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Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

<strong>Die</strong> Entdeckung der Currywurst<br />

von Isabel Kreitz<br />

nach einem Roman von Uwe Timm<br />

Hardcover<br />

61 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

4. Auflage 2012 Sch20 Kre<br />

Am Hamburger Großneumarkt stand einst die Imbissbude von Frau Brücker, die jedem Kunden erzählte, dass<br />

sie kurz nach dem Krieg die Currywurst erfunden hat. Einer dieser Kunden erinnert sich viele Jahre später an<br />

diese Geschichte, als der Imbiss längst verschwunden ist. Er sucht und findet die inzwischen über<br />

Achtzigjährige in einem Altenheim. Sie erzählt von ihren Erlebnissen aus dem Kriegsjahr 1945: Es ist die<br />

Geschichte einer kurzen Liebschaft mit einem Matrosen, von Zerstörung, viel Leid und einem Schwarzhandel,<br />

der das Überleben sicherte. Es ist aber auch die Geschichte eines Neubeginns. Dank einer Würstchenbude auf<br />

dem Großneumarkt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Autorin</strong><br />

<strong>Die</strong> Hamburgerin Isabel Kreitz gehört zu den ambitioniertesten Comic-Zeichnerinnen Deutschlands. Sie<br />

besuchte die Kunsthochschule Hamburg und die Parssons School in New York, arbeitete anschließend an dem<br />

Zeitungsstrip Ottifanten mit und begann schließlich mit eigenen Kreationen. In ihren Comics setzt sie sich<br />

sowohl mit dem Phänomen der Jugendkulturen auseinander, als auch mit historischen und politischen<br />

Ereignissen der deutschen Geschichte. Ihre Protagonisten bindet sie stets in einen geschichtlichen Kontext ein,<br />

meist mit einem lokalen Bezug zu Hamburg. Bereits 1996 setzte sie Uwe Timms Roman "<strong>Die</strong> Entdeckung der<br />

Currywurst" als Comic um. Neben ihren eigenen Geschichten wie "<strong>Die</strong> Sache mit Sorge" schuf sie zuletzt<br />

Comicadaptionen der Erich-Kästner-Werke "Pünktchen und Anton" und "Der 35. Mai", für die Isabel Kreitz<br />

bereits 2008 mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet wurde. 2012 erhielt sie auf dem 15. Internationalen<br />

Comic-Salon in Erlangen als beste deutschsprachige Künstlerin den Max-und-Moritz-Preis.<br />

Rezension: AVIVA Berlin.de 13.9.2008<br />

Der besondere Reiz der Geschichte, die der Hamburger Autor Uwe Timm ersann, liegt darin, dass er anhand<br />

der Einzelschicksale zweier Menschen die Atmosphäre während der Zeit kurz vor Kriegsende wiedergibt. (…)<br />

<strong>Die</strong> Zeichnerin, bringt die spannende Geschichte in detailreichen Schwarz-Weiß-Bildern aufs Papier. <strong>Die</strong> Zeit,<br />

die von Angst, Mord, Wegschauen, Warten und der Sehnsucht nach Veränderung geprägt war, wird greifbar<br />

und rückt in die unmittelbare Nähe der Erfahrungswelt. <strong>Die</strong>s wird auch durch den sorgfältig recherchierten<br />

Anhang verstärkt, der unter dem Titel "Heldenklau und Ami-Währung" viele Informationen zu der Situation im<br />

Hamburg kurz vor der Befreiung durch die Engländer gibt. Zusätzlich sorgen historische Fotografien für eine<br />

anschauliche Dokumentation.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Blankets<br />

von Craig Thompson<br />

Hardcover<br />

592 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

2. Auflage 2012 Sch20 Tho<br />

Wir schreiben das Jahr 1993 in Wisconsin, USA. Der Höhepunkt des Grunge ist bereits vorüber, doch in dem<br />

Kaff, in dem Craig mit seiner Familie auf dem Land lebt, hält man Kurt Cobain immer noch für einen Freak.<br />

Craig, der sein Haar länger trägt als die anderen, ist der klassische Außenseiter. Seine Eltern sind fundamentalistische<br />

Christen, jeden Abend liest Craig in der Bibel. Er lernt, seine körperlichen Bedürfnisse als Sünde zu<br />

verteufeln. Was ihn am Leben hält, ist sein Glaube an den Himmel, in dem alles besser werden wird, und das<br />

Zeichnen.<br />

Doch dann lernt Craig im Ferienlager das Mädchen Raina kennen. <strong>Die</strong> beiden freunden sich an und bald schon<br />

merkt Craig, dass er mehr für Raina empfindet. Kurz darauf darf er sogar zwei Wochen bei Rainas Familie in<br />

Minnesota verbringen. Es werden zwei Wochen, die Craigs Leben und seine Einstellung zu vielen Dingen<br />

verändern werden. Denn Rainas Leben ist komplizierter, als er das zunächst angenommen hat – wird darin eine<br />

Beziehung zu ihm auch noch Platz haben?<br />

Der Autor<br />

Craig Matthew Thompson wurde am 21.9.1975 in Traverse City, Michigan (USA) geboren. Zusammen mit<br />

seinem Bruder und seiner Schwester wuchs er in einer fundamental-christlichen Familie im ländlichen<br />

Marathon/Wisconsin auf. In einem späteren Interview bekannte er, ihn habe "die Religion eingeengt, unterdrückt<br />

und neurotisch gemacht", so dass er sich vom Christentum abgewandt habe. Nach dem Besuch der High<br />

School studierte T. mehrere Semester an der University of Wisconsin-Marathon County und am Milwaukee<br />

Institute of Art & Design. In dieser Zeit entdeckte er seine Liebe zu Comics. “Blankets“ ist bis heute eines der<br />

wenigen Werke, die in einem Jahr die drei wichtigsten US-Comicpreise erhielten: den Harvey-, den Eisner- und<br />

den Ignatzaward.<br />

Rezension: www.graphic-novels.<br />

Eine neue Liebe ist wie ein weißes Blatt Papier, wie eine von Schnee verdeckte und versteckte Landschaft.<br />

Unberührt, unentdeckt, unschuldig. Craig Thompson erzählt in seiner Graphic Novel "Blankets" die Geschichte<br />

einer solchen Liebe im verschneiten Michigan – und geht doch weit darüber hinaus. Der nach autobiographischen<br />

Erlebnissen entstandene Comic gräbt tief in den Schnee hinein, deckt die Unebenheiten der Landschaft<br />

auf, legt die Vergangenheit der Protagonisten frei und offenbart so auch eine gesellschaftliche Zustandsbeschreibung<br />

des christlich-fundamentalistischen Mittleren Westens der USA.<br />

Thompson hat mit "Blankets" einen Comic vorgelegt, der in Sachen Komplexität, Bildsprache und Umfang<br />

dem Genre neue Impulse verliehen hat. Völlig zu Recht wurde er bei seinem Erscheinen 2004 als "Meilenstein"<br />

der US-Comicgeschichte gefeiert und mit Preisen überhäuft. 3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Faust:<br />

Der Tragödie erster Teil<br />

von Flix<br />

Hardcover<br />

96 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

5. Auflage 2012 Sch20 Fli<br />

Flix hat die Geschichte vom Mittelalter in die Neuzeit und nach Berlin Kreuzberg verlegt. <strong>Die</strong> Hauptperson<br />

Heinrich Faust ist nicht mehr Gelehrter, sondern ein ewiger Student und verdingt sich – klischeebedingt – als<br />

Taxifahrer. Margarethe hat Migrationshintergrund, den deutschen Vornamen verdankt sie allein dem Faible<br />

ihres aus Anatolien stammenden Vaters für die Talkshow der Schreinemakers. Aus dem Famulus Wagner ist<br />

Fausts schwarzer Nachbar geworden, der Pudel heißt Charlotte von Stein und ja, er hat auch einen Kern. Und<br />

trotz dieser Modifikationen: Flix kennt seinen Faust. Das "Vorspiel auf dem Theater" lässt er zwar weg, die<br />

Handlung kommt aber (wie dann bei Goethe) im Himmel durch eine Wette zwischen Gott und Teufel um<br />

Fausts Seele in Gang. Und so beginnt das muntere Treiben, und zwar sowohl im Himmel als auch auf Erden.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte nimmt ordentlich Fahrt auf, in bester Slapstick-Manier jagt ein Gag den anderen. Kurzum: Flix`<br />

Faust ist einfach ein verteufelt guter deutscher Funny-Comic geworden – und vielleicht reicht Flix ja noch wie<br />

Goethe einen zweiten Teil nach…<br />

Der Autor<br />

Flix ist 1976 in Münster/Westfalen geboren, in Darmstadt aufgewachsen und lebt heute in Berlin. Er hat in<br />

Saarbrücken und in Barcelona Kommunikations-Design studiert, hat als Erster in der Geschichte seiner<br />

Hochschule eine Diplomarbeit mit Schwerpunkt Comic gemacht und als Jahrgangsbester abgeschlossen. Direkt<br />

im Anschluss an sein Studium hat Flix an der Hochschule der bildenden Künste Saar eine Dozentenstelle für<br />

Zeichnerei erhalten. Dazu ist er als selbständiger Comiczeichner und Illustrator tätig.<br />

Rezension: Amazon.de 20.8.2012<br />

Flix hat den klassischen Stoff unser aller Dichter- und Denkerfürsten für den Comic adaptiert und ihn in unsere<br />

Zeit übersetzt. Man könnte auch sagen, er habe ihn “verflixt".<br />

Faust ist ein Medizinstudent, der aber Taxifahrer geworden ist, während Wagner ein Rollstuhlfahrer mit<br />

Migrationshintergrund ist. Auch Gretchen ist eine Muslime namens Margarethe. Liebhaber des Klassikers mag<br />

das zunächst befremden oder gar abschrecken. Doch jeder, der sich auf den “verflixten" Faust einlässt, dem<br />

erschließt sich eine dramatische Komödie, in der es um viel mehr als nur um eine Wette zwischen Gott und<br />

Teufel geht. Es geht um Liebe und die Suche nach dem Glück des Lebens, das immer wieder erfolgreich von<br />

irdischen oder überirdischen Geschicken und Mächten torpediert wird. Flix garniert die Story darüber hinaus<br />

mit einigen Slapstickmomenten. So liest der Teufel “Faust" und lässt Gott schon mal einen guten Mann sein.<br />

So bereitet Flix von Anfang bis Ende großen Lesespaß, denn er überzieht, ohne Goethe und seinen Faust zu<br />

beschädigen.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Don Quijote<br />

von Flix<br />

Hardcover<br />

144 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Fli<br />

Nach seiner erfolgreichen Faust-Adaption gelingt Flix wieder eine hinreißend komische Mischung aus<br />

Klassiker und Popkultur, Slapstick und Tragik. Da kämpft der schrullige, alte Don Quijote gegen die Errichtung<br />

eines Windmühlenparks und hält die Vertreter der Investoren tatsächlich für Raubritter. Langsam bemerkt der<br />

Leser, dass Don die Realität entgleitet, dass er an Alzheimer erkrankt. Nur sein Enkel Robin nimmt ihn so wie<br />

er ist. Er hält sich schließlich selbst auch für einen Ritter, für Batman - The Dark Knight.<br />

Der Autor<br />

Flix ist 1976 in Münster/Westfalen geboren, in Darmstadt aufgewachsen und lebt heute in Berlin. Er hat in<br />

Saarbrücken und in Barcelona Kommunikations-Design studiert, hat als Erster in der Geschichte seiner<br />

Hochschule eine Diplomarbeit mit Schwerpunkt Comic gemacht und als Jahrgangsbester abgeschlossen. Direkt<br />

im Anschluss an sein Studium hat Flix an der Hochschule der bildenden Künste Saar eine Dozentenstelle für<br />

Zeichnerei erhalten. Dazu ist er als selbständiger Comiczeichner und Illustrator tätig.<br />

Rezension: Wutbürger Don Quijote/ Der Tagesspiegel vom 14.8.2012<br />

Der Held seines Comics, der an Demenz erkrankte Senior Alonso Quijano, ist einer der letzten Bewohner des<br />

mecklenburgischen Dörfchens Tobosow. Als Mahner und Warner will er sein Dorf vor dem kulturellen Verfall<br />

der Moderne schützen, der mit Comicstrips und Windrädern Einzug erhält. “Rechtzeitig erkannter Feind ist<br />

halb besiegt“, lautet das Motto dieses ebenso schrulligen wie sympathischen Alten. In seinem todesmutigen<br />

Kampf gegen die “Verspargelung“ der schönen Heimat wird der Wutbürger Alonso Quijano von seinem Enkel<br />

Robin unterstützt, der sich in der Rolle des dunklen Ritters Batman wähnt. Durch das Verschieben von<br />

Nuancen hält Flix in seiner Neuinterpretation die Erinnerung an den klassischen Don Quijote permanent wach.<br />

Cervantes’ personales Tableau ist unschwer wieder zu erkennen. Ob der füllige Getreue Sancho Panza, die nie<br />

gesehene Dulcinea von Toboso (ohne w) oder der Gaul aller Gäule Rosinante – sie alle erscheinen hier in<br />

gleicher Rolle, aber neuer Gestalt.<br />

"Bist Du bereit für ein Abenteuer?" Wenn Du das bist, verehrter Leser, dann lass Dich von diesem famosen<br />

Schelmencomic über jenen neuzeitlichen Ritter, der "einen Speer im Lanzengestell, eine alte Tartsche, einen<br />

hagern Gaul und einen Windhund zum Jagen" hat, in eine Welt entführen, die du so noch nie gesehen hast.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

<strong>Die</strong> Sicht der Dinge<br />

von Jiro Taniguchi<br />

Hardcover<br />

278 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

Auflage 2011 Sch20 Tan<br />

Als er die Nachricht vom Tode seines Vaters erhält, fährt Yoichi zu dessen Beerdigung in seinen Heimatort<br />

