dreh-<br />

kreismanövern nur bei gesicherter Kenntnis dieses Wertes möglich ist.<br />

- 69 -


10.<br />

A o<br />

B<br />

B. J<br />

C. J<br />

a<br />

D<br />

e<br />

F<br />

F n<br />

G<br />

g<br />

I zz<br />

k zz<br />

L<br />

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n<br />

o<br />

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Ps<br />

P<br />

R<br />

R n<br />

r<br />

Sx p<br />

T<br />

T<br />

t<br />

U<br />

u o<br />

Symbolverzeichnis<br />

Gestreckte Flügelfläche des Propellers<br />

Koeffizienten der modifizierten Bewegungsgleichungen,<br />

Dgl.system (5)<br />

Propeller kreisfläche<br />

Breite des Schiffs(modells)<br />

Koeffizienten der modifizierten Bewegungsgleichungen,<br />

Dgl.system (5)<br />

Koeffizienten der modifizierten Bewegungsgleichungen,<br />

Dgl.system (5)<br />

Strömungsgeschwindigkeit im Ruderbereich<br />

Propellerdurchmesser<br />

Bahnabweichung in der Sensitivitätsanalyse<br />

Hydrodynamische Kraftwirkung, allgemein<br />

Froude-Zahl V/~<br />

Gewichts schwerpunkt<br />

Erdbeschleunigung<br />

Massenträgheitsmoment des Schiffes,<br />

bezogen auf die z-Achse<br />

Trägheitsradius des Massenträgheitsmomentes I zz<br />

Länge des Schiffs(modells) zwischen den Loten<br />

Masse des Schiffs(modells)<br />

Hydrodynamisches Moment um die z-Achse<br />

Propellerdrehzahl<br />

Ursprung des schiffsfesten Koordinatensystems x,y,z<br />

Propellersteigung<br />

Wellenleistung<br />

Beliebiger Koeffizient in der Sensitivitätsanalyse<br />

Stationärer Drehkreisradius<br />

Reynolds-Zahl = VL/v<br />

Drehgeschwindigkeit um die z-Achse<br />

Sensitivitätsfaktor (x gegen p)<br />

Schwingungsperiode<br />

Tiefgang des Schiffs(modells)<br />

Zeit<br />

Resultierende Geschwindigkeit von 0<br />

in der horizontalen Ebene<br />

Ausgangswert von U in der Anfangsphase<br />

eines Manövers<br />

- 70 -<br />

.<br />

~


--------<br />

u..__<br />

--------<br />

u,V<br />

v<br />

w. J<br />

X,Y<br />

x<br />

x,y,z<br />

xG'YG,ZG<br />

xo'Yo,zo<br />

ß<br />

!J.u<br />

o<br />

o o<br />

(5<br />

Komponenten der Geschwindigkeit U<br />

in Richtung der Körperachsen x und y<br />

Schiffs geschwindigkeit<br />

Gewichtsfaktoren, GI. (7)<br />

Komponenten der hydrodynamischen Kraft<br />

in Richtung der Körperachsen x und y<br />

Beliebige Ausgangsgröße in der Sensitivitätsanalyse<br />

Schiffsfestes Koordinatensystem<br />

Koordinaten des Gewichtsschwerpunktes G<br />

Koordinaten von 0 in einem raumfesten System<br />

Driftwinkel = arctan(-v/u)<br />

Geschwindigkeitsdifferenz<br />

Ruderlagenwinkel<br />

Neutraler Ruderwinkel (r = 0)<br />

= u - U o<br />

Maximaler Ruderwinkel beim Z-Manöver<br />

E Zielfunktion, allgemein<br />

e<br />

A<br />

v<br />

p<br />

L<br />

Indizes:<br />

c Berechnete Werte<br />

m Meßwerte<br />

Stampfwinkel<br />

Modellmaßstab<br />

Kinetische Zähigkeit des Wassers<br />

Dichte des Wassers<br />

Integrationsvariable<br />

Rollwinkel<br />

Kurswinkel<br />

Kursabfall (Umschaltpunkt beim Z-Manöver)<br />

Kreisfrequenz<br />

. . .<br />

Die Zeichen X,Y,N mit unteren Indizes u,v,r,o,u,v,r (auch mehrfach) bedeuten<br />

die konstanten Koeffizienten der entsprechenden Glieder in den Kraft- und<br />

Momentansätzen, z. B. X. u, Y V, X !J.u, N..('..(' u ,Y vr usw. Der Index u steht<br />

