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4. Der gesellschaftliche Umgang mit Ängsten<br />
Gibt es eine Bereitschaft zur Akzeptanz von<br />
Ängsten und wie ist diese Bereitschaft zu<br />
dechiffrieren? Welche Traditionen und<br />
Selbstbilder von Gesellschaften machen sich<br />
bemerkbar? Was wird akzeptiert und von<br />
wem? Wer sind die Mediatoren? In welchen<br />
sozialen Praktiken (wie Denunziation) spiegelt<br />
sich die gesellschaftliche Akzeptanz der<br />
Angst? Wo liegen die Grenzen der<br />
gesellschaftlichen Akzeptanz? Welcher<br />
Gegenentwürfe bedienen sich die Kritiker (z.B.<br />
Abrüstungs-, Anti-Atomtod- und<br />
Friedensaktivisten)? Gehört das Spiel mit<br />
Ängsten auch zum Entwurf von politischen<br />
Konzepten gegen die Angst?<br />
5.Verlaufszyklen im politischen und<br />
gesellschaftlichen Umgang mit Angst<br />
Was lässt sich über die Konjunkturen einer<br />
Politik der Angst und deren versuchter<br />
Einhegung sagen? Und wie ist es um die<br />
Nachhaltigkeit bestellt: Welche Spuren und<br />
Effekte währen über den Tag hinaus?<br />
III. Diese Leitfragen sollen anhand von<br />
Fallbeispielen aus den Bereichen Politik,<br />
Kultur und Massenmedien diskutiert werden.<br />
Die Fallbeispiele sollen aus verschiedenen<br />
„Zeitfenstern― gewählt werden:<br />
1. 1947-1953:<br />
Als Anknüpfungspunkte bieten sich an:<br />
Beginnendes nukleares Wettrüsten,<br />
Dramatisierung von Verfolgungsängsten<br />
(McCarthyismus, neuerliche Verrats- und<br />
Schauprozesse im sozialistischen Block),<br />
Krisen und Krieg (um Berlin und in Korea),<br />
Opposition gegen den „Atomtod―<br />
(außerparlamentarische Bewegungen, Ein-<br />
und Widerspruch von Künstlern,<br />
Intellektuellen und Wissenschaftlern),<br />
Ästhetisierung von Atomwaffen.<br />
2. 1958-1966:<br />
Als Anknüpfungspunkte bieten sich an:<br />
Dramatisierung weltpolitischer Krisen (Berlin,<br />
Kuba), Zukunftsmanagement und Entdeckung<br />
„neuer Grenzen― (Raumfahrt,<br />
Zukunftsforschung, Kybernetik), die<br />
politikberatende Rolle von „defense<br />
intellectuals―, die Konzeption der<br />
„Entspannungspolitik― in den Zentren<br />
einerseits und Verlagerung der Konfrontation<br />
an die Peripherie andererseits.<br />
Impressum<br />
Tagungsankündigung: "Kriegsverbrechen" vom 16. Jahrhundert bis heute<br />
3. 1979-1986:<br />
Als Anknüpfungspunkte bieten sich an: Die<br />
Konjunkturen apokalyptischer Szenarien (im<br />
Kontext des NATO-Doppelbeschlusses, Krise<br />
der Atomkraft), die Aufwertung<br />
zivilgesellschaftlicher Akteure bei der<br />
Diskussion von Außen- und Sicherheitspolitik,<br />
die Thematisierung von „Risikomanagement―<br />
(„Risikogesellschaft― und Postmoderne), die<br />
innere Krise des sozialistischen Blocks, die in<br />
Frage gestellte Integrationskraft des westlichen<br />
Hegemon.<br />
IV. Das Thema ist in den übergeordneten<br />
Kontext einer globalen Gesellschaftsgeschichte<br />
des Kalten Krieges eingeordnet, in dem<br />
vergleichenden Arbeiten zu den Atommächten<br />
bzw. zu den Gesellschaften unter dem<br />
„nuklearen Schirm― der Supermächte<br />
besondere Bedeutung zugeschrieben wird.<br />
Vorträge zu den USA, West- und Osteuropa,<br />
Japan und der Sowjetunion sollen daher im<br />
Mittelpunkt stehen.<br />
Die Konferenzsprache wird Englisch sein.<br />
Interessenten und Interessentinnen sollten<br />
sich bis zum 1. Januar 2007 mit einem 1-2seitigen<br />
Abstract und einem kurzen Lebenslauf<br />
einschließlich einer Publikationsliste in<br />
englischer Sprache per Email an folgende<br />
Adresse bewerben:<br />
Uta.Balbier@his-online.de<br />
Wir erwarten von den eingeladenen<br />
Teilnehmern und Teilnehmerinnen, dass sie<br />
bis zum 1. Juni 2007 ein bis zu 20-seitiges<br />
Papier zu dem von ihnen vorgeschlagenen<br />
Thema einreichen. Das Hamburger Institut für<br />
Sozialforschung übernimmt für die Teilnehmer<br />
und Teilnehmerinnen die Reise- und<br />
Unterbringungskosten.<br />
Die Konferenz wird am Hamburger Institut<br />
für Sozialforschung von Prof. Dr. Bernd<br />
Greiner, Dr. Uta Andrea Balbier, Dr. Christian<br />
Th. Müller und Dr. Dierk Walter veranstaltet.<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
Dr. Uta Andrea Balbier<br />
Hamburger Institut für Sozialforschung<br />
Mittelweg 36<br />
20148 Hamburg<br />
Germany<br />
Uta.Balbier@his-online.de