Tottori, den er seit 15 Jahren nicht mehr besucht hat. Mittlerweile ist er ein erfolgreicher Grafiker in Tokio<br />

geworden, bestrebt die Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend zu verdrängen. Nun erweist er seinem Vater<br />

bei der Totenwache die letzte Ehre - und verblasste Erinnerungen werden wieder lebendig. <strong>Die</strong> Gespräche im<br />

Kreise der Verwandten revidieren seine festgefahrenen Ansichten, machen Schuldzuweisungen nichtig. Vor<br />

Yoichi entfaltet sich ein neues Bild seines Vaters. Bild für Bild ist er einem tragischen Familienschicksal auf<br />

der Spur.<br />

Der Autor<br />

Jiro Taniguchi, 1947 in Tottori (Japan) geboren, gilt weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner.<br />

Er begann seine Karriere Anfang der 70er-Jahre. Es entstanden zahlreiche Genrearbeiten, unter anderem Krimis<br />

und Boxergeschichten, Samurai- oder Science-Fiction-Erzählungen. Ab 1986 arbeitete der Zeichner an der<br />

Serie "Botchan no Jidai", einem epischen Sittengemälde während der Meiji-Ära in Japan gegen Ende des 19.<br />

Jahrhunderts. 1998 erhielt er dafür den renommierten Osamu-Tezuka-Kulturpreis. Seitdem entstanden unter<br />

anderem “Träume von Glück“, “Der spazierende Mann“ sowie “<strong>Die</strong> Sicht der Dinge“. Sein Schlüsselwerk<br />

“Vertraute Fremde“ wurde auch in Deutschland bereits zweimal prämiert: als Comic des Jahres 2007 sowie auf<br />

dem Comic-Salon Erlangen 2008 mit dem Max-und-Moritz-Preis als Bester Manga.<br />

Rezension: Rolling Stone / <strong>Die</strong> Welt 3.7.2008<br />

<strong>Die</strong> Sicht der Dinge von Jiro Taniguchi erzählt (…) von verdrängten Erinnerungen. Yoichis Vater ist gestorben,<br />

also fährt er zur Totenwache. In den Geschichten der Verwandten entsteht ein völlig neues Bild: eines gütigen,<br />

sanftmütigen, aber auch stolzen und einem rigiden Ehrenkodex anhängenden Workaholic. <strong>Die</strong><br />

polyperspektivische, serielle Erzählweise ist in zweifacher Weise adäquat. Zum einen erschafft Taniguchi so<br />

eine facettenreiche, ambivalente, absolut lebensechte Vaterfigur, zum anderen gelingt es ihm, den emotionalen<br />

Läuterungsprozess seines Helden glaubhaft darzustellen. Yoichi kommt mit diffusen Vorwürfen, am Ende der<br />

Totenwache kann er um seinen Vater weinen. Taniguchi erklärt die jeweilige Seelenlage seiner Figuren immer<br />

ein bisschen mehr, und die Texte lesen sich für den europäischen Leser seltsam formell. Aber näher als in<br />

diesen Comics kann man dem japanischen Alltag kaum kommen. Eine fremde Welt. Und man ist beinahe<br />

erstaunt, dass Taniguchis Geschichte einem trotzdem zu Herzen geht...<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Von der Natur des Menschen<br />

von J. Taniguchi<br />

nach Geschichten von R. Utsumi<br />

Hardcover<br />

224 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

2. Auflage 2011 Sch20 Tan<br />

Ein Baum mit viel Laub, eine Tochter auf Abwegen, eine verliebte Großmutter, ein anonymes Wiedersehen ...<br />

Über acht Episoden breitet Ryuichiro Utsumi ein alltägliches Universum menschlichen Miteinanders aus, und<br />

stellt dabei eindringlich das menschliche Gegeneinander in den Vordergrund seiner Erzählungen. Ob es um die<br />

Würde des Alterns, die Akzeptanz persönlicher Lebenswege oder den Respekt vor der Natur geht - der Autor<br />

widmet sich der Identität des Individuums. Unterstützt wird er dabei von Jiro Taniguchi, dem es mit seiner<br />

Beobachtungsgabe gelingt, die sensible Gefühlslage der Charaktere als auch die emotional belastete<br />

Atmosphäre der Situationen zeichnerisch einzufangen.<br />

Der Autor<br />

Jiro Taniguchi, 1947 in Tottori (Japan) geboren, gilt weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner.<br />

Er begann seine Karriere Anfang der 70er-Jahre. Es entstanden zahlreiche Genrearbeiten, unter anderem Krimis<br />

und Boxergeschichten, Samurai- oder Science-Fiction-Erzählungen. Ab 1986 arbeitete der Zeichner an der<br />

Serie "Botchan no Jidai", einem epischen Sittengemälde während der Meiji-Ära in Japan gegen Ende des 19.<br />

Jahrhunderts. 1998 erhielt er dafür den renommierten Osamu-Tezuka-Kulturpreis. Seitdem entstanden unter<br />

anderem „Träume von Glück“, “Der spazierende Mann“ sowie “<strong>Die</strong> Sicht der Dinge“. Sein Schlüsselwerk<br />

“Vertraute Fremde“ wurde auch in Deutschland bereits zweimal prämiert: als Comic des Jahres 2007 sowie auf<br />

dem Comic-Salon Erlangen 2008 mit dem Max-und-Moritz-Preis als Bester Manga.<br />

Rezension: Literaturen.wordpress.com 13.7.2012<br />

Insgesamt werden wir Teil von Familiengeschichten, von menschlichen Schicksalen, die immer berührend und<br />

keinesfalls unrealistisch sind. Sie klingen ganz sanft nach, sodass man nach jeder Geschichte unweigerlich<br />

innehält und darüber nachdenkt. Meistens lächelt man auch ein bisschen in sich hinein. Taniguchi ist weit<br />

entfernt von der Hektik üblicher Mangas. Viel mehr hat es den Anschein als liefe jemand auf Zehenspitzen,<br />

ganz sanft, um bloß den Moment nicht zu zerstören. Und genau das kommt an. <strong>Die</strong> Kraft des Augenblicks, der<br />

viel verändern kann, wenn er zum richtigen Zeitpunkt kommt und die richtige Saite in einem Menschen zum<br />

Klingen bringt. Es gelingt ihm überdies, dass in allen Geschichten etwas von den anderen anklingt und man<br />

sich manchmal fragt, ob einige Protagonisten der Geschichten sich nicht doch einmal in anderem Kontext<br />

begegnet sind.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Vertraute Fremde<br />

von Jiro Taniguchi<br />

Hardcover<br />

409 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

3. Auflage 2010 Sch20 Tan<br />

“Vertraute Fremde“ erzählt die Reise durch Raum und Zeit des Architekten Hiroshi Nakahara. Eingestiegen in<br />

den falschen Zug findet er sich in der Stadt seiner Kindheit wieder und beschließt, das Grab seiner Mutter zu<br />

besuchen. Dort fällt er durch ein Zeitloch zurück in seine Kindheit. Er sieht sich plötzlich 14-jährig in sein<br />

Elternhaus zurück versetzt, trifft auf alte Freunde und geht erneut zur Schule, ohne jedoch seine Erinnerungen<br />

an all das bereits Erlebte zu verlieren. Hiroshi macht die absonderliche Erfahrung, dass Ereignisse, die er „als<br />

Vergangenheit in Erinnerung hatte, … auf einmal wieder in der Zukunft“ liegen. Mit Wehmut erfährt er seine<br />

Kindheit noch einmal neu und will nun die Gelegenheit nutzen, herauszufinden, warum sein Vater damals die<br />

scheinbar harmonische Familie verließ. Ohne die Zeit wirklich ändern zu wollen, muss er feststellen, dass er<br />

die im Laufe seines Lebens angeeigneten Fähigkeiten nicht ablegen kann. Während seine Umgebung im Lauf<br />

der Zeit gefangen bleibt, ist er allem und jedem fast vierzig Jahre voraus – er wird im wortwörtlichen Sinne für<br />

sich selbst und seine Freunde zum vertrauten Fremden.<br />

Der Autor<br />

Jiro Taniguchi, 1947 in Tottori (Japan) geboren, gilt weltweit als einer der renommiertesten Manga-Zeichner.<br />

Er begann seine Karriere Anfang der 70er-Jahre. Es entstanden zahlreiche Genrearbeiten, unter anderem Krimis<br />

und Boxergeschichten, Samurai- oder Science-Fiction-Erzählungen. Ab 1986 arbeitete der Zeichner an der<br />

Serie "Botchan no Jidai", einem epischen Sittengemälde während der Meiji-Ära in Japan gegen Ende des 19.<br />

Jahrhunderts. 1998 erhielt er dafür den renommierten Osamu-Tezuka-Kulturpreis. Seitdem entstanden unter<br />

anderem “Träume von Glück“, “Der spazierende Mann“ sowie “<strong>Die</strong> Sicht der Dinge“. Sein Schlüsselwerk<br />

“Vertraute Fremde“ wurde auch in Deutschland bereits zweimal prämiert: Als Comic des Jahres 2007 sowie<br />

auf dem Comic-Salon Erlangen 2008 mit dem Max-und-Moritz-Preis als Bester Manga.<br />

Rezension: Der Tagesspiegel 18.5.2010<br />

Der Zeichner Jiro Taniguchi ist ein Poet. Als läge etwas hinter den Dingen, so greifbar scheint bei ihm der<br />

Moment. Er sucht nach den Kleinigkeiten, die im Wesen des Alltags liegen: ein kurzes Verweilen nach der<br />

Arbeit, eine Verschnaufpause, Stille. Alles wirkt in sich ruhend, beinahe meditativ. Taniguchi macht darauf<br />

aufmerksam, dass es etwas gibt im täglichen Leben, das nahezu vergessen und verloren ist - etwas Schönes und<br />

Wertvolles, die Schönheit des Moments. Seine Geschichten sind zärtliche Annäherungen an das Alltägliche<br />

und sie sind geprägt von Momenten des Innehaltens und Durchatmens. <strong>Die</strong> Beobachtung der Wolken an einem<br />

milden Sommertag, die ersten schüchternen Berührungen einer zarten Liebe oder die Ruhe an einem Tag am<br />

Meer - es gelingt Taniguchi, die Momente des Lebens stillstehen zu lassen und kurz darin zu verharren.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Wave and Smile<br />

von Arne Jysch<br />

Gebunden<br />

195 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Jys<br />

Chris Menger, Hauptmann der Bundeswehr, erlebt die Härte des Krieges. Er wird Zeuge, wie Kameraden<br />

sterben, er erlebt, wie ein guter Kamerad mitten im Gefecht von den Taliban verschleppt wird, und er erfährt,<br />

wie ein Kamerad durch seinen Einsatz traumatisiert wird und unter Posttraumatischen Belastungsstörungen<br />

(PTSB) leidet. Nach der Rückkehr aus Afghanistan in seine Heimat muss Hauptmann Menger nicht nur eine<br />

Scheidung verkraften, sondern er wird dann auch noch von seinen eigenen Landsleuten als Mörder beschimpft.<br />

Schließlich entscheidet er sich, als Journalist getarnt zurück nach Afghanistan zu reisen, um herauszufinden,<br />

was mit seinem verschleppten Kameraden, Marco, passiert ist.<br />

Der Autor<br />

Arne Jysch, geboren 1973 in Bremen, hat in Hamburg und Potsdam Kommunikationsdesign und Animation<br />

studiert. Seit Ende der 90er Jahre arbeitet er als freier Illustrator Storyboardzeichner, Animator und<br />

Drehbuchautor. Als Co-Regisseur inszenierte er 2004 den Kurzfilm “Der Beste“, ausgezeichnet u. a. mit dem<br />

Murnau-Kurzfilmpreis und dem Shocking Shorts Award 2006. Er lebt und arbeitet in Berlin. "Wave and<br />

Smile" ist sein erster Comic.<br />

Rezension: Deutschlandradio Kultur vom 3.10.12<br />

Es genügt ein Blick auf die Farbtöne, um zu sehen: <strong>Die</strong>s ist eine Graphic Novel über den Einsatz in<br />

Afghanistan. Ockerfarbene Bergketten, dazwischen Bundeswehrsoldaten im Flecktarn, darüber die grelle<br />

Sonne. "Wave and Smile" heißt dieser fast 200 Farbseiten starke Comic von Arne Jysch. Sein Ziel: der Realität<br />

gerecht zu werden. Und glaubt man den peniblen Soldaten in manchen Internetforen, dann ist ihm das<br />

gelungen. All das ist gewissenhaft ausgearbeitet. Zwar bleiben Geschichte wie Personen erstaunlich blass, die<br />

Grafiken bei aller Action beinahe statisch. Dennoch erklärt der Comic-Band mehr als mancher Zeitungsartikel.<br />

Eben anschaulich.<br />

8.1.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Buddha Bd. 1 - Kapilavastu<br />

von Osamu Tezuka<br />

Gebunden<br />

310 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Tez<br />

Indien, am Fuße des Himalaja vor zirka 2.500 Jahren: <strong>Die</strong> Brahmanen stehen an der Spitze der Gesellschaft und<br />

beherrschen das Kastenwesen. Angehörige niederer Schichten kämpfen tagtäglich ums Überleben. Kurz vor der<br />

Geburt des Fürstensohnes, Siddhartha Gautama, begegnen sich ein junger Mann aus der Sklavenkaste namens<br />

Chapra und der kleine <strong>Die</strong>b Tatta. Tatta hat die Fähigkeit, sich in Tiere zu versetzen, während Chapra mehr aus<br />

seinem Leben machen will und mit seinem Schicksal hadert. <strong>Die</strong> beiden geraten in die Kriegswirren zweier<br />