abgekürzt für !J.u).<br />

Sonderzeichen:<br />

· ..('2 (<br />

u V u uu vr<br />

Dach (A) bedeutet Amplitudenwerte bei periodischen Vorgängen, z.B. v.<br />

Punkt (.) bedeutet zeitliche Ableitung, z.B. ü = du/dt.<br />

-<br />

~<br />

-. -- - - -- ----<br />

Strich (I) bedeutet eine beliebige, durch Bezug auf die Grundgrößen L,u,p<br />

dimensions los gemachte Größe, z.B. Vi = v/u, Xl = X/pL2 u2 usw.<br />

- 71 -


11. Schrifttum<br />

1. Abkowitz, M.A.: Lectures on Ship Hydrodynamics - Steering and<br />

Manoeuvrability.<br />

Hydro- og Aerodynamisk Laboratorium, Lyngby, Report No. Hy-5 (1964).<br />

2. Abramowitz, M.; Stegun, I.A.: Handbook of Mathematical Functions.<br />

Dover Publications, New York (1965).<br />

3. Anon.: Stepwise Multiple Regression.<br />

IBM, Scientific Subroutine Package (1968) 413-418.<br />

4. Chislett, M.S.; Str~m-Tejsen, J.: Planar Motion Mechanism Tests and<br />

Full-Scale Steering and Manoeuvring Predictions for a MARINER Class<br />

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Hydro- og Aerodynamisk Laboratorium, Lyngby, Report No. Hy-6 (1965).<br />

5. Fujii, H.: On Analysis of Model-Ship Correlation in Manoeuvrability.<br />

Working Paper, ITTC Manoeuvrability Committee (1977).<br />

6. Gertler, M.: Cooperative Rotating-Arm and Straightline Experiments<br />

with ITTC Standard Model (MARINER Type Ship).<br />

David Taylor Model Basin, Washington D.C., Report No. 2221 (1966).<br />

7. Gertler, M.: Final Analysis of First Phase of ITTC Standard Captive-<br />

Model-Test Programme.<br />

Proceedings 12th ITTC, Rome (1969) 609-625.<br />

8. Gertler, M.: Cooperative Test Program - Review and Status of Second<br />

Phase of Captive-Model Test Program.<br />

proceedings 13th ITTC, Berlin/Hamburg (1972) 11, 1080-1092.<br />

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Methods of Analysis Used at Hydronautics for Surface- Ship Maneuvering<br />

Predictions.<br />

proceedings 11th Symp. on Naval Hydrodynamics, London (1976) 55-113.<br />

10. Grim, 0.; Oltmann, P.; Sharma, S.D.; Wolff, K.: CPMC - A Novel Facility<br />

for Planar Motion Testing of Ship Models.<br />

proceedings 11th Symp. on Naval Hydrodynamics, London (1976) 115-131<br />

und Institut für Schiffbau, Hamburg, <strong>Bericht</strong> Nr. 345 (1976).<br />

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Body Moving in an Ideal Fluid.<br />

David Taylor Model Basin, Washington D.C., Report No. 1528 (1961).<br />

12. Mandel, P.: Ship Maneuvering and Control.<br />

principles of Naval Architecture, SNAME, New York (1967) 463-606.<br />

13. Morse, R.V.; Price, D.: Maneuvering Characteristics of the Mariner<br />

Type Ship (USS Compass Island) in Calm Seas.<br />

Sperry Gyroscope Co., Syasset N.Y., Publ. No. GJ-2232-1019 (1961).<br />

- 72 -


14. Newman, J.N.: Some Hydrodynamic Aspects of Ship Maneuverability.<br />

proceedings 6th Symp. on Naval Hydrodynamics, Washington D.C.<br />

(1966) 203-237.<br />

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Standard Prepared by the Rules and Regulations Committee-2 (RR-2) of<br />

the Shipbuilding Research Association of Japan.<br />

Working Paper, ITTC Manoeuvrability Committee (1974).<br />

16. Norrbin, N.H.: Theory and Observations on the Use of a Mathematical<br />

Model for Ship Manoeuvring in Deep and Confined Waters.<br />

Statens Skeppsprovninganstalt, Göteborg, Publ. No. 68 (1971).<br />

17. Oltmann, P.: Zur Manövrierfähigkeit von Schiffen.<br />

Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt, Hamburg, <strong>Bericht</strong> Nr. 1481 (1972).<br />

18. Oltmann, P.: Bestimmung der Manövriereigenschaften aus den Bahnkurven<br />

freimanövrierender Schiffsmodelle.<br />

Institut für Schiffbau, Hamburg, <strong>Bericht</strong> Nr. 364 (1978a).<br />

19. Oltmann, P.: Parameterstudie zu den Bewegungsgleichungen für horizontale<br />

Schiffsbewegungen.<br />

Institut für Schiffbau, Hamburg, Schrift Nr. 2307 (1978b).<br />

20. Oltmann, P.; Wolff, K.: Computerized Planar Motion Carriage - Anlagenbeschreibung<br />

und erste Betriebserfahrungen.<br />

Jahrbuch STG 70 (1976) 413-441.<br />

21. Oltmann, P.; Wolff, K.: Vergleichende Manövrieruntersuchungen mit<br />

Schiffsmodellen im gefesselten und freifahrenden Zustand.<br />

Institut für Schiffbau, Hamburg, Schrift Nr. 2284 (1977).<br />

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Predictions for a MARINER Class Vessel.<br />

