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12<br />
Marine und Luftwaffe offenbar kaum eine<br />
Grenze gesetzt. Unter dem Mantel der<br />
nuklearen Abrüstung stieg die konventionelle<br />
Schlagkraft der U.S.-Streitkräfte an und wurde<br />
immerwährend ausgebaut. Ähnliches ist dabei<br />
auch auf die israelische Armee zu übertragen.<br />
Bei der weiteren Beschäftigung mit dem<br />
Sachkontext liegt letztlich der Schluss nahe,<br />
dass die Abrüstungspolitik auf der strategischnuklearen<br />
Ebene die Grundlage für die heutige<br />
internationale Position der USA bildet. Durch<br />
die in eben diesen Jahren geführte Politik<br />
schufen die amerikanischen Präsidenten<br />
bereits die Basis für die Zukunft Amerikas als<br />
„einzige― verbleibende Supermacht. Die<br />
konventionellen Arsenale Nordamerikas<br />
waren damit nicht mehr nur der Träger des<br />
Abschreckungsgedanken, sondern zum<br />
Element der außenpolitischen Statussicherung<br />
geworden – so die hier zu erhellende These.<br />
Die Arbeitet soll damit insgesamt einen<br />
Beitrag zur Aufarbeitung neuer in den<br />
National Archives und<br />
Präsidentenbibliotheken verfügbaren<br />
Primärquellen leisten, und gleichzeitig ein<br />
Potential von neuen Materialien reflektieren,<br />
die ansonsten nur in wenigen Auszügen über<br />
das Internet verfügbar sind. Die ersten<br />
Grundlagen für das Projekt konnten bereits<br />
durch die Sichtung der online verfügbaren<br />
Materialien des National Security Archive an<br />
der George Washington University gelegt<br />
werden. Die besondere Herausforderung liegt<br />
in der Kombination von militärhistorischen<br />
und sozialgeschichtlichen Elementen der<br />
Siebziger Jahre.<br />
Ein Wort zu den Textgliedern und den<br />
Analyseebenen. Neben zu entwickelnden<br />
Betrachtungen zu Nixon, Ford und Carter, ist<br />
auch eine regionale Komponente zu<br />
berücksichtigen. Die Amtszeit Fords gilt es als<br />
eine Zeit des politischen Zwischenspiels zu<br />
berücksichtigen. Asien, explizit Vietnam,<br />
Impressum<br />
Europa und der Nahe Osten bilden hier die<br />
Säulen für weitere tragfähige Betrachtungen.<br />
Die Ausrichtung auf den Ausbau der<br />
konventionellen Streitkräfte lässt sich nur<br />
dann verstehen, wenn die einzelnen<br />
Teilstreitkräfte – inklusive der Joint Chiefs of<br />
Staff – die nötige Betonung und Einbindung in<br />
die Gesamtentwicklung finden. Hier lässt sich<br />
letztlich noch die Verbindung zur<br />
Technikgeschichte hervorheben, wenn es<br />
darum geht, die Geschichte des B-1-Bombers,<br />
der Cruise Missile und der<br />
Nuklearbewaffnung insgesamt in die<br />
Beleuchtung der U.S.-amerikanischen<br />
Rüstungspolitik einzufügen. Jeder Soldat hat<br />
aber auch einen familiären und damit zivilen<br />
Hintergrund, der sich in der öffentlichen<br />
Meinung in den U.S.A. wieder findet. Diese<br />
gilt es im Rahmen des Projektes durch die<br />
Analyse ausgewählter Zeitungsbeiträge der<br />
Siebziger Jahre abschließend in die Darstellung<br />
mit einzufügen.<br />
Problematisch erscheint in Bezug auf die<br />
Umsetzung des Projekts die Frage nach der<br />
endgültigen Gliederung. Eine Ausrichtung<br />
nach Trägergruppen der Politik steht hier<br />
gegen die klassische Beschreibung der<br />
chronologischen Abläufe und Entwicklungen.<br />
Dem letztgenannten Aspekt wird längerfristig<br />
sicherlich der Vorzug zu geben sein.<br />
Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ein<br />
Vorhaben dieser Art ohne die Sicherstellung<br />
eines Stipendiums kaum umzusetzen ist. Das<br />
Dissertationsprojekt wird von Herrn Professor<br />
Dr. Franz Knipping betreut.<br />
Kontaktadresse: Rüdiger von Dehn, M.A.,<br />
Historisches Seminar der Bergischen Universität<br />
Wuppertal, Raum N.10-13, Gauß<br />
Straße 20, D-42097 Wuppertal, E-Mail:<br />
r.vondehn@wtal.de; dday1944@gmx.de.<br />
Koloniale Sicherheitspolitik, die Kaiserliche Schutztruppe und der Erste Weltkrieg in Deutsch-<br />
Ostafrika (Dissertation).<br />
Von Tanja Bührer