Königreiche, als eine Armee auf dem Weg in die Hauptstadt Kapilavastu in ihr Dorf einfällt.<br />

Der Autor<br />

Osamu Tezuka wurde am 3. November 1928 in Toyonaka geboren. Bereits während seiner Grundschulzeit<br />

begann er, Manga zu zeichnen. Trotz des sich bald entwickelnden Interesses für Animes begann Tezuka 1945<br />

ein Medizinstudium und tat es somit seinem Vater gleich. Doch schon während der Studienzeit arbeitete er an<br />

verschiedenen Mangas, der erste erschien 1946. Nach erfolgreichem Abschluss zog Tezuka 1952 von Osaka<br />

nach Tokyo, da er von mehreren Verlagen angeworben wurde, hauptberuflich Manga zu zeichnen. 1960<br />

entstand sein erster Anime. Ein Jahr später erhielt Tezuka die Doktorwürde der Medizin und gründete<br />

außerdem seine eigene Produktionsfirma, die "Mushi Production AG".<br />

Tezukas Leben war von einer unglaublichen Schaffenskraft geprägt, seine Werke umfassen insgesamt 150.000<br />

Seiten Comics, seine Animes können 60 Abende füllen. Der zweite Weltkrieg hatte dabei einen großen Einfluss<br />

auf viele seiner Geschichten. Osamu Tezuka erlag 1989 einem Krebsleiden.<br />

Rezension: Buchkatalog.de / Art Spiegelmann<br />

In BUDDHA widmet sich Osamu Tezuka voller Fabulierlust dem Leben und Wirken des Begründers des<br />

Buddhismus und entführt den Leser in das historische Indien. Ebenso humorvoll wie auch sozialkritisch erzählt<br />

der Großmeister des Manga die abenteuerliche Geschichte des Fürstensohns Siddharta Gautama, der vor ca.<br />

2500 Jahren aus seiner Tradition ausbrach und zum Erleuchteten wurde, fähig seinen Weg aus dem leidvollen<br />

Leben zu finden und diesen auch anderen zu weisen. "Osamu Tezuka hat eine komplett neuartige Sprache der<br />

Comicerzählung erfunden, und sein Platz in der Geschichte japanischer Comics ist ebenso bedeutsam wie der<br />

Platz Siddhartas in der Geschichte des Buddhismus."<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Buddha Bd. 2 – <strong>Die</strong> Prophezeiung<br />

von Osamu Tezuka<br />

Gebunden<br />

271 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Tez<br />

Chapras Zustand ist kritisch, so dass der Mönch Naradatta und Tatta zusammenarbeiten müssen, um ihn wieder<br />

gesund zu bekommen. Inzwischen taucht Chapras Mutter auf und wird in den Kerker geworfen, da sie<br />

behauptet, Chapra sei ihr Sohn – ein Unding für den Helden Kapilavastus. Alles steuert auf eine Tragödie zu.<br />

Inzwischen wächst Siddhartha im Königspalast auf. Noch ahnt er nichts von seinem großen Schicksal, obwohl<br />

sich die Vorzeichen häufen. Ihm wird ein Leben als bedeutsamer Herrscher oder Weiser prophezeit. Während<br />

sein Vater versucht, den Sohn zu einem würdevollen Nachfolger auszubilden, fühlt Siddhartha sich angesichts<br />

der am Hofe herrschenden oberflächlichen Riten zunehmend gelangweilt und unwohl. Ihn interessieren die<br />

großen Fragen der Menschheitsgeschichte: der Sinn allen Lebens, das Dasein nach dem Tode - und er beginnt,<br />

am System des Kastenwesens zu zweifeln.<br />

Der Autor<br />

Osamu Tezuka wurde am 3. November 1928 in Toyonaka geboren. Bereits während seiner Grundschulzeit<br />

begann er, Manga zu zeichnen. Trotz des sich bald entwickelnden Interesses für Animes begann Tezuka 1945<br />

ein Medizinstudium und tat es somit seinem Vater gleich. Doch schon während der Studienzeit arbeitete er an<br />

verschiedenen Mangas, der erste erschien 1946. Nach erfolgreichem Abschluss zog Tezuka 1952 von Osaka<br />

nach Tokyo, da er von mehreren Verlagen angeworben wurde, hauptberuflich Manga zu zeichnen. 1960<br />

entstand sein erster Anime. Ein Jahr später erhielt Tezuka die Doktorwürde der Medizin und gründete<br />

außerdem seine eigene Produktionsfirma, die "Mushi Production AG".<br />

Tezukas Leben war von einer unglaublichen Schaffenskraft geprägt, seine Werke umfassen insgesamt 150.000<br />

Seiten Comics, seine Animes können 60 Abende füllen. Der zweite Weltkrieg hatte dabei einen großen Einfluss<br />

auf viele seiner Geschichten. Osamu Tezuka erlag 1989 einem Krebsleiden.<br />

Rezension: Buchkatalog.de/Art Spiegelmann<br />

In BUDDHA widmet sich Osamu Tezuka voller Fabulierlust dem Leben und Wirken des Begründers des<br />

Buddhismus und entführt den Leser in das historische Indien. Ebenso humorvoll wie auch sozialkritisch erzählt<br />

der Großmeister des Manga die abenteuerliche Geschichte des Fürstensohns Siddharta Gautama, der vor ca.<br />

2500 Jahren aus seiner Tradition ausbrach und zum Erleuchteten wurde fähig seinen Weg aus dem leidvollen<br />

Leben zu finden und diesen auch anderen zu weisen. "Osamu Tezuka hat eine komplett neuartige Sprache der<br />

Comicerzählung erfunden, und sein Platz in der Geschichte japanischer Comics ist ebenso bedeutsam wie der<br />

Platz Siddharthas in der Geschichte des Buddhismus." 3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Grenzfall<br />

von Thomas Henseler<br />

und Susanne Buddenberg<br />

Kartoniert<br />

100 Seiten<br />

erschienen im avant-verlag<br />

Auflage 2012 Sch20 Hen<br />

DDR 1982, Ost-Berlin: Der Schüler Peter Grimm rebelliert gegen die Meinungsdiktatur und gegen einen Staat,<br />

der einem die Luft zum Atmen nimmt. Durch seinen Freiheitsdrang fühlt er sich zur Familie Robert<br />

Havemanns hingezogen, wo er viele Freunde und Gleichgesinnte findet. Daraufhin wird er wegen seiner<br />

"moralisch charakterlichen Grundhaltung" vom Abitur ausgeschlossen und von der Schule geworfen. Doch<br />

Peter bleibt seinen Idealen treu: Zusammen mit Freunden gibt er die illegale Zeitung "Grenzfall" heraus, in der<br />

unzensierte Artikel erscheinen, die die Machthaber am liebsten verschweigen würden. Der "Grenzfall" entwickelt<br />

sich zum illegalen Bestseller, der in der ganzen DDR von Hand zu Hand und unter dem Ladentisch<br />

weitergegeben wird. Der ganze Überwachungsapparat der Staatssicherheit wird aufgeboten, um den "Grenzfall"<br />

zu stoppen. Doch auch im engsten Zirkel der "Grenzfall"-Gruppe gibt es einen Verräter, der die Stasi mit Informationen<br />

versorgt. Es wird ein vernichtender Schlag gegen die Staatsfeinde geplant....<br />

<strong>Die</strong> Autoren<br />

Susanne Buddenberg und Thomas Henseler studierten Design an der Fachhochschule Aachen und Film an der<br />

Hochschule für Film- und Fernsehen "Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Nach dem Studium gründeten sie<br />

zusammen "Zoom und Tinte" ihre eigene auf Film und Illustration spezialisierte Firma und arbeiten vor allem<br />

in den Bereichen Comics, Illustration und Storyboard. Parallel dazu unterrichten sie im Bereich Game Design.<br />

Rezension: letteraturen.de vom 3.11.2011<br />

Was weiß man heute noch vom Grenzfall? Damit ist nicht der Mauerfall gemeint, sondern die Untergrundzeitschrift,<br />

die von 1986 bis 1987 in der DDR erschien. Nicht sehr viel, zumindest im Westen. Meine<br />

Bildungslücke zu diesem Thema hat vor einiger Zeit der Comic “Grenzfall“ von Thomas Henseler und Susanne<br />

Buddenberg wenigstens ansatzweise geschlossen. (…) <strong>Die</strong> schwarzweißen Panels dieser Graphic Novel<br />

schaffen es, die bedrückende Atmosphäre der späten 80er Jahre in der DDR wieder aufleben zu lassen.<br />

Originalzitate aus den Stasi-Unterlagen zeugen von dem Überwacherwahn der Herrschenden. Henseler und<br />

Buddenberg gelingt es durch die verdichtete Darstellung einer wahren Geschichte, der Aufarbeitung der SED-<br />

Diktatur ein fesselndes Puzzleteil hinzuzufügen. Und es ist gelungen an eine wichtige Keimzelle der Wende<br />

von 1989 zu erinnern.<br />

Entstanden ist "eine fesselnde Erzählung, die vor allem Leser, die die DDR kaum erlebt haben, ein anschauliches<br />

Bild davon vermittelt, wie schwer es damals war, gegen den Strom zu schwimmen - aber dass es<br />

möglich war." (Der Tagesspiegel)<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

5 Songs<br />

von Gipi<br />

Kartoniert<br />

128 Seiten<br />

erschienen im avant-verlag<br />

1. Auflage 2007 Sch20 Gip<br />

Eine alte staubige Garage, die ihrer Rockband als Probenraum dient, wird für vier Heranwachsende der einzige<br />

Lichtblick in ihrem Alltag aus kleinbürgerlicher Enge und familiären Konflikten. Stefano, der gegen den<br />

Erwartungsdruck seiner Eltern rebelliert, der introvertierte Alberto, der etwas simpel gestrickte Alex und<br />

Giuliano, der mit den Jagdhunden seines Vaters um seine Aufmerksamkeit konkurrieren muss; in den stickigen<br />

vier Wänden ihres Probenraums glauben die vier ungleichen Freunde eine Zuflucht vor den Problemen der<br />

Außenwelt gefunden zu haben. Als kurz vor den Aufnahmen für den ersehnten Plattenvertrag der<br />

Gitarrenverstärker den Geist aufgibt, beschließen sie einen Ersatz aus dem Probenraum einer Rockgruppe zu<br />

stehlen. Damit treten sie eine Kette von Ereignissen los, die nicht nur ihre Band, sondern auch ihre<br />

Freundschaft auf eine Zerreißprobe stellt...<br />

Der Autor<br />

Gipi, Gian Alfonso Pacinotti, ist 1963 in Pisa, Italien, geboren. Zunächst arbeitete er als Illustrator und Art-<br />

Direktor in einer Werbeagentur. Ab 1994 veröffentlichte er Comicstrips in dem italienischen Satiremagazin<br />

"Cuore". Seine ersten Comicgeschichten erschienen in "Blue" und von da an tauchten Arbeiten von ihm in fast<br />

allen italienischen Comicmagazinen auf. Zudem arbeitet er weiterhin als Illustrator für die italienische Tageszeitung<br />

"La Repubblica" und hält Seminare an verschiedenen Kunstakademien in Italien. 2003 erschien mit<br />

"Esterno Notte" eine Sammlung von Kurzgeschichten, die ihn schlagartig berühmt machte. Zahlreiche Preise<br />

und das Lob der Kritiker sorgten dafür, dass auch ausländische Verlage auf ihn aufmerksam wurden. Für<br />

"5 Songs" wurde er als bester Zeichner auf dem Comicon Neapel ausgezeichnet. 2006 erhielt er eine Auszeichnung<br />

beim Comicfestival in Angoulême für das beste Album. Schließlich folgte 2008 die Nominierung für<br />

den Deutschen Jugendliteraturpreis.<br />

Rezension: Zeit Online, 2008<br />

(…) Gipi erzählt diese grafische Geschichte in wenigen Worten. Seine Dialoge sind auf den kurzen, mal<br />

witzigen, mal ungelenk phrasenhaften Schlagabtausch der Protagonisten reduziert und auf ihre Wortlosigkeit<br />

gegenüber bemühten Eltern. Nicht die geringste Regung entgeht Gipis Schilderungen in Bildern: von der<br />

diffusen Überpräsenz des Schweigens beim Abendessen oder der traurigen Zärtlichkeit für einen hilflosen<br />

Vater erzählen die grau-bunten Zeichnungen. Einander ausweichende Blicke in den vielen “stummen“ Panels<br />

gehören ebenso dazu wie die Nebengeräusche, die in die Stille schneiden. Dazu Gipis grandiose<br />

Lichtinszenierung, mit der er selbst graue Bilder zum Glühen bringt, wie sein gleichmäßiger Schnittrhythmus,<br />

durch dessen sanfte Dramaturgie die Geschichte an den richtigen Stellen Atem holt und den Schauplatz<br />

wechselt. (…)<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

<strong>Die</strong> Welle<br />

von Stefani Kampmann<br />

nach dem Roman von Morton Rhue<br />

Taschenbuch<br />

176 Seiten<br />

erschienen im Ravensburger Buchverlag<br />

Auflage 2011 Sch20 Kam<br />

Als Mr. Ross im Geschichtsunterricht die Zeit des Nationalsozialismus durchnimmt, können seine Schüler das<br />

Verhalten der Deutschen und ihre blinde Manipulation nicht verstehen. Ihnen würde so etwas nicht passieren,<br />

da sind sie sicher. Sie würden sich gegen die Machthaber stellen und etwas gegen die Diktatoren tun. Das<br />

