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Münsters Schülerzeitung - re*flex

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Schulreform - Die spinnen, die Spinner !?<br />

Seit einigen Tagen, Wochen geistert das Thema<br />

”Oberstufenreform” durch die münsterschen<br />

Gymnasien, wobei die Rückführung der Oberstufe<br />

zum Klassensystem, Abschaffung eines<br />

Schuljahres für Gymnasiasten, des Zentralabitur,<br />

sowie ein Abitur in bestimmten Fächern<br />

erreicht werden soll.<br />

Am Mittwoch , den 22.11.95, trafen sich die<br />

verschiedenen Jugendvertreter der einzelnen<br />

Parteien zu einer Podiumsdiskussion in der Aula<br />

des Conrad-Schlaun-Gymnasiums.<br />

Der Andrang an Zuhörern war erstaunlich , fast<br />

50 (!) SchülerInnen interessierten sich für ihre<br />

Schulzukunft und wohnten der Debatte bei.<br />

Vertreter der Ju-Lis, Ju-Sos, JU, GEW, Grünen,<br />

BSV und des Philologen-Verbands stellten<br />

ihre Position vor, wobei sich herauskristallisierte,<br />

daß das Koalitionsbündnis JU und Ju-<br />

Lis sich für 12 Jahre Schule, Wahlfreiheit bzw.<br />

Wahlen schon in der 9/10 Klasse aussprach;<br />

des weiteren möchte die JU eine stärkere Orientierung<br />

zum Klassenverbund.<br />

Die Grünen, GEW und BSV hingegen befanden<br />

die 13 Jahre Schule und eine berufsbezogene<br />

Schulausbildung für wichtiger. Man gab<br />

zu bedenken, daß sich ein fächerübergreifendes<br />

Lernen nur positiv auf das Lernverhalten der<br />

Schüler auswirken könnte.<br />

Der Philologen-Vertreter hingegen sprach von<br />

einem Rückschritt zum Fachabitur, da die<br />

Leistungskursstundenzahl auf vier zurückgeschraubt<br />

werden sollte. Weiter sollten eher<br />

die Kernfächer D, Ma , Fremdsprachen schon<br />

in Unter- und Mittelstufe gestärkt werden.<br />

Die Position der Ju-Sos war nicht ganz so<br />

verständlich, was wohl auf die Inaktivität während<br />

der Diskussion wie auch auf die akustisch<br />

recht undeutliche Standpunktpräsentation des<br />

Vertreters zurückzuführen war.<br />

Abschließend kann man sagen, daß diese Podiumsdiskussion<br />

dazu geführt hat, daß jeder<br />

seine Vorstellungen mehr oder weniger klar<br />

vorgetragen hat, eine nähere Entscheidung<br />

aber erst beim Ministertreffen vom 29.11.-01.12.<br />

zu erwarten ist. Zu diesem Anlaß ruft die BSV<br />

zu einem Aktionstag am 30.11.95 mit einer Demonstration<br />

gegen die Reform auf.<br />

Kommentar<br />

Nein zu dieser Reform, nein<br />

zu diesem ausgemachten<br />

Schwachsinn die Schülerschaft in<br />

ihrer Induvidualität, Kreativität einzuschränken.<br />

Ein Jahr streichen?<br />

Die elfte Klasse ist überflüssig?<br />

Viele SchülerInnen brauchen das 11. Schuljahr,<br />

um ihr Wissen zu wiederholen und zu festigen;<br />

außerdem wird während dieser Zeit einen<br />

dritte Fremdsprache eingeführt; die dann<br />

anstatt in drei in zwei Jahren erlernt werden<br />

müßte. Abi nur in Deutsch, Mathe, einer Fremdsprache<br />

und einer Naturwissenschaft? Was<br />

passiert mit den Leuten, die bis zur Oberstufe<br />

hin immer noch kein Interresse für die Kernfächer<br />

gefunden haben (?), die eher im künstlerischen-literarischen<br />

Bereich tätig sind, deren<br />

Interessen mehr gesellschaftlicher Art sind oder<br />

lieber Sport betreiben?<br />

Zentralabitur? Größere Klassen, Stufenvorlesungen<br />

in der Aula? Dies alles sind Komponenten<br />

für Kosten- und Lehrereinsparungen.<br />

Doch das ist der falsche Weg; an der Bildung<br />

darf man nicht sparen, eher sollte man die<br />

Diätenzuschläge in Höhe von mehr als 8% überdenken,<br />

womit dem einzelnen Individuum wohl<br />

mehr geholfen wäre, aber nicht der Gesellschaft,<br />

denn man darf an der Bildung des einzelnen<br />

nicht sparen.<br />

Tim Hoppe<br />

MadeRa, Rats, Stufe 13

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