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Von "weiblichen Vollmenschen" und Klassenkämpferinnen - KOBRA ...

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EINLEITUNG<br />

Die Vollständigkeit der frauenbiographischen Artikel <strong>und</strong> ihre Rekonstruktion wurde auch deshalb<br />

angestrebt, um die „entdeckten“ Frauen nun, da sie einmal ins „Auge gefallen sind“, nicht erneut<br />

der Vergessenheit anheim fallen zu lassen.<br />

Inhaltliche Gliederung der Dissertation<br />

Aus dem bisher Dargestellten <strong>und</strong> dem gewählten Schwerpunkt ergibt sich für die hier vor-<br />

liegende Arbeit folgende inhaltliche Gliederung:<br />

1. Eine Überblicksdarstellung der ersten Organisations- <strong>und</strong> Publikationsmöglichkeiten der<br />

proletarischen Frauen des deutschen Kaiserreichs, die als direkte Vorgängerinnen der<br />

„Gleichheit“ zu sehen sind. Die vorliegende Arbeit wird zwar hinsichtlich der Organisations-<br />

geschichte der proletarischen Frauenbewegung keine neuen Erkenntnisse anbieten <strong>und</strong> muss<br />

auch aus Gründen der Kompaktheit auf ihre ausführliche Beschreibung <strong>und</strong> Analyse weitest-<br />

gehend verzichten. 85 Unverzichtbar in Bezug auf ihre Bedeutung für die historischen <strong>und</strong><br />

biographischen Inhalte der „Gleichheit“ ist jedoch das Aufzeigen der Wurzeln proletarischer<br />

Frauenorganisation seit 1848 bis zum Fall des Sozialistengesetzes <strong>und</strong> die Einordnung der<br />

„Gleichheit“ in eine Tradition weiblicher Presseöffentlichkeit.<br />

2. Die Darstellung der „Gleichheit“ als Agitations- <strong>und</strong> Bildungsmittel, als Zeitschrift von<br />

85<br />

34<br />

Frauen für Frauen. Bisherige Forschungsarbeiten sind vorrangig zweigeteilte Darstellungen<br />

der „Gleichheit“. Sie unterscheiden zwischen einer „Ära Zetkin“ <strong>und</strong> der Zeit danach oder<br />

vernachlässigen die Jahre nach der Entlassung Zetkins 1917 gänzlich. Da in den ersten 25<br />

Jahren für Gestaltung <strong>und</strong> Redaktion der „Gleichheit“ vornehmlich Clara Zetkin verantwort-<br />

lich war, kann ohne Zweifel von einer „Ära Zetkin“ gesprochen werden. Ihre Entlassung stellt<br />

eine erhebliche Zäsur dar <strong>und</strong> rechtfertigt eine auf sie abgestimmte Gliederung. Hier soll aber<br />

der – gemäß meiner Recherche – erste Versuch unternommen werden, die „Gleichheit“ <strong>und</strong><br />

ihre „Bausteine“ über ihren gesamten Erscheinungszeitraum darzustellen. Da zu einigen der<br />

an ihr beteiligten Personen bereits ausführliche biographische Studien vorliegen, wird diese<br />

Arbeit den Schwerpunkt auf deren Bedeutung für die „Gleichheit“ legen, da gerade dieses<br />

Engagement für die Zeitschrift in manchen Biographien stark vernachlässigt wurde. Zu<br />

„Gleichheit“-MitarbeiterInnen, deren Biographien weniger gut erschlossen sind, werden,<br />

wenn möglich, zusätzliche Informationen gegeben. In dieser Darstellung werden jene Um-<br />

stände analysiert, die zur Gründung der „Gleichheit“ geführt haben. Es werden ihr Auftrag,<br />

ihre Strukturen, ihr Erscheinungsbild, ihre Finanzen <strong>und</strong> ihr Selbstverständnis untersucht,<br />

Ich verweise hier auf die bereits genannten Gr<strong>und</strong>lagenwerke von Thönnessen, Evans, Niggemann, Albrecht/u a.,<br />

Haarmann <strong>und</strong> Richebächer.

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