Experiment, das er darauf mit seinen Schülern ohne ihr Wissen durchführt, läuft schnell aus dem Ruder, denn<br />

sie reagieren nicht mit Ablehnung auf seine Disziplinar-Maßnahmen, sondern folgen ihm bald begeistert und<br />

bedingungslos. <strong>Die</strong> Entwicklung nimmt bedrohliche Ausmaße an und beginnt, das soziale System der Schule<br />

zu zerstören.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Autorin</strong><br />

Stefani Kampmann, geboren 1971 in Niedersachsen, studierte nach einer Ausbildung zur Schauwerbegestalterin<br />

Innenarchitektur und Theater-Design in Hannover und Nottingham. Grafisches Arbeiten begeisterte sie<br />

schon seit vielen Jahren. Bereits während ihres Studiums nahm sie zahlreiche Aufträge als Illustratorin an. Sie<br />

lebt und arbeitet in Berlin. Mit "<strong>Die</strong> Welle" und "Asphalt Tribe" hat Stefani Kampmann bereits zwei Romane<br />

von Morton Rhue als Graphic Novel bei Ravensburger umgesetzt.<br />

Rezension: medien profile / Marlene Knörr<br />

<strong>Die</strong> schwarz-weißen Comic-Zeichnungen dieser Graphic Novel nach dem Jugendbuch-Bestseller von Morton<br />

Rhue (deutsch erstmals 1984: dnb-BP 84/837) sind im momentan populären Manga-Stil gehalten. Stellenweise<br />

finden sich zwischen den Mangazeichnungen auch Originalfotos aus dem Dritten Reich. Das Buch führt<br />

deutlich vor Augen, wie leicht auch heute der Wunsch nach Gemeinschaft und Anerkennung über die Vernunft<br />

und das eigenständige Denken gestellt werden kann. Besonders die schwächeren und unbeliebteren Schüler<br />

scheinen anfällig für derartige Bewegungen. Ein Jugendbuch, das Unbehagen verursacht und nachdenklich<br />

stimmt.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

<strong>Die</strong> Wolke<br />

von Anike Hage<br />

nach dem Roman von Gudrun Pausewang<br />

Taschenbuch<br />

176 Seiten<br />

erschienen bei Tokyopop<br />

2. Auflage 2011 Sch20 Hag<br />

Als die Sirene schrillt, gehen Jenna und ihre Klassenkameraden davon aus, dass es sich um einen Probealarm<br />

handelt, doch schnell wird klar: Das ist ABC-Alarm. Ein nahegelegenes Atomkraftwerk hatte einen Reaktorunfall.<br />

Hals über Kopf packt Jenna ihren kleinen Bruder Uli und macht sich mit ihm auf den Weg zu einem<br />

Bahnhof, denn ihre Eltern sind beide in Schweinfurt, das direkt neben dem Atomkraftwerk liegt. Doch Uli hat<br />

einen Unfall und stirbt auf dem Weg. Durch den Tod ihres Bruders bleibt Jenna auf der hektischen Flucht der<br />

Massen im verseuchten Regen zurück und findet sich bald darauf in einem Krankenhaus wieder, in dem viele<br />

Kinder, denen gleiches widerfahren ist, behandelt werden. Jenna kann zusehen, wie sie krank werden und<br />

verschwinden und dann beginnen auch ihre Haare auszufallen. Von ihren Eltern keine Spur, bis ihre Tante sie<br />

abholt und bei sich aufnimmt, denn: Jennas Eltern sind tot und ihre Tante die einzige Verwandte, die sie noch<br />

hat. Jetzt muss sie ein neues Leben anfangen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Autorin</strong><br />

Anike Hage kam 1985 in Wolfenbüttel zur Welt. Schon seit ihrer Grundschulzeit zeichnet sie engagiert -<br />

zunächst ausschließlich Fanarts zu Videospielen, später auch längere Comic-Geschichten. Bekannt wurde sie<br />

durch ihren zweiten Platz beim Zeichenwettbewerb der Leipziger Buchmesse 2004. Seit dem Abitur arbeitet<br />

Anike Hage hauptberuflich als Zeichnerin und Illustratorin. 2005 erschien ihr erster Manga “Gothic Sports“.<br />

<strong>Die</strong> inzwischen fünf Bände umfassende Serie erhielt 2006 den AnimaniA-Award für den Besten Manga<br />

National sowie den Sondermann der Frankfurter Buchmesse. Auch 2011 erhielt Anike Hage für ihre Manga-<br />

Adaption "<strong>Die</strong> Wolke" beide Auszeichnungen. 2007 wurde ihre Serie “Gothic Sports“ als einzige deutsche<br />

Produktion für den 1. International Manga Award nominiert. Damit zählt Anike Hage zu den höchst<br />

ausgezeichneten deutschen Mangaka. Neben der Arbeit an ihren Büchern zeichnet sie jeden Monat einen<br />

Manga zu einem aktuellen Thema für das Jugendmagazin “Dein Spiegel“.<br />

Rezension: medienprofile / Lotte Schüler<br />

(…)ein Land, gerät in den Ausnahmezustand. Das, was die 15-jährige Jenna und ihr kleiner Bruder Uli erleben,<br />

hat nur selten etwas mit Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft zu tun. Ignoranz, Angst und ein möglichst<br />

schnelles Verdrängen befördern die stigmatisierten Opfer der radioaktiven Kontamination ins gesellschaftliche<br />

Abseits, sofern sie nicht gleich an den Folgen sterben. Was schon als Film und Roman die Menschen<br />

aufrüttelte, das gibt es nun als Graphic Novel. Damit kommt die Geschichte den veränderten Lesegewohnheiten<br />

Jugendlicher nach und zeigt ohne viel Text die sozialen, psychischen und physischen Zerstörungen durch eine<br />

Katastrophe, die noch immer jeden Tag passieren könnte. Sehr empfehlenswert.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Gott höchstselbst<br />

von Marc-Antoine Mathieu<br />

Gebunden<br />

120 Seiten<br />

erschienen in der SZ-Bibliothek<br />

Auflage 2012 Sch20 Mat<br />

Eines Tages taucht ein Mann auf, der behauptet Gott zu sein. Nach mehreren Untersuchungen und Tests steht<br />

die Sensation fest: es ist wirklich Gott höchstselbst. Zunächst sind die Wissenschaftler erstaunt und beglückt<br />

über das allwissende Genie, das mir nichts, dir nichts ein Grundlagenproblem der Elementarteilchenphysik löst.<br />

Beim Bad in der Menge mittels Papamobil schließen sich die Massen dem neuen Popstar an. Und dank des<br />

medialen Hypes trägt plötzlich die ganze Welt einen Heiligenschein: “Wir sind GOTT!“ Dann aber wird Gott<br />

Normalität, die Welt bleibt unverändert mehr oder eben weniger lebenswert. Gott wird zum universellen Sündenbock,<br />

der für das Unglück in der Welt verantwortlich gemacht wird. Schon bald findet sich der Allmächtige<br />

auf der Anklagebank wieder, und ein spektakulärer Gerichtsprozess soll die Frage der Fragen klären: Gibt es<br />

einen Gott? Nun ist Gott also Angeklagter und dabei kam er doch nur zur Erde, um das Lachen zu lernen.<br />

Der Autor<br />

Marc-Antoine Mathieu wurde 1959 in Anthony, Frankreich geboren. Er studierte an der Ecole des Beaux-Arts<br />

d'Anger. Sein erstes Album "Paris-Mâcon" veröffentlichte er 1987 als eine Gemeinschaftsarbeit mit seinem<br />

Bruder Jean-Luc. 1989 begann er die Arbeit an seiner mehrfach preisgekrönten Serie um den Angestellten im<br />

Ministerium für Humor, Julius Corentin Acquefacques, die inzwischen auf fünf Bände angewachsen ist. Seine<br />

Comics charakterisieren eine enge Beziehung von Form und Inhalt, deren wechselseitiges Verhältnis er immer<br />

wieder neu auslotet.<br />

Rezension: Kluge Reflexion und schrulliges Vergnügen / Spiegel online Kultur 19.7.2010<br />

...Der Franzose Marc-Antoine Mathieu geht zurückhaltender und feinsinniger, aber nicht minder radikal zu<br />

Werke. In "Gott Höchstselbst" erzählt er, wie der Schöpfer menschliche Gestalt annimmt. Mathieu schildert,<br />

ohne das Gesicht Gottes je im Bild zu zeigen, klug und pointiert, wie Gott, nachdem er anfängliche Zweifel an<br />

seiner Menschwerdung beseitigen konnte, zunächst philosophische und wissenschaftliche Diskussionen<br />

befeuert, dann zum Medienspektakel und Markenartikel avanciert und schließlich als Verantwortlicher für alles<br />

Übel in der Welt vor Gericht landet. Eine wunderbare Reflexion über den Menschen, die Mediengesellschaft<br />

und letzte Fragen.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

<strong>Die</strong> Verwandlung<br />

von Richard Horne und Eric Corbeyran<br />

nach einer Novelle von Franz Kafka<br />

Gebunden<br />

48 Seiten<br />

erschienen im Knesebeck Verlag<br />

2. Auflage 2011 Sch20 Hor<br />

Gregor Samsa ist Handlungsreisender und verbringt sein Leben vor allem in Zügen. Er hasst seinen Beruf. Als<br />

die Familie durch den Bankrott des Vaters in finanzielle Not geraten ist, opfert sich Gregor dafür auf, seine<br />

jüngere Schwester und die Eltern zu ernähren und die Schulden abzutragen. Eines Morgens erwacht Gregor und<br />

findet sich im abstoßenden Körper einer Schabe wieder. Er ist voller Schuldgefühle, spürt Angst und Trauer.<br />

Und er will seiner Schwester, die ihn versorgt und pflegt, seinen ekelerregenden Anblick ersparen. Verzweifelt<br />

versucht er, nicht bei seinen Familienmitgliedern anzuecken. Trotz seines friedfertigen und unschuldigen<br />

Lebens als Ungeziefer wird er von seiner Familie verstoßen und schließlich in den Tod getrieben.<br />

<strong>Die</strong> Autoren<br />

Eric Corbeyran wurde 1964 in Marseille geboren und schreibt seit über 20 Jahren Szenarios für Comics und<br />

Graphic Novels. Für seine vielfältigen Werke hat er bereits zahlreiche internationale Comicpreise erhalten.<br />

Corbeyran lebt und arbeitet in Bordeaux.<br />

Richard Horne, geboren im Nordosten Englands, hat Graphic und Design in Yorkshire studiert. Er entwarf<br />

Plattencover u. a. für Tom Jones, Buchumschläge für Paul Morley sowie diverse Websites. Seine Bücher “101<br />

Dinge, die man getan haben muss bevor ...“ und “The Dangerous Book for Boys“ sind Bestseller. Für letzteres<br />

erhielt er 2007 den British Book Award. Außerdem arbeitet er als Illustrator für "The Guardian" und "Sugar".<br />

Rezension: Stern de. / Gerd Blank, 21.11.2011<br />

Über Kafkas Werk wurde alles gesagt, jede Zeile wurde interpretiert. Seine Bücher wurden verfilmt und auf<br />

allen Theatern der Welt aufgeführt. Kann man seiner Novelle noch etwas hinzufügen? Und ob, man kann.<br />

Durch die Illustrationen von Eric Corbeyran und Richard Horne erhält “<strong>Die</strong> Verwandlung” noch eine weitere<br />

Ebene hinzu. <strong>Die</strong> gezeichneten Momentaufnahmen machen den Schrecken, die Angst und die Verzweiflung der<br />

agierenden Personen noch deutlicher. Kein einziges Panel ist überflüssig, die Künstler halten sich eng an die<br />

Vorlage der bewegenden Story. Lediglich bei dem Ungeziefer haben sie sich auf eine Schabe festgelegt,<br />

während Kafka nicht ganz so klar bei der genauen Einordnung der Spezies war. Aber diese künstlerische<br />

Freiheit ist nicht störend, im Gegenteil. In unserer Zeit steht die Kakerlake halt sinnbildlich für das eklige<br />

Insekt an sich. Wer will schon eine Schabe als Sohn oder als Bruder haben?<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit<br />

Eine Liebe Swanns Tl.1<br />

von Stéfane Heuet<br />

nach dem Roman von Marcel Proust<br />

Gebunden<br />

47 Seiten<br />

erschienen im Knesebeck Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Heu<br />

Madame Verdurin und ihr Mann, ebenso dünkel wie boshafte Emporkömmlinge, haben im Laufe der Jahre<br />

einen kleinen Kreis kritikloser Bewunderer um sich geschart und drohen jedem mit Entzug ihrer Gunst, der es<br />

wagt, andere Kreise der besseren Gesellschaft zu frequentieren. Insbesondere, wenn diese Gesellschaftskreise<br />

den Verdurins selber verschlossen sind. So hat sich ein Panoptikum angepasster und verlogener Hofschranzen<br />

um die eitlen Neureichen versammelt, als Charles Swann zu ihnen stößt. Der Lebemann und Schwerenöter aus<br />

bestem Haus verfällt dort der Kurtisane Odette de Cércy; eine Liebe entsteht, von Odette geschickt angefeuert,<br />

geprägt von Erfüllung und Enttäuschung, voller Leidenschaft und Eifersucht. Paris um 1870.<br />

Der Autor<br />

Stéphane Heuet, Sohn eines Marineoffiziers, wurde 1957 in Brest geboren. Er war sieben Jahre lang Matrose<br />

im Indischen Ozean und später Artdirector in Paris. Mit 35 entdeckte er seine Liebe zu Proust und begann 1998<br />

“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ als Graphic Novel umzusetzen. Er lebt mit seinen zwei Kindern in<br />

Paris.<br />

Rezension: Deutschlandradio Kultur / Eva Hepper<br />

(…) Heuets zeichnerische Könnerschaft ist herausragend. Doch könnte sein Projekt nicht gelingen, wäre er<br />

nicht auch durch und durch Proust-Spezialist und ein Meister der Textauslegung. Den Haupterzählsträngen<br />

