Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Publikation - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
48<br />
slowakei erwähnt. Wenn man<br />
sich überlegt, wie selbst in den<br />
konservativsten Zeitungen die<br />
Reformkommunisten unter Dub-<br />
ček gelobt wurden! Und wie<br />
heutzutage alles, was aber auch<br />
nur das Rüchlein von Kommunismus<br />
hat, auch auf die Vergangenheit<br />
bezogen, sofort unter Verdikt<br />
gestellt wird und sich abermals<br />
eine ideologische Verblendung<br />
in <strong>der</strong> Gesellschaft breit macht!<br />
Da wird die Verlogenheit dieser<br />
Argumentation deutlich. Dies war<br />
schon damals gang und gäbe.<br />
Egon Bahr<br />
DGB Flugblatt: Aufruf zur politischen und finanziellen<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Gewerkschaft Solidarnos´ ć,<br />
30. Januar 1982<br />
In meiner Erinnerung ist das<br />
Quelle: AdsD <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
natürlich ganz an<strong>der</strong>s. In Bonn<br />
hörten wir, dass es eine Gewerkschaftsbewegung<br />
gebe, die sich<br />
unabhängig macht. Sie hieß Solidarnos´ć und drohte mit Streik. Und<br />
drohte sogar mit Streik, wenn die Zigarettenpreise erhöht werden<br />
würden! Wir haben gedacht: „Die haben doch eine Meise.“ Wegen<br />
<strong>der</strong> Erhöhung von Zigarettenpreisen durfte man bei uns gar keine<br />
Streiks machen. Außerdem kam dann die Meldung, dass die Russen<br />
ungemütlich wurden bzw. anfingen, ihre Truppen aufmarschieren<br />
zu lassen. Dann kam ein Mensch aus Warschau nach Bonn, auch<br />
nach Paris ist er dann gefahren, <strong>der</strong> uns gut bekannt war: Rakowski.<br />
Der war für lange Jahre in Bonn ein guter Kollege gewesen, auf dessen<br />
Worte man sich verlassen konnte. Er sagte uns damals: „Wir