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diesen Weg eine ganze Weile. Der<br />
Empfänger hört sie also mit einer bestimmten<br />
zeitlichen Verzögerung.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, daß<br />
Verzögerungen von den Benutzern<br />
als deutlich kritischer beurteilt werden<br />
als Rauschen oder kurzzeitige<br />
Aussetzer. Die Teilnehmer eines Telefonates<br />
müssen immer warten, bis<br />
der Gegenüber wirklich zu Ende gesprochen<br />
hat. Andernfalls überlappen<br />
sich die Beiträge und es wird unverständlich.<br />
Auch in der Internet-<br />
Telefonie muß mit solchen Verzögerungen<br />
gerechnet werden, die sich<br />
entweder als Echo oder als Überlappen<br />
der Sprachbeiträge bemerkbar<br />
machen. Echos entstehen durch die<br />
Reflexionen der Signale. Wenn Reflexionen<br />
mit einer Verzögerung von<br />
mehr als 50 Millisekunden wieder<br />
beim Sender der Sprachdaten ankommen,<br />
nimmt das menschliche Ohr sie<br />
als störend wahr. Durch Verzögerungen<br />
bei der Übertragung von Sprachdaten<br />
im Datennetz entsteht das sogenannte<br />
Überlappen. Es wird i.d.R.<br />
dann als störend empfunden, wenn<br />
die Daten mehr als 250 Millisekunden<br />
auf sich warten lassen.<br />
Netzwerk-Verzögerung<br />
Verzögerungen können durch verschiedene<br />
Einflußfaktoren entstehen<br />
und wirken sich unterschiedlich stark<br />
aus. So ist die Laufzeit von Paketen<br />
im Internet insbesondere von der Anzahl<br />
der Router auf dem Verbindungsweg<br />
(auch Hops genannt) und deren<br />
t h e m a d e s m o n a t s<br />
Abb. 1: Konvertierung der Sprache in IP-Pakete<br />
Verarbeitungsgeschwindigkeit abhängig.<br />
Ein für die Internet-Telefonie<br />
optimierter Übertragungsweg führt<br />
also über möglichst wenige, möglichst<br />
schnelle Router. IP-Switches<br />
verbessern hier die Situation erheblich.<br />
Bei der Übertragung der Pakete<br />
kann es neben Verzögerungen auch<br />
zu einer Änderung der Paket-Reihenfolge<br />
kommen. Entsprechende Software<br />
für Internet-Telefonie gleicht<br />
dies durch eine Zwischenspeicherung<br />
der Pakete aus. Dieses „Buffering“<br />
führt zwar zu einer gleichmäßigeren<br />
Empfangsqualität, aber eben auch<br />
wiederum zu weiteren Verzögerungen.<br />
Tab. 1: Verzögerungen durch verschiedene<br />
Kodierungsalgorithmen<br />
Kodierung Verzögerung<br />
G.726 ADP CM (16, 24, 32, 40 Kbps)<br />
G.728 –LD –CELP (16 Kbps)<br />
G.729 CompuServe ACELP (8 Kbps)<br />
G.723.1 MultiRate Coder (5,3 und 6,3 Kbps)<br />
0,125 ms<br />
2,5 ms<br />
10 ms<br />
30 ms<br />
16<br />
<strong>02</strong><br />
komprimierte Pakete für Sprache<br />
101010101<br />
Kodierungs-<br />
Verzögerung<br />
Sprache wird in Frames einer bestimmten<br />
Länge, z.B. 20 ms, kodiert,<br />
siehe Abb. 1. Da immer nur ein vollständiger<br />
Frame kodiert und dekodiert<br />
werden kann, müssen diese sowohl<br />
auf der Entstehungsseite als<br />
auch auf der Empfängerseite zwischengespeichert<br />
werden. Tabelle 1<br />
gibt einen Überblick über die Länge<br />
der Frames bei verschiedenen Kodierungsverfahren.<br />
Die dadurch entstehenden<br />
Verzögerungen lassen sich<br />
durch eine Optimierung bei der Implementation<br />
der Codecs verbessern.<br />
Aber auch durch das eigentliche<br />
Digitalisieren entsteht eine Verzögerung.<br />
Sie ist vor allem abhängig<br />
von dem verwendeten Algorithmus<br />
und der CPU-Leistung, die zur Verfügung<br />
steht, siehe Tab. 1.<br />
Adressierung<br />
Ein Bereich, der im Rahmen der<br />
Standardisierungsbemühungen für<br />
die Internet-Telefonie noch geregelt<br />
werden muß, ist der Bereich der<br />
Ausgabe <strong>02</strong>/99