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Abschließend soll diskutiert werden,<br />
inwieweit die Luftstreitkräfte Einfluss auf den<br />
Ausgang des Krieges gehabt haben. Hier stellt<br />
sich vor allem auch die Frage, ob sich der<br />
jeweilige Zustand der Heere der vier<br />
behandelten Nationen in der Luft<br />
widerspiegelte: Dabei ist natürlich neben der<br />
Rolle der Aviation Militaire und des Royal<br />
Flying Corps, wie die britische<br />
Heeresfliegertruppe bis zur Gründung der<br />
Royal Air Force im April 1918 hieß, zweierlei<br />
von besonderem Interesse, nämlich wie groß<br />
der Beitrag der US-Flieger zum alliierten Sieg<br />
war und ob die deutsche Niederlage in der<br />
Luft dasselbe Ausmaß annahm wie am Boden.<br />
Dies wiederum impliziert freilich auch die<br />
Frage nach einem eventuellen inneren<br />
Zusammenbruch und einer Revolutionierung<br />
der kaiserlichen Luftstreitkräfte.<br />
Es versteht sich, dass die Thematik bei aller<br />
Eingrenzung eine umfangreiche bleibt. Die<br />
Darlegungen werden daher zwangsläufig<br />
vielfach einen allgemeineren Charakter<br />
behalten, anstatt sich in Detailfragen zu<br />
verlieren, für die ohnehin eine umfangreiche<br />
Fachliteratur zur Verfügung steht. Wie bereits<br />
verschiedentlich angedeutet, ist die<br />
Quellenlage uneinheitlich. Die Verwüstungen<br />
des Zweiten Weltkriegs haben die Archive<br />
Großbritanniens und natürlich der USA<br />
unversehrt gelassen, während in Frankreich<br />
zur Zeit des Westfeldzugs viele Unterlagen<br />
vernichtet, andere als Kriegsbeute nach<br />
Impressum<br />
Deutschland abtransportiert wurden und dort<br />
in der Folge zum Teil verloren gingen. Die<br />
deutsche Militärluftfahrt muss weiterhin vor<br />
allem aufgrund des in bayerischen Archiven<br />
lagernden Materials rekonstruiert werden,<br />
wenngleich die Sichtung der ehemaligen DDR-<br />
Archive ergeben hat, dass die Schätzungen<br />
von bis zu 99%-igen preußischen<br />
Kriegsverlusten durch die alliierten<br />
Bomberströme wohl doch in allzu schwarzen<br />
Farben gemalt waren.<br />
Die Sekundärliteratur besitzt wie so oft sehr<br />
unterschiedlichen Wert. Einige<br />
Veröffentlichungen sind das letzte Mittel, das<br />
zur Schließung kriegsbedingter Lücken<br />
verbleibt. Andere, auch solche neueren<br />
Datums und mit großem Lob rezensierte, sind<br />
mit Vorsicht zu genießen; schon das<br />
Zahlenmaterial hält einer näheren Nachprüfung<br />
nicht Stand, mit entsprechenden<br />
Auswirkungen auf die präsentierten Thesen<br />
und Schlussfolgerungen. Als unerwartet<br />
reichhaltige Ergänzung erweisen sich dagegen<br />
vielfach die Beiträge in Zeitschriften der einen<br />
oder anderen Vereinigung von<br />
Luftfahrtenthusiasten – eine wertvolle Lektion,<br />
die an den Primat der Vorurteilslosigkeit in<br />
jedweder Forschungsarbeit gemahnt.<br />
Thomas Gangl, Heidelberg;<br />
E-Mail: ganglus@web.de<br />
Die überregionale Erschließung personenbezogener Quellen zu Angehörigen der Wehrmacht,<br />
Luftwaffe und Waffen-SS (DFG Projekt)<br />
Von Christoph Rass und René Rohrkamp<br />
In der Bundesarchiv Zentralnachweisstelle<br />
(BA ZNS) in Aachen-Kornelimünster lagerten<br />
bis Ende 2005, alphabetisch sortiert in etwa<br />
70.000 Archivboxen, zwischen drei und vier<br />
Millionen Wehrstammbücher: die<br />
Personalakten der Wehrmacht für<br />
Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere.<br />
Im Januar 2006 löste das Bundesarchiv seine<br />
Aachener Außenstelle auf und übergab die<br />
Bestände an Wehrstammbüchern als Leihgabe<br />
der Deutschen Dienststelle in Berlin. Die<br />
Deutsche Dienststelle ist damit zum<br />
bedeutendsten Lagerort für personenbezogene<br />
Quellen zu den Mannschaftssoldaten und<br />
Unteroffizieren von Wehrmacht und Waffen-<br />
SS geworden.<br />
In diesen Personalunterlagen finden sich<br />
formalisierte Angaben zum Leben, Überleben<br />
oder Sterben von Soldaten und Waffen-SS-<br />
Angehörigen, aus denen sich detaillierte<br />
Skizzen ihrer Kriegs- und Vorkriegsbiographie<br />
rekonstruieren lassen. Seit dem Zweiten<br />
Weltkrieg wurden diese Akten vor allem für<br />
den Nachweis von Versicherungsansprüchen<br />
und im Rahmen der Familienforschung<br />
genutzt.<br />
Im Gegensatz zu den Personalakten der<br />
Offiziere, die mit dem Ende der Bundesarchiv-<br />
Zentralnachweisstelle vollständig in die<br />
Bestände des Bundesarchiv Militärarchiv in<br />
Freiburg übergegangen sind, galten die<br />
Wehrstammbücher ebenso wie andere<br />
personenbezogene Quellen zu den<br />
Mannschaften und Unteroffizieren der<br />
Forschung aufgrund ihrer<br />
Überlieferungsstruktur und ihrem scheinbar<br />
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