Download (PDF, 3.9 Mb) - Bayerische Staatsforsten
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42 <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Wilhelm Seerieder und sein<br />
Forstbetrieb München können<br />
sich über mangelnde Öffentlichkeit<br />
nicht beklagen.<br />
Die Großstädter sind neugierig.<br />
Für Herrn Seerieder hat<br />
das einen Zweitberuf zur Folge:<br />
Öffentlichkeitsarbeiter.<br />
Viele unterschiedliche<br />
interessen und ein Hut.<br />
„Zurück zur Natur“ ist ein Megatrend, der den<br />
Wald in den Blickpunkt der Menschen rückt.<br />
Wald ist ein wesentliches Element in unserer<br />
dicht besiedelten Kulturlandschaft und bie<br />
tet uns Menschen einen Ausgleich zur städtischen<br />
Betriebsamkeit, eine grüne Oase, einen<br />
stillen Ort der Erholung und Entspannung,<br />
aber auch des uneingeschränkten Naturerlebens.<br />
Hier wird unsere Luft gereinigt, unser<br />
Trinkwasser gespeichert, hier finden seltene<br />
Tier und Pflanzenarten ihren Rückzugsraum.<br />
Wald ist aber auch Mythos, er ist ein geheimer,<br />
ein verwunschener Ort, in dem unverfälschte<br />
Wildnis herrscht. Wald ist Erholungsraum für<br />
die Menschen – keine Frage. Doch genauso<br />
fraglos ist Wald der Holzlieferant für die Menschen<br />
und die Forstwirtschaft ist ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum.<br />
Der Vielfalt unterschiedlicher Blickwinkel entspricht<br />
die Vielfalt der Anforderungen an den<br />
Wald. Wir sehen es als zentrale Aufgabe unserer<br />
nachhaltigen Waldbewirtschaftung an, die<br />
unterschiedlichen Ansprüche an den Staatswald<br />
miteinander zu verbinden und für einen<br />
Ausgleich der Interessen zu sorgen. Hierbei<br />
gilt es zu beachten:<br />
1. Bei all unserem Tun und Handeln haben wir<br />
Waldfunktionen wie die Schutzfunktionen für<br />
Klima, Luft, Wasser und Boden stets im Blick.<br />
Besondere Bedeutung gewinnt diese Verantwortung<br />
im Alpenraum, ein Großteil der Wälder<br />
hier ist Staatswald und Schutzwald gegen<br />
Naturgefahren zugleich. Von ihrer Funktionsfähigkeit<br />
hängen die Sicherheit der Menschen<br />
in den Siedlungen und die der Verkehrswege<br />
ab. Lokal sind hier aufwändige Sanierungsmaßnahmen<br />
notwendig, um die Schutzfunktion<br />
wiederherzustellen.<br />
43 <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong><br />
2. Ein vielfältiges Angebot an Wander, Rad<br />
und Reitwegen vom Spessart bis zum Karwendel<br />
lädt die Waldbesucher ein, sich in den<br />
Wäldern der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> zu erholen<br />
und der Natur nah zu sein. Einrichtungen<br />
wie Wald e rlebnispfade, Wildschaugehege und<br />
Spielplätze machen den bayerischen Staatswald<br />
als Erholungsraum noch attraktiver. Die<br />
zahllosen Kulturdenkmäler in unseren Wäldern<br />
bilden gewissermaßen das iTüpfelchen.<br />
Wir stehen dabei in permanentem, konstruktivem<br />
Dialog mit den Menschen, Vereinen,<br />
Organisationen und politisch Verantwortlichen<br />
auf allen Ebenen. Gemeinnützige Veranstaltungen<br />
und Aktivitäten unterstützen wir, indem<br />
wir Flächen kostenfrei zur Verfügung stellen,<br />
etwa für Waldkindergärten oder Sport und<br />
Wanderveranstaltungen.<br />
3. Nicht zuletzt produzieren wir jährlich rund<br />
ein Drittel des bayerischen Holzeinschlags.<br />
Unsere Holzlieferungen sind ein wichtiger Pfeiler<br />
der holzverarbeitenden Branche. Das gilt<br />
nicht nur für Sägewerke und Papierfabriken.<br />
Auch nachgelagerte Gewerbe wie Möbel und<br />
Holzbau oder Druckereien sind indirekt vom<br />
Holz aus dem bayerischen Staatswald abhängig.<br />
Und der Staatswald ist nicht nur Arbeitsplatz<br />
für unsere eigenen Beschäftigten, sondern<br />
auch für zahlreiche forstliche Dienstleister wie<br />
Einschlags und Transportunternehmen. Wir<br />
sehen daher die nachhaltige Bereitstellung des<br />
nachwach senden Rohstoffs Holz zu konkurrenzfähigen<br />
Preisen als einen wichtigen Beitrag<br />
zu Wachstum und Beschäftigung in Bayern.<br />
Daher bitte nicht böse sein: Wir werden auch<br />
in Zukunft den ein oder anderen beliebten<br />
Waldweg vorübergehend für die Holzernte sperren<br />
müssen.