proceedings 10th Symp. on Naval Hydrodynamics, Boston (1974) 131-151.<br />

23. Strandhagen, A.G.: Analytical Determination of a Loop with a Directionally<br />

Unstable Ship.<br />

David Taylor Model Basin, Washington D.C., Report No. 1274 (1958).<br />

24. Str~m-Tejsen, J.:<br />

Standard Maneuvers<br />

David Taylor Model<br />

A Digital Computer Technique for Prediction of<br />

of Surface Ships.<br />

Basin, Washington D.C., Report No. 2130 (1965).<br />

25. Str~m-Tejsen, J.; Chislett, M.S.: A Model Testing Technique and<br />

Method of Analysis for the Prediction of Steering and Manoeuvring<br />

Qualities of Surface Vessels.<br />

proceedings 6th Symp. on Naval Hydrodynamics, Washington D.C.<br />

(1966) 317-381.<br />

26. Suarez, A.: Cooperative Test Program - Second Analysis of Results of<br />

Free Model Manoeuvring Tests.<br />

proceedings 13th ITTC, Berlin/Hamburg (1972) 11, 1074-1079.<br />

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proceedings 10th Symp. on Naval Hydrodynamics, Boston (1974) 153-156.<br />

- 73 -


111 U :E<br />

C-<br />

U<br />

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o o<br />

Abb. 3 Koordinatensystem<br />

:c<br />

u,x<br />

Die Vektoren stellen<br />

jeweils positive Größen dar!<br />

u<br />

:c o


CD<br />

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-200<br />

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v = ] 5 kn<br />

-600<br />

-0.30 -0. 15 0.00 0.15 0.30<br />

SEITENGESCHWINDIGKEIT v'<br />

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-3000<br />

60<br />

120<br />

60<br />

-60<br />

o<br />

-120 -0.40<br />

v = 15 kn<br />

-0.20 0.00 0.20 0.40<br />

SEITENBESCHLEUNIGUNG y'<br />

n = 6.09 ]/S, Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell (V= 15 kn)<br />

Abb. 6a Abb. 6b


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SEITENGESCHWINDIGKEIT v'<br />

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v = 15 kn<br />

-0. 15 0.00 O. 15 0.30<br />

SEITENGESCHWINDIGKEIT v'<br />

n = 6.09 1/ s, Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell (V = 15 kn)<br />

Abb. 7 Abb. 8


(D<br />

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n = 6.09 1/ s<br />

Abb. 13<br />

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V = 15 kn<br />

-1500 -1. 00 -0.50 0.00 0.50 1. 00<br />

GIERGESCHWINDIGKEIT r'<br />

Selbstpropulsionspunkt Schiffsmodell (V= 15 kn)<br />

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v = 15 kn<br />

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-0.30 -0.15 0.00 0.15 0.30<br />

SF-ITENGESCHWINDIGKEIT v'<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

[<br />

v = 15 kn<br />

-800<br />

-1.00 -0.50 0.00 0.50 1.00<br />

GIERGESCHWINDIGKEIT r'<br />

n = 5.51 1/s, Selbstpropulsionspunkt Großausführung (V = 15 kn)<br />

Abb. 16 Abb. 17


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-1.0<br />

-40 -1.5<br />

-SO<br />

-2.0<br />

_ ~<br />

Ruderwinkel 0<br />

MESSUNG<br />

S:MUL.f.TION<br />

20<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

VERSUCH NR. 19 (01.02.79)<br />

40 so<br />

Seitengeschwindigkeit V<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

Quellmanöverl<br />

1 Es]<br />

1 (s]<br />

~ 0<br />

HSV A-MODELL NR. 2654. AUSGANGSGESCHW. UD= 1.552 HIS (FN = a. 195)<br />

Abb. 19a Vergleich Messung - Simulation<br />

(indirekte System-Identifikation)


[3.8.41<br />

[degJ<br />

[degJ<br />

50<br />

1,0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

10<br />

-10 Driftwinkel ß<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

8 Ya [m]<br />

40 -6.0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

0<br />

-4.0<br />

-2.0<br />

2.0<br />

4.0<br />

6.0<br />

8.0<br />

MESSUNG<br />

S I M U LA T I Ci r :<br />

Ruderwinkel


8 u,v [m/s]<br />

[deg]<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.0<br />

0.5<br />

-0.5<br />

-1.0<br />

8 r [degl s]<br />

[deg] 4.0<br />

SO<br />

40 3.0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0<br />

2.0<br />

1.0<br />

-1.0<br />

-2.0<br />

-40 -3.0<br />

-SO<br />

-4.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

Ruderwinkel 0<br />

Seitengeschwindigkeit V<br />

30<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

VERSUCH NR. 17 (01.02.79)<br />

40 so<br />

Testmanöver!<br />

HSVA-MODELL NR. 2654. AUSGANGSGESCHW. Uo= 1.550 HIS (FN= 0.195)<br />

Abb. 20a Vergleich Messung - Simulation<br />

(indirekte System-Identifikation)


u>.",<br />

[deg]<br />

so<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

8 Yo [m]<br />

[deg]<br />

40 -6.0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0<br />

-4.0<br />

-2.0<br />

2.0<br />

4.0<br />

-40 6.0<br />

8.0<br />

Kurswinkel 1jJ<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Driftwinkel ß<br />