Prousts folgend, liegt der Reiz seiner Adaption in der souveränen Auswahl und Gewichtung des Originals.<br />

Eindrücklich nutzt er den Text als tragendes Moment seiner Inszenierung. (…) Heuet verpackt die Dialoge in<br />

sich überlagernde, ineinander übergehende, unter oder nebeneinander platzierte Sprechblasen, die von allen<br />

Seiten in die Einzelbilder hineinragen, und sie manchmal auch zur Gänze füllen.<br />

Den Erzähltext wiederum - vom Zweizeiler bis zum langen Textblock - setzt er in gelbe Kästen. So sind<br />

manche Seiten reine Illustration, andere zeigen dicht gedrängte Sprechblasen, wieder andere widmen sich<br />

ausschließlich den Worten des Erzählers. Es ist diese Montage, in der sich Heuets Proust-Universum in seiner<br />

ganzen Schönheit entfaltet.<br />

Überzeugend auch die Freiheit, mit der er seine "Suche" erzählt. Heuet malt nicht etwa "nach Proust", sondern<br />

hat seinen eigenen Zugang zu dessen Werk gefunden: Den des Liebhabers. Man folgt ihm nur zu gerne!<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Nietzsche<br />

von Michel Onfray und Maximilien Le Roy<br />

Gebunden<br />

128 Seiten<br />

erschienen im Knaus Verlag<br />

1. Auflage 2011 Sch20 Onf<br />

Friedrich Nietzsche gehört zu Deutschlands bekanntesten Dichtern und Philosophen. Er führte ein eher kurzes,<br />

aber bewegtes Leben, welches am Ende von schwerer Krankheit gezeichnet war. Doch wer war diese<br />

bedeutende Persönlichkeit wirklich? Übermensch, Wille zur Macht, ewige Wiederkunft, Gott ist tot –<br />

Schlagworte wie diese begründen bis heute den Ruhm Friedrich Nietzsches. Was waren die Kernaussagen<br />

seiner Philosophie? All diese Fragen werden aufgegriffen und näher beleuchtet. Wir begleiten Nietzsche von<br />

Kindesbeinen an bis hin zu seinem Tod. Dabei lernen wir nicht nur seine Denkweise kennen, sondern auch sein<br />

Umfeld und seine Lebensbedingungen.<br />

<strong>Die</strong> Autoren<br />

Michel Onfray, geboren 1959 in Argentan, selbst Philosoph, unterrichtete 20 Jahre lang an einem technischen<br />

Gymnasium philosophische Fächer, bevor er 2002 in Caen eine Privatuniversität ins Leben rief, bei welcher<br />

ohne Zulassungsbeschränkungen und Studiengebühren jeder studieren kann – eine sogenannte Volksuniversität.<br />

2006 gründete er eine zweite Universität in seiner Geburtsstadt. Seine publizistische Tätigkeit begann<br />

Onfray 1989. Mit dem Werk “Traité d’athéologie“ (Wir brauchen keinen Gott) konnte er seinen größten Erfolg<br />

mit einer Auflage von über 200.000 Exemplaren verzeichnen.<br />

Maximilien Le Roy wurde 1985 in Paris geboren. Er absolvierte 2004 ein Jahr an der Kunstakademie, ging<br />

anschließend nach Lyon und konzentrierte sich nur noch auf das Zeichnen von Comics. Er versuchte über zwei<br />

Jahre lang nach der Lektüre von Nietzsches “Also sprach Zarathustra“ seine Philosophie in Illustrationen<br />

umzusetzen. Doch erst durch das Drehbuch von Michel Onfray über Leben und Werk Nietzsches entwickelte<br />

sich die eigentliche Idee für diese Graphic Novel. Le Roy reiste per Zug quer durch Deutschland, Italien und<br />

die Schweiz, immer auf den Spuren des Philosophen, um die notwendigen Eindrücke für dieses Comic-<br />

Vorhaben zu sammeln.<br />

Rezension: Durchleser´s Blog v. 14.11.2011<br />

“Nietzsche“ ist die visuell starke und unvergleichliche Biographie eines der größten deutschen Philosophen.<br />

<strong>Die</strong>ses Buch eignet sich ideal als Einführungswerk, nimmt die Unsicherheit vor der Komplexität der Philosophie<br />

und macht neugierig auf den Menschen und Dichter Friedrich Nietzsche. Aber auch der Kenner wird<br />

sich bei dieser Lektüre ausgesprochen wohlfühlen und keineswegs langweilen. Michel Onfray und Maximilien<br />

Le Roy ist ein brillantes Projekt gelungen. Deshalb gilt ab sofort: keine Angst mehr vor Nietzsche! Wagen Sie<br />

Ihren ersten Versuch, Sie werden es nicht bereuen, denn auf schönere Weise könnte man Nietzsche und sein<br />

Werk nicht entdecken.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Fahrenheit 451<br />

von Tim Hamilton<br />

nach dem Roman von Ray Bradbury<br />

Gebunden<br />

156 Seiten<br />

erschienen im Eichborn Verlag<br />

1. Auflage 2010 Sch20 Ham<br />

Fahrenheit 451 spielt in einem totalitären Staat, der die Menschen im Zustand der Unmündigkeit hält. Selbstständiges<br />

Denken ist tabu, das Fernsehen dient der Ruhigstellung der Gedanken, niemand vermisst etwas. Guy<br />

Montag hat sich in seinem Leben bequem eingerichtet. Er ist Feuerwehrmann; ein schöner Beruf, wie er sagt.<br />

"Es ist eine Lust, Feuer zu legen. Montags verbrenne ich Millay, Mittwoch Whitman, Freitag Faulkner." Guy<br />

Montag löscht keine Feuer, er legt sie. Immer sind Bücher der Brennstoff. Dass die Feuerwehr in früheren<br />

Zeiten einmal Brände bekämpft haben soll, hält er für einen Mythos. Nach Feierabend fährt er nach Hause zu<br />

seiner tablettenabhängigen Frau. Eines Abends jedoch beginnt seine wohlgeordnete Welt langsam aus den<br />

Fugen zu geraten: Er trifft dieses seltsame, schöne und neugierige Mädchen, Clarissa, das begeistert ist von<br />

Ideen, von Literatur. Als sie ihn fragt, ob er glücklich ist, berührt sie etwas in Montag, wovon er nicht wusste,<br />

dass es existierte. Er beginnt eine gefährliche Reise, die ihn auf die Seite derer führt, die Widerstand leisten: Sie<br />

lernen Bücher auswendig, um sie zu bewahren.<br />

Der Autor<br />

Tim Hamilton, geboren 1966, hat unter anderem für die "New York Times", "Mad", für "DC" und "Dark<br />

Horse" Comics gezeichnet. Er ist Gründer des Online-Comic-Kollektivs act-i-vate.com. Tim Hamilton lebt in<br />

New York.<br />

Rezension: Ein Meisterwerk als Comic / <strong>Die</strong> Berliner Literaturkritik 1.4.2010<br />

Der beklemmende Roman des amerikanischen Schriftstellers (…), wurde mehr als 55 Jahre nach seiner<br />

Erstpublikation reanimiert. Der Zeichner Tim Hamilton hat ihn gemeinsam mit Bradbury kongenial in eine<br />

Graphic Novel übertragen. <strong>Die</strong> Bilder changieren je nach Situation zwischen Art Déco und dem Film noir. <strong>Die</strong><br />

Farbgebung, von feuerrot bis eisblau, transportiert die tatsächlichen äußeren und gesellschaftlichen Zu- und<br />

Umstände ebenso, wie die emotionale Anspannung der Protagonisten. <strong>Die</strong> scharfkantigen Zeichnungen<br />

Hamiltons verlagern die Handlung geschickt in eine für damalige Maßstäbe ungewisse, aber aus heutiger<br />

Kenntnis durchaus real anmutende technisierte Zukunft.<br />

Der Text ist nicht, wie so oft bei Comic-Adaptionen, auf das Notwendige, sondern auf das Tragende, Erzählende<br />

reduziert. Hamilton hat dem Original eindringliche Bilder an die Seite gestellt, die das Verständnis dieser<br />

Metapher auf den übergriffigen Staat verstärken. In den Momenten aber, wo Bradburys Text die Absurdität<br />

dieser Zukunftsvision ideal auf den Punkt bringt, versteht er es, sich grafisch zurückzuhalten, so dass man noch<br />

einmal ganz die Kunst des Romanautors genießen kann.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Aufzeichnungen aus Jerusalem<br />

von Guy Delisle<br />

Kartoniert<br />

334 Seiten<br />

erschienen bei Reprodukt<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Del<br />

Als mitreisender Ehemann einer Mitarbeiterin der Hilfsorganisation “Ärzte ohne Grenzen” (MSF)<br />

verbringt Guy Delisle ein Jahr in Jerusalem. Zwischen Haushalt, Kinderpflege erkundet der<br />

Zeichner Jerusalem und kommt ganz allmählich hinter die Geheimnisse der Heiligen Stadt. Mit<br />

seiner Beobachtungsgabe entdeckt und skizziert er immer neue Szenen aus dem Alltag. Er zeigt,<br />

wie der tägliche Wahnsinn der Machtkämpfe, geschürt von religiösem Fanatismus, das Leben der<br />

Menschen nachhaltig beeinflusst. Manchmal sind es nur kleine Episoden, z.B. dass ein<br />

Schaufelbagger das Kind des Autors begeistert und gleichzeitig dahinter die Bedrohung einer<br />

Amokfahrt lauert. Dann wieder sind es die großen Ereignisse wie die Bombardierung des<br />

Gazastreifens. In gewohnt lakonisch-humorvoller Manier beobachtet Guy Delisle den Alltag in<br />

Jerusalem und zeichnet so ein sehr persönliches Bild eines Landes, das wie kein zweites von<br />

jahrzehntelangen blutigen Konflikten geprägt ist.<br />

Der Autor<br />

Guy Delisle wurde 1966 in Quebec geboren und studierte ab 1984 plastische Kunst in Toronto. Von 1986 bis<br />

1988 hat er für das Zeichentrickstudio CinéGroupe in Montréal gearbeitet, anschließend ging er nach Europa<br />

und arbeitete bei verschiedenen Studios. Seit 1991 lebt und arbeitet Guy Delisle in Montpellier. Bereits<br />

während seiner Studienzeit veröffentlichte Guy Delisle erste Comics. Nach einigen Jahren, in denen er sich vor<br />

allem dem Zeichentrickfilm widmete, erwachte die Lust an Comics wieder und er veröffentlichte diverse<br />

Comic-Alben, wie Shenzhen und Pjöngjang. Von 2001 bis 2004 veröffentlichte Guy Delisle bei Dargaud die<br />

Serie "Inspecteur Moroni" um einen tollpatschigen aber gutmütigen Polizeiinspektor. Guy Delisles Zeichenstil<br />

ist einfach und markant – überflüssige Details wird man in seinen Büchern vergeblich suchen.<br />

Rezension: berliner-zeitung.de 28.3.2012<br />

(…) Noch nie wurden im Comic die politischen Verhältnisse in Israel so genau beschrieben. Dazu gehören<br />

nicht nur die Schilderungen von Begegnungen und Begebenheiten, sondern auch Grafiken und Karten und<br />

sogar illustrierte lexikalische Einträge, Worterklärungen etwa. Selbstverständlich kommt Delisle nicht umhin,<br />

auch die bekannten Sachverhalte zu erwähnen – etwa dass Israel die einzige Demokratie in der Region sei,<br />

allerdings die demokratischen Grundrechte nur seinen Staatsbürgern vorbehalte, und so weiter. Überraschend<br />

sind vielmehr die vielen einzelnen, in kleinen Episoden eingefangenen Beobachtungen. Etwa die vollverhüllten<br />

muslimischen Frauen, die in den gut bestückten Supermärkten der jüdischen Siedler einkaufen. <strong>Die</strong> Siedler<br />

wiederum lassen ihre Autos in den billigen Werkstätten von Wadi Al-Joz reparieren, einem arabischen Viertel<br />

in Ost-Jerusalem. Als besondere <strong>Die</strong>nstleistung wird ausgerechnet dort der Einbau von Kunststofffenstern zum<br />

Schutz gegen palästinensische Steinewerfer angeboten. (…) 3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Zahra´s Paradise<br />

<strong>Die</strong> Grüne Revolution im Iran und<br />

die Suche einer Mutter nach ihrem Sohn<br />

von Amir und Khalil<br />

Gebunden<br />

255 Seiten<br />

erschienen im Knesebeck Verlag<br />

1. Auflage 2011 Sch20 Ami<br />

In Iran im Juni 2009 verabredeten sich eine Million Iraner im Internet. Sie demonstrierten gegen Mahmud<br />

Ahmadinedschad und gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen. Das Internet trägt den Protest in die Welt.<br />

Jeder kann jetzt sehen, wie der Gottesstaat zuschlägt. Doch die schlimmsten Bilder sind die, die man nicht<br />

sieht. <strong>Die</strong>se Graphic Novel zeigt die Geschichte über die verzweifelte Suche einer Mutter nach ihrem 19jährigen<br />

Sohn Mehdi, der von der Protestdemonstration am Platz der Freiheit nicht zurückgekehrt ist. Bei der<br />

Suche nach Mehdi treffen der Bruder und die Mutter immer wieder auf Menschen, die Einblicke in das von<br />

Korruption geprägte und für uns in weiten Teilen verborgene Alltagsleben gewähren. Da ist die lebensfrohe<br />

Tante Miriam, die mit ihrer frechen Zunge der Mutter den Rücken stärkt oder der mitteilsame Taxifahrer, der<br />

Hassan und seine Mutter durch die vollgestopften Straßen Teherans zum Büro der Gerichtsmedizin schleust.<br />

