Seid ihr alle da? Kasperle feldgrau von Ernst Heinrich ... - bei LiTheS

KASPAR. Hurra! Es lebe das Hauptquartier!
LEUTNANT. Und Kaspar, bleibe gesund und mache weiter solche Dummheiten.
KASPAR. Zu Befehl, Exzellenz!
Kaspar.
Seine Großmutter.
Mungo, ein Mohr.
Ende.
KASPAR AUF URLAUB.
PERSONEN.
1. Auftritt.
Ernst Heinrich Bethge: Seid ihr alle da? Kasperle feldgrau
http://lithes.uni-graz.at/texte.html
KASPAR. Juchhe, da bin ich! Vier Wochen Urlaub un alle Tage Birnen und Klöße. Schlafen vom Abend
bis zum Morgen, un bei Tage ooch noch dann und wann. Keen Alarm, keene Patrullje, keen Posten!
Schlafen und essen und sich rumräkeln! Die Tanten besuchen, den Onkels was erzählen, den Basen was
vorschmusen! Urlaub! Du bist das Universal-Misch-Vergnügen aus Weihnachten, Pfingsten und Ostern!
Du bist der Hoffnungsstern eenes jeden braven Landsers! Heiliger Urlaub, sei mir gegrüßt! Das war
doch scheene gesagt, gelle? Aber es is och was Scheenes um den Urlaub, un da kommen eenen die Worte
von ganz alleene gekullert. Ihr müßt nur heer’n, wie se jubeln, de Landser, wenn es heeßt „Urlaub“.
Da geht’s im Sturmschritt zur nächsten Eisenbahnstation. Wo wollt ihr ’n hin? fragen wohl die andern.
„Urlaub! Urlaub!“ kommt es da geflogen wie Sommerschwalben. Un wenn se dann zurückkommen, die
Landser, vom Urlaub, dann loofen se nich halb so fix. Un wenn man sie dann fragt: Wo kommt Ihr ’n
her? Dann brummen se eenen an: Von Urloob! Von Urloob! Das klingt dann recht ver-
drießlich und griesgrämig. Aber das is nu mal so in der Welt. Was uns gefällt, das macht uns Spaß! Un
was uns nich gefällt, das macht uns keenen Spaß. Herrgott, was wohl meine Großmutter sagt, wenn ich
ankomme? Die freut sich doch ’n Loch in ’n Kopp, daß ihr Kleener wieder mal da is. Ich gloobe, se
schläft noch. Kloppen wir also erst mal behutsam an. Er klopft ans Fenster. Se schläft wirklich noch. Er
klopft noch einmal.
GROßMUTTER. Wer ist denn da in aller Morgenfrühe schon so unverschämt?
KASPAR. Hahahaha!
KASPAR lacht sich eins.
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