Ruderwinkel 0<br />

30<br />

VERSUCH NR. 17 (01. 02.79)<br />

Testmanöver!<br />

Querversatz y o<br />

HSV A-MODELL NR. 2654. AUSGANGSGESCHW. Uo= 1.550 HIS (FN = O. 195)<br />

Abb. 2Gb Vergleich Messung - Simulation<br />

(indirekte System-Identifikation)<br />

i [s]<br />

60


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-20<br />

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-3.0<br />

-40 -4.5<br />

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-6.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Ruderwinkel


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-10 .<br />

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-30<br />

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8 Ya [m]<br />

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40 -6.0<br />

30 - -4.0<br />

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-10.<br />

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-30<br />

-40<br />

Z.O<br />

4.0<br />

6.0<br />

8.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Ruderwinkel


5 U."<br />

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40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.0<br />

O.S<br />

[m/s]<br />

-10.<br />

-O.S<br />

Seiten-<br />

-20 geschwindigkeit V<br />

-30<br />

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5 r [deS/ s]<br />

[deg] 6.0<br />

so<br />

-10<br />

0<br />

40 4.S<br />

30.<br />

20.<br />

10<br />

-20.<br />

..30<br />

0<br />

3.0<br />

I.S<br />

-1. S<br />

-3.0<br />

-40 -4.S<br />

-50<br />

...6.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Ruderwinkel 0<br />

Ruderwinkel 0<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

40<br />

40<br />

VERSUCH NR. 15 (01.02. 79)<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

HSVA-MODELL NR. 2654. AUSGANGSGESCHI/. Uo= 1.553 M/S (FN= O. 195)<br />

Abb. 23a Vergleich Messung - Simulation<br />

(direkte System-Identifikation)<br />

t es]<br />

60


13.&.'"<br />

[deg]<br />

SO<br />

1.0.<br />

30<br />

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10<br />

-10<br />

-ZO<br />

-30<br />

-1.0<br />

0<br />

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[deg]<br />

1.0 -6.0<br />

30.<br />

ZO.<br />

10<br />

-10<br />

0<br />

'-ZO<br />

-30<br />

-1..0<br />

-Z.O<br />

Z.O<br />

1..0<br />

-1.0 6.0<br />

8.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SiMULATION<br />

Ruderwinkel 0<br />

Ruderwinkel 0<br />

HSVA-MODELL NR. 2654."USGANGSGESCHII.<br />

Kurswinkel<br />

VERSUCH NR. 15 (Oi. 02.79)<br />

Querversatz y o<br />

Abb. 23b Vergleich Messung - Simulation<br />

(direkte System-Identifikation)<br />

UO'" 1.553 HIS lFN'" 0.195)<br />

t Es]<br />

t Es]<br />

60


s u."<br />

[degJ<br />

40<br />

30<br />

20<br />

-10<br />

-20<br />

10.<br />

0<br />

-30.<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.0<br />

o.~<br />

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-1.0<br />

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[degJ 4.0<br />

50<br />

40 3.0<br />

30.<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10.<br />

.-20<br />

-30<br />

2.0<br />

1.0<br />

...1.0<br />

.-2.0<br />

-40 -3.0<br />

-50.<br />

.-.4.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

Ruderwinkel 0<br />

30<br />

Seitengeschwindigkeit V<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

Ruderwinkel 0<br />

IIERSUCH NR. i7 (01.02.79)<br />

40 50<br />

HSVA-MODELL NR. 2654. AUSGANGSGF.SCHW. Uo= 1.550 MIS (FN= O. i95)<br />

Abb. 24a Vergleich Messung - Simulation<br />

(direkte System-Identifikation)


~.&.\jJ<br />

[dsg]<br />

SO<br />

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30.<br />

ZO<br />

10<br />

-10<br />

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-30<br />

-';0<br />

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';0 --6.0<br />

30<br />

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10.<br />

0<br />

-10.<br />

-ZO<br />

-30<br />

-';0<br />

0<br />

-4.0<br />

-Z.O<br />

Z.O<br />

4.0<br />

6.0<br />

8.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

ZO<br />

Kurswinkel 1jJ<br />

Ruderwinkel 0<br />

30<br />

VERSUCH NR. 17 (01.02.79)<br />

Querversatz y o<br />

HSVA-MODELL NR. 2654. AUSGANGSGESCHW. Uo'" 1.550 HIS (FN", 0.195)<br />

Abb. 24b Vergleich Messung - Simulation<br />

(direkte System-Identifikation)<br />

t Es]<br />

60<br />

t [sJ<br />

60


8 U,"<br />

[dag]<br />

40<br />

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10<br />

-10<br />

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1.0<br />

0.5<br />

-0.5<br />

-1.0<br />

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8 r [oagls]<br />

[dag] 2.0<br />

50<br />

40 1.5<br />

30<br />

20<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

10.<br />

0<br />

1.0<br />

O.S<br />

.-0. S<br />

.-1. 0<br />

-40 -1.5<br />

-50<br />

...2.0<br />

MfSSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Ruderwinkel 0<br />

20<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

HSVA-MODELL NR. 2654. I\USGANGSGESCH\/.<br />

Abb. 25a Vergleich Messung - Simulation<br />

(direkte System-Identifikation)<br />

VERSUCH NR. 19 (01.02.19)<br />

40 50<br />

Seitengeschwindigkeit V<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

Uo'" 1.552 M/S (FN", 0.(95)<br />

60<br />

t Es]<br />

t Es]