Auf der Fahrt müssen sie eine öffentliche Hinrichtung mit ansehen. Zwei jugendliche Homosexuelle werden an<br />

einem Kran erhängt. Mehdis Bruder Hassan hält alles, was sie an Willkür in Krankenhäusern, auf der Polizei,<br />

in Amtsstuben, am Evin-Gefängnis und in der Leichenhalle erleben in seinem Blog als Tagebuch fest.<br />

Der Autor<br />

Amir und Khalil sind die Pseudonyme eines persischen Schriftstellers und eines arabischen Zeichenkünstlers,<br />

die ihnen Anonymität und damit Schutz vor politischer Verfolgung gewähren sollen. Amir, der Autor, verließ<br />

bereits 1979 als 12-Jähriger mit seiner Familie den Iran und lebt heute in den USA. Er bereiste als Menschenrechtsaktivist,<br />

Journalist und Dokumentarfilmer in den vergangenen Jahren die USA.<br />

Das künstlerische Schaffen von Khalil genießt hohes Ansehen. Er fertigt Skulpturen und Keramik und begann<br />

schon früh eigene Cartoons zu zeichnen. Zahra’s Paradise ist seine erste Graphic Novel.<br />

Rezension: Der Tagesspiegel online vom 13.12.2011<br />

(…)Eindrucksvoll gelingt es Khalil und Amir in der durchgehend schwarz-weiß illustrierten Geschichte, die<br />

Gedanken und Ängste der iranischen Bevölkerung mit realen Bildern aus Teheran zu verbinden. Ein Buch das<br />

auf 160 Seiten Hoffnung machen soll und gleichzeitig gegen das Vergessen ankämpft. Zahra’s Paradise ist zudem<br />

gespickt mit interessanten Beobachtungen und Erklärungen zur Geschichte Irans. Der Name Zahra wurde<br />

nicht zufällig gewählt. Er bezieht sich auf die iranisch-kanadische Fotografin Zahra Kazemi. Sie begleitete im<br />

Jahr 2003 Angehörige von Verschwundenen, die genau wie Mehdis Mutter, vor dem gefürchteten Gefängnis<br />

“Evin“ bei Teheran protestierten. Zahra’s Paradise ist gleichzeitig auch der Name eines großen Friedhofs vor<br />

der Stadt. Das Buch wird ergänzt durch ein detailliertes Glossar in dem geschichtliche und kulturelle Begriffe<br />

erklärt werden(…).<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Steves Welt<br />

Der Weg zur iPhilosophie<br />

von Caleb Melby<br />

Gebunden<br />

80 Seiten<br />

erschienen im Hoffmann & Campe Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Mel<br />

Dass der Apple-Begründer Philosoph, Visionär und genialer Geschäftsmann war, ist uns allen bekannt.<br />

Doch die Basis für sein Handeln beruhte hauptsächlich auf seiner Leidenschaft zum Buddhismus.<br />

"Steves Welt" erzählt von der Freundschaft zu seinem Lehrmeister und engen Vertrauten Kobun, als<br />

eine Verbeugung vor den großen Schüler-Meister-Paarungen. Kobun bricht auch gerne mit der<br />

Tradition um einige ausgefallene Neuerungen in seinen Orden zu integrieren wie sie nicht nur in der<br />

buddhistischen Lehre vorkommen, sondern insbesondere in der Popkultur: Das hat Witz und Charme.<br />

Innerhalb der einzelnen Lebens- und Erfolgsphasen wird immer wieder zwischen Vergangenheit und<br />

Gegenwart gewechselt, um den Zusammenhang von Erfahrung und Erfolg zu verdeutlichen. So wird<br />

beispielsweise deutlich, warum der Firmensitz rundherum gewölbt ist und kreisförmig verläuft, statt wie<br />

ein herkömmliches Gebäude eckig und kantig gebaut ist. Dass der Vater des iPods seine Wohnung lieber<br />

unmöbliert lässt, als ein für ihn nicht perfektes Möbelstück in seiner Behausung zu platzieren, ist nur ein<br />

Merkmal seines idealistischen Wesens.<br />

Der Autor<br />

Caleb Melby stammt aus Mankato, Minnesota, und hat an der Northwestern University’s Medill School of<br />

Journalism studiert. Er schreibt für "Forbes", "Chicago Tribune" und die südafrikanische "Times". "Steves<br />

Welt" ist die erste Graphic Novel, die er für "Forbes" schrieb. Er ist derzeit der Executive Editor bei North by<br />

North-western, NFP - ein tägliches Magazin, das große nationale Auszeichnungen gewonnen hat.<br />

Rezension: einslive.de<br />

Jobs revolutionierte das moderne Verständnis von Design und Ästhetik. Kaum ein anderer begriff die Macht<br />

der Bildsprache so sehr wie er. Sein Leben, oder zumindest einen Auszug daraus, ebenfalls grafisch umzusetzen,<br />

erscheint daher als besonders stimmige Idee. "Steves Welt" kommt mit erstaunlich wenig Text aus,<br />

sodass der Begriff Graphic Novel fast nicht mehr gilt. Ebenso aufs Wesentliche reduziert wie der Wortanteil ist<br />

der Zeichenstil, den die Kreativagentur JESS3 in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" ent –<br />

wickelt hat. Dadurch entsteht eine gelungene Symbiose zwischen Storytelling und Visualisierung, die all das<br />

verkörpert, wofür Jobs Design-Vision steht: Purismus, Minimalismus, Klarheit. Vieles lässt sich dabei intuitiv<br />

begreifen. So sind die einzelnen Episoden im Buch zwar nicht chronologisch erzählt, jede Lebensphase ist aber<br />

durch eine eigene schlichte Farbgebung gekennzeichnet, die dem Leser die Orientierung erleichtert.<br />

27.1.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

<strong>Die</strong> vollständige Maus<br />

von Art Spiegelman<br />

Kartoniert<br />

293 Seiten<br />

erschienen bei Fischer Verlage<br />

7. Auflage 2012 Sch20 Spi<br />

Art Spiegelman erzählt die Geschichte seines Vaters, Wladek, die Geschichte eines aufstrebenden polnischen<br />

Juden in der Zeit zwischen den Weltkriegen. Wie er seine Frau kennen gelernt hat, wie er zur polnischen<br />

Armee gegangen ist, gekämpft hat und dann verfolgt wurde. Wie sie sich versteckt haben, geflohen sind,<br />

gefangen, getrennt und deportiert wurden. Darüber hinaus thematisiert die Graphic Novel auch die<br />

gegenwärtige Situation des erzählenden Vaters, der sich durch die schmerzhafte Erinnerung zu einem<br />

eigenbrötlerischen, geizigen und dickköpfigen alten Mann entwickelt hat und trotz seiner Holocaust-<br />

Erfahrungen Schwarze und Homosexuelle diskriminiert. <strong>Die</strong> Geschichte wird als Fabel wiedergegeben: dabei<br />

werden Juden als Mäuse, nichtjüdische Deutsche und Nazis als Katzen usw. dargestellt. Durch die<br />

Tiermetapher wahrt Spiegelman den Abstand zum erzählten Grauen. “Ich muss die Ereignisse und die<br />

Erinnerung des Holocaust zeigen, ohne sie zu zeigen. Ich will die Maskierung dieser Ereignisse in ihrer<br />

Darstellung zeigen. Wenn ein Charakter vorgibt, einer anderen Gruppe anzugehören, trägt er (symbolisch) eine<br />

Maske.“<br />

Der Autor<br />

Art Spiegelman wurde als Sohn zweier Auschwitz-Überlebender in Stockholm am 15.2.1948 geboren und<br />

wuchs in den USA auf. Schön früh begann er Underground-Comics zu zeichnen. Seit 1980 gibt er zusammen<br />

mit seiner Frau Francoise Mouly das avantgardistische Comic-Magazin “Raw“ heraus und lehrt an der New<br />

York School of Visual Arts. Art Spiegelman lebt in New York mit seiner Frau und seinen zwei Kindern. Mit<br />

“Breakdowns“ trat er 1978 auf die Bühne, “Maus“ machte ihn berühmt. 1992 erhielt er für "Maus" als erster<br />

Comicautor den Pulitzer Prize und wurde 2012 zudem mit dem Siegfried Unseld Preis ausgezeichnet. Für das<br />

Wochenmagazin “<strong>Die</strong> Zeit“ verarbeitete er 2004 sein Erleben des 11.September 2001 im Comic “Im Schatten<br />

keiner Türme“.<br />

Rezension: Humboldtuniversität Berlin / C. Schmidt<br />

(…)"Maus" versucht nicht die gesamte Geschichte der Vernichtung der europäischen Juden zu erzählen,<br />

sondern eine der vielen kleinen Geschichten, welche die Überlebenden der Shoah berichten können. Es ist ein<br />

erstaunliches biographisches Dokument über den Holocaust und die Auswirkungen und Traumata, die die<br />

Shoah in Wladeks späterem Leben und dem seiner Familie hinterlassen hat. (…) Meines Erachtens findet<br />

"Maus" einen angemessenen Umgang mit dem Thema. Das mag vielleicht daran liegen, dass es sich hier<br />

weniger um einen Comic im üblichen Sinn mit dem Fokus auf der Bebilderung handelt. <strong>Die</strong> Zeichnungen<br />

haben eher die Wirkung von Illustrationen. Im Vordergrund steht der sehr dicht geschriebene Text der<br />

Erzählung Wladeks. "Maus" ist deshalb nicht einfach als "leichte Kost" abzutun, wie das das Genre "Comic"<br />

vielleicht suggerieren mag. (…) 3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Drachenläufer<br />

von Khaled Hosseini<br />

Kartoniert<br />

144 Seiten<br />

erschienen im Bloomsbury Verlag<br />

1. Auflage 2011 Sch20 Hos<br />

Amir und Hassan, zwei Jungen in Kabul in den 70er Jahren, wachsen zusammen auf. Amir ist der Sohn eines<br />

großbürgerlichen Paschtunen, der führenden Ethnie Afghanistans. Hassan ist der Sohn eines Hausangestellten<br />

und gehört der verachteten Ethnie der Hazara an. Beide Jungen lieben den nationalen Volkssport Drachensteigen,<br />

der aber anders als in Europa ein Sport ist, in dem gekämpft wird und den der Geschickteste gewinnt.<br />

Als die beiden Jungen vom größeren Assef und seinen Freunden bedroht werden, kann Hassan sie mit seiner<br />

Zwille vertreiben. Assef rächt sich jedoch, als er Hassan allein erwischt, indem er ihn brutal vergewaltigt. Amir<br />

wird heimlich Zeuge des Übergriffes, greift aber aus Angst und Scham nicht ein und verrät so seinen Freund.<br />

Nach diesem Vorfall kann er Hassan nicht mehr in seiner Nähe dulden, zu sehr erinnert der ihn an sein Versagen.<br />

Er schiebt ihm einen <strong>Die</strong>bstahl unter und obwohl Amirs Vater dem Jungen verzeiht, verlassen Hassan<br />

und sein Vater aus Stolz das Haus…<br />

Der Autor<br />

Khaled Hosseini wurde 1965 in Kabul als Sohn eines Diplomaten geboren. Seine Familie erhielt 1980<br />

politisches Asyl in den Vereinigten Staaten. Hosseini erlangte 1984 seinen High-School-Abschluss und nahm<br />

anschließend an der Santa Clara University ein Studium der Biologie auf, das er 1988 mit dem akademischen<br />

Grad Bachelor abschloss. In den folgenden Jahren studierte er an der medizinischen Fakultät San <strong>Die</strong>go und<br />

promovierte 1993. 1996 schloss er seine Fachausbildung zum Internisten ab und arbeitet seitdem als Internist.<br />

Bereits während des Studiums schrieb er seine erste Novelle “Drachenläufer“ (2003), die wie sein zweites<br />

Buch “Tausend strahlende Sonnen“ (2007) ein Bestseller wurde. Mit Gründung der Khaled Hosseini<br />

Foundation leistet er humanitäre Hilfe in seinem Heimatland.<br />

Rezension: Amazon 13.9.2011<br />

Dank den beiden italienischen Illustratoren Fabio Celoni und Mirka Andolfo erfahren nun auch alle Freunde<br />

der Graphic Novel-Kunst, was Freundschaft bedeutet und wie sich Verrat wieder gutmachen lässt. (…)... diese<br />

formale Umsetzung ist ebenfalls geglückt. Obwohl sich die wichtigsten Episoden der Geschichte in<br />

Afghanistan abspielen, handelt ihr Kern von menschlichen Verhaltensmustern, die überzeitlich und überregional<br />

sind. Das kommt in den Illustrationen wunderbar zum Ausdruck, weil sie von einem einheitlichen<br />

Strich geprägt sind. Und auch die Farben der verschiedenen Schauplätze unterscheiden sich lediglich in<br />

Nuancen. Das Böse fühlt sich in Amerika ebenso zuhause wie in Afghanistan. Und dasselbe gilt natürlich auch<br />

für das Gute.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Packeis<br />

von Simon Schwartz<br />

Kartoniert<br />

144 Seiten<br />

erschienen im avant-verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Schw<br />

Erzählt wird die Geschichte des Entdeckers Matthew Henson, der 1909 als erster Mensch den Nordpol<br />

erreichte. Dennoch wurde er aus den Geschichtsbüchern verbannt - denn Matthew Henson war schwarz.<br />

In den späten 1890er Jahren war der Matrose Matthew Henson Mitglied verschiedener Grönland-Expeditionen<br />

des Entdeckers Robert Peary, der zusammen mit dem zwielichtigen Abenteurer Frederick Cook als erster<br />

Mensch den Nordpol erreichen wollte. Für die ehrgeizigen Karriereforscher und später auch die<br />

