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Erfahrungen aus neuer Wirbelschichtteknologie mit hochkalorischen ...

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4.1 ZWS-Vergasung<br />

Das System der zirkulierenden atmosphärischen Wirbelschichtvergasung (ZWS) ist relativ<br />

einfach. Es besteht <strong>aus</strong> einem Reaktor, in dem die Vergasung stattfindet, einem Zyklon zur<br />

Trennung des Wirbelbettmaterials vom Gas und einem Rückführrohr zum Rücktransport des<br />

Wirbelbettmaterials zum unteren Bereich des Vergasers. Alle diese Komponenten können<br />

vollständig <strong>mit</strong> feuerfestem Material <strong>aus</strong>gekleidet sein. Nach dem Zyklon strömt das heiße<br />

Generatorgas in den Luftvorwärmer, der sich unter dem Zyklon befindet. Die Vergasungsluft<br />

wird durch einen Hochdruckventilator eingeblasen und über einen Luftverteilerrost dem<br />

Reaktorboden zugeführt. Beim Eintritt der Vergasungsluft in den Vergaser unter dem Festbett<br />

ist die Gasgeschwindigkeit so hoch, dass einige der Bettpartikeln <strong>aus</strong> den Reaktor hin<strong>aus</strong> und in<br />

den Zyklon <strong>mit</strong>gerissen werden. Im Zyklon strömen das Gas und die zirkulierenden festen<br />

Partikeln in dieselbe Richtung – nach unten – und sowohl das Gas als auch die Feststoffe<br />

werden am Boden des Zyklons <strong>aus</strong>gestoßen, was bei herkömmlichen Zyklonen nicht der Fall<br />

ist.<br />

4.1.1 Brennstoffbeschickung und Vergasungsreaktionen<br />

Der Brennstoff wird dem unteren Bereich des Vergasers, oberhalb des Luftverteilerrosts<br />

zugeführt. Die Betriebstemperatur im Reaktor beträgt je nach Brennstoff und Anwendung<br />

800°C - 1000°C. Beim Eintritt in den Reaktor beginnen die Brennstoffpartikeln rasch zu<br />

trocknen und eine primäre Reaktionsfolge, die so genannte Pyrolyse, setzt ein. Im Zuge dieser<br />

Reaktionen wird Brennstoff in Gas, Holzkohle und Teer umgewandelt. Ein Teil der Holzkohle<br />

fließt zum Boden des Betts, oxidiert zu CO und CO2 und gibt dabei Wärme ab. Nachdem der<br />

Rest dieser Komponenten nach oben in den Reaktor geströmt ist, tritt ein sekundäres<br />

Reaktionsstadium ein. Diese Reaktionen können in heterogene Reaktionen, bei denen<br />

Holzkohle Bestandteil der Reaktionen ist, und homogene Reaktionen, bei denen sich alle<br />

reagierenden Komponenten in der Gasphase befinden, unterteilt werden. Bei diesen und<br />

weiteren Reaktionen entsteht ein brennbares Gas, das daraufhin in den Zyklon eintritt und<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> etwas feinem Staub <strong>aus</strong> dem System entweicht.<br />

Der Großteil der Feststoffe im System werden im Zyklon getrennt und zum unteren Bereich des<br />

Vergasungsreaktors zurückgeführt. Diese Feststoffe enthalten Holzkohle, die durch die<br />

fluidisierende Luft verbrannt wird, die durch die Gitterrostdüsen zur Wirbelung des Betts<br />

einströmt. Dieser Verbrennungsprozess erzeugt die Wärme, die für den Pyrolyseprozess und die<br />

meisten folgenden endothermen Reaktionen erforderlich ist. Das Wirbelbettmaterial dient als<br />

Wärmeträger und stabilisiert die Temperaturen im Prozess. Die grobe Asche sammelt sich im<br />

Vergaser an und wird vom Boden der Einheit <strong>mit</strong> einer wassergekühlten Bodenaschenschnecke<br />

entfernt.<br />

4.2 Vergaseranlage in Lahti<br />

Der Vergaser in Lahti ist so <strong>aus</strong>gelegt, dass er als eine Brennstoffvorbehandlungsanlage für den<br />

alten Kohlenstaubkessel im Kraftwerk Kymijärvi fungiert. Der Kohlenstaubkessel ist ein<br />

Zwangsdurchlaufkessel vom Typ Benson. Ursprünglich wurde die Anlage <strong>mit</strong> Schweröl<br />

beheizt, wurde aber im Jahre 1982 für die Kohlefeuerung adaptiert.<br />

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