ß.&.\jJ<br />

[dag]<br />

so<br />

40<br />

30 .<br />

20<br />

10.<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

0<br />

8 Ya [mJ<br />

[dag]<br />

40 -6.0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0<br />

-4.0<br />

..2.0<br />

2.0<br />

4.0<br />

-40. 6.0<br />

8.0<br />

MESSUNG<br />

~ ~ SIMULATION<br />

Ruderwinkel 0<br />

Ruderwinkel 0<br />

o<br />

Querversatz Y o<br />

VERSUCH NR. i9 (0 i .02.79)<br />

Kurswinkel l/J<br />

Driftwinkel ß<br />

HSVA-MODF.LL NR. 2654. AUSGANGSGESCHW. Uo= 1.552 HIS (FN= 0.(95)<br />

Abb. 25b Vergleich Messung - Simulation<br />

(direkte System-Identifikation)


y<br />

,-, (jJ 0<br />

vi<br />

0 0 0<br />

"- m<br />

CD<br />

-a<br />

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m CD<br />

~<br />

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~<br />

o<br />

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0 0 0 0 0<br />

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...<br />

...<br />

c<br />

.....<br />

...<br />

.<br />

z<br />

~Z<br />

W<br />

::s:<br />

0<br />

::s:<br />

w<br />

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-25<br />

~-50<br />

-75<br />

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0<br />

I!J<br />

240<br />

I!I<br />

CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

-... .<br />

>-<br />

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CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

-...<br />

. 0<br />

Z<br />

I- Z<br />

UJ<br />

~0<br />

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UJ<br />

l!)<br />

-500<br />

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6000<br />

3000<br />

CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

-...<br />

.<br />

>- 0<br />

I-<br />

u...<br />

<<br />

a:::<br />

~z<br />

UJ<br />

I-<br />

UJ<br />

CI)<br />

CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

...<br />

x<br />

1000<br />

-3000<br />

-6000<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

0 x<br />

x x<br />

X<br />

!!I I!J I!J<br />

X I!J<br />

1"=0=0<br />

-800<br />

-0.30 -0.15 0.00 0.15 0.30<br />

SEITENGESCHVINDIGKEIT v'<br />

I!J<br />

I!J<br />

Strq\m-Tejsen/<br />

~~~Chislett (1966)<br />

I!) [!) I!) Smitt/Chislett (1974)<br />

X X X Goodman et al. (1976)<br />

SFB 98/A2<br />

Abb. 29 Vergleich von Kraftbeiwerten in Abhängigkeit<br />

von der Seitengeschwindigkeit v'<br />

(v = 15 kn, Selbstprop.punkt Großausführung)


CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

-...<br />

.<br />

zooo<br />

:z:<br />

..-<br />

:z:<br />

L.J<br />

::L<br />

0<br />

::L<br />

Q::<br />

L.J -zoao<br />

l!)<br />

CD<br />

4000<br />

-4000<br />

6000<br />

3aao<br />

a<br />

*<br />

*c<br />

....<br />

. *<br />

>- 0<br />

~u..<br />

c::<br />

:z:<br />

L.J<br />

~-3000<br />

- L.J<br />

CI)<br />

CD<br />

*...<br />

c<br />

*<br />

x<br />

~<br />

u..<br />

c::<br />

CI)<br />

l!)<br />

:z:<br />

IU<br />

<<br />

..J<br />

-6000<br />

o<br />

-zoo<br />

-400<br />

-600<br />

-800<br />

-1.00<br />

V=o=O<br />

-O.so a.oo 0.50 1.oa<br />

GIERGESCHWINDIGKEIT r'<br />

[!)<br />

[!) Smitt/Chislett (1974)<br />

SFB 98/A2<br />

Abb. 30 Vergleich von Kraftbeiwerten in Abhängigkeit von der<br />

Giergeschwindigkeit r'; Drehung um Koordinatenursprung o!<br />

(v = 15 kn, Selbstprop.punkt Großausführung)


CD<br />

* *<br />

0<br />

*<br />

:z<br />

I-<br />

:z<br />

w<br />

:s::<br />

0<br />

:s::<br />

w<br />

l!)<br />

300<br />

~-300<br />

0<br />

600<br />

CD<br />

*<br />

*0<br />

. *<br />

>- 0<br />

I-<br />

LL<br />

<<br />

a::::<br />

~:z<br />

w<br />

I-<br />

-600<br />

lJ.J<br />

VJ<br />