Geschichtsschreibung war Henson nur eine Fußnote, ein Handlanger. Als Afroamerikaner fiel ihm - 30 Jahre<br />

nach der Abschaffung der Sklaverei - schon aufgrund der gesellschaftlichen Ressentiments keine tragende<br />

Rolle als Forscher zu. Und doch war Henson 1909 der erste Mensch, der den Nordpol erreichte und in die<br />

Sagenwelt der Inuit einging: als "Mahri Pahluk", der Mann, der den Teufel besiegt hat...<br />

Der Autor<br />

Simon Schwartz wurde 1982 in Erfurt geboren und wuchs in Berlin auf. 2004 zog er nach Hamburg und<br />

begann ein Studium in Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. Seit<br />

2006 ist er als freier Illustrator für verschiedene Zeitschriften, Zeitungen, Agenturen und andere Kunden tätig.<br />

Seine erste Graphic Novel "drüben!" wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 nominiert und mit<br />

dem ICOM Independent Comic Preis für herausragende Szenario 2010 ausgezeichnet. Von 2011 bis 2013<br />

unterrichtete er Illustration an der HAW Hamburg und erhielt im Jahr 2012 den renommierten Max und Moritz-<br />

Preis für sein Buch "Packeis".<br />

Rezension: literaturhaus-hannover.de vom 11.11.2012<br />

Der preisgekrönte Comiczeichner und Autor Simon Schwartz erzählt vom Leben des afroamerikanischen<br />

Polarforschers als einer Geschichte voller Mystik, Tragik und persönlicher und gesellschaftlicher Kämpfe. Er<br />

erzählt vom alltäglichen Rassismus an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, der Henson um die Früchte<br />

seines Muts und seiner Mühe betrog. Auf bewegende Weise berichtet er vom Pioniergeist, Scheitern und<br />

Vergessenwerden eines großen Mannes und verbindet dabei mit ganz eigener Handschrift Abenteuergeschichte<br />

und Geschichtsdokumentation, Mythologie und Sozialkritik.<br />

3.3.2013


Graphic Novel<br />

Kimba der weiße Löwe, Bd. 1 und Bd. 2<br />

von Osamu Tezuka<br />

Gebunden<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

1. Auflage 2011 / 2012 Sch20 Tez: 1 / 2<br />

Kurzfassung<br />

Der weiße Löwe Cäsar ist der König eines afrikanischen Dschungelreiches. Als Menschen seine Gefährtin<br />

fangen, wird Cäsar bei dem Versuch, sie zu befreien, getötet. Auf der langen Schiffsreise, die sie in einen Zoo<br />

bringen soll, bringt Cäsars Gefährtin dessen Sohn Kimba zur Welt und erzählt ihm von seinem Vater. Um die<br />

Nachfolge Cäsars anzutreten, springt Kimba über Bord und sucht den Weg nach Afrika. Bald darauf sinkt das<br />

Schiff mit Kimbas Mutter bei einem Sturm. Schließlich entdeckt Kimba gemeinsam mit der Ratte Jaques Land<br />

und findet im Jungen Kenichi einen menschlichen Freund. Schließlich kehrt er in das Land seines Vaters<br />

zurück. Dort muss das weiße Löwenkind feststellen, dass es fast gezähmt ist und nicht in den Dschungel passt.<br />

Doch Kimba will genauso stark und stolz wie sein Vater werden und den Dschungel regieren. Jedoch hat sich<br />

inzwischen der Löwe Bubu das Königreich angeeignet. Da er kein guter Herrscher ist, erhält Prinz Kimba die<br />

Unterstützung der Tiere, um den Thron zurückzugewinnen.<br />

Der Autor<br />

Osamu Tezuka wurde am 3. November 1928 in Toyonaka geboren. Bereits während seiner Grundschulzeit<br />

begann er, Manga zu zeichnen. Trotz des sich bald entwickelnden Interesses für Animes begann Tezuka 1945<br />

ein Medizinstudium und tat es somit seinem Vater gleich. Doch schon während der Studienzeit arbeitete er an<br />

verschiedenen Manga, der erste erschien 1946. Nach erfolgreichem Abschluss zog Tezuka 1952von Osaka<br />

nach Tokyo, da er von mehreren Verlagen angeworben wurde, hauptberuflich Manga zu zeichnen. 1960 entstand<br />

sein erster Anime. Ein Jahr später erhielt Tezuka die Doktorwürde der Medizin und gründete außerdem<br />

seine eigene Produktionsfirma, die "Mushi Production AG". Tezukas Leben war von einer unglaublichen<br />

Schaffenskraft geprägt, seine Werke umfassen insgesamt 150.000 Seiten Comics, seine Animes können 60<br />

Abende füllen. Der zweite Weltkrieg hatte dabei einen großen Einfluss auf viele seiner Geschichten. Osamu<br />

Tezuka erlag 1989 einem Krebsleiden.<br />

Rezension: der Tagesspiegel vom 3.10.12<br />

(…) Bei "Kimba" fragt man sich immer wieder, ob es sich hier tatsächlich nur um eine Tierfabel handelt oder,<br />

schon allein wegen der anthropomorphen Permutationen des Raubtierprotagonisten, um eine Fabel über die<br />

Bestie Mensch. Mit seinen Dandy-Großwildjägern und einem wohl eher unbeabsichtigt kolonialistischen Blick<br />

auf die Kulturen Afrikas beschreibt Tezuka nämlich den verzweifelten Versuchsaufbau einer friedlichen<br />

Koexistenz zwischen Tier und Tier sowie Mensch und Tier. Eine Utopie des Friedens und der Freiheit, (…).<br />

Traurigkeit und Gewalt umgibt den Helden, dessen Zuflucht immer wieder nur das schneeweiße Fell seines<br />

Vaters ist. Und im Schnee soll seine Geschichte enden, berührend und an dieser Stelle überhaupt nicht mehr<br />

kindlich. Allen humanbestialischen Bestrebungen bleibt die gewaltige Natur erhaben und entrückt. (…)<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Und dann gabs Keines mehr<br />

von Agatha Christie und Francois Rivière<br />

Gebunden<br />

346 Seiten<br />

erschienen im Knesebeck Verlag<br />

1. Auflage 2012 Sch20 Chr<br />

Zehn Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft erhalten eine Einladung, die sie auf eine abgeschiedene<br />

Insel lockt. Dort beschuldigt sie ihr unsichtbarer Gastgeber diverser gut vertuschter Kapitalverbrechen und<br />

kündigt ihren Tod an. Einen Gast nach dem anderen ereilt dieses Schicksal, während die schrumpfende Schar<br />

der Überlebenden verzweifelt versucht, den Mörder zu finden und auszuschalten …<br />

<strong>Die</strong> Autoren<br />

Agatha Christie wurde als Agatha Mary Clarissa Miller am 15. September 1890 in Torquay, Devon, als<br />

Tochter einer wohlhabenden Familie geboren. 1912 lernte Agatha Miller Colonel Archibald Christie kennen,<br />

den sie bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs heiratete. <strong>Die</strong> Ehe wurde 1928 geschieden. Zwei Jahre später<br />

schloss sie die Ehe mit Max E.L Mallowan, einem um 14 Jahre jüngeren Professor für Westasiatische<br />

Archäologie, den sie auf vielen Forschungsreisen in den Orient als Mitarbeiterin begleitete. Im Lauf ihres<br />

Lebens schrieb die "Queen of Crime" 73 Kriminalromane, unzählige Kurzgeschichten, 20 Theaterstücke, 6<br />

Liebesromane (unter dem Pseudonym "Mary Westmacott"), einen Gedichtband, einen autobiografischen<br />

Bericht über ihre archäologischen Expeditionen sowie ihre Autobiografie. Ihre Kriminalromane werden in über<br />

100 Ländern verlegt, und Agatha Christie gilt als die erfolgreichste Schriftstellerin aller Zeiten. 1965 wurde sie<br />

für ihr schriftstellerisches Werk mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet. Agatha Christie starb am<br />

12. Januar 1976 im Alter von 85 Jahren.<br />

François Rivière, Schriftsteller und Journalist, hat sich erfolgreich auf die Adaption von Krimis von Agatha<br />

Christie als Graphic Novel spezialisiert.<br />

Rezension: fb-comix vom 28.3.2012<br />

<strong>Die</strong> neue Comic-Adaption von Agatha Christies Roman "Zehn kleine Negerlein" ist wie auch der letzte Band<br />

wunderbar gezeichnet. Der Zeichner Leclercq verwendet meist surreale Farben, welche die absurden<br />

Situationen sehr gut wiedergeben. Ein spannendes Krimivergnügen.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Kafka für Afrikaner<br />

von Judith Vanistendael<br />

Kartoniert<br />

152 Seiten<br />

erschienen bei Reprodukt<br />

1. Auflage 2011 Sch20 Van<br />

Der belgische Journalist Bolle ist etwas indigniert: Nicht nur hat seine 19-jährige Tochter Sofie einen Freund,<br />

was eh schon bei ihm Verlustängste auslöst, sondern der junge Mann ist zudem Asylbewerber. Abou stammt<br />

nämlich aus Togo und bemüht sich um sein Aufenthaltsrecht in Belgien. <strong>Die</strong> Eltern, keineswegs begeistert von<br />

dieser Liaison, arrangieren sich mit der Situation. Das junge Paar bezieht eine Mansarde im elterlichen Haus.<br />

Sofies Familie muss nun nicht nur mit einem neuen Familienmitglied aus einem anderen Kulturkreis<br />

zurechtkommen, sondern durchlebt auch die Anfeindungen eines alltäglichen Rassismus, die Probleme des<br />

Miteinanders von kulturell unterschiedlich geprägten Menschen und die Abgründe eines von behördlicher<br />

Willkür geprägten Asylverfahrens. Nur eine Hochzeit kann am Ende Abous Abschiebung verhindern.<br />

Der Autor<br />

Judith Vanistendael, geboren 1974 in Leuven, Belgien, studierte Kunst in Berlin, Gent und Sevilla und<br />

besuchte die renommierte Comicschule Saint-Luc in Brüssel, an der sie inzwischen selbst als Dozentin tätig ist.<br />

Sie illustrierte eine Reihe von Kinderbüchern und legte einige kürzere Comics vor, bevor sie schließlich ihr<br />

Debüt “Kafka für Afrikaner – Sofie und der schwarze Mann“ 2011 vorlegte, das gleichzeitig ihre universitäre<br />

Abschlussarbeit war. Für ihr Erstlingswerk wurde sie 2008 und 2009 beim Festival International de la Bande<br />

Dessinée d‘Angouleme für den Grand Prix nominiert. Judith Vanistendael lebt in Brüssel.<br />

Rezension: titelmagazin.com vom 26.9.2012<br />

Judith Vanistendael zeigt klar und direkt das Schicksal einer jungen Liebe, die vom komplexen Prozess der<br />

Asylbewerbung erschüttert wird. Kompromisse werden eingegangen und schwere Entscheidungen getroffen.<br />

Ob schnelle, übereilte Hochzeit oder die immer schlimmer werdenden Psychosen des Flüchtlings: Sofie<br />

und Abous Beziehung scheint von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Den ausgiebigen Themenkatalog verknüpft<br />

die <strong>Autorin</strong> problemlos zu einem spannenden Konstrukt innerhalb der Geschichte. Geschickt zeigt sie<br />

die schwierige Situation und den Kampf gegen Rassismus aus den Perspektiven Sofies und ihres Vaters.<br />

Gerade letzterer macht dabei eine Entwicklung vom besorgten Skeptiker zum kämpferischen Asylexperten<br />

durch.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Markttag<br />

von James Sturm<br />

Kartoniert<br />

96 Seiten<br />

erschienen bei Reprodukt<br />

1. Auflage 2011 Sch20 Stu<br />

Irgendwo in Osteuropa, irgendwann im frühen 20. Jahrhundert liegt ein Mann nachts wach. Er fiebert dem<br />

Morgen entgegen, an dem er einmal mehr zum Markt in die Stadt aufbrechen wird. Zudem lässt ihn die Angst<br />

um seine Frau Rachel und ihr ungeborenes Kind schlecht schlafen. Noch vor den ersten Lichtstrahlen bricht der<br />

Teppichknüpfer Mendelmann auf. Auf dem Markt angekommen, muss Mendelmann nach kurzer Freude über<br />

das fröhliche Markttreiben erfahren, dass seine Teppiche keinen Absatz mehr im Stammladen finden. An ihrer<br />

Stelle wird billige, industriell gefertigte Massenware feilgeboten. Eine neue Ära ist angebrochen. Verschleudern<br />

oder verhungern lautet die schlechte Wahl. Im verzweifelten Ringen um einen Abnehmer für seine<br />

Teppiche sieht Mendelmann an diesem Markttag nicht nur die Existenz seiner Familie in Gefahr, sondern mehr<br />

und mehr auch die eigene Identität…<br />

Der Autor<br />

James Sturm wurde 1965 in New York geboren. Nach Beendigung seines Studiums an der University of<br />

Wisconsin-Madison veröffentlichte James Sturm im Eigenverlag den Band "Down and Out Dawg", in dem er<br />

seine ersten zeichnerischen Gehversuche sammelte. Er war Produktionsassistent bei Art Spiegelmans wegweisendem<br />

Magazin "RAW". 1991 machte er seinen Abschluss an der New Yorker School of Visual Arts und<br />

gehörte nach einem Umzug nach Seattle zu den Mitbegründern der dortigen alternativen Stadtzeitung "The<br />

Stranger". Seine Trilogie, die sich mit der US-amerikanischen Geschichte auseinandersetzt “James Sturm’s<br />

America“, wurde vom "Time-Magazin" zur besten Graphic Novel des Jahres 2001 ausgezeichnet.<br />

