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Tripartite, Prioritäten der Regierung, Staatshaushalt: die ... - LCGB

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Die Grenze <strong>der</strong> 10.000 Arbeitssuchenden<br />

ist überschritten: Wie geht es nun weiter<br />

auf unserem Arbeitsmarkt? (1)<br />

Was nun schon länger in unseren<br />

Nachbarlän<strong>der</strong>n Alltag<br />

ist, hat nun auch Luxemburg<br />

erreicht: Die Arbeitslosenquote pendelt<br />

sich bei einer Zahl ein, <strong>die</strong><br />

sich langsam aber sicher in Richtung<br />

5% bewegt. Zwar war schon<br />

vor Bekanntgabe <strong>der</strong> Septemberzahlen<br />

gewusst, dass in Luxemburg<br />

<strong>die</strong> Arbeitslosigkeit <strong>die</strong> für<br />

uns kritische Zahl von 10.000<br />

überschreiten wird, jedoch hat<br />

<strong>die</strong> offizielle Bekanntgabe immer<br />

noch einen an<strong>der</strong>en Stellenwert.<br />

Wie aber geht es nun weiter:<br />

Wie gehabt o<strong>der</strong> wird sich irgendwas<br />

än<strong>der</strong>n? Und was soll sich än<strong>der</strong>n?<br />

Die Aussage „Luxemburg ist<br />

keine Insel“ bewahrheitet sich in<br />

einem Masse, <strong>die</strong> manchen überrascht.<br />

In Bezug auf <strong>die</strong> Arbeitslosenzahlen<br />

passt Luxemburg sich<br />

langsam aber sicher <strong>der</strong> Situation<br />

seiner Nachbarn an, zumindest<br />

was <strong>die</strong> Arbeitslosenzahl an sich<br />

angeht. Jedoch gibt es auf dem Arbeitsmarkt<br />

Unterschiede, <strong>die</strong> bemerkenswert<br />

sind: So entstehen<br />

trotz des Ansteigens <strong>der</strong> Arbeitslosenzahl<br />

immer noch neue Arbeitsplätze.<br />

Diese neugeschaffenen Arbeitsplätze<br />

aber werden größtenteils<br />

von Grenzgängern besetzt.<br />

Qualifizierte Arbeitnehmer sind in<br />

Luxemburg noch immer eine Mangelware!<br />

Unsere Arbeitsmarktpolitik<br />

braucht neue Impulse, und wir<br />

dürfen uns nicht länger damit abfinden,<br />

dass <strong>der</strong> überwiegende Teil<br />

unserer Arbeitssuchenden nicht<br />

qualifiziert sind. Luxemburg als<br />

Land kann es sich nicht leisten auf<br />

das Potential seiner Einwohner zu<br />

verzichten, indem es ihnen nicht<br />

ermöglicht einen Berufs- o<strong>der</strong><br />

Schulabschluss zu erhalten.<br />

So müssen im Bereich <strong>der</strong><br />

Schul- und Ausbildungspolitik<br />

neue Akzente gesetzt werden:<br />

schellmöglichste Umsetzung <strong>der</strong><br />

Reform <strong>der</strong> Berufsausbildung, damit<br />

<strong>der</strong> beruflichen Ausbildung<br />

endlich jener Stellenwert eingeräumt<br />

werden kann, <strong>der</strong> ihr in unserer<br />

mo<strong>der</strong>nen Industriegesellschaft<br />

zukommt. Dabei darf aber<br />

nicht außer Acht gelassen werden,<br />

dass neue Ausbildungswege<br />

geschaffen werden müssen, <strong>die</strong><br />

eine höhere Basisqualifikation<br />

verlangen. Als hoch entwickeltes<br />

Industrieland kann es sich Luxemburg<br />

in Zukunft nicht mehr<br />

erlauben, <strong>die</strong> gesamte berufliche<br />

Ausbildung auf den Abschluss<br />

einer 9ten Klasse aufzubauen.<br />

Des Weiteren kann Luxemburg<br />

es sich auch nicht mehr leisten,<br />

Jugendliche aus dem Schulsystem,<br />

sei es ohne Abschluss, sei<br />

es mit einem vom Arbeitsmarkt<br />

nicht benötigten Abschluss zu<br />

entlassen. Auch hier sind Reformen<br />

überfällig! Zu überdenken ist<br />

in <strong>die</strong>sem Zusammenhang auch<br />

das Zusammenspiel zwischen<br />

Schul- und Berufsberatung. Wir<br />

können es uns nicht mehr erlauben<br />

<strong>die</strong>se beiden Beratungssys-<br />

teme nebeneinan<strong>der</strong> und institutionell<br />

nicht verzahnt bestehen zu<br />

lassen. Eine Beratung von Jugendlichen<br />

und Eltern ohne Hintergrundwissen<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarktsituation<br />

ist ein Unding und über<br />

<strong>die</strong> aktuellen Resultate – Stichworte<br />

Schulabbrecher o<strong>der</strong> jugendliche<br />

Arbeitssuchende mit einer<br />

nicht vom Arbeitsmarkt benötigten<br />

Qualifikation – brauchen wir<br />

uns eigentlich nicht zu wun<strong>der</strong>n!<br />

Sowohl von den Arbeitnehmer-<br />

wie auch den Arbeitgebervertretungen<br />

wird seit Jahren gefor<strong>der</strong>t,<br />

<strong>die</strong> künstliche Trennung<br />

zwischen Schul- und Berufsberatung<br />

endlich aufzuheben. Benötigt<br />

dazu wird eigentlich nur <strong>der</strong><br />

politische Wille – in unserer und<br />

unserer Kin<strong>der</strong> aller Interesse ist<br />

zu hoffen, dass <strong>die</strong>ser politische<br />

Wille nicht nur artikuliert son<strong>der</strong>n<br />

auch umgesetzt wird!<br />

Aber nicht nur im Bereich <strong>der</strong><br />

Beratungs- und Schulpolitik sind<br />

neue Akzentsetzungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Auch <strong>die</strong> Arbeitsverwaltung<br />

als jene staatliche Institution, <strong>die</strong><br />

mit den Arbeitssuchenden und den<br />

Arbeitgebern zusammenarbeitet,<br />

um das Gleichgewicht zwischen<br />

Angebot und Nachfrage zu regeln<br />

hat ihre Arbeit zu hinterfragen.<br />

Sind ihre Instrumente sprich <strong>die</strong><br />

gesetzlichen Maßnahmen noch<br />

zeitgemäß? Ist <strong>die</strong> Vermittlung<br />

<strong>die</strong>s auch noch? Sind nicht Än<strong>der</strong>ungen<br />

in den Arbeitsprozessen<br />

von Nöten?<br />

<strong>LCGB</strong> besucht<br />

Europaparlament<br />

Kürzlich empfing <strong>der</strong> <strong>LCGB</strong>-<br />

Ehrenpräsident und Europaabgeordneter<br />

Jean Spautz <strong>die</strong><br />

<strong>LCGB</strong>-Belegschaft im Europaparlament<br />

in Strassburg. Zur Diskussion<br />

stand <strong>die</strong> Rolle des EP in<br />

sozialpolitischen Fragen. Die<br />

<strong>LCGB</strong>-Gewerkschafter konnten<br />

auch eine Debatte des EP über<br />

den EU-Beitritt von Bulgarien<br />

und Rumänien verfolgen.<br />

Marc SPAUTZ<br />

<strong>LCGB</strong>-Generalsekretär<br />

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