~~~CD<br />

~~*<br />

~*<br />

~0<br />

~.<br />

*<br />

x<br />

I-<br />

LL<br />

~a::::<br />

<<br />

:-.::<br />

VJ<br />

l!)<br />

:z<br />

w<br />

<<br />

.....J<br />

600<br />

-600<br />

1200<br />

-1200<br />

250<br />

-250<br />

-500<br />

0<br />

v=r=O<br />

-750<br />

-0.80 -0.40 0.00 0.40 0.80<br />

RUDER\lINKEL 5 .<br />

~~~Gertier<br />

SFB 98/A2<br />

(1966)<br />

Abb. 31 Vergleich von Kraftbeiwerten in Abhängigkeit vom Ruderwinkel 0<br />

(v = 20 kn, Selbstprop.punkt Großausführung)


CD<br />

..<br />

..<br />

CI-...<br />

.<br />

z<br />

~z<br />

w<br />

x:<br />

0<br />

x:<br />

0:::<br />

w<br />

t.!)<br />

750<br />

-750<br />

0<br />

-1Sca<br />

soca<br />

4000<br />

CD<br />

..<br />

...<br />

CI<br />

-...<br />

. >- 0<br />

I-<br />

LL..<br />

<<br />

0:::<br />

:I


CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

-...<br />

z<br />

~Z<br />

'"-I<br />

~0<br />

2000<br />

~0::: -2000<br />

'"-I<br />

l!)<br />

CD<br />

...<br />

...<br />

c<br />

4000<br />

3000<br />

0<br />

-4000<br />

SOOO<br />

...<br />

.<br />

>- 0<br />

tu...<br />

<<br />

0:::<br />

:!I


(0<br />

...<br />

...<br />

CI<br />

- ...<br />

.<br />

Z<br />

(0<br />

...<br />

...<br />

CI<br />

- ...<br />

.<br />

x<br />

tu...<br />

<<br />

a:::<br />

~CI)<br />

t!)<br />

z<br />

UJ<br />

....J<br />

<<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

t-<br />

Z<br />

UJ<br />

::;:<br />

0 ::;:<br />

a::: -2000<br />

UJ<br />

t!)<br />

-4000<br />

SOOO<br />

2500<br />

(0<br />

...<br />

...<br />

CI<br />

- ...<br />

.<br />

>- 0<br />

tu...<br />

<<br />

Ct::<br />

~Z<br />

UJ<br />

t- -2500<br />

UJ<br />

!I)<br />

-5000<br />

200<br />

-200<br />

~0<br />

-400<br />

-600<br />

-1.Ob<br />

v=o=o<br />

-0.50 0.00 0.50 1.00<br />

GIERGESCHWINDIGKEIT r'<br />

~ ~ ~ GertIer (I966)<br />

SFB 98/A2<br />

Abb. 34 Vergleich von Kraftbeiwerten in Abhängigkeit von der<br />

Giergeschwindigkeit r'; Drehung um Gewichtsschwerpunkt c!<br />

(v = 20 kn, Selbstprop.punkt Großausführung)


u<br />

[kn]<br />

r<br />

[deg/ s]<br />

13.0'41<br />

[deg]<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

-1. 0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

e<br />

MORSE/PR I CE (1961 J<br />

e SIMULATION<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

Abb. 35a Vergleich Messung - Simulation: 20°/20° Z-Manöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)


o<br />

X oooft)<br />

g \ U1/<br />

§<br />

N \ s... 4- (J) VI<br />

Y<br />

~<br />

:~ ~<br />

a::: t: cD.<br />

w ~ 0<br />

~ :E: s...<br />

t.!) I (..!J<br />

~ N<br />

a::: ~<br />

a::: 0 ~<br />

o 0 t:<br />

~ N ::;,<br />

a.<br />

.........<br />

C')<br />

t:<br />

::;,<br />

o<br />

o a. "<br />

N 0<br />

.. ~<br />

t: VI<br />

~ \ + ( ~<br />

o ..a<br />

w -,- ...-<br />

U Z ~ (J)<br />

~ 0 ~ V)<br />

a::: ~ .--<br />

~ ~ ::;,<br />

,<br />

< E t:<br />

W ~ ',- 0<br />

(/) ~ V) ',a:::<br />

~ tO ~<br />

o ~ I ~<br />

~ VJ W ~<br />

~ C')<br />

''-<br />

! !}<br />

I I!<br />

W .-- (J)<br />

~ C') s...<br />

o 0 000<br />

o 0 0 0<br />

r-1 ~ N N V<br />

E I I<br />

L...J<br />

o<br />

>-<br />

Z s...<br />

"'-<br />

W (J) -0<br />

~ :> .........<br />

N<br />

~<br />

LL ..a<br />

LL LO<br />

W (V')<br />

o<br />

~<br />

..a<br />

..a<br />

c::c:


[deg/s]<br />

[3.b. IJ'<br />

[deg]<br />

-1. 0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

14 Längsgeschwindigkeit u<br />

13<br />

12<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

0<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

Ruderwinkel 0 Kurswinkel 1jJ<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

Abb. 36a Vergleich Messung - Simulation: 20°/20° Z-Manöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)


-<br />

C)<br />

t:<br />

:::::I<br />

s....<br />

...c:<br />

::::::1<br />

s....<br />

Q) 4-<br />

VI<br />

><br />

:::::I<br />

:0 ttI<br />

t: C2<br />

ttI 0<br />

:::E s....<br />

I (!J<br />

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0<br />

~0 t:<br />

N :::::I<br />

r-<br />

a:::0-<br />

0 "" .<br />

W 0 0-<br />

N 0<br />

L9 s....<br />

0a:::<br />

-i-><br />

a::: t: VI<br />

0<br />

~~.,...r- 0<br />

ttI (/)<br />

r- :::::I<br />

(D E t:<br />

(J) .,... 0<br />

(/) .,...<br />

