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DER GLAUBE DER HELLENEN

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Eukleia 185<br />

13,175 J. sagt, daß die Arete mit Eukleia und Eunomia die Städte<br />

frommer Männer in Frieden behüte. Das sagt er wohl im Gedanken<br />

an die Hören Hesiods, zu denen Eirene und Eunomia<br />

gehören. Aber Eukleia tritt hinzu, der gute Ruf, den die Gesetzlichkeit<br />

der Stadt einträgt. In Theben, der Stadt der Harmonia,<br />

befremdet eine solche Gottheit hesiodischer Art nicht, aber es<br />

ist schon wider unser Erwarten, daß sich ihr Dienst über einen so<br />

weiten Kreis erstreckt, und wie man in ihr eine Artemis finden<br />

konnte, begreife ich nicht. Kallimachos freilich widmet eine längere<br />

Partie seines Hymnus einer solchen ευνομία und εϋκλεια wahrenden<br />

Tätigkeit der Artemis, 122—35, und man könnte die σώτειρα<br />

auch heranziehen; aber die ist vereinzelt und wo sie erscheint,<br />

verständlich. Ich kann nur die Aporie aufstellen.<br />

Die Menge der Nymphen verschiedener Art sind die göttlichen<br />

Einzelmächte der Natur im Draußen, denen die Herrin des<br />

Ganzen entspricht 1 ). Wie die Hellenen fremde Göttinnen früher<br />

Parthenos als Artemis benannt haben 2 ), so tritt diese Bezeichnung<br />

auch für die Nymphen ein; gemeint ist dasselbe. Wo immer<br />

im Walde draußen Leben ist, in den Bäumen 3 ), in Teichen und<br />

Quellen, da wohnen und walten diese lieblichen Mädchen. Auch<br />

andere verwandte Völker kennen ähnliche Gestalten, aber es ist<br />

doch etwas anderes, daß sich dem Hellenen das vom Menschen<br />

unangetastete stille Waldwesen, dessen Zauber auch uns an-<br />

x ) Theodoridas, Anth. Pal. VI 156, macht ein feines Gedicht für eine<br />

Frau, die ihres Sohnes Haar κούραις Άμαρννΰιάαιν weiht. Die Artemis<br />

von Amarynthos ist berühmt, hat auch in Athen eine Filiale; ihr wird<br />

ein Knabe sein Haar nicht darbringen. Aber wie nahe stehen ihr die<br />

Ortsnymphen, die das Kind bisher beschützt haben, das nun ihnen entwachsen<br />

ist.<br />

2) Παρθένος vertritt das thrakische Neapolis auf dem Relief bei<br />

Schoene, Gr. Reliefs Taf. 7. Die thrakische Göttin heißt gewöhnlich<br />

Artemis, Bendis ist sie nicht, die würde Jägerin sein. Die Göttin der<br />

Taurier hat immer Παρϋένος geheißen, Latyschew, Inscr. Ponti 377, 399,<br />

Artemis sagt erst Euripides. Die Insel Leros heißt nach ihrer Göttin<br />

noch jetzt Παρϋένι.<br />

3) Παρϋένοί heißen die Zypressen eines Hains bei Psophis, Pausan.<br />

VIII 24, 7. Ibykos 1 verlegt Baumblüte und Bewässerung, was die<br />

Nymphen geben, in den Garten der Παρϋένοί, Sapph. und Simon. 122.<br />

Hellenische Frühlingsstimmung.<br />

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