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Seid ihr alle da? Kasperle feldgrau von Ernst Heinrich ... - bei LiTheS

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Kaspar.<br />

Der Herr Unteroffizier.<br />

Kaspars Großmutter.<br />

KASPAR ALS REKRUT.<br />

PERSONEN.<br />

1. Auftritt.<br />

<strong>Ernst</strong> <strong>Heinrich</strong> Bethge: <strong>Seid</strong> <strong>ihr</strong> <strong>alle</strong> <strong>da</strong>? <strong>Kasperle</strong> <strong>feldgrau</strong><br />

http://lithes.uni-graz.at/texte.html<br />

KASPAR kommt traurig angesungen. Wenn andre schlafen, <strong>da</strong>nn muß ich wachen gähnt, muß Schildwach’<br />

stehn gähnt, Patrullje gehn gähnt.<br />

STIMME AUS DER ZUHÖRERSCHAFT. Guten Morgen, Kaspar!<br />

KASPAR. Guten Morgen! Nu, seid <strong>ihr</strong> <strong>alle</strong> <strong>da</strong>? – Nischt zu machen! <strong>Kasperle</strong> is eingezogen, un <strong>da</strong> ist es<br />

vor<strong>bei</strong> mit dem Spaßmachen. Da heißt es stramm stehn, Griffe kloppen, Essen fassen.<br />

UNTEROFFIZIER hinter der Szene. Kaspar! Kaspar, wo bist du?<br />

KASPAR. In ’n Handschuh! Heern se nur, meine Herrschaften, so geht <strong>da</strong>s nun den ganzen lieben Tag <strong>von</strong><br />

früh bis spät.<br />

UNTEROFFIZIER. Kaspar! Kaspar!<br />

KASPAR. Und <strong>da</strong><strong>bei</strong> soll mer nu lustig sein und singen und scheene tun. Das hätte ich vorher wissen sollen,<br />

heern Se! Da hätt’ ich meine Großmutter zur Musterung geschickt. Die hätten Se ganz gewiß nicht<br />

genommen. Aber so eenen Kerl wie mich! Glatt k. v. Und wissen Se, was der Oberste <strong>von</strong> der Kommission<br />

zu mir sagte? Kaspar, sagte er, uff dir haben wir gerade noch gelauert. Nun kann die Offensive losgehn!<br />

UNTEROFFIZIER hinter der Szene. Wo steckt denn bloß der Kerl …<br />

KASPAR. Ach du lieber Gott! Ach du lieber Gott! Ob ich mich melde? Ich werde mal ganz still sein und so<br />

tun, als hätte ich nischt gehört.<br />

UNTEROFFIZIER. Kaspar! Kaspar!<br />

KASPAR. Was der egal zu rufen hat! Kaspar vorn und Kaspar hinten. Wenn ich <strong>da</strong>s ooch so machen wollte,<br />

<strong>da</strong>s würde ja een schöner Krakehl in der Kaserne.<br />

UNTEROFFIZIER. Kaspar!<br />

KASPAR. Ich bin nicht zu Hause, mein Herr! Ich habe keine Sprechstunde jetzt. Ich habe Besuch, wie Sie<br />

sehen. Und verpusten muß sich doch der Mensch och mal, un wenn er Rekrut is. Na, hörn se! Diese<br />

Lauferei <strong>von</strong> früh bis spät. Dieses Gejage <strong>von</strong> eener Stelle zur andern. Dieses Gebrülle, wo unsereens<br />

doch een ganz gutes Gehör hat. Nee, <strong>da</strong>s habe ich mir anders vorgestellt. Ich habe mir ge<strong>da</strong>cht, so ’n<br />

[5]<br />

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