-i-><br />

~U<br />

W<br />

a:::<br />

Z<br />

a<br />

C) ',...<br />

t: 4-<br />

:::::I .,...<br />

a...<br />

"'- W<br />

(/)<br />

a:::<br />

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I-<br />

«:<br />

-1 ;:)<br />

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w<br />

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-1<br />

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N<br />

I-<br />

«:<br />

~V)<br />

Z<br />

W<br />

I-<br />

~W<br />

Z<br />

VI -i-><br />

VI Q) t: Q)<br />

:::E -0<br />

~.......<br />

...c: Q)<br />

U<br />

.,...<br />

Q) -i-><br />

r-<br />

Q)<br />

C) s....<br />

s.... .,...<br />

Q) -0<br />

><br />

1.0 (V)<br />

~N c:(<br />

0 0 0 0 0<br />

,....., 0 0 0 0<br />

'-J" N N '-J"<br />

E I I<br />

0<br />

>-<br />

, ,<br />

E<br />

L...J<br />

ll...<br />

ll...<br />

W<br />

0<br />

N<br />

-i-><br />

Q)<br />

ttI


[deg/ sJ<br />

0.8<br />

-20 -15 -10 -5 5 10 15 20<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

Uo= 15.0 kn -0.6<br />

-0.8<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

(!)<br />

(!)<br />

(!)<br />

(!)<br />

(!)<br />

(!) [!] (!) MORSE/PRICE (1961)<br />

(!)<br />

[!] (!)(!)<br />

SIMULATION<br />

Abb. 37a Vergleich Messung - Simulation: Spiralmanöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)<br />

(!)<br />

5 [degJ<br />

[!]


@<br />

[!]<br />

-20<br />


u<br />

[kn]<br />

r<br />

[deg/sJ<br />

ß,f),1j!<br />

[deg]<br />

-1.0<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

0<br />

-30.<br />

MORSE/PRICE (1960<br />

eI SIMULATION<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6 (MODIFIZIERT)<br />

Abb. 38a Vergleich Messung - Simulation: 20°/20° Z-Manöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)


~\<br />

I \ -0)<br />

c ~<br />

Q) CI)<br />

><br />

:0<br />

c<br />

n:s<br />

::E<br />

I<br />

N<br />

~<br />

n:s<br />

cD.<br />

0<br />

S-<br />


\<br />

MORSE/PRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.4 kn<br />

RUDERWINKEL 5 = 19.1 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

RUN NO. 3<br />

Abb. 39 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)<br />

Xo<br />

500<br />

--500<br />

[m]


Xo [mJ<br />

500<br />

-500<br />

SIMULATION<br />

500<br />

1 1<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.4 kn<br />

RU 0 E R W I N K E L Ei = - 2 0 . 9 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

RUN NO. 4<br />

Abb. 40 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)


Xo [mJ<br />

500<br />

-500<br />

MORSEIPRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

2<br />

500<br />

1 1<br />

1 1<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.6 kn<br />

RUDERWINKEL 5 = -19.8 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

RUN NO. 4A<br />

Abb. 41 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)


Ya [mJ<br />

-2000<br />

MORSEIPRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

AUSGANGSGESCHW. Ua = 16.0 kn<br />

RUDERW I NKEL 5 = 8. 3 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

RUN NO. 5<br />

Abb. 42 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)<br />

1000<br />

.-10 (j(j


Xo [rn]<br />

1000<br />

-1000<br />

MORSE/PRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo::: 15.6 kn<br />

RU 0 E RIVI NKE LEi::: - 1 1 . 2 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

RUN NO. 6<br />

Abb. 43 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

2000<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)<br />

Yo [rn]


Xo [m]<br />

1000<br />

-1000<br />

~! l'1ULf\ I ! UN<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.4 kn<br />

RUDERW I NKEL 5 = -10. 4 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 6<br />

RUN NO. GA<br />

Abb. 44 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

2000<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Großausführung)<br />

Yo [m]


u<br />

[kn]<br />

r<br />

[deg/s]<br />

ß.6.\j!<br />

[deg]<br />

-1.0<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

0<br />

-30.<br />

MORSE/PRICE (19611<br />

e SIMULATION<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

1.0 Drehgeschwindigkeit r<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 4<br />

Abb. 45a Vergleich Messung - Simulation: 20°/20° Z-Manöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Schiffsmodell)


,....,<br />

