06.10.2013 Aufrufe

Münsters Schülerzeitung - re*flex

Münsters Schülerzeitung - re*flex

Münsters Schülerzeitung - re*flex

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Projekttagefahrt nach Weimar<br />

Vom 20-11-95 bis zum 22-11-95 fuhr<br />

aufgrund der Projekttage des<br />

Freiherr-von Stein Gymnasiums, eine<br />

Gruppe von 25 Schülern und zwei<br />

Lehrern nach Weimar, um dort die<br />

Kulturhauptstadt Europas 1999<br />

kennenzulernen.<br />

Auf dem Programm standen unter anderem eine<br />

Führung durch Weimar und durch das nahegelege<br />

damalige Konzentrationslager Buchenwald.<br />

Alle waren erstaunt, welche Persönlichkeiten<br />

sich in Weimar in den Jahrhunderten niedergelassen<br />

hatten. Die Vielfältigkeit der Stadt war<br />

beeindruckend, wo man als Beispiel die Namen<br />

Goethe und Schiller erwähnen könnte, da diese<br />

einen Großteil ihres Lebens in Weimar verbracht<br />

hatten. Beiden ist deshalb auch ein Museum<br />

gewidmet worden, in dem man nicht nur die<br />

Geschichte beider erfahren, sondern auch deren<br />

damalige Häuser besichtigen kann.<br />

Interessant, aber auch vor allem erschreckend war<br />

das ehemalige KZ Buchenwald.<br />

Die Gruppe wurde durch das Gelände geführt<br />

und bekam an den jeweiligen Plätzen und<br />

Gebäuden Informationen über deren Funktion.<br />

Nach Abschluß des Rundgangs konnte man das<br />

dortige Museum, in dem man noch genauere<br />

Berichterstattungen erhalten konnte, besuchen<br />

und noch eigenständig die dortigen Häuser<br />

besichtigen.<br />

Das Resümee war von Seiten der Schüler und der<br />

Lehrer besonders gut und alle waren sich einig,<br />

daß trotz des hohen Kulturgehalts der Spaß nicht<br />

gefehlt hat.<br />

Melanie Weiten<br />

[re·flex], Stein, Stufe 11<br />

Mururoa, Israel, Ruanda, Sri Lanka,<br />

Frankreich... und der Balkan!<br />

- Schon vergessen??<br />

Daß wir nicht mehr mit Schreckensnachrichten<br />

aus Ex-Jugoslawien bombardiert<br />

werden, heißt noch lange nicht, daß es<br />

keine mehr zu berichten gäbe und schon gar<br />

nicht, daß sie uns nichts mehr angehen<br />

würden. Denn der Krieg, egal in welchem<br />

Teil der Erde, geht uns alle an, und wir<br />

dürfen nie vergessen, daß Soldaten<br />

nicht nur Soldaten umbringen: ”Wir<br />

wußten nicht daß der Strick mit<br />

Benzin getränkt war [...], Mutti mußte<br />

das Ende anzünden [...]. Zuerst<br />

brannte das Stück, dann mein<br />

Vater...”<br />

Besonders die Zivilbevölkerung<br />

leidet unter den Grausamkeiten des Krieges.<br />

Und diejenigen, die es geschafft haben, den<br />

physischen Gewalttaten zu entkommen,<br />

werden doch für immer an den für die<br />

meisten von uns unvorstellbar großen<br />

Verletzungen ihrer Seele leiden. Diese<br />

werden häufig noch dadurch vergrößert, daß<br />

sie bei der Bevölkerung der Länder, in die<br />

sie geflüchtet sind, auf großes Unverständnis<br />

stoßen und mit den schrecklichen<br />

Erlebnissen der Vergangenheit und ihren<br />

Gefühlen alleingelassen werden. ”Die Leute<br />

mögen schlimme Geschichten nicht!”<br />

(Amed,13)<br />

Bei dem nun folgenden Interview möchten<br />

wir Euch bitten, Euch einmal in Edina, deren<br />

Schicksal Tausende teilen, hineinzuversetzen<br />

und es nicht wie einen Horrorroman zu<br />

lesen. Denn dies ist die grausame Wirklichkeit!<br />

”Der Krieg ist passiert.”<br />

”Wie hat alles begonnen?”<br />

”Ich weiß es nicht. Wir haben es gar nicht<br />

bemerkt. Sie haben aufgehört, mit uns zu<br />

reden; wir haben gedacht, daß das bald<br />

vergehen würde. Mein Vater hat immer<br />

gesagt: ”Jedes Wunder dauert nicht länger<br />

als drei Tage.” Ich frage mich, was er wohl<br />

gedacht hat, als sie ihn in Brand gesetzt<br />

haben.”<br />

”In Brand gesetzt?”<br />

”Sie haben ihn mit einem Strick eingebunden,<br />

wie eine Kohlroulade. Sie lachten und<br />

sagten: ‘Keine Hausfrau könnte ihn besser<br />

einwickeln.’ Es stank nach Benzin. Wir<br />

wußten nicht, daß der Strick mit Benzin<br />

getränkt war. Meine Mutter, meine siebzehnjährige<br />

Schwester und ich mußten zusehen,<br />

wie sie noch einen Benzinlappen um ihn<br />

herumwickelten. Mutti mußte das Ende

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!