1923-Die Dauer geologischer Vorgänge - Burgenverein Untervaz

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1923 1923 Die ie Dauer geologischer Vorgänge Vorgänge Natur und Technik. Heft 11. 1922/23. Seite 299-304
Christian Tarnuzzer
Über ber die die Daue Dauer Daue r geologischer Vorgänge.
von Prof. Dr. Chr. Tarnuzzer, Chur.
S. 299: Es ist eine alte Erfahrung, dass der Laie, der gebildete wie der ungebildete, für
Gegenstände und Vorgänge, mit denen sich die Geologie beschäftigt, ein
besonderes Interesse zeigt. Von jeher befasste sich die Volksphantasie mit den
leblosen Naturkörpern in
S. 300: und auf der Erde, mit Mineralien und Erzen, Berggeistern, die seltenes Gut
bewachen, wohltätigen Zwergen, die dem Bergknappen helfen, und funkelnden
Metallschätzen des Erdenschosses, deren Hebung die Armut zu scheuchen
versprach. Auffallende Block- und Felsgestalten, seltene Gesteinsarten,
Formen der Erosion und Verwitterung sind vornehmlich die Gegenstände, für
die sich das Volk Erklärungen zu geben sucht. Bergformen und Schluchten,
Höhlen, Bergwerke, Erdbeben usw. erwecken in jedem lebhaftes Interesse.
Eine solche Regsamkeit des Geistes im Volke muss den Geologen mit Freude
erfüllen. Er wird mit Fragen und Erklärungen bestürmt, aber diese
Erkundungen beziehen sich nur selten auf eigentliche geologische Tatsachen
und deren exakte Beobachtungen, die das Wesen der Wissenschaft ausmachen,
der Fragende schweift meist weit über den Wert der Tatsachen hinaus und
wünscht vor allem die Zeit, in der ein geologisches Ereignis auftrat, die Dauer
der Ablagerung eines nutzbaren Flötzes, einer bestimmten Erdschicht und
ähnliches in absoluter Zahl kennen zu lernen. Er zeigt sich höchst verwundert,
wenn darüber nur ungenügende und unsichere, ja meist überhaupt keine
Auskunft erfolgt. Er erwartet als Antworten nicht zu hohe Zahlen, aber er
erwartet sie. Das Mass für Klein und Gross, für die Dauer und Stärke eines