~~~~E<br />

L....J<br />

0<br />

>-<br />

0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0<br />

I I<br />

~\<br />

I ~ ............<br />

rr-<br />

Q)<br />

-0 o<br />

~ E<br />

Q) VI<br />

o<br />

~ 7<br />

o lf) N<br />

> 4-<br />

:0 4-<br />

C .,....<br />

10 ...c::<br />

~ ~<br />

~<br />

~<br />

w -~ - ~<br />

o<br />

~<br />


[dsg/ sJ<br />

0.8<br />

@ Q) [!] Q) MORSE/PRICE 11961 )<br />

C!0<br />

0.6<br />

SIMULATION<br />

-20 -15 -10 -5 5 10 15 20<br />

Q)<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

Uo= 15.0 kn -0.6<br />

-0.8<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 4<br />

Abb. 46a Vergleich Messung - Simulation: Spiralmanäver<br />

Q)<br />

Q)<br />

Q)<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Schiffsmodell)<br />

Q)<br />

Q)<br />

[!]<br />

cr:')<br />

Q)<br />

8 [dsgJ<br />

[!]


@<br />

[!]<br />

r<br />

[deg/ sJ<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

(!) [!] (!) MORSE/PR I CE (961)<br />

SIMULATION<br />

-20 -15 -10 -5 5 10 15<br />

-0.4<br />

Uo= 15. 0 kn -0.6<br />

-0.8<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 4 (MODIFIZIERT)<br />

Abb. 46b Vergleich Messung - Simulation: Spiralmanäver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Schiffsmodell)<br />

Ei [degJ<br />

20


AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.4 kn<br />

RUDERWINKEL 5 = 19.1 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 4<br />

RUN NO. 3<br />

Abb. 47 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Schiffsmodell)<br />

500<br />

-500


Xo [mJ<br />

MORSE/PRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

500 '"<br />

-500<br />

AUSGANGSGESCH'W. Uo = 15.4 kn<br />

RUDERW I NKEL 5 = -20.9 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 4<br />

RUN NO. 4<br />

Abb. 48 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

'"<br />

\ \<br />

\<br />

(direkte Identifikation, Selbstprop.punkt Schiffsmodell)<br />

I<br />

I


u<br />

[kn]<br />

r<br />

[deg/5]<br />

f3. 8. \jJ<br />

[deg]<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

-1. 0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

0<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 7<br />

MORSE/PRICE (1961)<br />

e SIMULATION<br />

Längsgeschwindigkeit u<br />

Drehgeschwindigkeit r<br />

Abb. 49a Vergleich Messung - Simulation: 20°/20° Z-Manöver<br />

(indirekte Identifikation)


I-<br />

0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0<br />

r-"1<br />

'-J"<br />

N N '-J"<br />

E I I<br />

L.....J<br />

C<br />

>-.<br />

c<br />

X<br />

c- I I<br />

~<br />

~ .~<br />

W<br />

- ~<br />

-i-><br />

o V) ttS<br />

~ ~<br />

.~<br />

4-<br />

0> .~<br />

C -i-><br />

-i-><br />

~ ttS<br />

t.!) r- C<br />

~ ~ 0<br />

~ E .~<br />

~ \ ft ~ ~<br />

(/) -0<br />

(]) ......<br />

:::E<br />

W<br />

(])<br />

uz ..!::-i-><br />

~ 0 u ~<br />

~ .~<br />

(])<br />

~ I- (])<br />

, -,- S-<br />

<<br />

W J 0> -0<br />

~ ~ ~ ~ ~<br />

o >-<br />

~ ~ W J<br />

! ! ~~ I<br />

W<br />

I-<br />

Z<br />

W<br />

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......<br />

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!.L-<br />

W<br />

o~<br />

S-<br />

(])<br />

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:0 cttS<br />

:::E<br />

I<br />

N<br />

o oN..........<br />

o oN<br />

:<br />

..<br />

g


[deg/ s]<br />

0.8<br />

(!) [!] (!) MORSEIFRICE (19611<br />

SIMULATION<br />

-20 -15 -10 -5 5 10 15<br />

-0.2<br />

-0.4<br />

UIJ= 15. 0 kn -0.6<br />

-0.8<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 7<br />

Abb. 50a Vergleich Messung - Simulation: Spiralmanäver<br />

(indirekte Identifikation)<br />

(!)<br />

(!)<br />

5 [deg]<br />

20


[deg/ s]<br />

0.8<br />

0.6<br />

(!)[!]<br />

(!) 0.4<br />

(!)<br />

(!) [!J (!) MORSE/PRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

-20 -15 -10 -5 5 10 15<br />

-0.4<br />

UD= 15 . 0 kn -0.6<br />

-0.8<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 7 (MODIFIZIERT)<br />

Abb. 50b Vergleich Messung - Simulation: Spiralmanöver<br />

(indirekte Identifikation)<br />

(!)<br />

(!)<br />

(!)<br />

5 [deg]<br />

[!J<br />

20


Yo [mJ<br />

-1000<br />

MORSE/PRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.4 kn<br />

RUDERW I NKEL 5 = 19. 1 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 7<br />

RUN NO. 3<br />

Abb. 51 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(indirekte Identifikation)<br />

500<br />

-500


Xo [mJ<br />

500<br />

-500<br />

MORSE/PRICE (1961)<br />

SIMULATION<br />

500<br />

AUSGANGSGESCHW. Uo = 15.4 kn<br />

RUDERW I NKEL 5 = -2(J. 9 deg<br />

KOEFFIZIENTENSATZ TABELLE 7<br />

RUN NO. 4<br />

Abb. 52 Vergleich Messung - Simulation: Drehkreismanöver<br />

(indirekte Identifikation)<br />

, \<br />

\<br />

\ \<br />

I't<br />

+1<br />

I<br />

I

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