Neben seiner Tätigkeit als Autor, Zeichner und Herausgeber engagiert sich James Sturm seit 2004 an dem von<br />

ihm mitbegründeten Center for Cartoon Studies in Vermont als Ausbilder junger Nachwuchsautorinnen und -<br />

autoren.<br />

Rezension: Der Tagesspiegel 2.8.2011<br />

(…) Wie Sturm erzählt, ist bewegend – aber eine Analyse wirtschaftlicher Zusammenhänge sollte man von ihm<br />

nicht erwarten. Zwar lässt sich "Markttag" als Parabel auf Krise, Arbeitslosigkeit und Globalisierung lesen.<br />

Doch Sturm stellt keine Zusammenhänge her, liefert keine Erklärungen. Was er verfasst hat, ist eine<br />

psychologische Studie, die illustriert, was der Verlust von Anerkennung für den Einzelnen bedeutet und – Marx<br />

lässt grüßen – welche Gefahr darin steckt, wenn eine Gesellschaft den Wert des Menschen an den der Ware<br />

koppelt, die er produziert. Dass Sturm dabei gelegentlich gehörig pathetisch wird und auch mit zehn Seiten<br />

weniger ausgekommen wäre, schmälert den Wert seines Werks nur minimal.<br />

3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Persepolis<br />

- Eine Kindheit im Iran<br />

- Jugendjahre -<br />

von Marjane Satrapi<br />

Gebunden<br />

347 Seiten<br />

erschienen in der SZ Bibliothek<br />

1. Auflage 2011 Sch20 Sat<br />

Iran 1979. <strong>Die</strong> iranischen Bürger begehren gegen das Schah-Regime auf. Als die Mullahs dann das Regime<br />

übernehmen, erfährt die Bevölkerung, was es heißt in einem Gottesstaat zu leben. <strong>Die</strong> zehnjährige Marjane<br />

erlebt während ihrer Schulzeit die Folgen der “Islamischen Revolution“. Sie stammt aus einem gutbürgerlichen<br />

und intellektuellen Familienhaus, so dass sie schnell deren Ablehnung gegenüber der herrschenden Macht<br />

merkt. Nur schwer kann sie sich mit der Unterdrückung arrangieren. Als die Bomben im Krieg mit dem Irak<br />

immer näher kommen und ihr geliebter Onkel Anouche hingerichtet wird, gerät ihre Welt ins Wanken. Sie<br />

beginnt auf ihre kindlich naive Art zu protestieren, was ihre Familie in Schwierigkeiten bringt. Sie schicken<br />

Marjane zu ihrem Schutz nach Wien. Dort lebt sie zwar die Freiheit aus, die ihr im Iran verwehrt war, doch<br />

Marjane ist oft einsam und begegnet vielen Vorurteilen ihrer Heimat gegenüber. Aufgrund einer unglücklichen<br />

Liebe kehrt sie nach dem Abitur nach Teheran zurück und beginnt ein Studium an der Kunsthochschule. Dort<br />

verliebt sie sich neu und heiratet jung. Sie muss sich nun wieder dem strikten Leben anpassen. <strong>Die</strong> Ehe hält<br />

nicht lang und so beschließt sie daraufhin den Iran endgültig zu verlassen und wandert nach Frankreich aus.<br />

Der Autor<br />

Marjane Satrapi, geboren 1969 in Teheran, ist in einer linksgerichteten Familie groß geworden. Von 1984 bis<br />

1988 ging sie in Wien zur Schule. Nach ihrem Schulabschluss kehrte sie nach Teheran zurück und nahm das<br />

Studium Visuelle Kommunikation an der Kunstfakultät auf. 1994 emigrierte sie nach Frankreich, wo sie<br />

zunächst in Straßburg lebte. Heute wohnt sie in Paris, wo sie als Illustratorin von Kinderbüchern tätig ist.<br />

“Persepolis" wurde mit mehreren internationalen Comic-Preisen bedacht und 2007 erfolgreich in einer<br />

Zeichentrickversion verfilmt. 2008 war der Film in den Sparten "Bester Animationsfilm" und "Bester<br />

fremdsprachiger Film" für den Oscar nominiert.<br />

Rezension: Bücher-Wiki<br />

Satrapis grafische Erzählung zeigt auf außergewöhnliche Art und Weise die familiären und persönlichen<br />

Herausforderungen, die die gesellschaftlichen Prozesse der iranischen Revolution mit sich brachten. <strong>Die</strong> persönlichen<br />

Schicksale repräsentieren in fabelhafter Manier die iranische Tragödie an sich. <strong>Die</strong> schlichten und<br />

einfachen Bilder führen den Leser in den Mittelpunkt des Geschehens und die alltägliche Bedrückung des<br />

iranischen Lebens rückt ihm nahezu auf die Haut. Grafische Ausgestaltungen und Spielereien vermeidet Satrapi<br />

geschickt und bewahrt so den deprimierenden Eindruck eines innerlich wie äußerlich zerstörten Landes.<br />

Und dennoch oder vielleicht erst recht macht sie deutlich, dass es selbst in den dunkelsten Zeiten auch Momente<br />

des Stolzes, des Glücks und der Erfüllung gibt – wenn man sie sucht, wenn man sie will und wenn man<br />

bereit ist, Risiken dafür einzugehen. (…) ......Marjane Satrapi ist die einzige, die dies auf so eindrucksvolle,<br />

bewegende und anrührende Art und Weise dokumentiert hat.<br />

9.2.2013


Abstract<br />

Graphic Novel<br />

Coraline<br />

by P. Craig Russel<br />

based on the novel by Neil Gaiman<br />

Kartoniert<br />

185 Seiten<br />

erschienen bei HarperCollins<br />

Auflage 2011 Sch20 Rus<br />

Young Coraline was not happy with her life despite the fact that she was only a kid. The adults around her<br />

acted a little weird sometimes, making her the more mature one in her mind and she felt bored about that. Her<br />

parents worked all day and nobody played with her. The fact that people kept calling her 'Caroline' didn't help<br />

much either, making her felt more that adults were stupid. So when she stepped through a door in her family´s<br />

house, she found another world, with another mother and another father. On that side, she was quite surprised.<br />

The other world was much fun than this original one, and everyone remembered her name as 'Coraline'. Since<br />

what she wished for at her world did happen in this world. But the new parents wanted to change her and never<br />

let her go….<br />

The Author<br />

Philip Craig Russell was born on October 30 th , 1951 in Wellsville, Ohio . He is known primarily for his comic<br />

adaptations of selected works of literature and music history. Russel started his career by Marvel in the mid-<br />

1970s and continued it with adaptions of Richard of Wagner's "Ring of the Nibelung”and Mozart's"The Magic<br />

flute", Rudyard Kiplings"Jungle Book"and the"Fairy tales of Oscar Wilde. His work has won multiple Harvey<br />

and Eisner Awards. Particularly for the Graphic Novel “Coraline” in 2009.<br />

Review<br />

A virtuoso adaptation…a master of fantastical landscapes, Russell sharpens the realism of his imagery,<br />

preserving the humanity of the characters and heightening the horror, even as Gaiman’s concise storytelling<br />

ratchets up the eeriness."<br />

— BOOKLIST (STARRED REVIEW)<br />

"A deliciously dark graphic adaptation of Gaiman’s modern classic...sure to delight established fans and to<br />

mesmerize newcomers."<br />

— KIRKUS REVIEWS (POINTER)<br />

"This graphic novel is as dark, creepy, and brilliant as anything out there."<br />

— CHICAGO TRIBUNE<br />

3.3.2013


Abstract<br />

Graphic Novel<br />

Macbeth<br />

by John McDonald and Jon Haward<br />

based on the tragedy by William Shakespeare<br />

Kartoniert<br />

141 Seiten<br />

erschienen bei Classical Comics<br />

Auflage 2011 Sch20 Sha<br />

Macbeth is a play written by William Shakespeare. It is considered one of his darkest and most powerful<br />

tragedies. Set in Scotland, the play dramatizes the corroding psychological and political effects produced when<br />

its protagonist, the Scottish lord Macbeth, chooses evil as the way to fulfill his ambition for power. He<br />

commits regicide to become king and then furthers his moral descent with a reign of murderous terror to stay in<br />

power, eventually plunging the country into civil war. In the end, he loses everything that gives meaning and<br />

purpose to his life before losing his life itself.<br />

The Author<br />

John McDonald was born in the Republic of Ireland. He was educated at St. Mary’s Academy-Carlow, Carlow<br />

Regional College and later at Beaumont College and the South Bank University, London. John studied English<br />

and Economics at school, but always wanted to write, editing school mags and writing articles, poetry and<br />

essays for a variety of periodicals and newspapers. In the 80’s, he wrote his first play, Otherwise Kill Me. The<br />

play transferred to Paris and was followed by – The January Man and Colours, which was adapted as an awardwinning<br />

TV drama. Teaching and ghost-writing followed, with John working for several colleges and teaching<br />

all aspects of creative writing. He also ‘ghosted’ novels and biographies for businessmen, politicians and media<br />

people (titles and names are covered by copyright). John’s first novel under his own name, Tribe was published<br />

in the US in 2002 and was Publishers Weekly’s ‘Book of the Week’. The next novels were Talking to God<br />

(2001), Childeyes and Otherwise Kill Me. John McDonald is married, with two sons and lives in Hemel<br />

Hempstead, Hertfordshire. He is a member of The Society of Authors, and The Royal Shakespeare Company.<br />

Review: the graphic classroom/ Chris Wilson 12.9.2008<br />

Sometimes you have those moments, the ones when you look at a product and wonder why you did not think of<br />

it first. Such a moment happened to me when I picked up my first copies of Classical Comics’ MACBETH.<br />

(…) Classical Comics kneaded the word “adaptation” in such a common sense way, I am befuddled that no one<br />

thought of it before. Other comic adaptations of classic literature make a choice: Replicate every word and<br />

every scene exactly as it was in the original text, or take liberties with the language and the storyline. Classical<br />

Comics, on the other hand, takes what should be the obvious choice – all of the above – and creates different<br />

versions of the story to suit both traditional purists and modern audiences. The result is a brilliant product in<br />

three volumes, perfect to suit the needs of many, while still maintaining the authenticity of the original text. It is<br />

brilliant. 3.3.2013


Kurzfassung<br />

Graphic Novel<br />

Ferdinand<br />

von Flix und Ralf Ruthe<br />

Gebunden<br />

64 Seiten<br />

erschienen im Carlsen Verlag<br />

1. Auflage 2013 Sch20 Fli<br />

Seit Herbst 2009 erscheint monatlich "Dein Spiegel". Und Ferdinand, der Reporterhund, ist von Anfang an mit<br />

dabei. Von Ausgabe zu Ausgabe hat er sich mit seinen lustigen und lehrreichen Geschichten in die Herzen der<br />

Mädchen und Jungen gespielt. Beliebt ist er auch bei den Eltern, die jede Ausgabe aufmerksam mitlesen.<br />

<strong>Die</strong> Autoren<br />

Flix, Felix Görmann, ist 1976 in Münster/Westfalen geboren, in Darmstadt aufgewachsen und lebt heute in<br />

Berlin. Er hat in Saarbrücken und in Barcelona Kommunikations-Design studiert, hat als Erster in der Geschichte<br />

seiner Hochschule eine Diplomarbeit mit Schwerpunkt Comic gemacht und als Jahrgangsbester<br />

abgeschlossen. Direkt im Anschluss an sein Studium hat Flix an der Hochschule der bildenden Künste Saar<br />

eine Dozentenstelle für Zeichnerei erhalten. Dazu ist er als selbständiger Comiczeichner und Illustrator tätig.<br />

Ralph Ruthe wurde 1972 in Bielefeld geboren. Er ist Autor, Musiker, Filmemacher und Cartoonist. Bereits mit<br />

14 Jahren arbeitete er als Texter für das Kundenheft “Mike“ und für die Honk-Studios, wo er unter anderem für<br />

Käpt'n Blaubär Texte schrieb. Nach seinem Zivildienst wurde 1996 sein erstes Buch “Schweinskram“<br />

veröffentlicht. 1998 begann Ruthe für das MAD-Magazin zu arbeiten, wo er schnell einer der beliebtesten<br />

Zeichner wurde. Seit 2003 konzentriert er sich auf seine Cartoonserie “Shit Happens!“, die in vielen Zeitungen<br />

und Magazinen in ganz Europa erscheint. Für diese Serie erhielt er von 2005 bis 2008 den Sondermann-Preis<br />

der Frankfurter Buchmesse in der Kategorie "Cartoon".<br />

Rezension: Badische Zeitung vom 9.2.2013<br />

Gerade noch tippelt Ferdinand gut gelaunt vom Kaffeeautomaten Richtung Schreibtisch, da fängt ihn schon<br />

sein cholerischer Chefredakteur ab und macht mächtig Stress: Wo bleibt die Reportage über das Brotmuseum?<br />

Außerdem fehlt noch der Beitrag für die Wissenschaftsseite und den Rezepttipp für die Kochkolumne kann<br />

Ferdinand auch gleich schreiben! Aber Pronto! – Was der kleine Reporterhund dann mit fliegenden Pfoten in<br />

seine Tastatur hämmert, wurde von Comickünstler Flix in lustige Strips gegossen und ist nicht nur lehrreich,<br />

sondern auch pfiffig ums Eck gedacht: Da gibt es Geschichten zu Fischstäbchen, Feuerwehr oder Heftpflaster,<br />

da geht’s um Evolution, Pyramiden oder die Geschichte der Luftfahrt. Seit Herbst 2009 erscheinen Ferdinands<br />

Reportagen monatlich in der Kinderzeitschrift "Dein Spiegel", jetzt gibt’s die Comicreihe auch als Buch.<br />

Übrigens: Dass Ferdinands Reportagen für seinen Chefredakteur am Ende immer viel zu flippig sind, darf hier<br />

durchaus als Qualitätsmerkmal verstanden werden...<br />

3.3.2013

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