Download (PDF, 3.9 Mb) - Bayerische Staatsforsten
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Jagd als Beruf<br />
In Bereichen mit besonderen<br />
jagdlichen Herausforderungen<br />
wie etwa in den Schutzwaldsanierungen<br />
im Hochgebirge<br />
kommen unsere Berufsjäger<br />
zum Einsatz. So wie Engelbert<br />
Holzner, Revierjagdmeister<br />
am Forstbetrieb Schliersee mit<br />
seinem wichtigsten Mitarbeiter<br />
dem Jagdhund.<br />
88 <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong><br />
Wald<br />
braucht Jagd.<br />
Gemischte, strukturreiche und damit stabile<br />
Wälder sind das Ziel unserer waldbaulichen<br />
Bemühungen. Wälder dieser Art können die<br />
vielfältigen Schutz und Nutzfunktionen bei<br />
gleichzeitig geringem Schadensrisiko langfristig<br />
am besten erfüllen. Bei etwa einem Viertel<br />
unserer Waldbestände sind diese Ziele noch<br />
nicht erreicht. Diese gilt es, in den kommenden<br />
Jahren aktiv umzubauen.<br />
Der Jagd kommt bei unserer naturnahen Waldbaustrategie<br />
eine entscheidende Rolle zu.<br />
Sie muss gewährleisten, dass eine standortsgemäße<br />
Verjüngung im Wesentlichen ohne<br />
Schutzmaßnahmen, also beispielsweise ohne<br />
aufwändige Umzäunungen, aufwachsen kann<br />
(Art. 1 <strong>Bayerische</strong>s Jagdgesetz). Die ergänzende<br />
Festschreibung des Grundsatzes „Wald vor<br />
Wild“ im Waldgesetz für Bayern spiegelt den<br />
hohen gesellschaftlichen Stellenwert dieser<br />
Zielsetzung wider.<br />
Im Rahmen unserer Jagdstrategie setzen wir<br />
konsequent auf wildbiologisch anerkannte Jagdmethoden.<br />
Durch Intervall und räumliche<br />
Schwerpunktbejagung sowie Drückjagden versuchen<br />
wir, den Jagddruck so gering wie möglich<br />
zu halten. Wir setzen auf eine handwerklich<br />
tadellose, tierschutz und damit waidgerechte<br />
Jagd und legen hohen Wert auf ein<br />
regelmäßiges Training der Schießfertigkeit –<br />
bei unserem eigenen Personal wie bei Jagdgästen.<br />
Nachsuchespezialisten und Nachsuchenvereinbarungen<br />
tragen dem Tierschutzgedanken<br />
Rechnung. Darüber hinaus bekennen wir<br />
uns zu einer strikten Beachtung des Muttertierschutzes.<br />
Als großer Waldbesitzer bekennen sich die<br />
<strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> zu ihrer Verantwortung<br />
bei der Schwarzwildreduktion. Wir orien<br />
89 <strong>Bayerische</strong> <strong>Staatsforsten</strong><br />
tieren uns, was die Bejagung von Schwarzwild<br />
angeht, strikt an der bayerischen Schwarzwildrichtlinie.<br />
Danach wird Schwarzwild in größeren<br />
Waldgebieten während der schadensträchtigen<br />
Vegetationszeit nur extensiv bejagt.<br />
Außerhalb der Vegetationszeit wird es vor<br />
allem im Rahmen von Bewegungsjagden umso<br />
intensiver bejagt – oftmals und mit steigender<br />
Tendenz unter Beteiligung angrenzender Privatjagden.<br />
Da die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong><br />
nur 10 Prozent der Landesfläche bejagen, ist<br />
unsere Einflussmöglichkeit auf die Schwarzwildpopulation<br />
aber begrenzt.<br />
Die <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong> binden eine Vielzahl<br />
an privaten Jägern intensiv in die Regiejagd<br />
(= Gesamtjagdfläche abzüglich verpachteter<br />
Fläche) ein. Über 4 400 private Jäger<br />
sind im Besitz einer Jagderlaubnis im Staatswald.<br />
Rund 15 Prozent der Gesamtjagdfläche<br />
sind an private Jäger verpachtet. Waldbaulich<br />
sensible Bereiche und Schutzwälder werden<br />
grundsätzlich in Regie bejagt. Begehungsscheine,<br />
Bewegungsjagden und Sammelansitze zusammengenommen<br />
beteiligen sich jährlich<br />
über 8 000 private Jäger an der Jagd im Staatswald.<br />
Der Anteil von privaten Jägern am Gesamtabschuss<br />
liegt derzeit bei etwa 70 Prozent.<br />
Die Beschäftigten der <strong>Bayerische</strong>n <strong>Staatsforsten</strong><br />
engagieren sich in vielfältiger Weise<br />
bei der Ausbildung von Jungjägern sowie im<br />
Prüfungs und Hundewesen. Sie tragen über<br />
ihr Engagement in Jagdbeiräten, in Jagdvereinigungen<br />
und als Jagdberater zum Erhalt<br />
der Jagdkultur bei. Die Bestandssicherung und<br />
Förderung von ganzjährig geschonten, bedrohten<br />
Wildtierarten wie Auer und Birkwild,<br />
Fischotter oder Wildkatze – um nur einige<br />
zu nennen – verfolgen wir über integrierte<br />
Schutzkonzepte mit klaren Vorgaben.